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„Werkbesuch bei MaK“ und „Im Kommen: Baureihe DE 1024“ lauteten die Überschriften in der Nullnummer – nein, Nullnummer passt hier nicht; besser: „Pilotausgabe“ – von Michael Meinholds „Bahn & Modell“ im Oktober 1987:

Zitat:
„Auf Hochtouren läuft daneben bei MaK die Entwicklung einer 3600 PS starken dieselelektrischen Drehstromlok Baureihe DE 1024 für Exportzwecke (Anm. das abgebildete Modell besaß daher auch einen einseitigen Endführerstand mit offenen Seitengängen). Für die sechsachsigen, für alle Spurweiten geeigneten Maschinen sieht MaK weltweit einen guten Markt. Angetrieben werden sollen sie von langsam laufenden MaK-Motoren, die bereits seit längerem erfolgreich im Schiffbau eingesetzt werden. Eine von der DB bestätigte Wirtschaftlichkeitsuntersuchung bescheinigt diesen Motoren im Zusammenspiel mit einem Drehstromantrieb auch im Lokbau eine äußerst kostengünstige Betriebsweise. Ab 1989 sollen zunächst drei firmeneigene Präferenzloks dieser Bauart fünf Jahre lang auf DB-Strecken in Schleswig-Holstein erprobt werden, wobei sich die Verantwortlichen bei MaK auch ein Kaufinteresse von Seiten der DB erhoffen. Die Strecken nach Westerland sowie die Vogelfluglinie können durchaus leistungsstärkere Loks „vertragen“, da die häufig hier anzutreffende Doppeltraktion schon den Unwillen des Bundesrechnungshofes erregte. Sollte es zu einem Kauf seitens der DB kommen, wird damit eine jahrzehntelange gute Zusammenarbeit wieder neu belebt. 1256 Lokomotiven baute die MaK bislang seit Kriegsende für die DB, darunter Gemeinschaftsentwicklungen wie die Baureihen 211, 216 und 260.“

Seit dem Wiederaufbau nach dem Krieg hatte die DB erfolgreich auf zahlreiche Diesellokbaureihen mit schnell laufenden Motoren und hydraulischer Kraftübertragung gesetzt. Versuche der Industrie auch dieselelektrische Lokomotiven bei der DB zu etablieren hatten dabei keine reelle Chance. 1979 war die letzte Lok der BR 218 an die DB abgeliefert worden. Seit Erscheinen der V 80 im Jahre 1952 waren somit 27 Jahre ins Land gegangen, in denen es keine dieselelektrische Lok geschafft hatte, in die Phalanx der dieselhydraulischen Kraftübertragung einzubrechen.

Da inzwischen eine Neubeschaffung als Ersatz abgängiger Maschinen bevorzustehen schien, wurden 1989 von MaK mit Zuschüssen des Landes Schleswig-Holstein und der europäischen Gemeinschaft drei Lokomotiven unter der Firmenbezeichnung DE 1024 gebaut, mit dem Ziel, diese über einen längeren Zeitraum bei der DB auf Herz und Nieren zu erproben.

Hinter dem Führerhaus 1 ist die elektrische Leistungsübertragung in einem kompakten Block zusammengefasst. Darüber sind der Bremswiderstand, sowie für dessen Kühlung vier Radiallüfter, installiert. Daneben ist ein weiterer Lüfter für die sechs Fahrmotoren eingebaut, der die Luft über die Seitenwand ansaugt und diese mittels Luftkanälen zu den Motoren leitet. Die elektrische Kraftübertragung ist drehgestellweise und somit redundant aufgebaut, wobei ein Wechselrichter jeweils drei Fahrmotoren speist. Durch die Parallelschaltung vom jeweils drei Motoren wird aufgrund der „elektrischen Welle“ die Haftwertreibung je Drehgestell optimal genutzt. Ein weiterer Umrichter ist für die Stromversorgung des Zuges vorgesehen, der für die längsten im Betrieb zu erwartenden Züge ausreicht. Die nicht benötigte Energie der Zugsammelschiene kann für die Traktion genutzt werden. Zwischen den Drehgestellen sind neben dem Kraftstofftank, auch der Zugheiztransformator und der Hauptluftbehälter untergebracht. Die Hilfsbetriebe werden über einen Transformator, einen Gleichrichter, sowie einen separaten Wechselrichter versorgt. Die Lüfter werden bedarfsgerecht angesteuert. Die Umrichter sind in fünf mit einander verschraubten Einzelschränken untergebracht. Als Kühlung dient eine kombinierte Öldosen- und Öltauchkühlung. Ebenfalls in den Ölkreislauf einbezogen sind die Transformatoren für Zugheizung und Hilfsbetriebe. Die Zugkräfte werden von den Drehgestellen mittels Stangen auf den Lokkasten übertragen, wobei die Anlenkung an einem Turm zwischen den Radsätzen erfolgt.

