Vermutlich nach einer besonders langweiligen Vorlesung gönnte ich mir am 14.10.1969 einen Kurzbesuch in Troisdorf, um den Lokwechsel beim Dm 80655 , dem legendären BU, (Brüssel Nord -) Troisdorf (ab 16:49 Uhr) – Siegen mitzuerleben. Die Deutzerfelder 110 126 hat den belgischen Urlauberzug nach Troisdorf gebracht und die Gremberger 03 276 wartet auf Ausfahrt:

Die Anreise ins obere Ruhrtal nutzte ich am 19.10.1968, einem Samstag, zu einem morgendlichen Kurzbesuch im Bw Hagen Gbf. Die 57 1629 hatte ihre Zukunft schon hinter sich, denn sie war bereits am 05.03.1968 z-gestellt worden:

(Im Hintergrund ist noch die später abgerissene Harkortbrücke zu erkennen.) - Einen Monat später, am 06.04.1968, war die 57 2721 z-gestellt worden:

Seltsamerweise wurden beide G 10 erst am 04.03.1970 ausgemustert. – Die 57 1735 konnte immerhin noch fast 1 ½ Jahre lang eingesetzt werden, denn sie wurde erst am 23.03.1970 als eine der letzten DB 57er z-gestellt und am 24.06.1970 ausgemustert:

Nach diesem Frühprogramm ging es an die Obere Ruhrtalbahn nach Geisecke. Um die Mittagszeit hatte dort die Bestwiger 23 016 leichtes Spiel mit dem extrem kurzen N 2233 Hagen (11:13 Uhr) – Brilon Wald:

Eine erfreuliche Überraschung bildete die relativ gepflegte Bestwiger 50 2389, die einen langen F-z-Wagen-Zug in Richtung Hagen am Haken hatte:

Die 50 2389 beendete ihre Laufbahn nach einem Zwischenspiel in Wuppertal (01.04.1972 – 30.09.1972) in Duisburg-Wedau: z 05.10.1974, + 05.12.1974. – Der 50er folgte die seinerzeitige Exotin unter den Bestwiger 23ern, die Mischvorwärmer-Lok 23 096, mit dem charakteristischen „Stehkragen“ und dem nur an Samstagen verkehrenden N 2230 Bestwig (ab 12:24 Uhr) – Hagen:

Als gut eine Stunde später der E 685 (Köln -) Hagen (ab 14:25 Uhr) – Bestwig fällig war, stand die Sonne schon fast in der Gleisachse, sodass für die 23 015 nur eine „Notschlachtung“ übrig blieb:

Den Abschluss des Fototages bildete die 23 016 mit dem N 2240 Bestwig (ab 15:10 Uhr) – Hagen:

Schlechtes Wetter herrschte eine Woche später am 26.10.1968, als ich hinter Siegburg den nachmittäglichen Dg 6758 (?) mit der Betzdorfer 044 594 abnahm:

Die 44 594 wurde am 30.09./01.10.1975 nach Gelsenkirchen-Bismarck abgegeben, wo dann auch gut zwei Monate später das endgültige Aus kam: z 10.12.1975, + 22.12.1975. Trotz der mickrigen Lichtverhältnisse entschloss ich mich, den BU auf der Rampe zur Aggerbrücke östlich von Troisdorf aufzunehmen:

Bei der Vorbeifahrt war unverkennbar der seinerzeitige Stamm-Hauptlokführer des BU, Harry Barkowsky (in hellgrauer Kluft und mit Brille) am Regler der 03 276 auszumachen:

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:11:16:14:36:16.

Wie schön, Helmut, diese 23er vor den Umbauwagen, bei der Fahrt in den Frühling! Wunderbar!

Bemerkenswert finde ich auch, dass Du es geschafft hast, trotz schlechten Wetters von unten Richtung Himmel den Bahndamm hinauf zu fotografieren und dann auch noch zu einem richtig belichteten Foto der 03 zu kommen. Chapeau!

Vielen Dank für diese Zeitreise,

Martin



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:06:04:08:13:03.

. . . Helmut, Deine Rückblicke zu betrachten. Herzlichen Dank!

Beste Grüße
Hartmut

das ist zweifelsfrei mein Lieblingsbild - Ommi-Ganzzüge waren immer schon was Besonderes! Und wie sehr der fehlende Schlotaufsatz ein Lokgesicht verändern kann, zeigt uns Bild N° 3 - auf den ersten Blick dachte ich an eine Werkslok!

martin welzel schrieb:
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> Bemerkenswert finde ich auch, dass Du es geschafft
> hast, trotz schlechten Wetters von unten Richtung
> Himmel den Bahndamm hinauf zu fotografieren und
> dann auch noch zu einem richtig belichteten Foto
> der 03 zu kommen. Chapeau!
>

In Zeiten der manuelle Belichtungsmessung ging sowas doch problemlos - es wird ja nicht heller, nur weil man viel vom Himmel misst.

