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Sommerhitze am Neusiedlersee (GySEV 1979)

geschrieben von: Rolf_311

Datum: 13.10.09 15:21

Sommerhitze am Neusiedlersee (GySEV 1979)

Wie man dem Titel entnehmen kann, war dieser kleine Beitrag bereits für einen früheren Zeitpunkt (Hochsommer) zur Veröffentlichung angedacht.
Nun also mit Verspätung. Vielleicht tut etwas Wärme heute ganz gut.

Im Sommer 1979 war ich (nicht nur in Sachen Eisenbahn) in Österreich unterwegs.
Das Wetter meinte es übermäßig gut, vor allem der Abstecher in das österreichische Burgenland war etwas grenzwertig. Die Hitze war lähmend...

Über die GySEV hatte ich zuvor bruchstückhafte Infos aufgeschnappt und einige wenige Bilder gesehen.
So war klar: Da muss man hin...

Für die jüngeren Leser, die Region und Bahngesellschaft möglicherweise nicht kennen, ein paar Worte vorab:
Im Schatten des "Eisernen Vorhang", aber mit der historischen Bindung zwischen Österreich und Ungarn hatte sich die ungarisch-österreichische Bahngesellschaft über die Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeiten erhalten. Die "Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn" (ROeEE), bzw. ungarisch "Gyor-Sopron-Ebenfurti Vasút" (GySEV) ist ein ungarisch-österreichisches Eisenbahnunternehmen, das bereits auf die K.u.K.-Monarchie zurückgeht.
Auch während der Epoche des "Kalten Krieges", der sowohl in Ungarn als auch in Österreich mentalitätsbedingt nie in voller Härte stattfand, blieb die Gesellschaft förmlich selbständig. Träger waren auf ungarischer Seite der Staat, auf österreichischer Seite mehrheitlich das Burgenland (also auch Staat).
Die Gesellschaft führte damals mit einfachen, zum Teil archaisch anmutenden Betriebsmitteln einen sympathisch-stressfreien Betrieb durch.

Heute ist die GySEV ein modernes grenzüberschreitendes Verkehrsunternehmen. Den einstigen "Dornröschenschlaf" hat die Region längst abgelegt. Die in Österreich vorhandenen Strecken der GySEV sind elektrifiziert. Siehe Links am Ende des Beitrages.

Ich möchte hier mit einigen Bildern an längst vergangene Zeiten erinnern. Zeiten, die nicht wirklich besser waren, aber mit dem größer werdenden Betrachtungsabstand und leicht verklärender Erinnerung durchaus wehmütige Anwandlungen auslösen können.

http://img5.imagebanana.com/img/14fqud8/img2402_472.jpghttp://img5.imagebanana.com/img/w7t38tth/img2404_472.jpg


Die erste Begegnung mit der GySEV fand am späten Abend in Neusiedl am See statt. Es war längst kein Foto-Licht mehr. Daher zwei Bilder aus der "Müll"-Kiste mit rein dokumentarischem Charakter. Der urtümliche GySEV-Triebwagen AB mot 12 mit seinem markanten Dach-Kühler war mir einen Foto-Versuch wert. Wohl gut so, denn mir sind diese Dinger nie wieder gescheit durch's Bild gefahren.

http://img5.imagebanana.com/img/zhujzjjd/img0926_950.jpg

Am nächsten Tag zeigte sich die GySEV zunächst von einer vergleichsweise modernen Seite.
Der Triebwagen Ba mot 701 mit einem Packwagen in Frauenkirchen (?)