Als Antriebsmotor dient der bereits in großen Stückzahlen in Schiffen und stationären Anlagen eingebaute, auf 2650 kW bei 1000 U/min eingestellte, mittelschnell laufende 12-Zylinder MaK-Diesel 12M282 in V-Anordnung. Der für den Schwerölbetrieb ausgelegte Motor erreicht bei Dieselbetrieb eine hohe Zuverlässigkeit. Zum Anlassen des Motors wird Druckluft benötigt, die mittels eines Hochdruckkompressors auf der Lok erzeugt wird.

Der Motor ist mit dem ABB-Generator in einer Baueinheit zusammengefasst. Der Generator ist auf die volle Motorleistung ausgelegt und liefert somit auch die Leistung für die Hilfsbetriebe. Die von einem drehzahlgeregelten Hydraulikmotor hydrostatisch angetriebene Kühlanlage saugt die Kühlluft über die hydraulisch verstellbaren Kühlerjalousien in den Seitenwänden an.

Ferner sind die Loks mit der ABB-Leittechnik MICAS und Fahrzeugbus ausgestattet. Auch ein moderner Gleitschutz von MaK ist wurde in die Leittechnik einbezogen.

Die Ablieferung der ersten beiden Loks (240 001, MaK 30002/1989 und 240 002, MaK 30003/1989, DE 1024, Co’Co’-de, 2650 kW, 160 km/h, 117 to, LüP 20960 mm) an die DB erfolgte am 02. Oktober 1989. Noch im gleichen Monat begann das BZA Minden mit der Erprobung der 240 002 zwecks lauf- und bremstechnischer Zulassung, während die 240 001 zunächst für Versuchsfahrten bei MaK verblieb.

Am 25. Oktober 1989 fotografierte W. Ballon (†) die 240 002 zusammen mit der 752 001 (ex-120 001) bei einer Messfahrt bei Lügde, an der damaligen DB-KBS 260, zwischen Hameln und Altenbeken gelegen:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/6337323261306366.jpg

Vier Tage später, am 29. Oktober 1989 traf Dirk Schröder (†) die gleiche Fuhre im Bf Steinheim, ebenfalls auf diesem Streckenabschnitt, an. Zusätzlich gesellte sich noch der Schienenschleifzug mit 715 005 und 715 004 dazu:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/3430323464656362.jpg

Am Drehgestell unter dem hinteren Führerstand sind deutlich die Meßradsätze zu erkennen:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/3035666336356239.jpg

Bereits am 31. Oktober 1989 war der Messzug dann auf dem Schnellfahrabschnitt zwischen Neubeckum und Brackwede im Einsatz, als Dirk Schröder (†) im Bf Neubeckum fotografierte:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/3766383334346331.jpg

Es waren bewegende Zeiten, nicht nur wegen der neuen Diesellok. Am Abend des 09. November 1989 hatte Günter Schabowski die folgenreichen Sätze verkündet:

Zitat:
„Privatreisen (Anm.: aus der DDR) nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen - Reiseanlässe und Verwandtschaftsverhältnisse - beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt... Das trifft nach meiner Kenntnis - ist das sofort, unverzüglich."

Die Mauer war de facto gefallen.

Schon zuvor hatte ich mich für den nächsten Tag mit Dirk Schröder verabredet. Auf dem Weg zur Wochenendruhe in der Versuchsanstalt Minden sollte der erneut auf Hameln – Altenbeken befindliche Messzug gegen 15.00 Uhr die damalige DB-KBS 205, Herford – Lage – Altenbeken, befahren.

Da das Wetter aber sehr trübe war, beschlossen wir, den Zug bei der Einfahrt in den Bf Detmold abzupassen, da er dort mit verminderter Geschwindigkeit unterwegs sein würde. Auch spekulierten wir auf der eingleisigen Hauptbahn mit einem Halt, um einen Gegenzug abzuwarten. Dieser Wunsch wurde uns leider nicht erfüllt, auch da der Zug einige Zeit verspätet eintrifft:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/3165383835383464.jpg

Anschließend warteten wir am Autoradio gespannt auf die Rede von Willy Brandt vor dem Schöneberger Rathaus.

