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Rund um Jerxheim Teil 24 (18 Bilder)

geschrieben von: Philosoph

Datum: 28.01.09 17:51

Beginnen wollen wir den heutigen Teil mit einem sehr interessanten Artikel von Herrn Günter Bosse, dem langjährigen Bahnhofsvorsteher des Bahnhofs Badersleben. Ich verweise insbesondere auf den Abschnitte bezüglich der Schalteröffnungszeiten und der Monatseinnahmen in Dedeleben. Für meine Generation ist das Geschilderte völlig unvorstellbar.


Mit dem Einmarsch der amerikanischen Truppen am 11. April 1945 in unser Territorium wurde der Zugbetrieb zunächst eingestellt. Ab dem 18. April 1945 galt ein Notfahrplan für die Strecke Nienhagen – Jerxheim. Wie sich Zeitzeugen erinnern, wurde der Fahrplan nur unregelmäßig eingehalten. Als die Sowjetarmee am 02. Juli 1945 von den Amerikanern das Gebiet übernahm, hatte die Grenzziehung stattgefunden. Ost (sowjetische Zone) und West (Britische Zone) waren getrennt. Der Zugverkehr zwischen Dedeleben und Jerxheim wurde sofort unterbunden. Was sich danach abspielte wäre ohne die Eisenbahn kaum möglich gewesen. Ohne sie hätte es keine „Völkerwanderung“ durch die Orte im grenznahen Raum, keine Grenzführer und anderseits auch kein so dichtes Netz von Russenposten, Hilfspolizisten, Grenzpolizei, Zoll und Bundesgrenzschutz gegeben. Nur die Eisenbahn war in der Lage, die Menschenmassen in Richtung Grenze heranzuführen oder sie von dort wieder abzuholen. Die Grenzgänger teilten sich. Aus Chemnitz, Leipzig, Halle, um nur einige Regionen zu nennen, reiste man über Magdeburg oder Halberstadt an. Wer über Magdeburg kam verließ meist in Oschersleben den Zug, um über Gunsleben oder Hötensleben die Grenze zu überwinden. Über Halberstadt bot sich Dedeleben geradezu an. Dann stand immer die Frage, wo steigen wir aus? Schon in Anderbeck oder doch lieber in Badersleben, vielleicht in Vogelsdorf? Die Mutigen bis Dedeleben! Die Grenzgänger wichen immer dorthin aus, wo zurzeit die wenigsten Kontrollen zu erwarten waren. Die Informationen von „Mund zu Mund“ klappten bestens. „Dicke Luft“ besagte: vermutlich strenge Kontrollen. Auch ist bekannt, dass sich Grenzschützer und Grenzgänger ein regelrechtes Katz- und Maus-Spiel lieferten. Die meisten Bewegungen hat es in den frühen Morgenstunden für die die von Westen kamen und in den Abendstunden für die die in den Westen wollten gegeben.


Im Schutz der Dunkelheit fand man es eben sicherer. Die Beweggründe in den Westen zu gehen waren unterschiedlich. Manche wollten für immer im Westen bleiben, die anderen waren die kleinen „Hamsterer“, die Schwarzhändler und die großen Schieber. Es gab natürlich auch familiäre Gründe. Die verwandtschaftlichen Beziehungen waren schon ausgeprägt. So bin ich selbst am 31. März 1948 mit meinen Eltern um die am Kiebitzdamm (Straße von Dedeleben nach Jerxheim) in die Straße eingerammten und hochgestellten Eisenbahnstahlschwellen herumgegangen, um an der Beerdigung meiner Großmutter im nahe gelegenen Söllingen teilzunehmen. Der am Ortsausgang von Dedeleben stehende russische Posten unterhielt sich mit einer jungen Frau und wir gingen einfach am anderen Ende des geschlossenen Schlagbaums herum.