Die weiteren Bilder zeige ich jedoch besser als (unvollkommene, unvollständige) Streckenreise, nicht in der Reihenfolge der Aufnahme.

http://img5.imagebanana.com/img/nqi27r21/img0939b_950.jpg

In Neusiedl am See Bad schien die Zeit stehen geblieben zu sein.
Hochsommerliche Mittags-Lethargie im Schatten von Bäumen und den (damals) Bahnhofstypischen Attributen. Welche Hitze musste wohl auf dem Führerstand der 123 geherrscht haben?

http://img5.imagebanana.com/img/8cjfzsj/img0940_950.jpg

GySEV 123 mit einer Personenzug-Garnitur (Neusiedl am See Bad)

http://img5.imagebanana.com/img/yflm2sbx/img0941_k.jpg


Der Durchmesser des winzigen Schläuchelchen und die daraufhin zu erwartende Dauer des Wassernehmens hat bei dem Chronisten seinerzeit die helle Verzweiflung ausgelöst. – War doch die gefühlte Fließgeschwindigkeit auf seiner Stirn deutlich größer, als die Richtung Lok-Tender.

http://img5.imagebanana.com/img/25w9nrl/img0935_950.jpg

Die Strecke von Neusiedl nach Pamhagen / ungarischer Grenze führt zumeist entlang der Strasse.

http://img5.imagebanana.com/img/uqn6gqhf/img0934b_950.jpg

Ohne Worte...

http://img5.imagebanana.com/img/avbhk38t/img0931b_950.jpg

Man beachte auch die Garnitur und den kleinen Güterwagen mit Bremserhäuschen...

http://img5.imagebanana.com/img/0qzs97w/img0933_950.jpg

...den ich hier allerdings blöderweise hinter einem Baum versteckt habe.

http://img5.imagebanana.com/img/brl3jn1b/img0936b_950.jpg

Zugkreuzung mit dem Ba mot 701 und Lokomotive 122 in Mönchhof.
Das Verkehrsaufkommen schien mir damals eher schwach.

http://img5.imagebanana.com/img/4659f1m/img0928b_950.jpg

Ist klar, dass sich die Junx als erstes einen "Schattenparkplatz" suchen.

http://img5.imagebanana.com/img/z0y500q/img0932b_950.jpg

Wenn zwei Strecken miteinander konkurrieren, ist man natürlich stets im Zweifel, ob man an der jeweils anderen Linie etwas Wesentliches verpassen könnte.
Ich besuchte also Wulkaprodersdorf, traf dort jedoch nur auf 520.083, die in Bauzug-Diensten nicht wirklich zeigen wollte, was in ihr steckt. Die Maschine ist unverkennbar eine ehemalige Kiegs-52er, die aus ihrer Zeit bei der Sowjetischen Eisenbahn eine für unsere Augen unkonventionelle Rauchkammertür behalten hat.

http://img5.imagebanana.com/img/vm046y9b/img2356_950.jpg

Am Bahnhof Wulkaprodersdorf erinnert das Lok-Denkmal der 977.942 vielleicht an noch einfachere, noch archaischere Verhältnisse.

http://img3.imagebanana.com/img/sqvhrc6c/img0938a_950.jpg

Als letztes Foto des Tages ein Eindruck vom lebhaften Güterverkehr der GySEV-Strecke nach Sopron. M62.907 bei Wulkaprodersdorf.
Die Lokomotiv-Type, die bei der GySEV und bei der MAV als M62 unterwegs war, wird Ostblockreisenden durchaus vertraut sein. Bei der DR trug sie unter anderem den Spitznahmen "Taigatrommel".

Nach diesem Foto flüchtete ich mich in eine hochalpine Region, in der die hochsommerliche Hitzewelle bequemer zu ertragen war.
Der feste Vorsatz, die GySEV erneut zu besuchen, hat sich leider nur bedingt ergeben. Die einst alltägliche Situation habe ich leider nicht wieder mit angemessener Intensität festhalten können. – Schade!

Zehn Jahre später sollte sich genau in dieser Region an der österreichisch-ungarischen Grenze, nahe Sopron der "Eiserne Vorhang" öffnen. Das waren Vorgänge, für die Betroffene und Beobachter oft keine passenden Worte fanden, außer: Wahnsinn, Waaahn-Sinn...




