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 04 - Historisches Forum 

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Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.

Der Haltestellenbereich „Am Freistein“ in der Stoppenberger Strasse ist seit 1938/39 für die Linien Richtung Stoppenberg und Katernberg der Folge-Halt Richtung Norden nach der Großhaltestelle Viehofer Platz (heute Rheinischer Platz).
Bis dato verlief die Verkehrsführung für diese Bahnen von der Innenstadt kommend nach Befahren der Kleinen Stoppenberger Str. durch die vor Freistein rechts verlaufende Lützowstr. vorbei am Essener Schlachthof.
Bahnen nach und aus den weiteren nördlichen Stadtteilen Altenessen, Karnap und in Richtung Gelsenkirchen-Horst nutzten bis 1964 nach Passieren des Viehofer Platzes den überwiegenden Teil der Zufahrtsstrecke zum Betriebshof bzw. Hauptwerkstadt Grillostr. über die Altenessener Strasse.

Seit einer umfangreichen Neugestaltung Ende der sechziger Jahre übernahm „Am Freistein“ nunmehr die gesamte Verteilung der Strab-Linien Richtung Norden.

Von 1971 bis 1992 hatte ich den gesamten Bereich um die Haltestelle zur rechten und linken Seite aus der zweiten Etage unseres Wohnhauses bestens im Blick.
Hier trafen bis zur VRR-Umstellung am 01.01.1980 u.a. die ersten Ziffern des Essener Liniensystems (1 und 2) auf die komplette Siebener-Serie bis hoch zur 37 und einzelne 6er und 10er-Linien zusammen.
Demzufolge tauchte über kurz oder lang so gut wie jedes Fahrzeug in unregelmäßigen Abständen hier auf und erlaubte so ein sauberes Nachhalten von Fahrzeug-Änderungen und Reklametausch.
Gerne nutzte die EVAG einzelne Bereiche des Streckenabschnitts auch als wechselnde Wander-Baustelle. Dies über die Jahre fast ohne Unterbrechung.
Wie oft mich die Weichenreiniger bei ihrem nächtlichen Treiben weckten, kann ich nur vorsichtig mit fast täglich schätzen.

So nebenbei taugte der gesamte Gleisbereich durch mehrfach querenden Individualverkehr sehr gut als einer der Essener Unfallschwerpunkte.
Die dreiteilige Warnampel (oben ein weiss-leuchtendes Bahnsymbol, unten zwei abwechselnd blinkende gelbe Warnleuchten) hielt kaum Jemanden ab, zur falschen Zeit in den Gleisbereich zu fahren. Selbst meinen Vater liess es mit seinem Opel Ascona nicht nehmen, einem DÜWAG-Achtachser die Frontschürze zu verbeulen.
Oftmals konnten die PKW`s oder LKW`s nach dem Treffen mit der Tram nur noch als Totalschäden mit Hilfe von Abschleppunternehmen den Bereich verlassen. Seltener kam es vor, dass EVAG-Rollmaterial, wie z.B. Großraumwagen 1511 bei einem Zusammenprall mit einem LKW Anfang der Siebziger so stark zerstört wurde, dass er rückwärts in die nahe Werkstatt Grillostr. gezogen werden musste.

Für mich ein geradezu optimales Objekt, um Euch einen Gestern/Heute-Vergleich zu präsentieren. Alle Angaben dennoch ohne Gewähr.
Die Heute-Aufnahmen stammen allesamt aus den letzten drei Monaten:

Aus Stoppenberg kommend ist von der großzügigen Haltestelle noch nicht viel zu sehen. Zu sehen ist auch nicht, dass sich der bei DWM in Berlin gebaute ER-Gelenkwagen 1620 im September 1976 weitaus mehr als seine DÜWAG-Arbeitskollegen (1601 ff) abmüht, den Vierachs-Bw 2557 mit einem Eigengewicht von 10.200 kg zu ziehen. Vor allem die Steigungsstrecken bei Vollbesetzung (fast 20 Tonnen) setzten ihm und seinem Schwesterfahrzeug 1619 kräftig zu. Dem HiFo-Kollegen „Gebührer“ sei gedankt für diesen früheren Hinweis.

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Im Zuge des Beschleunigungsprogramms erhielt der Abschnitt in 1988 bis zur Kreuzung Herzogstr. einen eigenen Bahnkörper.