Für die Eisenbahner, die überwiegend zu den Grenzgängern hielten, war der Dienst nicht immer einfach. Wenn der Fahrdienstleiter, zugleich auch Fahrkartenverkäufer, auf dem Bahnhof Dedeleben um 03:30 Uhr seinen Dienst begann und die Bahnhofshalle öffnete, war diese im Handumdrehen voll. Jeder brauchte eine Fahrkarte und den Stempel (auf der Rückseite der Fahrkarte) „Reisegenehmigung erteilt“, dieser war ihnen das Wichtigste. Die Sinnhaftigkeit dieses Stempels, in Gunsleben und Hötensleben gab man dafür kleine Zettel aus, habe ich bis heute noch nicht so richtig begriffen. Meine Zeitzeugen erläuterten es so: Wer unterwegs kontrolliert wurde und den Stempel nicht vorweisen konnte, soll von der Fahrt ausgeschlossen worden sein. Einen Vorteil hatte die Sache, keiner wollte „schwarz“ fahren! Der Andrang am Schalter war so groß, dass oft „rund“ gerechnet wurde.


Als ich 1956 den Bahnhof Dedeleben übernommen habe, beschäftigte ich mich auch mit Statistiken und Kassenbüchern. Die Zahl der verkauften Fahrkarten und abgefertigten Personen ist mir nicht mehr in Erinnerung, wohl aber die Monatseinnahmen im Fahrkartenverkauf. Immer über 90.000 Mark, Spitze 126.500 Mark. Zum Vergleich: 1 Fahrkarte von Dedeleben mach Leipzig kostete 13,40 Mark. Da standen sie nun in der Bahnhofshalle und auf dem Bahnsteig, dicht gedrängt mit ihren schweren Rucksäcken, Taschen, genähten Säcken und anderen Transportbehältern. Aus den Taschen und ähnlichem trieft oft die Heringslake, läuft an der Kleidung herunter auf die Fliesen. Der unverwechselbare Geruch zeugt davon, dass die Grenzgänger überwiegend mit Heringen beladen sind. Aus Bremen, Bremerhaven und Cuxhaven haben sie den Fisch geholt. Ein kräftiger „Schlepper“ soll 4 – 8 Eimer transportiert haben. In einem Eimer waren bis zu 50 Heringe. Heringe gab es kaum im Osten.


Dieser Geruch hat sich fortgesetzt in den Abteilen der Züge. Auf der Dedelebener Strecke fuhren zu dieser Zeit überwiegend C-3 Wagen, das heißt, es handelt sich um einen Dritter-Klassewagen mit 2 gebremsten Achsen und einer Laufachse. Der Schaffner konnte während der Fahrt außen von einem Abteil zum nächsten Abteil steigen, ohne sich in den ständig überfüllten und stinkenden Zügen hindurch zu zwängen. Oft waren die Wagen kalt, unbeleuchtet, die Fenster nur mit Pappe beschlagen. Wurde der Zug mal geheizt kam es auch vor, dass wegen der schlechten Kohle der Dampfdruck nicht ausreichte um den Zug weiter zu befördern. Ein unfreiwilliger Halt musste eingelegt werden. Dampf kochen nannte man das. Wenn ich an den Herbst 1947 zurückdenke, erinnere ich mich an meine Schwester und deren Kollegin. Beide hatten Beziehungen zu Christbaumschmuck aus dem Erzgebirge. Die Handwerker des Betriebes bauten den beiden drei Stellagen mit Tragegurten, eine gleich noch für meine Mutter. Da rein legten sie jeweils 10 Kartons mit Christbaumschmuck und stiegen damit gegen 18:00 Uhr in den Zug nach Dedeleben ein. Aber schon zwischen Dedeleben und Jerxheim wurden sie von zwei russischen Soldaten festgenommen. Es war eine kalte Nacht. Auf den Feldern lag noch Kartoffelkraut. Das trugen sie zusammen und zündeten es an. Für die Soldaten und die drei Frauen war es dann ganz gemütlich. Gegen 4:00 Uhr ließen sie die Frauen frei. In Schöningen wurde der Christbaumschmuck verkauft. Dann fuhr man über Jerxheim nach Bremerhaven. Was holten sie wohl? Es gab aber nicht nur Heringe zu transportieren. Als ich 1956 vom Bahnhof Nienhagen zum Bahnhof Dedeleben versetzt wurde, machte mich mein Kollege T. darauf aufmerksam, einmal im Keller des Bahnhofs Dedeleben nachzusehen, ob der Handkarren noch da steht. Dann kam die Erklärung: Mit dem Karren haben wir etliche Ochsen über die Grenze gebracht, natürlich geschlachtet. Das Fleisch hatte man in Reisekörben und Kiepen verpackt, in den Packwagen des Personenzuges eingeladen und mit dem stabilen Einachskarren vom Bahnhof Dedeleben aus über die Grenze gebracht. Russische Offiziere waren einbezogen und erhielten jedes Mal vier Flaschen selbst gebrannten Schnaps. Den Karren habe ich mir noch ansehen können. Ein älterer Kollege erläuterte mir im Plattdeutsch nach Jerxheimer Art diese Schiebereien. Über eine ganz traurige Begebenheit möchte ich lieber erst im Januar berichten.