Auch von mir einen großen Dank diesmla speziell für Geisecke. Solch einen F-Z-Wagen-Zug konnte man noch 25 Jahre später fotografieren - filgran und elegant zugleich.

Gruß von oberhalb der oberen Ruhr

Ingo

Ich hab’ heute morgen mal auf die Anklick-Zählung geachtet: Was da jeden Donnerstag Morgen in deutschen Werkstätten, Büros und Amtsstuben geguckt, geklickt, geträumt und geschwärmt wird - volkswirtschaftlich wird das langsam bedenklich! Hat das mal einer aufs Jahr hochgerechnet? Deutschlandweit??

Andererseits – und das wiederum ist ein beruhigender Gedanke – läuft die bemerkenswerte Serie inzwischen schon so lange, und das mit höchster Regelmäßigkeit, dass die von ihr ausgelösten zusätzlichen donnerstags-Pausen trotz aller Produktions- und Dienstleistungsausfälle kollektiv- und arbeitsrechtlich längst als Gewohnheitsrecht Bestandsschutz genießen dürften. Hinzu kommt das Wohlbefinden, das sich nach dem Betrachten der wertvollen Bildfolgen breit macht: Vieles spricht dafür, dass es als Gegenpol zu allgemeiner Resignation bewertet werden kann und damit einen volksgesundheitlich erwünschter Effekt hat, der die geschwächte Motivation für die allfällige Rückkehr in den schnöden, Computer- und Statistik-getriebenen „Betriebsalltag 2009“ in der volkswirtschaftlichen Gesamtschau mehr als wettmacht. Und in den Controlling-Zentren der Konzerne schließlich dürfte das schon jahrelang beobachtete, bisher aber noch nicht näher erforschte „donnerstags-morgens-Phänomen“ resignierend in die Schublade „War schon immer so“ gesteckt und damit betriebswirtschaftlichen Effizienz-Diskussionen ein Stück entrückt werden: „Donnerstags morgens sind die Rüstzeiten nun halt mal länger! Is halt so.“

Darum, unter Zurückstellung aller Bedenken: Mein herzliches Dankeschön wieder einmal, Helmut, für diese interessante Folge heute und so viele, viele vorausgegangene!


Schöne Grüße aus Aachen –
Reinhard Gumbert

deshalb schließe ich mich diesem Dank gerne an.

Danke Helmut!

Beste Grüße

Guido

...war unverkennbar am Sinken. Die letzten paar Exemplare waren zu begehrten Fotoobjekten herangereift.
Zum Glück steht noch so ein Hobel in Siegen unter Dach und Fach, wie schön !

Ha, jetzt musste ich ja mal über Reinhards Ausführungen lachen. Ich muss gestehen, Donnerstags Früh erwarte ich die Frühstückspause schon mehr als sonst. Dann bin ich 15 Minuten für niemanden zu sprechen. Kollegen wissen das schon.
Antworten kann ich aber erst abends, denn einloggen ist nicht gestattet.
Vielen Dank, Helmut, für die heutige Dosis.

Hallo Helmut und Reinhard!

Auch ich gestehe, dieser Donnerstagsbewegung anzugehören. Und deshalb möchte ich Dir, lieber Helmut, an dieser Stelle wiedereinmal
von Herzen danken.

Frage: Fuhr der Dg Richtung Betzdorf?

Einen schönen Abend an alle Freunde im HiFo!

Olaf Ott

Hallo Helmut

.. erst die recht ordentlich wirkende Kölsche 03 276
- dann die abgestellten G10!
Dein
>> Trotz der mickrigen Lichtverhältnisse .. <<
finde ich sogar 'maedelanig' in der Atmosphäre ...

= J =

Hallo Olaf,

wenn ich mich richtig erinnere, fuhr die 44er in Richtung Betzdorf; zumindest habe ich am frühen Nachmittag immer auf eine 44er aus Richtung Gremberg gewartet. Die Zugnummer habe ich aus dem Betzdorf-Buch von Bernd Krauskopf (S. 211). Allerdings galt der dort abgedruckte Umlaufplan nur di - fr.

Viele Grüße, Helmut

Hallo 03 1008,

... Dein ganzer Beitrag. Mit der kleinnummerigen 044 594 (das wurde dann später in Betzdorf schon noch behoben) und dann der 03 276 verbinden mich allerdings ganz besondere Erlebnisse ... und auch mit dem Harry. Nun bin ich sehr gespannt, ob Du noch öfters zum Lokwechsel nach Troisdorf gefahren bist.
Vielen Dank und Gruß
Donni

Hallo Helmut,

nach dem Studium des wieder mal schönen Beitrages, stosse ich auf die Antwort von Reinhard (schöner kann man's nicht beschreiben) und musste doch schmunzeln, denn meine "Auszeit" hier im HiFo stellt volkswirtschaftlich kein Problem dar, weil Urlaub mir die Tage schöner gestaltet ;)
Herzlichen Dank für diesen, die bisherigen und zukünftigen Beiträge!

Schöne Grüße,
Dirk