Leipzig - Gera - Saalfeld (Teil 3)
Fotografische Strecken-Reise zur einstigen Dampf-Hochburg

Hier die Fortsetzung unserer Strecken-Reise Rasch noch die Links zu den bisherigen Teilen: Teil 1: [www.drehscheibe-foren.de] Fahrpläne und Karten-Hinweis: [www.drehscheibe-foren.de] Teil 2: [www.drehscheibe-foren.de] Kurz zur Einstimmung: In den vorausgegengenen Beiträgen waren wir von Leipzig über Zeitz, Bad Köstritz gefahren, haben überwiegend auf "Dampf" geschaut aber auch Diesel's gesehen, hatten in Gera ausgiebig pausiert und sind bis Gera-Röppisch gelangt.

bei Wolfsgefärth
Wenig südlich liegt die kleine Ortschaft Wolfsgefärth.
01 0505 mit P 8015 bei Wolfsgefährt (3. Mai 80)


Hier begegnet uns 01 0533 mit P3023 nach Saalfeld (25. April 81)


Sechs Wochen später bot die gleiche Foto-Kurve dem Tross der weitgereisten Fotografen (meist aus'm Westen) zwar optimales Licht, aber leider keinen Dampf!
120 xxx mit Gz Richtung Gera bei Wolfsgefärth. (28. Mai 81)


Niederpöllnitz
Bei Niederpöllnitz sorgt ein kleines Wolkenloch für eine unwirkliche Theaterbeleuchtung.
01 0510 mit P3025 (28. April 81)


bei Miesitz
An dem kleinen Bahnwärterhaus in Miesitz begegnen wir 01 0510, natürlich mit dem "Standard-Zug" P3025 Richtung Saalfeld (25. April 81)


bei Miesitz
Gerade hatte das Aprilwetter von 1981 noch für Schneegestöber gesorgt, nun passt das Licht genau!
01 0522 in außergewöhnlich schmuckem Pflegezustand, von Saalfeld nach Leipzig (28. April 81)


Haltepunkt und Blockstelle Traun
Der kurze Zwischenstop in Traun dauerte lt. Buchfahrplan nur eine Minute.
(01 0531 mit P3025 nach Saalfeld, 26. April 81)
Faszinierend, wie detailverliebt in der "guten alten Zeit" sogar vergleichsweise unwichtige Gebäude architektonisch gestaltet waren. An solcherlei Individualität möchte man sich heute, unter fraglos veränderten Bedingungen, Baustilen und Materialien doch gelegentlich ein wenig mehr orientieren!

Ralf Göhl war uns in seinem Foren-Kommentar bereits etwas vorausgefahren und hatte ein Bild gezeigt, das aus fast identischer Perspektive aufgenommen ist.
>> Bilder-Link <<
Wenn man nun die beiden Bilder vergleicht, dann wird die Art von "Unveränderlichkeit" und wohltuender*) Kontinuität deutlich, die uns sicher damals auch fasziniert hat. Das war so vollkommen anders als der hektisch-schnellebige Alltag im Westen.

Beide Bilder zeigen den Bediensteten der Blockstelle in der Tür. Er (sie?) steht zwar nicht "stramm" und salutiert, erweist dem Zug aber Aufmerksamkeit.
Zwar bin ich für mich selbst nie Verfechter ritualisierter Verhaltensweisen gewesen, im Gegenteil! Als Beobachter zu schauen, hat aber was! Fast wie einst der Wachwechsel vor Schinkels Wache...

Zu den dienstlichen Obliegenheiten eines Blockstellen- und Haltepunkt-Wärters bin ich nur rudimentär unterrichtet. Vielleicht war es auch nur die blanke Ungeduld, sich endlich wieder den Strickwaren widmen oder mit der Lektüre von "Das Magazin" fortfahren zu können. – Wer mag solche Rätsel heute schon endgültig auflösen...

*) Es war bei weitem nicht jede Form des Althergebrachen wirklich Wohltuend. Vieles ist von einer unverständlich-starrsinnigen Überkommenheit gewesen. Das im Einzelnen aufzudröseln würde hier jedoch zu weit führen...


Ausfahrt Bhf. Neustadt (Orla)
01 0522 mit E805 nach Saalfeld (28. April 81)


bei Neunhofen
Wegen dem Zuggewicht wäre Diesel-Schub wohl entbehrlich gewesen:
01 2114 Richtung Saalfeld (3. Juni 80)


bei Neunhofen
44 0567 mit einem Güterzug von Gera nach Saalfeld (3. Juni 80)


Gleiche Stelle aus der Frosch-Perspektive. Ob die kleine Feldweg-Überführung heute immer noch so rauchgeschwärzt sein mag? Vermutlich sind jedoch andere Veränderungen viel augenfälliger...
01 0521 mit E807 Richtung Saalfeld (3. Juni 80)


Tunnel Harrasmühle
"Rache-Jürgen" fotografierte am westlichen Tunnelportal von Harrasmühle (bei Neunhofen).
Gerade hat 01 2204, die zeitweise als heimliche Traditions-Maschine galt, mit dem E 805 den 150 Meter langen Tunnel durchfahren. (9. Juni 80)


bei Oppurg
01 1518 mit E802 nach Leipzig (4. Juni 80)


Oppurg
Hier hatten wir wohl etwas anderes erwartet, als das ungeliebte U-Boot...
119 030 vor E805 (26. April 81)

An dieser Stelle nochmals eine Unterbrechung der Reise.
Fortsetzung folgt...