Im Frühjahr 1990 weilte die 240 002 auf der Industriemesse in Hannover.

Am 01. April 1990 entstand diese Aufnahme eines unbekannten Fotografen von der 240 003 (MaK 30004/1989) im Bw Hamburg-Altona. Der Grund für den frühen Aufenthalt dürften Schulung von Lokführern und Werkstattpersonal gewesen sein:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/3437303032343934.jpg

Vom 09. bis 13. Juli 1990 war 240 003 im 114-Umlauf unterwegs und erreichte dabei auch vor dem Zugpaar E 3223/E 3238 Hannover Hbf.

Auch im Jahre 1990 gingen die Messfahrten zunächst weiter. Am 23. Juli 1990 fotografierte K. Wurm die 240 002 mit einem Messwagen beim Betanken im Bw Osnabrück Hbf:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/6566373334376130.jpg

Erste Personalschulungsfahrten führten die 240 003 dann am 15. August 1990 auch nach Westerland. 240 003 hat hier den D 2736, Westerland – Köln, im Bf Heide am Haken, als M. Lohneisen auf den Auslöser drückte:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/3262346530396436.jpg

Am 25. August 1990 war die 240 003 auf einer Fahrzeugausstellung in Köln-Nippes zu bestaunen:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/3439386338336539.jpg

Im August erreichte die mit Messradsätzen ausgerüstete 240 002 bei einer Messfahrt 200 km/h. Danach wurden die Messradsätze ausgebaut und die Lok ebenfalls dem Betrieb übergeben. Im Oktober begann dann auch der Planeinsatz der Loks, der zunächst Einsätze zwischen Hamburg und Westerland, Kiel und Lübeck vorsah. Dabei wurden die Loks auf die drei Städtenamen getauft. 240 001 „Kiel“, 240 002 „Westerland“ und 240 003 „Lübeck“, Dazu erhielten sie beidseitig am Führerstand 1 das jeweilige Stadtwappen mit Namenszug.

240 003 war im Sommer zeitweise in Norwegen im Einsatz. 1992 resultierte daraus die Bestellung von zwölf Maschinen der Reihe Di 6 der NSB, die ab 1996 im Personen- und Güterverkehr auf den von Trondheim ausgehenden Strecken eingesetzt werden sollten. Größte Änderung war, neben einigen Anpassungen wegen des rauen Klimas, der Einbau der Siemens-Elektronik, da MaK inzwischen zu Siemens gehörte.

Zunächst gab es aber noch Probleme mit den Lokomotiven der BR 240, so dass zeitweilig nicht eine einzige zur Verfügung stand. Erst nach Ausrüstung mit zusätzlichen Luftbehältern und einem zusätzlichen Filter für die Zugheizung besserte sich die Situation etwas.

Anfang November ging die 240 001 für einige Wochen zur DR, die die Lok ebenfalls erproben wollte.

Am Morgen des 12. Dezember 1990 ist sie jedoch schon zurück, als G. Brickwedde sie zusammen mit der 240 003 an der Drehscheibe im Bw Hamburg-Altona fotografierte:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/3039303937663261.jpg

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/3763313933353564.jpg

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/3335633961616163.jpg

Im April 1991 war 240 001 Star einer Ausstellung im Bw Hamburg-Eidelstedt, als H.W. Rehder die Lok im Bild festhielt:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/6130666265636264.jpg

Mit 240 003 wurden im Mai 1991 Versuchsfahrten beim BZA München durchgeführt. Dabei traf sie sogar auf den Osnabrücker 624 501 (Uerdinger-Vorserie), der ebenfalls zu Messfahrten in München weilte. Chr. Völk fotografierte am 01. Mai 1991 im BZA München:
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/6230396534333034.jpg

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/08/137108/3863656163316131.jpg

Da oftmals mindestens eine Lok bei irgendwelchen Ausstellungen unterwegs war, dazu immer wieder Sonder- und Messfahrten stattfanden, sowie Nacharbeiten an den Loks vorzunehmen waren, lief zeitweise nicht eine Lok im Plandienst. So auch im Sommer 1991, als ich mich auf den Weg nach Niebüll und Westerland machte. Insgeheim hatte ich ja gehofft, dass eine der drei Loks zumindest für Sondereinsätze bereit stand.


Hier beende ich den ersten Teil. Bei dem in Kürze folgenden Teil 2 wird der Schwerpunkt auf den Betriebseinsätzen liegen.