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Die 1969 neu gestaltete Haltestelle Am Freistein von Norden mit der Altenessener Strecke im Rücken aus gesehen. Die Teleaufnahme vom 19.04.1970 lässt die Haltestelle kleiner erscheinen.
Es scheint, als gäbe es für den als letzten gelieferten Großraumwagen 1583 kein Durchkommen. Doch rechts vom hier höchsten Gebäude, dem Haus der Jugend- gewährt die ebenfalls kurz zuvor auf die heutige Breite erweiterte Unterführung der Rheinischen Bahnstrecke den Durchlass Richtung Viehofer Platz. In der in Höhe des Tw links abzweigenden Goldschmidtstr. ist die Ansteigung zum noch vorhandenen Bahnübergang nicht zu übersehen.

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Ein Zwischenblick kurz vor der U-Bahn-Eröffnung im Mai 1977 (die gelben Hinweisschilder vorne am Tw 1638 mit Bw 2558 weisen darauf hin) lässt den Rohbau des höchsten deutschen Rathauses erkennen. Die Drehgestell-Komposition befährt die Abzweigung Richtung Stoppenberg.

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Die gesamte bis heute unveränderte Haltestellenanlage geht bei dieser Vergleichs-Tele-Aufnahme durch die Anhäufung der wie Pilze aus dem Boden geschossenen Hochhäuser völlig unter. M-Wagen bestimmen inzwischen hier das Stadtbild. Später dazu mehr.

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Ein Blick zurück in Gegenrichtung. Bebauung und Pflanzenwelt halten sich im April 1977 noch weitgehend zurück Tw 1568, der 1979 mit 1566 buchmäßig die Ordnungs-Nummern tauschen wird, ist heute auf Linie 10 unterwegs und hat mit Bw 2418 den nördlichen Bereich der Haltestellenanlage erreicht. Ein BoGeStra-ZR-Sechsachser hängt den Beiden auf Linie 1 schon im Nacken.

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Bis auf eine Modernisierung im Rahmen einer dem Betriebskonzept farblichen Anpassung der Haltestellen-Ausstattung 2009 hat sich Am Freistein optisch nicht viel verändert. Selbst von der umfangreich erfolgten Bebauung ist dank deutlicher Begrünung nicht viel zu sehen.
M-Wagen 1174 befährt Ri Zeche Zollverein den weiteren Verlauf der Stoppenberger Str.

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/33/4471733/3061643165303437.jpg

Fortsetzung folgt

Re: [E] Einst und Jetzt – EVAG-Hst „Am Freistein“ Teil 1 (7 B)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 21.09.09 07:44

Schöner Vergleich der Appetit auf mehr macht!


Gruß

Eric

Ja, ausgesprochen nett

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 21.09.09 09:08

diese Vergleiche. Da kommt Freude auf!

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Hallo Wolfgang,
oftmals kann ich ja mit deinen wunderbar recherchierten Rückblicken nicht viel anfangen, da mir der örtliche Bezug und die Ortskenntnis fehlen. Das macht die Beiträge aber nicht uninteressant, im Gegenteil!
Diesmal jedoch weiß ich, um welche Ecke der Welt es geht, da ich vor 1,5 Wochen selbst eine halbe Stunde dort zugebracht habe.
Beim Sichten meiner Aufnahmen fiel mir noch eine im wahrsten Sinne des Wortes "kleine Besonderheit" auf:
http://img142.imageshack.us/img142/3088/090910107e1403bea02t.jpg
10.09.2009, Am Freistein, Blickrichtung Stoppenberger Straße

Während Zwergsignale (niedrigstehende Ausführungen normaler Signale) aus dem Bahn-Bereich ja nicht unbekannt sind, als Straßenverkehrszeichen waren mir "Zwerge" bislang unbekannt (hier links neben der 1403 vor dem Hintergrund des blauen Transporters). Hat diese abweichende Größe eine "tiefere", vielleicht sogar mit der Straßenbahn im Zusammenhang stehende Bedeutung?
MfG Uwe Berger



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:09:21:16:52:39.
Uwe, das war eine Essener Spezialität, diese "tiefergelegten" Schilder. Wenn Du Dir das s/w-Telebild genauer anschaust, wirst Du dort auch 2 Zwerge finden ;))

Im Übrigen fand ich das immer sehr prrktisch, denn die Schilder waren dann stets in Augenhöhe iund konnten dann kaum übersehen werden!

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Da kommen Erinnerungen hoch ...

geschrieben von: Tw 1904

Datum: 21.09.09 18:41

Danke fürs zeigen, Wolfgang !

Merit - wusste gar nicht, dass es eine solche Lungenzersetzungsmarke je gab ..... (siehe 1. Bild) !

Gruss, Michael

Beste Grüße, Michael :-) https://abload.de/img/mk201402sr40g127satt1guj69.jpg ... und immer schön die Kurbel fest im Griff !

Wie? Du entsinnst Dich nicht mehr an Merit?

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 21.09.09 18:48

Das war doch eine der ersten Leicht-Kippen auf dem Markt und schmeckten dementsprechend labberig...

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