1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:12:27:23:14:24.

01.5 ist eine der schönsten Dampfloks überhaupt, und absolut die Schönste, die nach 1945 für Deutschland auf die Schienen wurde. Punkt. Meine Meinung. Dies zeigen einmal mehr deine Bilder.

.

Klasse Fortsetzung zweier schon sehr guter Beiträge!

Und erstaunlich: Man sieht hier beinahe nur perfekt gepflegte Loks... Das wirk fast alles wie Museumsfahrten! KLasse!

Freundschaft!
F.O.

"Nää, wat is dat schön!!" (Zitat Horst Muys, "Ne Besuch im Zoo")

.

Hallo!

Vielen Dank für die wunderschöne Bildserie!

Eine paar Fragen hätte ich:

Was für ein Wagen läuft u.a. gleich beim ersten Bild mit 01 0505 mit P 8015 bei Wolfsgefährt hinter der Lok?

Ein Wagen mit Containern? Wie lautet bitte seine Baureihenbezeichnung und was beförderte er von wo nach wo?

Vielen Dank für die Aufklärung!

Inter-nette Grüße

Herbert

Dürfte sich um Containertragwagen der "Deutschen Post" handeln mit typischen Postcontainern mit Seitentüren!
Vielen Dank für das Bild der 119 030,gab es in Saalfeld also doch 119 mit roter Schürze.

Gruß aus Thüringen!

Da ich schon dabei bin mein Artisten Gepäck zusammen zu suchen um es zu verstauen bleibt mir keine Zeit mich auf das einen oder andere Bild einzulassen.

Erneut große Freude das meine 01 0522 so gut bei euch abschneidet dabei war ich diesmal nicht einmal im Führerstand der 01 0522 auf dem Fotos.
Übrigens unsere Konkurrenz Lok war die 01 0529, aber wie zu sehen waren alle Planloks durchweg immer in einen sauberen und guten Pflegezustand.
Dazu sagen muß ich zum besseren Verständnis das ein Putzen und Abspritzen der Lok genaugenommen verboten war aus Arbeitsschutz Gründen.
Anderseits hat auch unser Chef es gern gesehen wenn seine Loks glänzend durch die Republik fuhren :-)
Sagen wir mal so, wo kein Kläger war ist auch kein Richter ;-)
Nicht nur außen glänzten unsere Schmuckstücke ebenso der Arbeitsplatz Führerstand.
Einige Maschinen wie die 01 0522 waren mit privaten Messinghandrädern versehen usw.

Nun verabschiede ich mich erst mal für eine Weile und verpasse hier bestimmt die Ankunft in Saalfeld :-(((

Bis demnächst Ralf

Ralf auf der faulen Seite seiner 01 0522, Messinghandräder, viele Teile poliert und immer einen sauberen ausgespritzten Führerstand

Die Antwort "Post-Container" wurde bereits gegeben.
Zu der Fahrzeug-Type und Nummer kann ich leider nicht beitragen.
Auf dem vorletzten und letzten Bild des Teil 2 (in Gera-Röppisch) ist so ein Wagen ebenfalls zu erkennen.

Die Bauart- oder Lackierungs-Varianten bei "U-Booten" haben wir ehrlich nie weiter beachtet.

Soweit ich mitbekommen hatte, waren in Saalfeld einige Lokomotiven ihren Stammbesatzungen zugeteilt. Andere wurden "wild" über das Dispatcher-System der DR eingesetzt. Die Stammbesatzungen waren nicht selten engagierte Vollblut-Eisenbahner, die gerne auch mal etwas mehr Hand anlegten, als im "Plan" vorgegeben.
So erklärt sich der unterschiedliche Pflege-Zustand.

Näheres aus dem "Innenleben" der damaligen Reichsbahn, oder speziell des BW Saalfeld wird uns Ralf vielleicht gelegentlich mal kompetent erzählen.

> von: Rolf_311:
>"...Zu den dienstlichen Obliegenheiten eines Blockstellen- und Haltepunkt-Wärters bin ich nur rudimentär unterrichtet. Vielleicht war es auch nur die blanke Ungeduld, sich endlich wieder den Strickwaren widmen oder mit der Lektüre von "Das Magazin" fortfahren zu können. – Wer mag solche Rätsel heute schon endgültig auflösen... "<


Zu den dienstlichen Obliegenheiten eines Blockstellenwärters gehörte es, den vorbeifahrnden Zug auf eventuelle Störungen / Schäden (z. B. heißgelaufene Bremsen, offene Wagentüren,etc. ) zu beobachten und insbesondee darauf zu achten, daß der Zug einen "Schluß" hatte (also daß am letzten Wagen die Schlußlaternen oder die Schlußscheibe angebracht waren). Hatte ein Zug einen ordnungsgemäßen "Schluß", konnte man davon ausgehen, daß zwischendurch kein Wagen verloren gegangen war. Und nur wenn der Zug vollständig durchgefahren war, konnte bzw. durfte der Blockstellenwärter zurückblocken / zurükmelden.