Internet-Links:

Offizielle Seite der Neusiedler-Seebahn: [www.nsb-ag.at]
Wikipedia: [de.wikipedia.org]

Offizielle Seite der GySEV (deutschsprachig): [www.raaberbahn.at]
Wikipedia: [de.wikipedia.org]

Andere Beiträge auf DSO zum Thema GySEV:

"Rache-Jürgen":
Aus der Serie "Vor dreißig Jahren"
[www.drehscheibe-foren.de]
[www.drehscheibe-foren.de]
[www.drehscheibe-foren.de]

Michael Fischbach:
Eisenbahn in meiner Zeit
[www.drehscheibe-foren.de]

Pängelanton:
GySEV 1975 An der Gleisbaustelle
[www.drehscheibe-foren.de]

GySEV 1975 Neusiedlerseegüterzug-Lokbehandlung in Mönchhof
[www.drehscheibe-foren.de]

Helmut Philipp:
1971 Bei der GySEV in Wulkaprodersdorf
[www.drehscheibe-foren.de]


Es gibt weitere Beiträge, bei denen jedoch teilweise die Bilder nicht mehr verfügbar sind.
Vielleicht liest hier jemand mit, der diese Beiträge wieder aus dem "Keller" holen mag?

---
Edit: Links ergänzt, Ortsnamen berichtigt

Sorry:
Von mir kommen keine Beiträge und Bilder für die DSO-Foren, bis die Umleitungen rückstandsfrei weg sind!




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:12:28:11:29:40.

Re: Sommerhitze am Neusiedlersee (GySEV 1979)

geschrieben von: Rolf_311

Datum: 13.10.09 15:34

Kleiner Nachtrag noch:

Von den GySEV-Dampflokomotiven, die einst vorzugsweise auf der Neusiedlerseebahn eingesetzt waren, ist nur noch die 124 für den Touristik- bzw Nostalgie-Verkehr vorhanden. Betriebsfähig? - Keine Ahnung!

Die Schwester-Lok sind meist als Denkmal aufgestellt.
121 steht am Bhf. Neufeld an der Leitha
122 am Bahnhof Bad Neusiedl am See
123 ist Denkmal in Rohrbach bei Mattersburg

Danke!

geschrieben von: Sören Heise

Datum: 13.10.09 15:52

Hej!

Danke für den interessanten Beitrag.

Wenn ich es richtig verstehe, sind die Raaberbahn und die Neusiedler-See-Bahn allerdings zwei unterschiedliche Gesellschaften. Die Raaberbahn ist Betriebsführer auf der anderen.

Ein interessanter Bericht aus der Ecke und der Feder von Joachim Piephans befindet sich übrigens im Lok-Report 11/2009, mit einem Auszug aus einem Merian-Heft etwa aus der Zeit Deines Besuches.

Viele Grüße, Sören

Re: Sommerhitze am Neusiedlersee (GySEV 1979)

geschrieben von: willivanilli

Datum: 13.10.09 16:16

WAAAAAHNSINNN!

Auch ich war im Sommer 1979 am Neusiedlersee, aber dank meiner damaligen Verwandschaft war das Thema Eisenbahn tabu.
Auch heute kann ich von diesem Urlaub immer noch schwärmen, und ich werde wieder hin fahren!
Vielen, vielen Dank für die tollen Bilder (und den Erinnerungen)

Liebe Grüße Wilfried

Da friert man hier ...

geschrieben von: 01 1066

Datum: 13.10.09 16:30

... bei 7,4 Grad Celsius und Graupelschauern (war gerade mit dem Hund draußen...) - und dann so etwas! Da läuft einem ja noch nachträglich der Schweiß von der Stirn! GySEV und ROeE habe ich selbst leider nie besucht (und fand die Doppelung - gestern kam der neue LR mit dem Artikel von Piephans - zunächst komisch, bis ich merkte, daß Du Deinen Beitrag eine Zeitlang auf Eis gelegt hattest; das ist jetzt wahrscheinlich geschmolzen).
Also: toller Bericht, danke fürs Zeigen (und schön, wieder einmal hier etwas von Dir zu sehen).

