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Meine Besuche beim Öchsle (18 B)

geschrieben von: Stefan Motz

Datum: 07.09.09 07:24

Eure Ergänzungen zu meinem letzten Beitrag begeistern mich! Das Schnee-Bild ist durchaus beeindruckend, aber vor allem das “Altpapier”: Hier stelle ich beim Vergleichen ein paar interessante Details fest:
1958 lag die Höchstgeschwindigkeit für Rollbockzüge noch bei 25 km/h, später bei 20 km/h.
Etwas unsinnig finde ich in dem Papier die Beschränkung für Rollbockzüge zwischen Biberach und Warthausen auf 25 km/h und gleichzeitig das Verbot derselben aus Profilgründen ...
1972 war die Last von Äpfingen nach Ochsenhausen und zurück auf 200 t beschränkt (Scan von Olaf Ott), 1982 auf 210 t bzw. 250 t in der Gegenrichtung! 210 t entsprach meiner Erinnerung nach 10 zweiachsigen G-Wagen + 1 Pufferwagen.
Rolf Köstner möchte ich darauf hinweisen, daß am 24.4.1978 Hin- und Rückfahrt vormittags erfolgten.
Ein besonderes Dankeschön geht auch an Reinhard Gumbert für seine gestrige Einlage mit der Verladung der Schmalspurlok auf einen Normalspur-Transportwagen!


Die Bilder meiner beiden letzten Beiträge entstanden größtenteils noch mit einer sowjetischen Spiegelreflex (“Revueflex”, bei anderen Händlern als “Zenith” verkauft). Im Frühjahr 1978 hatte ich hierfür noch ein aus der DDR geschmuggeltes Weitwinkelobjektiv bekommen, das dann neben der Verzerrung auch noch einen Grünstich lieferte. Nachdem die Kamera im Sommerurlaub 1979 ihren Geist aufgegeben hatte, kauften meine sparsamen Eltern eine Praktica als Ersatz, die mich beinahe dazu verleitet hätte, das Fotografieren aufzugeben. Im Sommer 1980 hatte ich vom Bafög genug gespart, um mir eine Rollei 35 S zu kaufen, die dann die nächsten neun Jahre mein ständiger Begleiter wurde. Mit ihr entstanden auch die meisten Bilder dieses heutigen Beitrages.



Nachdem ich noch einmal in meinem Archiv gestöbert habe, ist mir auch wieder klar, warum ich keine Winterbilder von dieser Bahn besitze. Als am 30.12.1981 Schnee lag, bin ich nach Warthausen gefahren. Leider traf ich nur auf die abgestellte 251 902 mit dem Pufferwagen 79475. Der Kilometerstein erinnerte daran, daß die Bahn früher in Biberach begann:

https://abload.de/img/db-251902-00202136fscz.jpg



https://abload.de/img/db-251902-0020214k6sdp.jpg




Die kleinste zweimotorige Diesellok der DB sah wirklich nicht danach aus, als ob sie in jenem Jahr noch einmal führe. Wie ich den Rest des angefangenen Tages nutzte, könnt Ihr z. B. hier sehen. Das nächste Mal zog es mich am 17.3.1982 zum Öchsle. Offensichtlich hatte ich mich etwas verspätet, denn die erste Aufnahme des Tages entstand in Äpfingen:

https://abload.de/img/db-251902-1037427fasif.jpg




Wenig später durchfuhr der Zug Maselheim ohne Halt:

https://abload.de/img/db-251902-1037428jgs3r.jpg




Bei Wennedach ging es in die Steigung:

https://abload.de/img/db-251902-1037429masls.jpg




Das Wetter war offensichtlich so schlecht, daß sich die Kirche von Reinstetten ohne störendes Gegenlicht fotografieren ließ. Hier vermisse ich den Bremsschlauch zum ersten Rollbock:

https://abload.de/img/db-251902-1037431zjsuo.jpg




Bei Goppertshofen erwischte ich den Zug noch zweimal, der erste Rollbock scheint tatsächlich nicht gebremst zu sein:

https://abload.de/img/db-251902-1037432ousja.jpg



https://abload.de/img/db-251902-1037433iesri.jpg




Ankunft in Ochsenhausen:

https://abload.de/img/db-251902-1037434m6sae.jpg




Hier nutzte ich die Vorteile des schlechten Wetters für ein Spiegelbild:

https://abload.de/img/db-251902-1037503wesqz.jpg




Auf der Rückfahrt hatte 251 902 einen interessanten Wagenpark am Haken:

https://abload.de/img/db-251902-10375125isi0.jpg




An vierter Stelle lief ein Railship-Wagen!

https://abload.de/img/db-251902-1037514gls2p.jpg




Noch ein Versuch, die Kirche von Reinstetten zu fotografieren, und wieder kam ein Zug dazwischen;-)

https://abload.de/img/db-251902-1037517musdw.jpg




Auch die Kirche von Wennedach ließ sich nur ohne Sonne in Szene setzen:

https://abload.de/img/db-251902-1037521amsdv.jpg




Warthausen war erreicht:

https://abload.de/img/db-251902-4000704qepdd.jpg




Mit der Stange wurden die Zweiachser auf die Rollbockgrube geschoben:

https://abload.de/img/db-251902-40007066nph0.jpg




Der Vierachser wurde mit Pufferwagen und Stange auf die Grube gedrückt:

https://abload.de/img/db-251902-4000707q7q9a.jpg




Als der letzte Wagen wieder Normalspurschienen unter sich hatte, war das Tagesprogramm beendet:

https://abload.de/img/db-251902-4000708e2qmt.jpg




Die nächsten zwei Besuche beim Öchsle waren von Murphy geprägt. Im Moment bin ich damit beschäftigt, einen Teil jener Bilder in zeigenswerter Qualität aufzubereiten.

Viele Grüße
Stefan

https://abload.de/img/db-251902-4003812-titu8k49.jpg





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:12:07:16:59:51.

Re: Meine Besuche beim Öchsle (18 B)

