Von Düren nach Bedburg Teil 2
Der erste Teil meines Berichtes zur Strecke Düren - Bedburg endete an dem zur Blockstelle rückgebauten ehemaligen Bahnhof Etzweiler. Dort verlief die Strecke am Ostrand des Waldgebietes "Hambacher Forst". Das nördliche Ende dieses Waldgebietes befand sich etwa 1 km südlich von Elsdorf. Zwischen dem Hambacher Forst und dem Bahnhof Elsdorf lockte diese ländliche Idylle den Eisenbahnfotografen. Auf meinen Fotos vom 8. Mai 1991 röhrt 212 275 mit einem Wendezug nach Düsseldorf übers Land
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Der Bf. Elsdorf hatte ein recht modernes Relais-Stellwerk ("Ef") (=> [
www.wisoveg.de] und Lichtsignale vorzuweisen. Am 21. April 1990 passierte die von Düsseldorf her einfahrende 212 232 das am Bahnübergang der Bundesstraße 55 errichtete Gebäude.
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Mit typischer ländlicher Güterverkehrskulisse im seitlichen Hintergrund fährt 212 232 nach kurzem Halt wieder von Elsdorf weg.
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So ländlich und beschaulich, wie ich ihn hier in Szene gesetzt hatte, war der Bahnhofs Elsdorf aber beileibe nicht. Direkt am Bahnhof besteht schon seit dem Jahre 1870 eine Zuckerfabrik, die man als die Wiege der bekannten Firma "Pfeifer und Langen" ansehen kann. Im Rücken des Fotografen weitete sich der Bahnhof mit einer Länge von rund einem Kilometer und etwa 6-7 Bahnhofsgleisen. Die Zuckerfabrik hatte auch Dampfspeicherloks als Werksloks. Leider habe ich das alles aber in jenen Jahren fotografisch nicht dokumentiert (ob sich da wohl im HiFo noch einmal etwas zeigen wird....)
Bei Warten auf einen Reisezug kam mir am 21. April 1990 nördlich von Elsdorf allerdings völlig unerwartet diese Übergabefahrt ins Bild. 335 086 zieht mit einem Ucs-Wagen, der mit der Werbung eines bekannten Hagener Zwiebackherstellers beklebt ist, von Elsdorf in Richtung Bedburg und Neuss. Im Hintergrund kann man übrigens noch die beeindruckende Silhouette der Elsdorfer Zuckerfabrik ausmachen.
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Der Grund meines Wartens an dieser Stelle war jedoch dieser von 212 328 bespannte Zug von Düren in Richtung Bedburg, den ich von gleicher Stelle, aber mit Blickrichtung Norden fotografiert hatte.
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Der Bedburger Bahnhof hatte ebenfalls umfangreiche Gleisanlagen. Seine Signal- und Stellwerkstechnik spiegelte aber noch etwas mehr vom einstigen Glanz aus Hauptbahnzeiten wieder. An der südlichen Bahnhofseinfahrt aus Richtung Düren bot sich am 16. März 1991 dieses Bild. Beachtenswert vor allem das hochgestellte Vorsignal mit Spiegelkasten. Auch hier befindet sich eine imposante Zuckerfabrik in Bahnhofsnähe.
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Das zugehörige Fahrdienstleiterstellwerk "Bsf" hatte ebenfalls Hauptbahndimensionen. Man beachte auch die säulenartigen Verzierungen im Fensterbereich....
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Am 06. Mai 1981 hatte ich bei dem von Düsseldorf nach Düren verkehrenden Zug N 8138 mit einer V 100 oder einem Akkutriebwagen BR 515 gerechnet. Doch beim Blick durch den Sucher zeichnete sich eine zwar markante und mir bekannte, hier aber niemals erwartete Fahrzeugfront ab. Dieser Zug wurde von Düsseldorf nach Düren aber sogar planmäßig mit der BR 624/634 gefahren. (Der Triebwagen übernachtete im Bw Düren und fuhr am folgenden Morgen um 06:10 Uhr als N/E 3051 umsteigefrei bis Rheine (Ankunft 09:39 Uhr). Meine Bilder zeigen die Ankunft und die Abfahrt des aus 624 601 + 924 426 + 624670 gebildeten N 6136 in Bedburg
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In Bedburg zweigte die aus der Bergheimer Kreisbahn hervorgegangene Strecke nach Horrem (bzw. durch die dortige Kurve unmittelbar nach Köln) ab, die heute einen Teil der als Erftbahn firmierenden Strecke Köln/Horrem - Bedburg - Grevenbroich - Neuss - Düsseldorf bildet.