Günter Bosse, Badersleben


Bevor wir uns auf die Strecke begeben, zunächst die bekannte Übersichtskarte der RBD Hannover

http://img90.imageshack.us/img90/1007/rbdhannoveroktober1945qo2.jpg


Fahrplanmäßig machen wir nun einen Sprung in den Sommerfahrplan 1981. Das Zugangebote war insbesondere Werktags ausgeweitet worden. Insbesondere der täglich verkehrende „Nachtzug“ nach Dedeleben finde ich interessant. Hat jemand eine Ahnung, welche Zielgruppe damit erschlossen werden sollte?


http://img147.imageshack.us/img147/3760/dr715sommer1981bh5.jpg
Fahrplan DR Sommer 1981


Kommen wir also nun zum betrieblich nicht sehr interessanten Bahnhof Dingelstedt. Andreas Stüber stellte dankenswerter Weise auch hier einen Gleisplan aus dem Jahre 1976 zur Verfügung.


http://img144.imageshack.us/img144/5031/gpdingelstedt1976stuebeny1.jpg
Gleisplan Dingelstedt 1976; Sammlung Andreas Stüber


http://img243.imageshack.us/img243/9378/dsc02498xw0.jpg
Bahnhof Dingelstedt 2005


http://img144.imageshack.us/img144/5629/dingelstedtbi4.jpg
Unbekannte Ferkeltaxe an einem unbekannten Tag in Dingelstedt; Sammlung Gemeinde Dedeleben


http://img156.imageshack.us/img156/1102/dsc02499hl6.jpg
Bahnhof Dingelstedt 2005


http://img132.imageshack.us/img132/5065/dsc02500tt9.jpg
Bahnhof Dingelstedt 2005


Auch der Bahnhof Anderbeck wurde bereits relativ früh in einen HP umgewandelt. Der GV spielte hier auch früher kaum eine Rolle, allerdings wurde der Bahnhof betrieblich für Zugkreuzungen benötigt. Andreas Stüber stellte auch hier einen Gleisplan aus dem Jahre 1976 zur Verfügung.


http://img297.imageshack.us/img297/2565/gpanderbeck1976stueberom1.jpg
Gleisplan Anderbeck 1976; Sammlung Andreas Stüber


http://img243.imageshack.us/img243/2558/dsc02508fw5.jpg
Bahnhof Anderbeck 2005


http://img156.imageshack.us/img156/8050/anderbeckzn8.jpg
Undatierte Aufnahme des Bahnhofs Anderbeck; Sammlung Gemeinde Dedeleben


http://img297.imageshack.us/img297/7592/dsc02501cp6.jpg
Bahnhof Anderbeck 2005


http://img297.imageshack.us/img297/3589/anderbeck3zw8.jpg
Unbekannte Ferkeltaxe an einem unbekannten Tag in Anderbeck; Sammlung Gemeinde Dedeleben


http://img147.imageshack.us/img147/7783/dsc02504wj5.jpg
Bahnhof Anderbeck 2005


Für Volker Blees war bei seinem Besuch an der Strecke natürlich auch ein Foto vom Posten A in Anderbeck unerlässlich

http://img243.imageshack.us/img243/6632/319poanderbeckvolkerblevt9.jpg
771 054 – 4 fährt in Richtung Dedeleben aus Anderbeck aus; Foto Volker Blees


Fünf Jahre nach der Stillegung könnte der Posten vermutlich ohne Probleme wieder in Betrieb genommen werden.


http://img156.imageshack.us/img156/8985/dsc02509vp6.jpg
Posten A in Anderbeck 2005


http://img132.imageshack.us/img132/4774/anderbeck2oc1.jpg
Posten A in Anderbeck; Sammlung Gemeinde Dedeleben


http://img132.imageshack.us/img132/9869/dsc02510dd7.jpg
Posten A in Anderbeck 2005


