An sich nichts besonderes: „Nebenstrecken“, egal ob als Nebenbahn oder wie in diesem Fall als Hauptbahn betrieben, teilten in den letzten Jahren das gleiche „Schicksal“: Sie wurden stillgelegt oder wo das vermieden werden konnte, grundlegend modernisiert. Dieser Prozess begann schon recht früh, erreichte jedoch in den Jahren nach der Bahnreform ein z.T. recht hohes Tempo und einen entsprechenden Tiefgang. Die Betriebsführung der verbliebenen Bahnen ändert sich grundlegend, diese Änderung sind die notwendige Basis für das Angebot eines zeitgemäßen und für das Überleben der Bahnen notwendigen Fahrplans mit teilweise erheblich ausgeweiteten Betriebszeiten.
Im Rahmen dieses Modernisierungsprozesses erlebt die Bahnstrecke Münster - Gronau - Enschede z.Z. mit der durchgehenden Aufschaltung auf das EStW Coesfeld die grundlegendste Modernisierung seit langer Zeit. Nachdem im Beitrag [
drehscheibe-online.ist-im-web.de] bereits der Bf Ochtrup recht ausführlich behandelt wurde (keine Angst, für die anderen Bahnhöfe gibt es das nicht in dieser Ausführlichkeit), kommt heute beispielhaft der Posten 33 an die Reihe.
Die alte Bundesstraße 54 war bereits zuvor großzügig ausgebaut worden, nur den Bereich am Bahnübergang über die ehemalige KBS 285 (heutige RB 64, heutige KBS 407) hatte man ausgespart. Hier wartete man wohl auf die Stilllegung, die dann glücklicherweise nicht erfolgte. Kurz bevor die B 54 nochmals großzügig ausgebaut und auf neuer Trasse verlegt wurde, hat man schnell die Ausbaulücke am ehemaligen Posten 33 geschlossen. Hierzu wurde die Straße verschwenkt, der Bahnübergang ca. 185m in Richtung Ochtrup verlegt und der Posten 33 am 20.12.1990 aufgehoben. Die alte B54, die heutige Landesstraße 510, präsentiert sich immer noch als breite "Rennstrecke" mit Mehrzweckstreifen, womit dem Autofahrer reichlich Asphaltfläche zwischen Ochtrup und Gronau zur Verfügung stehen dürfte.
Damit man sich die Situation besser vorstellen kann, hier ein Blick aus GE (unten links erkennt man die Reste der ehemaligen Ziegelei Borgers, hier gab es auch mal eine Feldbahn):
Um zu erkennen, wie der Bü betrieblich angesiedelt war und was der Wärter „zu kurbeln“ hatte, hier noch ein kleiner Auszug aus dem Bahnhofsbuch des Bahnhofs Ochtrup von 1965:
Für detailliertere Angaben empfehle ich wiederum das Archiv von André Joost.
Das möge an Vorrede reichen, hier noch ein paar Eindrücke, wie sich die Situation damals, ca. um das Jahr 1986, darstellte:
Bild 1)
Bild 2)
Bild 3)
Bild 4)
Falls gewünscht kommen irgendwann Beitrage zur den beiden Posten 31 und 35, wobei beide nicht sonderlich „fotofreundlich“ am Gleis platziert waren und somit nur eine bescheidene Bildauswahl zur Verfügung steht.
Ich hoffe, auch wenn dieser Posten nicht so malerisch war wie z.B. Posten 24 zwischen Burgsteinfurt und Metelen Land (siehe: [
drehscheibe-online.ist-im-web.de] ), es hat nicht nur der „Münsterlandfraktion“ etwas gefallen,
Schönen Sonntag noch,
Glück auf!
Hilfszug
Nichts ist so beständig wie die Änderung.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:10:19:12:09:02.