Re: Da friert man hier ...

geschrieben von: Rolf_311

Datum: 13.10.09 16:58

Jou, der lag auf Eis...

Von dem Beitrag im LOK-REPORT habe ich nicht gewusst. Vielleicht hätte ich's sonst noch weiter "abhängen" lassen.

Ende des Monats jährt sich die Jubel-Feier "100 Jahre GySEV" zum 30ten mal. (Wie die Zeit vergeht!)
Ich habe damals als Bahnreisender teilgenommen und wollte davon in Kürze etwas zeigen...
Ist aber möglich, dass mir nicht alleine diese Idee kommt.
Es wird schwierig, Artikel-Themen zu finden, die nicht bereits anderweitig "abgenagt" sind.

Rolf

Unterschiedliche Bahngesellschaften?

geschrieben von: Rolf_311

Datum: 13.10.09 17:31

"Sören Heise schrieb:"
Wenn ich es richtig verstehe, sind die Raaberbahn und die Neusiedler-See-Bahn allerdings zwei unterschiedliche Gesellschaften. Die Raaberbahn ist Betriebsführer auf der anderen.

Soweit mit bekannt, sind die organisatorischen Veränderungen erst nach der Wende eingetreten. Das hängt möglicherweise mit den sehr unterschiedlichen Zwecken der Strecken zusammen, die möglicherweise eine Trennung der Finanzierung / Subventionierung notwendig macht. Die Neusiedlerseebahn hat eher regionale Bedeutung, die Strecke über Sopron dient auch lebhaftem grenzüberschreitendem Güterverkehr.

Zum Berichts-Zeitpunkt (August '79) hat es (nach meiner Kenntnis) keine unterschiedlichen Gesellschaften gegeben.

Unterschiedliche Bahngesellschaften!

geschrieben von: Sören Heise

Datum: 13.10.09 17:58

Hej!

Die Neusiedlerseebahn AG ist betrieblich und wirtschaftlich eng mit der Raab-Oedenburg-Ebenfurther Eisenbahn verknüpft. Von Anfang an führte die ROeEE (GySEV) den Betrieb der Bahn. Die Vorgeschichte und viele Details der ROeEE treffen auch für die Neusiedlerseebahn zu.
Im Jahre 1897 wurde die Neusiedlerseebahn AG gegründet, um den wirtschaftlich zurückgebliebenen Seewinkel zu erschließen. Die Aktienmehrheit hatte und hat die ROeEE.


So steht es im Buch
Christopher, Andreas; Gunter Mackinger und Peter Wegenstein: Privatbahnen in Österreich. Strecken - Fahrzeuge - Betrieb. Stuttgart (Transpress) 1997

auf der Seite 46.

Laut Wikipedia sind die Eigentümer mittlerweile

* Republik Österreich ..48,259 %
* Republik Ungarn .......26,306 %
* Land Burgenland ......25,435 %

Es hat also - so interpretiere ich die Literatur - von Anbeginn an eine sehr enge Verzahnung von Raaberbahn und Neusiedlerseebahn gegeben, allerdings war die Neusiedlerseebahn offiziell immer eine von der Raaberbahn unabhängige Gesellschaft.

Viele Grüße, Sören

Re: Sommerhitze am Neusiedlersee (GySEV 1979)

geschrieben von: Helmut Philipp

Datum: 13.10.09 18:23

Moin Rolf!

Danke für Deinen stark "durchhitzten" Beitrag! In der Tat ist das Gebiet um den Neusiedler See klimatisch dem eigentlichen Österreich um einige Grade nach oben auf dem Thermometer voraus. Das kommt auf Deinen Aufnahmen gut zur Geltung. Die schattige Zugkreuzung hat übrigens in Mönchhof stattgefunden, dort war auch eine kleine Bekohlungsanlage sowie ein Wasserkran anzutreffen.