Soviel für heute. Bis zum nächsten Teil

Carsten



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:01:28:17:56:15.
Das ist ein typischer Schichtarbeiter-Plan. Wenn man unterstellt daß in Halberstadt in den "Betrieben", die im 3-Schichtsystem arbeiteten, um 6 Uhr, um 14 Uhr und um 22 Uhr Schichtwechsel war, passt der Plan: Halberstadt an 5.24 bzw 5.43 für die Frühschicht,
13.28 für die Spät- bzw Nachmittagsschicht, 21.42 für die Nachtschicht. Die entsprechenden Abfahrtszeiten nach Schichtende sind 6.51 (etwas merkwürdig spät ... - vielleicht, damit man am Kiosk noch einen Gutenachtschluck nehmen und das Neue Deutschland kaufen konnte), 14.29 und 22.32. Die "Nachtverbindung" um 3.24 ab Halberstadt ist ein sog. "veröffentlichter Leerzug", dh. eine Wagenparkzuführung für den Zug 5.23 Uhr ab Dedeleben (wahrscheinlich Schülerzug), d.h. man konnte mit dem ohnehin verkehrenden Park,
der womöglich aus betrieblichen Gründen eh an jeder Station halten musste, als Reisender mitfahren. Übrigens deuten auch die nur für diesen Zug kenntlichen Bedarfshalte an den Haltepunkten hin. Da konnte man, falls kein Bedarf, durchfahren. In den Kreuzungsbahnhöfen musste aber immer gehalten werden.

Soweit meine ""Interpretation"" des Fahrplans.

Freundliche Grüße
Zugleitung, Schmitz



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:01:28:20:14:27.

Ergänzung: was mir noch auffällt

geschrieben von: Zugleitung Schmitz

Datum: 28.01.09 20:06

... sind die scheinbaren "Luftkreuzungen" im Fahrplan, nämlich zwischen 15420 und 15421 zwischen Badersleben und Dedeleben,
zwischen 15430 und 15433 zwischen Schwanebeck und Eilenstedt und zwischen 15435 und 15434 zwischen Badersleben und Anderbeck.

Ggf. hatten die Bahnhöfe außerhalb der Bahnsteige befindliche Kreuzungsgleise.

Der "Nachtzug" 15421 könnte übrigens auch was mit der "Grenze" zu tun gehabt haben ...

Freundliche Grüße
Zugleitung, Schmitz

Re: Fahrplan passt zu Schichtarbeiter-Arbeitszeiten

geschrieben von: Philosoph

Datum: 29.01.09 08:20

Herzlichen Dank für die interessanten Ausführungen. Die Fahrzeiten passen sogar am Wochenende mit Ausnahme des Frühzuges nach Halberstadt (nur Wertags?).

Die Luftkreuzungen hatte ich noch gar nicht registriert. Die Gleispläne geben hierzu nichts her. Merkwürdig.


Carsten

Re: "Luftkreuzungen"

geschrieben von: Reichsbahner1981

Datum: 29.01.09 13:08

Hallo,


betriebliche und verkehrliche (veröffentlichte) Abfahrtszeit müssen nicht immer übereinstimmen. Ein Beispiel war der Bf Pörsten bei Ausfahrt Ri Lützen:
Da das Asig vor dem Bahnsteig der Lützener Seite stand, war die betriebliche Abfahtszeit (auf die sich die Zugmeldung bezog) der Reisezüge grundsätzlich 2 Min vor der verkehrlichen Abfahrtszeit.

Auch war es auf vielen Bf üblich, das Reisezüge nach Halt am Bahnsteig planmäßig zur Ausfahrt vorgezogen sind, um dort die Kreuzung abzuwarten.
Hatte meist mit dem Sichern der Reisenden an höhengleichen Übergängen zu tun.(Es durften vor Zulassung der Einfahrt keine Reisezüge auf den dem Empfangsgebäude abgewandten Gleisen stehen und alle Reisenden mußten diese Bahnsteige verlassen haben.
War das nicht möglich, war (und ist) ein Befehl zur Fahrt auf Sicht im Bereich der Übergänge (Vorsichtsbefehl, später Befehl C, heute Befehl 9) erforderlich, bevor die Einfahrt zugelassen wird.