Bis(s) neulich – natürlich im HiFo

Rolf Köstner


Quellen:

Baur, Karl Gerhard: Die Geschichte der Drehstromlokomotiven, Eisenbahn-Kurier Verlag, Freiburg 2005 "Die Mak DE 1024", Seite 185 ff
Bahn & Modell, 0/87, sowie diverse Ausgaben der Zeitschriften Eisenbahn-Kurier, Eisenbahn Magazin und Eisenbahn Journal und eigene Aufzeichnungen.


Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.


Ich bin ein Boomer!




8-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:05:24:14:58:03.
Hallo Rolf,
ich bekam nur ein einziges Mal eine 240 vor die Linse, ausgerechnet an jenem schicksalhaften 9.11.1989, der wohl auch zum Aus für die Weiterentwicklung führte.
Jetzt liegen ein paar Teile einer solchen Lok in Kiel unter der Holtenauer Brücke.

Viele Grüße und danke für Deine interessante Typenbeschreibung!
Stefan

https://abload.de/img/db-251902-4003812-titu8k49.jpg

Schönes Portrait!

geschrieben von: martin welzel

Datum: 02.10.09 13:02

Rolf, das hast Du gut gemacht! Klar - das erwarten wir ja auch von Dir! ;-))

Dass die DE1024 tatsächlich für den Export gedacht war, zeigt dieser Scanausriss aus einem MaK-Prospekt vom Februar 1988 als Ein-Führerhaus-Modell:

http://eisenbahnhobby.de/Versch/DE1024_Prospekt_2-88_S.JPG


Als 240 003 im Pott Versuchsfahrten machte, war das der Bild-Zeitung sogar eine Meldung wert (Zeitungsausschnitt vom 29.1.93 mit Bild vom MüGa-Wasserturm, der heutigen Camera Obscura):

http://eisenbahnhobby.de/Versch/DE2400_BildZtg_29-1-93_S.jpg

Danke fürs Einstellen,

Martin
Auf die Schnelle ein Bild von gestern vom letzten Mohikaner:

IMG_0003.jpg
01.10.2009 Köln Godorf Hafen

Gruß
emilmayrisch schrieb:
-------------------------------------------------------
> Auf die Schnelle ein Bild von gestern vom letzten
> Mohikaner:

Irgendwie war mir diese BR garnicht präsent (Wissenslücke!).

Gibt es denn nur (noch) eine Lok?
Ich habe gerade mal nachgesehen, es wurden doch mal 3 Stück gebaut und nicht von der DB übernommen. Aber sie laufen doch bei der HGK, wenn ich richtig verstanden habe. (?)

Warum wurde denn diese BR nicht weiter beschafft? Wegen der Steppenwölfe (BR 23x) der DR?

Viele Grüsse ...

... der Alte Fdl

Rostig ist die Reichsbahnschiene, wenn der Zug nicht läuft,
frostig ist des Mannes Miene, wenn er ab und zu nicht säuft!

Aus "Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow" (DEFA)

Was ist denn mit dem ICE-Wagen passiert?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.10.09 13:41

Moin,

spitzenmäßiger Beitrag, wie man es von Rolf gewohnt ist.

Eine Frage hätte ich aber zu dem ICE-Wagen, der auf den letzten beiden Bildern zu erkennen ist. Was ist dem den passiert?

Gruß
Christian
---
Meine Beiträge im Historischen Forum: [www.drehscheibe-online.de]
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Wie wir damals das Hobby ausübten: [www.drehscheibe-online.de]

Alles morgen oder übermorgen in Teil 2. (o.w.T)

geschrieben von: rolf koestner

Datum: 02.10.09 14:08

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.


Ich bin ein Boomer!

Re: Alles morgen oder übermorgen in Teil 2.

geschrieben von: Stefan K.

Datum: 02.10.09 14:42

Hallo Rolf

Vielen Dank für den hervorragenden Abriss der Geschichte dieser besonderen Lokreihe. Es ist nur schade, das eine dieser Lok´s überlebt hat...

Gruß, Stefan

DE 1024 / Di 6

geschrieben von: Meise

Datum: 02.10.09 14:52

Hallo Rolf,

auch von mir besten Dank für den Beitrag. Schön auch, dass da das Ereignis, das sicher maßgeblich zum Schicksal der Baureihe 240 beigetragen hat, direkt mit eingeflochten hast...

Zwei Ergänzungen:

Der Dieselmotor war damals ja auch im Bahnbetrieb kein ganz unbekannter. Als Reihenmotor mit 6 oder 8 Zylindern war er bereits in der siebziger Jahren in den Lokomotiven der 2. Generation, der G 1600 BB und natürlich der V 90 P, besser bekannt als Baureihe 291 der DB, im Einsatz. Neu war allerdings die Version als V-Motor, wie er in der DE 1024 verwendet wurde. Unabhängig von der DE 1024 hat MaK auch versucht, diesen Motor als Lokmotor zu vermarkten, aber außer den beiden remotorisierten 232 hat sich leider auch nicht sonderlich viel ergeben...

