Hallo alle miteinander!
Weiter geht es mit den Eckernförder Kreisbahnen, diesmal mit der Stammstrecke nach Kappeln. Die durchfahrene Region zwischen der Ostseeküste und der Schlei bzw. der Strecke Eckernförde-Lindaunis wird Schwansen genannt. Die Kleinbahn (nicht als rechtlicher Begriff zu verstehen, denn die Strecke ist ja vor Erlass des preußischen Kleinbahngesetzes erbaut worden) durchfuhr diesen Abschnitt der Länge nach immer mit etwa 8 km Abstand zur Küste und berührte alle wichtigen Orte. Die Gegend ist leicht hügeliges Ackerland. Die Trasse entspricht etwa dem heutigen Verlauf der Schwansenstraße B 203, die nach der Stilllegung der Bahn angelegt wurde. Doch nur in kleinen Abschnitten verläuft die Straße tatsächlich direkt auf der alten Bahntrasse: Waren die Ortsdurchfahrten der Bahn für die Anwohner noch zu ertragen, so sollte dies bei der Bundestraße nicht mehr der Fall sein. Sie hat daher einen etwas begradigten Verlauf.
Doch nun zu den Bildern. Der DB-Bahnhof Eckernförde, Blickrichtung Kiel (mit neuem Empfangsgebäude):
Der Blick in die andere Richtung: Der Kleinbahnbahnhof begann dort, wo heute rechts die Parkplätze liegen. Einziges Bauwerk aus alter Zeit ist der hohe Siloturm im Hintergrund. Die Kleinbahnen liefen parallel zur DB-Strecke nach Flensburg und teilten sich sogleich in die Strecke nach Owschlag (unter der DB-Strecke hindurch, s. vorigen Teil), die Strecke nach Kappeln und ganz nach rechts die dreischienige Hafenbahn:
Auf dem heutigen Bahnhofsparkplatz sind noch Reste der Hafengleise zu erkennen:
Der Blick in die andere Richtung: Nach rechts bog das dreischienige Hafengleis ab, geradeaus ging es zum Kleinbahnhof mit seinen Lokschuppen und Werkstätten:
Die Hafenbahn führte auf der heutigen Uferpromenade entlang, die geprägt wird vom runden Siloturm:
Der Blick von der anderen Uferseite des Hafenbeckens: Die Hafenbahn kam zwischen dem Silo und den Häusern hervor und lief am gegenüberliegenden Hafenufer entlang bis etwa zum charakteristischen Rundspeicher:
Etwa hier, nördlich vom Kreisbahnhof, gabelten sich die Strecken nach Owschlag (links anstelle der Straße) und Kappeln (rechts, die Treppe hinauf auf den früheren Bahndamm):
Die Owschlager Strecke bog dann nach links ab unter die DB-Strecke nach Flensburg (heute verrohrter Wanderweg): Mehr zu ihr im anderen Teil über die Eckernförder Kreisbahnen:
Auch der Durchlass der Kappelner Strecke unter der Schleswiger Straße ist noch zu erkennen, allerdings zwischenzeitig erneuert: Ein kurzes Bahndammstück hat sich als Spazierweg erhalten, der weitere Verlauf stadtauswärts ist überbaut:
Hinter Eckernförder verlief die Bahn in Hanglage (heute Feldweg links) in etwa auf den Betrachter zu:
…und folgte dann dem heutigen Gildeweg nach Barkelsby:
In Barkelsby, dem ersten Ort hinter Eckernförde, habe ich keine Spuren vom früheren Bahnhof gefunden. Er muss sich etwa hier am östlichen Ortsrand befunden haben, wo heute die Schwansenstraße verläuft. Blick zurück nach Eckernförde:
Blick nach Kappeln, kurz hinter dieser Stelle bog die Bahn vom heutigen Verlauf der Straße nach rechts ab:
An der Moorberger Mühle der Blick zurück nach Eckernförde: Die Bahn lag rechts unmittelbar neben der Straße. In diesem Bereich hatte u. a. die Mühle einen Gleisanschluss:
Der Blick in die andere Richtung: Während die Straße immer auf und ab verläuft, besaß die Bahn links neben ihr eine eigene Trasse und konnte so einige Unebenheiten mit kleinen Dämmen und Einschnitten abfedern:
Am Ortseingang von Loose bog die Bahn nach links ab hinter die Häuser:
...und erreichte die Station Loose, der erste größere Bahnhof ab Eckernförde und vor genau 50 Jahren der letzte Endbahnhof bei der etappenweisen Stilllegung der Strecke. Alte Anschriften am fast noch original erhaltenen Bahnhofs- bzw. Agenturgebäude sind noch zu erahnen:
Rechts das alte Bahnhofs- bzw. Agenturgebäude in voller Pracht, die Gleise kamen aus Eckernförde quasi durch die Garage auf den Betrachter zu, die Meierei links davon ist nicht mehr vorhanden:
Die gleiche Stelle 2014: Inzwischen ist das schon jahrelang ungenutzte Gebäude abgerissen worden und wird gerade durch eine neue Reihenhaussiedlung ersetzt:
Blick in die andere Richtung. Die Gleise liefen in einer leichten Linkskurve quasi durch die Strohballen nach Kappeln:
Im weiteren Verlauf schmiegte sich die Bahn wieder an die heutige Schwansenstraße an. Blick nach Kappeln:
…und zurück nach Eckernförde:
Nächster Halt war in Moorbrücke. Das EG diente 2008 trotz fehlender Gleise heute noch "verkehrlichen Zwecken" (rechts nach Eckernförde):
Blick entlang der Schwansenstraße zurück nach Eckernförde:
Blick nach Kappeln: Während die Straße nach rechts biegt, verlief die Bahn geradeaus direkt nach Holzdorf:
2014 stand das pflegebedürftige Gebäude immer noch:
Mitten in Holzdorf überquerte die Bahn die Dorfstraße, auf den Betrachter zukommend:
Schwenk nach rechts: Das Agenturgebäude ist noch erhalten:
Blick in die andere Richtung (Straßenname "Am Bahndamm"). Ganz hinten rechts (Baumreihe) mündet wieder die Schwansenstraße an die alte Bahntrasse ein:
Hier noch einmal das ehemalige Bahnhofs- (oder genauer gesagt Agenturgebäude) von der Rückseite aus gesehen:
Kurz darauf verließ die Bahn die Schwansenstraße wieder, um südlich von ihr rechts entlang der alten Nebenstraße zu verlaufen (Blick zurück nach Eckernförde):
Der Blick kurz darauf in die andere Richtung: Am Ortseingang von Söby bog die Bahn nach rechts ab (Zufahrt), hier befand sich der Haltepunkt des Ortes:
Ein Blick in den Ort: Vielleicht war das Gebäude im Vordergrund die frühere Bahnagentur? Rechts dahinter am Ortsrand ging es weiter nach Kappeln:
Hinter Söby der Blick zurück: Die Trasse kam von hinten links auf den Betrachter zu und verlief dann links der Straße:
Kurz darauf verlief die Bahn wieder auf der Schwansenstraße (Blick nach Kappeln), um dann vor Vogelsang-Grünholz nach rechts von ihr abzubiegen:
Hier lag etwa in Streckenmitte der früher wichtige Landbahnhof Vogelsang-Grünholz. Das EG (hier die Gleisseite) dient heute als Firmensitz eines Softwareunternehmens:
Die Stirnseite des gut gepflegten Gebäudes (von rechts kam die Bahn aus Eckernförde, im Rücken des Betrachters verläuft die Schwansentraße):
Der (einst) bedeutsame Landhandel:
Hier lagen einst die drei Bahnhofsgleise. Blick in Richtung Kappeln:
Die Bahn traf dahinter gleich wieder auf die heutige Schwansenstraße (Blick zurück nach Eckernförde):
Blick nach Kappeln: Kurz hierauf bog die Bahn wieder nach rechts von ihr ab durch die Felder (heute eingeebnet):
Am Gut Grünenthal überquerte die Bahn den Weg von vorne links (BÜ-Schlenker links noch erkennbar) nach hinten rechts und ging dann weiter durch die Felder:
Kurz vor Schuby traf die Bahn von hinten kommend auf die Landstraße nach Schuby, überquerte sie nach vorne rechts:
…und folgte ihr linker Hand nach Schuby hinein. Links lagen die Bahnhofsgleise, gegenüber lag die Agentur:
Nochmal der Blick zurück nach Eckernförde:
Das Agtenturgebäude besitzt noch seinen typisch Kuhrt’schen Saalanbau rechts:
…wird aber offenbar heute nur noch privat genutzt:
Die Bahn verlief weiter links der Straße durch den Ort Richtung Kappeln und bog dann an dieser Rechtskurve nach links ab, um die Häuser zu umfahren:
Hinter Schuby kam die Bahn von hinten rechts wieder auf den Betrachter zu:
…und folgte wieder linksseitig der Landstraße:
In Dörphof der Blick zurück nach Eckernförde: Rechts lagen die Bahnhofsgleise, der Genossenschaftsschuppen ist noch erhalten:
Eines der Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite war die Bahnagentur:
Vermutlich dieses hier:
Weiter ging es an der Dorfstraße entlang nach Karby. Eine enge Kreuzung im Ort wurde auf eigener Trasse abgekürzt (rechts, als Fußweg noch vorhanden), Blick nach Kappeln:
Kurz darauf traf die Bahn von links kommend wieder auf die Landstraße: Hier war der Haltepunkt Karby:
Die etwas abseits gelegene Agenturkneipe ist heute noch Restaurant:
Die Bahn überquerte nun die Straße vor der romanischen Dorfkirche von Karby nach links und schwenkte am nördlichen Ortsausgang nach links ab auf eine eigene Trasse (heute hier kaum noch zu erkennen):
Hinter Karby ist die Trasse (geradeaus auf den Betrachter zu) eingeebnet und die Straße begradigt:
Der Blick in Richtung Kappeln: Der nach links abzweigende Feldweg ist der frühere Bahnverlauf:
Am Bahnhof Brodersby erkennt man noch gut die alte Streckenführung: Aus Richtung Eckernförde musste kurz vor dem Bahnhof ein Einschnitt passiert werden. Noch heute erkennt man ihn im Verlauf dieser Dorfstraße:
Der weitere Verlauf Richtung Kappeln ist heute überbaut oder weitgehend umgepflügt: Hier befand sich der Bahnhof von Brodersby:
Schwenk nach rechts: Das Bahnhofsgebäude von Brodersby steht noch fast unverändert:
Nördlich von Brodersby ist der Bahnverlauf in der flurbereinigten Landschaft nurmehr stellenweise zu erahnen: Hier kam das Gleis aus Eckernförde direkt auf den Betrachter zu, rechts parallel zum Weg:
Der Blick in die andere Richtung: Hier ist wieder alles eingeebnet: Im weiteren Verlauf traf die Bahn dann wieder auf den heutigen Verlauf der Schwansenstraße:
In Ellenberg ist das frühere Bahnhofsareal heute ein großer Parkplatz: Die Bahn kam von hinten rechts aus Eckernförde anstelle der Schwansenstraße:
Der Blick in die andere Richtung: Hier befand sich ein Lokschuppen und die Auffahrt zur kombinierten Schienen-Straßen-Drehbrücke über die Schlei: Sie ersetzte 1927 eine Schiffbrücke, die nur von Waggons befahren werden durfte. Hinten rechts ist noch die frühere Bahnagentur zu erkennen:
2014 wurde auch sie gerade durch einen Neubau ersetzt:
Der Schotterweg rechts markiert die Auffahrt zur alten Brücke, die Anfang des Jahrtausends durch die neue Klappbrücke links ersetzt wurde:
Auf der anderen Seite der Schlei bog die Bahn scharf nach rechts ab: Auf der heutigen Uferpromenade befand sich der Gemeinschaftsbahnhof mit der ebenfalls meterspurigen Flensburger Kreisbahn sowie nach links ein dreischieniger Anschluss zum Endbahnhof der normalspurigen Schleswiger Kreisbahn:
Doch dazu mehr in anderen Berichten. Viel Spaß mit den Bildern, schöne Grüße,
Dennis.
Mein DSO-Inhaltsverzeichnis: [
www.drehscheibe-foren.de]
5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:11:09:18:13:47.