Bei der 18- Uhr- Kreuzung soll der aus Dedeleben eingefahrene Reisezug nach dem Aussteigen der Baderslebener Fahrgäste zurückgedrückt haben, wohl um den höhengleichen Übergang freizuziehen. Dazu habe ich irgendwann mal ein Foto gesehen, wo der Dampfzug zurückdrückt.

Übrigens glaube ich eher nicht, daß da ein Schülerzug dabei war. Einmal, weil das Schulnetz damals sehr dicht war und solange Wege nicht nötig waren, zum anderen ist die Lage des Zuges schon recht früh.

Wo zweigte denn in Anderbeck das Gleis Richtung Huy ab. Richtung Nienhagen rechts weg ?

Gruß
Reichsbahner1981

Re: "Luftkreuzungen"

geschrieben von: Philosoph

Datum: 29.01.09 13:28

Herzlichen Dank für deine Ausführungen. Klingt absolut logisch.

Die Frage nach dem abzweigenden Gleis in Anderbeck verstehe ich allerdings nicht! Es gab dort keine Abzweigung.


Carsten

Re: Anschlußbahn zum Kaliwerk

geschrieben von: Reichsbahner1981

Datum: 29.01.09 13:49

Wiki schreibt dazu in etwa: "Die Anschlußbahn zur MUNA (Munitionsnachschubanstalt) wurde weiter zum Güterumschlag angrenzender Betriebe genutzt. Nachdem feststand, daß eine Wiederinbetriebnahme des Kaliwerkes unrentabel war, wurde die Strecke 1974 abgebaut." Also war sie bei Erstellung deines Gleisplanes bereits nicht mehr berücksichtigt, da bereits rückgebaut. Oder zweigte sie (statt im Bf Anderbeck) vom Streckengleis Ri Dingelstedt ab ?

Reichsbahner1981



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:01:29:13:51:50.

Re: Anschlußbahn zum Kaliwerk

geschrieben von: Philosoph

Datum: 29.01.09 14:17

Jetzt bin ich im Bilde. Es geht um den ehemaligen Anschluß zum Kaliwerk.

Zitat aus Wiki:

Die eigens gebaute Anschlussbahn von Anderbeck nach Wilhemshall blieb jedoch erhalten und wurde in den 1930er Jahren von der Wehrmacht reaktiviert, da man unterirdisch Munition produzieren wollte. In den 1970er Jahren wurde sie abgebaut.

Wo genau der Abzweig war, entzieht sich meiner Kenntnis.

Carsten



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:01:29:14:21:08.

keine Luftkreuzungen

geschrieben von: Stefan Motz

Datum: 29.01.09 16:21

Hallo Carsten,
an dieser Stelle erst einmal mein Dank für Deine akribische Arbeit!
Die genannten "Luftkreuzungen" fallen dadurch auf, daß jeweils einer der beiden Züge eine extrem lange Fahrzeit hat, das scpricht dafür, daß der Zug nach Zustieg der Reisenden zurückdrückte oder vorzog, um den Gegenzug abzuwarten.
Ähnliches erlebte ich noch 1991 an der Magistrale in Güsen, wo ein Personenzug nach Magdeburg nach Zustieg der Reisenden in ein Ausweichgleis zurückdrückte, um einen Schnellzug überholen zu lassen. Anschließend fuhr er ohne Halt am Bahnsteig weiter.
Viele Grüße
Stefan

https://abload.de/img/db-251902-4003812-titu8k49.jpg

Re: Nachtzug...

geschrieben von: Matthias Muschke

Datum: 30.01.09 03:36

Hallo,

wirklich sehr interessant. ;-) Den Nachtzug gab es sogar noch in den Neunzigern. Nach einer Garagensylvesterparty bin ich mal nach Vogelsdorf gelaufen und mit diesem Zug nach Magdeburg heim gefahren. Bis die 202 um die Ecke bog habe ich nicht ernsthaft geglaubt das dieser Zug an einem 01.01. wirklich fährt. In Nienhagen umgestiegen, die Aufsicht war neu und hatte ihren ersten Tag - und keine Ahnung. Muss 1994 oder 1995 gewesen sein - Das war noch richtige Eisenbahn! Danke dafür.

MfG

MMM