Zitat:
240 003 war im Sommer zeitweise in Norwegen im Einsatz. 1992 resultierte daraus die Bestellung von zwölf Maschinen der Reihe Di 6 der NSB, die ab 1996 im Personen- und Güterverkehr auf den von Trondheim ausgehenden Strecken eingesetzt werden sollten. Größte Änderung war, neben einigen Anpassungen wegen des rauen Klimas, der Einbau der Siemens-Elektronik, da MaK inzwischen zu Siemens gehörte.

So steht es an vielen Stellen in der Literatur. Tatsächlich gab es noch einen ganz wesentlichen Unterschied, nämlich die Drehgestelle. Die DE 1024 hat Tatzlagerantriebe, aber die Di 6 bekam Hohlwellen. Die Anpassung an die klimatischen Gegebenheiten hat auch weitreichendere Folgen, als man zunächst annehmen möchte. Sie führte zur Dachkühlanlage, um die Luftansaugung aus dem Seitenwand- in den Dachbereich zu verlegen. Daraus folgte dann aber auch eine weitreichende Umsortierung der Aggregate in den Maschinenräumen. Und dann musste ja noch die Toilette untergebracht werden...

Gruß
Gunnar

Re: Schönes Portrait!

geschrieben von: Meise

Datum: 02.10.09 14:57

Hallo Martin,

ja, man hatte viel vor mit der DE 1024. Es gab auch noch weitere Variationen, z. B. eine DE 1016. Leider habe ich gerade keinen passenden Prospekt zur Hand. Laider ist daraus nichts mehr geworden und die ganzen Enrwürfe landeten in den Schubladen...

Gruß
Gunnar

240.003-4 in Norwegen

geschrieben von: Niels Munch

Datum: 02.10.09 15:10

Ein paar Bilder gib's hier: [www.jernbane.net] .

MfG Niels
Hallo,
was ist denn an diesem Tag genau passiert?




P.S.Die Suche ergab mehr als 3000 Treffer.
Alter Fahrdienstleiter schrieb:
> Gibt es denn nur (noch) eine Lok?
> Ich habe gerade mal nachgesehen, es wurden doch
> mal 3 Stück gebaut und nicht von der DB
> übernommen. Aber sie laufen doch bei der HGK, wenn
> ich richtig verstanden habe. (?)

Zwei sind ausgebrannt.
240 001-8 (Kiel) -> DE 11 (Brandschaden April 2008)
240 002-6 (Westerland) -> DE 12 (Brandschaden Juni 2005)
240 003-4 (Lübeck) -> DE 13

> Warum wurde denn diese BR nicht weiter beschafft?
> Wegen der Steppenwölfe (BR 23x) der DR?

Auch. Dazu kamen noch Elektrifizierungsmaßnahmen in Norddeutschland. Kein Bedarf für Dieselloks.

http://www.petervelten.de/Bilder/Schnelles.jpg

There are only 10 types of people in the world: Those who understand binary, and those who don't.
Pt-Verrückter schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
> was ist denn an diesem Tag genau passiert?


Für die jüngeren unter uns:
An diesem Tag fanden historische Ereignisse statt, in deren Verlauf eine größere "Gratislieferung" veralteter russischer Dieselloks an die Bahn die Lokomotiventwicklung in Deutschland nicht mehr rentabel machte und für Jahre nach hinten warf...
:-/

Re: 240 003 im Pott auf Video (Link)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.10.09 00:40

martin welzel schrieb:
-------------------------------------------------------

> Als 240 003 im Pott Versuchsfahrten machte, war
> das der Bild-Zeitung sogar eine Meldung wert
> (Zeitungsausschnitt vom 29.1.93 mit Bild vom
> MüGa-Wasserturm, der heutigen Camera Obscura):

> [eisenbahnhobby.de]


jetzt weiss ich endlich auch wieder wann ich ungefähr die Lok
in Bochum Nord auf Video aufgenommen habe,
auf dem Video ganz am Anfang in Minute 1: [de.sevenload.com]

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/doupf7tacdfkegfxkn8m17.gifGruss Folke B. von 🚃 Liniehttp://img5.fotos-hochladen.net/uploads/linie20seiten6fzsvnuget.jpg