Ansonsten sehr schöne Fotos!

Güße
Andreas +

... da werden Erinnerungen wach. Ausgerechnet die Szene von Bild 3 (120 mit Güterzug) hat sich vor vielleicht 30 Jahren in meine Gehirnwindungen eingebrannt. Wir standen an der selben Stelle bei bester Abendbeleuchtung und warteten auf einen Intraflug-Sonderzug mit Altbau-01. Vorneweg kam ein Güterzug mit einer 120 im Bestpflegezustand (Jugendlok des Bw Gera oder so). Ich Blödmann habe nicht abgedrückt, war ja bloß ein Diesel. Als dann der Sonderzug kam, war die Sonne weg.

Gruß,
Dg53752

andreas + schrieb:
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> > von: Rolf_311:
> >"...Zu den dienstlichen Obliegenheiten eines
> Blockstellen- und Haltepunkt-Wärters bin ich nur
> rudimentär unterrichtet. Vielleicht war es auch
> nur die blanke Ungeduld, sich endlich wieder den
> Strickwaren widmen oder mit der Lektüre von "Das
> Magazin" fortfahren zu können. – Wer mag solche
> Rätsel heute schon endgültig auflösen... "<
>
>
> Zu den dienstlichen Obliegenheiten eines
> Blockstellenwärters gehörte es, den vorbeifahrnden
> Zug auf eventuelle Störungen / Schäden (z. B.
> heißgelaufene Bremsen, offene Wagentüren,etc. ) zu
> beobachten und insbesondee darauf zu achten, daß
> der Zug einen "Schluß" hatte (also daß am letzten
> Wagen die Schlußlaternen oder die Schlußscheibe
> angebracht waren). Hatte ein Zug einen
> ordnungsgemäßen "Schluß", konnte man davon
> ausgehen, daß zwischendurch kein Wagen verloren
> gegangen war. Und nur wenn der Zug vollständig
> durchgefahren war, konnte bzw. durfte der
> Blockstellenwärter zurückblocken / zurükmelden.

Insofern gehört es fast zur Pflicht, vor die Tür zu treten.
Oder anders formuliert: Ein Foto ohne Personal dürfte schon in die Kategorie "merkwürdig" gehören.

Gruß ebahner

Hallo Rolf, hallo Volker,

herzlichen Dank für die schöne Co-Produktion. Solche Streckenwanderungen sind ganz nach meinem Geschmack.

Viele Grüße aus HH
Stefan

119 030!

Der "Hammer" ist mir ja erst heute aufgefallen! Der 119 030 fehlen zwei der "Bullaugen" auf der rechten Seite, sowas hab ich noch nie gesehen! Oder sind die wegretuschiert?

Grußn aus Thüringen!

Das Foto ist natürlich nicht manipuliert!



Weil ausgerechnet um das "U-Boot" (119 030 - 5 in Oppurg) so viel Aufregung herrscht, hier eine Ausschnitt-Vergrößerung. Da es sich um eine Kleinbild-Vorlage handelt, ist diese allerdings technisch schon leicht grenzwertig!
Ich bitte um Nachsicht.

Ich habe in meiner Sammlung bislang keine weitere Lok mit diesem Merkmal gefunden.


Was war der Grund dafür?


fragt

Rolf Köstner


Auch diesmal wieder ein ganz starker Beitrag!

Keine Ahnung!

Ich würde mal vermuten, Einsparung von Fenstern, Verringerung des Aufwandes zum schneiden der Löcher in die Seitenwand. Das jedenfalls würde zur Epoche passen, wurden solche Maßnahmen doch stets mit großem "TamTam" gefeiert und belobigt. – Verdienter Aktivist, Kämpfer für Frieden und Sozzjalismus...

Genaueres müssen bitte die Diesel-Freunde herausfinden. Für mich war "Diesel" immer nur Zufalls-Produkt. – Meist auch mit Frust verbunden, weil der erwartete Dampfer nicht kam.

Ich habe nun die wenigen 119er-Bilder noch mal gesichtet und mir ist aufgefallen, dass ich die Maschine noch mal abgelichtet hatte:



119 030-5 bei Reuden mit E802 von Saalfeld Richtung Leipzig (26. April 81)
Auch hier sind die fehlenden "Bullaugen" deutlich zu erkennen.


Edit: Aufnahme-Datum korrigiert (2 Tage eher), Zugnummer ergänzt.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:07:02:16:01:49.

Hallo!

Laut einem Foto auf [www.dr-bahn.de] waren genau einen Monat später die Scheiben wieder drin!
Vielleicht hatte sie ne Unfallausbesserung. Bei einigen BR 120 wurden bei Ausbesserungen auch glatte,statt gesickter Bleche eingesetzt!

Gruß aus Thüringen!

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)