Am Abend des 6. Mai 1981 wartete 211 105 mit einem langen, aus Umbauvierachsern gebildeten Berufsverkehrszug nach Köln im Bf. Bedburg auf die Abfahrt.
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Im Licht der tief stehenden Abendsonne röhrte 211 051 mit einem Zug von Düren nach Düsseldorf aus dem Bf. Bedburg und warf einen markanten Schattenriss auf die Fassade des Stellwerks "Bn".
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Bei ihrer Rückkehr aus Düsseldorf erreichte 211 051 den Bedburger Bahnhof am 6. Mai 1981 im letzten Büchsenlicht.
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10 Jahre später hat sich auf dem Bahnhof Bedburg äußerlich nicht sehr viel geändert. In seiner urigen Ausstattung zählt er im Netz der Bundesbahn allerdings schon in die Kategorie "nostalgisches Kleinod". Betriebstechnisch hat sich Grundlegendes gewandelt, denn nunmehr bildet die ehemalige Zweigstrecke über Bergheim nach Horrem/Köln die Hauptrelation des Personenverkehrs, während der Reisende nach Düren in Bedburg in einen Anschlusszug umsteigen muss. So wartete am 6. April 1991 der Akkutriebwagen 515 567 noch auf Anschlussfahrgäste, während im Hintergrund 212 057 mit ihrem Zug schon nach Düsseldorf weitergefahren ist. Kurze Zeit später wird sich der Akkutriebwagen in Bewegung setzen und in atemberaubend schneller Fahrt mit rd. 100 km/h nach Düren "singen".
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An dieser Stelle endet mein farbiger Bilderbogen über die ehemalige Bahnstrecke von Düren nach Bedburg.
Der ungewöhnliche Zuglauf des N/E 3051 Düren (06:10) - Grevenbroich - Neuss (07:06/07:08) - Düsseldorf Hbf (07:22/07:28) - Duisburg Hbf (07:53/07:58) - Oberhausen Hbf (08:06/08:08) - Dorsten (08:34/08:35) - Coesfeld (09:03/09:04) - Rheine (09:39) und des Gegenzuges E/N 3054, der von Rheine zunächst nach Kaarst (!), dann zurück nach Düsseldorf und von dort schließlich als N 8138 nach Düren verkehrte, war schon einmal Gegenstand eines "Rätsels für Nachteulen". Wie ich bei der Recherche zu diesem Beitragfestgestellt habe, hatte ich es seinerzeit unterlassen, das Rätselbild ohne "Vertuschungen" zu zeigen. Als späte Reue zeige ich deshalb an dieser Stelle noch drei Bilder des Zuges N/E 3051 am Morgen des 13. Mai 1982 vor seiner Abfahrt aus Düren. An diesem Morgen war er aus den Fahrzeugen 624 680 + 924 431 + 624 641 gebildet.
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Wer heute den Dürener Hauptbahnhof aufsucht, kann zwar an den alten Wirkungsstätten evtl. noch auf Lautsprecherdurchsagen warten, nicht mehr aber auf Züge nach Düsseldorf..............
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Noch ein kleiner Nachsatz:
Mit der Strecke von Düren nach Neuss hatte sich vor mir u.a. bereits Günter Tscharn im HiFo beschäftigt, dessen Beitrag hier zu finden ist:
[
drehscheibe-online.ist-im-web.de]
Wie dort zu lesen ist, hatte er am 21. April 1990 auch an dieser Strecke fotografiert, allerdings sind wir dort wohl nicht wissentlich aufeinander getroffen. Während ich das im ersten Teil gezeigte Bild 14 aufgenommen hatte, stand er bspw. aber nur wenige Kilometer entfernt in Bedburg. Deshalb auf diesem Wege noch ein besonderer Gruß an ihn!
Auch eine der Werkloks der Zuckerfabrik Elsdorf wurde schon einmal im HiFo thematisiert (=>[
drehscheibe-online.ist-im-web.de]
Mit vielen Grüßen
Roland Keller
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:02:23:00:29:20.