Ein wenig über die GySEV hatte ich auch schon einmal ins HiFo eingestellt: 1971 Bei der GySEV in Wulkaprodersdorf , der Beitrag wird durch anklicken sichtbar.

Grüße aus dem Norden

Helmut

Da liefert der Artikel von Piephans ...

geschrieben von: 01 1066

Datum: 13.10.09 18:53

im neuen Lok-Report (11/09, Seite 5) Aufklärung:

Zitat:
Die Neusiedler Seebahn (NSB) ist - zusammen mit ihrer betriebsführenden Muttergesellschaft, der GySEV/ROeEE - ein Kuriosum. Aber ein langlebiges. Als im Jahre 1876 die mit privaten Mitteln errichtete Eisenbahn von Györ (Raab) über Sopron (Ödenburg) Richtung Wiener Becken entstand, war diese eine rein innerungarische Linie mit Ausnahme des Anschlußbahnhofs Ebenfurth, der direkt hinter der ungarisch-österreichsichen Binnengrenze lag. 1897 wurde die gesellschaftsrechtlich eigenständige Neusiedler Seebahn errichtet, deren Linie Neusiedl am See (damals ung. Nezsider) - Celdömölk die GySEV in Fertöszentmiklós kreuzt. Die Betriebsführung der NSB wurde durch die "Raaberbahn", wie sie sich heute auch nennt, übernommen. Markantester Einschnitt der folgenden Jahrzehnte war die Abtretung der deutschsprachigen Gebiete Westungarns nach dem Ersten Weltkrieg an die neu entstandene Republik Österreich, festgelegt in den Friedensverträgen von St. Germain und Trianon. Damit diese Teile der ungarischen Komitate Pozsony (Preßburg), Moson (Wieselburg), Sopron (Ödenburg) und Vas (Eisenburg) einen Namen bekamen, nannte man das neue österreichische, jenseits der Leitha gelegene Bundesland "Burgenland". Sopron, vorgesehene Hauptstadt, blieb aufgrund einer Volksabstimmung bei Ungarn.

Siehe auch
- Burgenland: [de.wikipedia.org]
- Raaberbahn: [de.wikipedia.org]
- Neusiedler Seebahn: [de.wikipedia.org]

Tante Edith eliminierte ein paar ärgerliche Tipfehler





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:10:14:12:56:43.

Danke für die Hinweise!

geschrieben von: Rolf_311

Datum: 13.10.09 18:59

@Sören Heise
Danke für die Aufklärung.
Die Sache mit den zwei verschiedenen Bahngesellschaften war mir nicht bekannt / nicht bewusst.

@Helmut Philipp
Danke für den Hinweis und für die Orts-Angabe!
So viel zur Handhabbarkeit der Foren-Suche. (*räusper* - *rotwerd*)
Ich werde die Links oben gerne ergänzen.

1971 steppte da wohl noch der "Bär".
Während meiner Stippvisite schien auf der Strecke Sopron – Ebenfurt tagsüber weitgehend Betriebs-Ruhe. – Wohl wegen der Bauarbeiten.

Ach ja, was war das für ein interessanter Tag!

geschrieben von: ludger K

Datum: 13.10.09 23:15

Hallo Rolf!

Wie schön, daß Du Dich doch noch durchgerungen hast, den Beitrag zu zeigen. Was waren das doch für Zeiten?! An jenem 14. August 1979 hatte ich Dich ja in Wulkaprodersdorf auch persönlich kennengelernt (schriftlich schon früher). Meine Ergüsse von damals sehen u.a. so aus (das erste Bild ist allerdings älter):

http://img240.imageshack.us/img240/8830/de247.jpg

Bild 1: Heizhaus Wulkaprodersdorf im April 1977


http://img171.imageshack.us/img171/6827/de248.jpg

Bild 2: Die 520.083 im Bauzugdienst in Wulka...


