Hallo Rolf,
vielen Dank für die schöne Erinnerung an die Zeit, als ich unsere Bahn kennenlernte.
Daß ich dort mit der gezeigten Lok einmal selbst unterwegs sein würde, hätte ich 1984, mit 14 Jahren, nie gedacht.
Viel hat sich verändert, das habe ich in meinem Bildvergleich ja schon beschrieben. Darüber kann man denken wie man will.
Als Eisenbahner im Dienst habe ich logischerweise eine andere Sichtweise zum Thema, als wenn ich selbst mit der Kamera im Anschlag am Gleis stehe.
Das Thema ist in verschiedenen Foren und Zeitschriften zur Genüge besprochen und bewertet worden. Ich will es mal dabei bewenden lassen.
Wenn Du noch Interesse hast, kannst Du mich ja mal per PN anschreiben.
Es war im Großen und Ganzen unumgänglich.
Das haben die meisten User und sicher auch Du ja glücklicherweise inzwischen erkannt. Diese Diskussion wurde damals ziemlich lebhaft geführt.
Die meisten Situationen Deiner Bilder lassen sich nahezu unverändert täglich erleben. Allein das Umfeld hat sich teilweise stark verändert.
Nehmen wir mal die ersten Fotos. Die sind so nicht mehr möglich, weil der Wasserkran inzwischen einen anderen Platz gefunden hat.
Die Ansicht des Bf. Putbus wird geprägt vom neuen Bahnsteig 3 mit seinen Bauten.
Mal zum Vergleich:
99 784, hier im Dezember 2003 aufgenommen, befindet sich in ähnlicher Position wie 99 4632 in Deinem Beitrag.
Hinter der Lok ist der neue Bahnsteig zu erkennen. Eine gläserne Wartehalle ist hinter der Lok gerade noch auszumachen.
Gehen wir zum anderen Endpunkt.
Die Frau schaut auch heute noch häufig aus ihrem Fenster. Ihre Hühner gibt es nicht mehr und von dem Güterwagen existieren seit Ende der 80er nur noch die Drehgestelle, die heute einen anderen GGw Kasten im Gelände des Fördervereins in Putbus tragen.
Das Empfangsgebäude hat einen neuen Anstrich.
99 4632 steht im September 2003 abfahrbereit in Göhren. Das Fenster von Frau P. ist hinter der Baumkrone gerade noch auszumachen. Der GGw fehlt seit Ende der 80er. Die Rampe ist heute gefliest und wird vom Bahnhofsladen als Aufstellfläche u.a. für Ansichtskartenständer benutzt. Insgesamt präsentiert sich die Bahnhofsanlage noch relativ unverändert.
Die Fotos in Binz sind logischerweise so nicht mehr möglich, weil der Bf. sein Antlitz völlig verändert hat. Das Gebäude stammt allerdings nicht aus den 30er Jahren. Es wurde immer wieder ergänzt und ist in seinen Ursprüngen wohl so alt wie die Bahn selbst. Es wurde aber 2003/04 sehr schön renoviert, schaut selbst:
99 773, eine der diesjährigen Leihloks, setzt in Binz um. Der Bahnhof besitzt seit 2001 drei durchgehende und ein Stumpfgleis. Das Empfangsgebäude wurde 2003 und 2004 aufwändig saniert und die Gaststätte seit Jahren wieder eröffnet. Man hat sich hier sehr an historische Fotos bei der Gestaltung der Fassade gehalten.
Vor Garftitz ist alles zugewachsen, genau wie in Philippshagen nun wieder ein Wald jenseits der Straße sprießt. Serams sieht noch ähnlich aus, wenn man mal vernachlässigt, daß sich die Bebauung im Hintergrund verändert hat. Die Ortsdurchfahrt Baabe ist etwas verändert, zumal der sichtbare Bahnübergang mit der B 196 seit 1995 beschrankt ist. Die Grünfläche im Vordergrund ist etwas anders bewachsen.
Aber trotzdem lohnt es sich immer nach Rügen zu kommen. Der Dieselkutscher hat die Lage ja schon treffend beschrieben. Wir wünschen uns die Straßen auch so manches Mal leerer. Vor allem ab Sellin gibt es im Sommer viele Staus. Es gibt dort nur eine Straße.
Viele Grüße
Dampf - Achim Rickelt