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 07.09.09 08:41

sehr interessante Schmalspurreise - das miese Wetter kommt in den schönen s/sw-Aufnahmen auch schön zu GEltung und zeigt uns mal wieder, daß die (alte) Banhn auch bei jedem Wetter fuhr.

~~~
Aber hier muß ich doch mal nachfragen - Du schrubst in der Einleitung

kauften meine sparsamen Eltern eine Praktica als Ersatz, die mich beinahe dazu verleitet hätte, das Fotografieren aufzugeben.

Das verstehe ich jetzt nicht - meine Practikas verrichten klag- und tadellos ihren Dienst... Hattest Du eine aus der Montagsproduktion?

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Re: Meine Besuche beim Öchsle (18 B)

geschrieben von: Ulm Hbf

Datum: 07.09.09 08:55

Hallo,

da zeigt sich mal wieder, daß man bei einem solchen Wetter ganz gute Aufnahmen hinkriegen kann. Gegenüber Kaiserwetter hat das diffuse Licht sogar noch den Vorteil einer guten Ausleuchtung der Seitenpartien und der Kanten ohne harte Schlagschatten. Vielen Dank fürs zeigen.

Zu dem Vierachser-Kesselwagen: Bei einem meiner Besuche durfte ich mal auf der 251 vom Bahnhof zum vor Ochsenhausen gelegenen Anschlußgleis mit einer solchen Fuhre mitfahren, wobei mir der Lokführer erklärte, er müsse sich immer überzeugen, ob der Tank entweder ganz voll oder ganz leer sei. Bei allen anderen Flüssigkeitsständen dürfe der Wagen wegen der Gefahr des Umherschwappens und damit des Umkippens auf den Rollböcken nicht befördert werden ...

Gruß, Ulm Hbf

Re: Meine Besuche beim Öchsle (18 B)

geschrieben von: Andreas T

Datum: 07.09.09 09:51

Hallo,

ein toller Beitrag, auch ohne Farbe ...


Es grüßt herzlich

Andreas T

Re: Meine Besuche beim Öchsle (18 B)

geschrieben von: martin welzel

Datum: 07.09.09 10:52

Der dreiachsige Kuppelwagen ist die Härte!

Stefan, auch Dir sei ganz herzlich gedankt für das Einstellen dieser Fotos!

Grüße,
Martin

Re: Meine Besuche beim Öchsle (18 B)

geschrieben von: R.T.B.

Datum: 07.09.09 12:29

Hallo,

Das sind wahrlich schöne Bilder, vielen Dank fürs Einstellen!
Was mich noch interessieren würde: Im letzten Beitrag der Serie war er schon erwähnt - was ist den mit dem Gleisanschluss vor Ochsenhausen gemeint? Der "Güterbahnhof" Ochsenhausen mit den beiden Rollbockgruben?

Re: Meine Besuche beim Öchsle (18 B)

geschrieben von: Detlef Schikorr

Datum: 07.09.09 21:08

Moin Stefan,

Du hast den Alltagsbetrieb auf dem Öchsle sehr schön dokumentiert. Dank der fehlenden Sonne auch aus Blickwinkeln, die einem sonst verschlossen bleiben.

Aber auch dieses aufdringliche Öchsle: Du wolltest als Kunstkenner die oberschwäbischen Kirchen fotografieren, und immer will das Öchsle mit aufs Bild. Irgendwoher kenne ich das!


Ich freue mich schon auf die Fortsetzungen!

Vielen Dank fürs Einstellen.

Gruß
Detlef

Re: Meine Besuche beim Öchsle (18 B)

geschrieben von: ICE

Datum: 07.09.09 22:21

Klasse Bilder! Einen 4-achser aufgebockt kannte ich bisher noch nicht.
Ich schätze, dass der Hin-Zug leer war, da konnte man wohl auf eine Rollbockbremse verzichten.
Vielen Dank fürs Zeigen.

Helmut (ICE)

Re: Meine Besuche beim Öchsle (18 B)

geschrieben von: Ulm Hbf

Datum: 08.09.09 11:44

>Hallo,
>
>Das sind wahrlich schöne Bilder, vielen Dank fürs Einstellen!
>Was mich noch interessieren würde: Im letzten Beitrag der Serie war er schon erwähnt
>- was ist den mit dem Gleisanschluss vor Ochsenhausen gemeint?
>Der "Güterbahnhof" Ochsenhausen mit den beiden Rollbockgruben?

Am Ortsanfang - nein, eigentlich noch auf der grünen Wiese VOR der Stadt - befand sich in Fahrtrichtung Endstation Ochsenhausen links gelegen ein Bereich mit 2 Freiladegleisen, einer dazwischen gelagerter breiten Ladestraße und einem zusätzlichen Umfahrgleis. Da der eigentliche Bahnhofsbereich Ochsenhausen für den - damals noch - recht umfangreichen Güterverkehr zu eng bemessen war, konnten im Güterbahnhof Güterwagen für die Be- und Entladung aufgestellt werden. Damit nun die Rollböcke nicht die ganze Zeit unter den Wagen blockiert wurden, gab es hier zwei Rollbockgruben, mit deren Hilfe man die Wagen auf Regelspurgleise stellen konnte. Auch die Tankkesselwagen wurde hier entladen, was auf den Regelspurgleisen eine größe Sicherheit gegen das Umkippen bot.

Der "Stamm-"Lokführer auf der 251 war übrigens lange Jahre und bis zur endgültigen Einstellung des Öchsles durch die Bundesbahn Herr Traub.

Gruß, Ulm Hbf