Weiter geht es mit meiner kleinen Rheinkamp-Reihe! Grund für die Verzögerung war die Erkenntnis, dass das Abfotografieren von leicht feuchtgewordenen und hinter Glas gerahmten Dias kontraproduktiv ist. Nun habe ich die in Frage kommenden Dias umgerahmt und erneut abfotografiert, was deutlich bessere Ergebnisse mit sich brachte.
Hier die Links zu den bisher erschienenen Berichten dieser kleinen Reihe:
Meine kleine Rheinkamp-Reihe, Teil 1 - ein paar Eindrücke (m.11 B.)
Meine kleine Rheinkamp-Reihe, Teil 2 – Die kleine Geschichte des Bahnhofs Rheinkamp
Meine kleine Rheinkamp-Reihe, Teil 4 - Dampf in Rheinkamp
Wie bereits in den anderen Teilen erwähnt, ist der Bahnhof Rheinkamp ein Kohleversand-Bahnhof. Das bedeutet, dass hier die vollen Kohlenzüge von der Zeche an die DB übergeben werden und im Gegenzug die Zeche Leer-Wagen-Züge von der DB übernimmt.
Zu diesem Zweck wurde vor einigen Jahren ein Vertrag geschlossen, der regelt, wie der Verkehr zwischen Zeche und Bahn durchgeführt wird. In diesem Vertrag werden auch die Gespräche zwischen den beteiligten Stellwerken genauso wie Abrechnungsformalien geregelt.
Somit ist es nicht verwunderlich, dass im Bahnhof Rheinkamp Zechenbahnloks angetroffen werden können.
Ich möchte in diesem Teil einen kleinen Bilderbogen der verschiedenen Zechenbahnloks zeigen. Bitte erwartet von mir keine technische Daten der Loks – mir liegt das berühmte Lokverzeichnis nicht vor.
Alle Bilder entstanden in den Monaten November und Dezember des Jahres 1983.
Hier nun das erste Bild:
Es zeigt die große vierachsige Drehgestelllok V140, die mit einem Kohlezug, bestehend aus zweiachsigen französischen Selbstentladewagen, von der Verbindungskurve in den Bahnhof rollt. Der Rangierer der Zeche steigt in Höhe des Stellwerks Rf ab und fragt vor dem Stellwerk den Fdl, was mit dem Zug geschehen soll – damals gab es noch keine Funkverbindung zwischen Stellwerk und Zechenbahnloks.
Nachdem der Zug in den Bahnhof in eines der Gleise 5 bis 8 (Zechenbahngleise!) zurückgedrückt wurde, kommt die Lok alleine über den Bahnübergang vorgefahren, um gleich wieder zur Zeche zurückzufahren – ausnahmsweise mal ohne Leerzug.
Hier sehen wir zwei weitere Loks aus der gleichen Baureihe wie die bereits gezeigte V140: V143 und dahinter V142. Irgendwie ist es mir nicht gelungen, das Bild ohne Signal K2 zu machen…
Speziell für Joachim L. (den ich nicht persönlich kenne) die beiden Loks etwas größer.
Ganz selten konnte man damals dreiachsige Zechenbahnloks in Rheinkamp sehen. So musste ich fotografieren, als V135 mit ein paar beladenen E-Wagen in den Bahnhof rollte. Nach bewährtem Muster steigt der Rangierer der Zeche gerade von der Lok ab, um sich zum Fdl-Stellwerk zu begeben…
Hier der Nachschuss auf V135, welche nun über den Bahnübergang Reitweg rollt. Warum ich die Lok nicht auch noch ohne Zug fotografierte, kann ich heute nicht mehr sagen.
Eines Tages kam eine einzelne Zechenbahn-Diesellok langsam über die DB-Strecke in den Bahnhof gerollt, es war V122. Sie schien frisch untersucht worden sein und gefiel mir aufgrund der roten Räder und der Kuppelstange ausgesprochen gut, so dass ein Bild gemacht werden musste.
Ich erwähnte oben zweimal, dass der Rangierer der Zechenbahn am Fdl-Stellwerk Aufstellung nahm, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Hier sehen wir den einzigen Rangierer, der damals abweichend von den anderen Rangierern immer in einem blauen Anzug unterwegs war. Aber der typische weiße Bergmannshelm sowie die üblichen anderen Ausrüstungsgegenstände trug er auch!
Soweit mein kleiner Blick in das Jahr 1983 und auf die RAG-Dieselloks. Vielleicht haben Rainer Sp. und Martin Welzel Lust, diesen Beitrag mit aktuellen Bildern (Rainer) und vielleicht mit Zechenbahn-Dampfloks (Martin???) zu ergänzen? Würde mir gut gefallen. Genauso wie ich mich sehr über die technischen Daten der gezeigten Zechenbahn-Dieselloks freuen würde.
Gruß,
Stefan P. (der, der sich nun um Dampflokbilder aus Rheinkamp für den vierten Teil kümmert…)
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:04:30:19:10:50.