http://img263.imageshack.us/img263/527/de249.jpg

http://img62.imageshack.us/img62/6548/de250.jpg

Bild 3-4: Ausfahrt Wulka in Richtung Ebenfurth


http://img240.imageshack.us/img240/6338/de254.jpg

Bild 5: Güterzug aus Richtung Ebenfurth kurz vor Wulkaprodersdorf


http://img395.imageshack.us/img395/3530/de251.jpg

Bild 6: Längerer Aufenthalt in Bad Neusiedl am See


http://img118.imageshack.us/img118/9852/de252.jpg

Bild 7: Einfahrt Mönchhof-Halbturn


http://img263.imageshack.us/img263/8391/de253.jpg

Bild 8: Der ABmot 14 als Arbeiterzug vermutlich vor Wallern


Viele Grüße
Ludger


Interessanter Tag! - Allerdings...

geschrieben von: Rolf_311

Datum: 14.10.09 01:01

@01 1066
Herzlichen Dank für das Zitat.
Wie einfach komplizierte Geschichte(n) doch zu verstehen sind, wenn es gelingt, diese auf einen Absatz zusammenzufassen. Dem Autor dieser Zeilen ist das fraglos gelungen.

@ludger K
Sehr schöne Ergänzung! – Danke!
An das Heizhaus Wulkaprodersdorf, erst Recht an diese abenteuerliche Bekohlung habe ich keinerlei Erinnerung.
Die Motive um Wulka sind mir im Gedächtnis. Mir war damals stark nach Schatten, Speise-Eis, eisgekühlter Cola oder so...
Was macht man stattdessen? Man fotografiert in Begleitung fremder Männer aus unbekannten Grafschaften irgendwelche Diesel's. – Also klassisches Suchtverhalten. ;-))

@ "Rolf_311" und "ludger K": Die Triebwagen...

geschrieben von: rolf koestner

Datum: 14.10.09 11:20

...sind das Beste an euren Bildbeiträgen!


Bis neulich

Rolf Köstner

Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.


Ich bin ein Boomer!

Re: @ "Rolf_311" und "ludger K": Die Triebwagen...

geschrieben von: Klosterwappen

Datum: 17.10.09 12:02

Vielen Dank für die tollen Bilder aus einer Zeit, wo ich leider noch nicht eisenbahnmäßig tätig war. Es ist zum ...!

Wie schon gesagt, die NSB ist/war stets eine gesonderte Gesellschaft, die Betriebsführung oblag jedoch stets der ROeEE.
Ursprünglich verlief die Strecke der NSB von Fertöszentmiklos weiter bis Celldömölk/Klein Zell; dieser Abschnitt wurde jedoch vor über 20 Jahren stillgelegt.

MWn stand die ROeEE in den 70 Jahren zu 2/3 im Eigentum Ungarns und zu 1/3 in jenem Österreichs, das Land Burgenland hat hier nicht mitgespielt.

Übrigens:
Die ROeEE war ein ganz wichtiger Faktor für den ungarischen Gulaschkommunismus: Die Konstruktion der grenzüberschreitenden AG gab es seit den 20er Jahren, als die Strecke durch die Grenzziehung von Trianon bzw. St. Germain geteilt wurde; vorher lag ja die Strecke der GySEV rein in Ungarn.
Selbst in der härtesten Epoche des Stalinismus behielt daher die Volksrepublik Ungarn ihr übernommenes "kapitalistisches" Gesellschaftsrecht bei, da sie im Fortbestehen dieser Konstruktion interessiert war. Diese brachte ihr nämlich
1) Deviseneinnahmen aus dem österreichischen Steckenteil und
2) einen Fuß in der Tür des "Klassenfeindes" (vom Zugang zu westlichen Eisenbahnunterlagen bis zur Schleusungsmöglichkeit von Spionen)
Die Verstaatlichung der GySEV war in Ungarn kurz vor der Durchführung, als man realisierte, dass dies unweigerleich zu einer österreichischen Retorsion geführt hätte, also der Eingliederung der ROeEE in die ÖBB. Und eingedenk der oben dargelegten Vorteile, wollte man das nicht.
Und behielt das Gesellschaftsrecht bei; auch wenn es jahrelang nur eine "kapitalistische" AG gab, nämlich die ROeEE.
Und als man Ende der 1960er liberalisieren wollte,mußte man nicht beim großen Bruder anfragen, ob man ein neues liberales Gesellschaftsrecht einführen dürfe, der wohl njet gesagt hätte, man brauchte nur dezent die Verwaltungspraxis ändern und die Eintragung von AG#en und GmbH ins Firmenbuch wieder zulassen. - Und der Rest ist Geschichte.

Ganz OT:
Zum Wahnsinn des Jahres 1989:
Ich war zufällig am 11. September in Ödenburg/Sopron, als die Ungarn die Grenze für DDR Bürger offiziell öffneten.
Zuerst nur befristet und aus humanitären Gründen. Und da gab es einen riesigen Konvoi von Bussen, die unter dem Schutz des Roten Kreuzes aus dem landesinneren in Richtung Grenze fuhren. Da es damals die Umfahrung noch nicht gab, führte die Route durch die Stadt, über die Grabenrunde/Varkerület.
Eine Hundertschaft von Polizisten sperrte die Strasse und bildete einen Korridor, durch den die Busse fuhren; ich kam zufälligerweise des Weges und wurde daran gehindert, die Strasse zu überqueren.
Ich sah mir die Polizisten an - und war davon ausgegangen, dass diese ziemlich angewidert dreinschaun müßten, mußte das doch für sie als sicher extrabrave Genossen ein extremer Tiefschlag sein. Doch nichts dergleichen: Ganz im Gegenteil strahlten sie über das ganze Gesicht und waren sie kaum weniger euphorisch wie die DDR Bürger in den Bussen. Und in diesem Moment - den ich heute noch vor meinemgeistigen Auge sehe - wußte ich, das ist das Ende des Eisernen Vorhangs.

Ganz Ganz OT:
Und im Jahr vorher war mir am Neusiedlersee beim Segeln eine nautische Fehlleistung unterlaufen, die mich für eine Nacht in ungarischen Polizeigewahrsam brachte - heuer im Sommer überschritt ich den Fußgängerübergang zwischen Mörbisch und Kroisbach/Fertörakos; wobei ich mit meiner Tochter blödelte und wir hin und her über die Grenzsteine sprangen - unter dem Motto: "Jetzt stehe ich mit einem Fuß in Ungarn!" Wie wäre eine solche Aktion vor 25 Jahren ausgegangen??
WAAAAHNSINN, was wir seither erlebt haben.

Re: @ "Rolf_311" und "ludger K": Die Triebwagen...

geschrieben von: Ludwig Zwickl

Datum: 19.10.09 17:27

Lieber Rolf,

ich darf einiges noch ergänzen:
Die 123 in Bad Neusiedl wartet mit einem Sonderzug auf die Gäste eines Reisebüros.
Der Bamot 701 ist auf alle Fälle in Pamhagen aufgenommen. Nur dort gab es zu dieser Zeit einen asphaltierten Rübeverladeplatz direkt am Bahnhof.

Der Güterzug wurde an der Bahnübersetzung zwischen Mönchhof-Halbturn und Frauenkirchen an der Bundesstraße 51 aufgenommen. Das Foto mit der Dampflok und dem unverputzten Haus im Hintergrund ist in Mönchhof-Halbturn entstanden.

Und die "Junx" suchten sich ihren Schattenparkplatz im Bahnhof Pamhagen - erkenntlich am großen Zollhaus im Hintergrund.

Und natürlich vielen Dank für die Bilder, ich freue mich schon auf weitere.

Lucky Zwickl

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