Moin,

mal wieder ein kleiner Versuch, ein Rätsel einzustellen, bisherige Versuche dieser Art meinerseits waren ja nicht unbedingt von längerer Halbwertzeit.

Ich möchte gerne die Fragen aus der Titelzeile beantwortet haben, dabei sind mir die Antworten auf die ersten beiden Fragen geläufig, mit der dritten Frage stoße ich wahrscheinlich auf mir (weitgehend) unbekanntes Gebiet vor und lasse mich gerne von den Antworten überraschen.

Los geht's:






Viel Spaß und wie immer mit den

besten Grüßen
Hartmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:06:26:15:26:39.

Wo ist das ? : an einem Ostsee nahem Küstengewässer, vielleicht auf dem Darß

Was ist das ? : ein Fischerschuppen

Was war das ? : ein Schmalspurgüterwagen

Gelöst ????

Der Kasten an der Seite sieht ja mehr nach einer Stromeinleitung aus, die etwas größer ist als eine normale Zuleitung.
Also steht in der "Hütte" möglicherweise ein größerer Stromverbraucher oder Umformer, da zwei Leitungen in den Schalt- bzw Sicherungskasten führen.
Wasserpumpe am Haus und dahinter eine "Sickergrube?".

Ein Versuch der Lösung: Ein Reetgedeckte Haus, also es ist schon einmal in Norddeutschland. Der Wagenkasten stammt von einem schalspurigen Gw, aber die Fenster sind nachträglich eingebaut. Ich tippe: es ist ein Gw Kasten der ehemaligen Kleinbahn Leer–Aurich–Wittmund.

[www.kipplore.de] das Feldbahnforum
.

... Wagennummer habe ich derzeit nicht präsent, ist aber nachvollziehbar aus der Literatur.
Ser Schuppen steht direkt am Zeesboothafen des kleinen Fischerdorfes am Bodden und ist auch von der Hauptstraße sichtbar so wie hier gezeigt.
Gruß


Mathias

Sorry, Frage 2 nicht beantwortet...
Der Wagenkasten dient den Fischern als Netz- und Geräteschuppen.
Ich gucke dann nochmal nach der Wagennummer.

Mathias

...wer macht sowas, und warum? Nichts gegen Reetdächer, und nichts gegen Güterwagen - aber zusammen sieht das einfach nur Schxxxe aus :-(
Das Reetdach allein war doch bestimmt schon so teuer, dass ein paar Holz- oder Ziegelwände den Kohl auch nicht mehr fett gemacht hätten.

Gruß, Volker

Frage vier: "...wer macht sowas" - Die Fischer selber!
Frage fünf: "..., und warum?" - Witterungsschutz!

Das Aussehen ist sicher Geschmackssache; und da gibt es ja bekanntlich die verschiedensten Geschmäcker.

Gekostet haben wird das ganze wenig bis nahezu gar nichts, denken wir 'mal nicht in den Kategorien von heute, sondern ein paar zig jahre zurück. Die Fischer haben sich im Winter früher das Schilf selber geschnitten, weswegen Fischerhäuser eben auch meist schilfgedeckt sind. Ein paar Reusenpfähle geben die Dachkonstruktion ab und sind in dem Sinne auch keine Kostentreiber. Bleibt allein die Dachdeckerleistung - und dafür wird in den Zeiten des real existierenden So...us der Dachdecker mit ein paar Zandern, Aaalen und ähnlichem versorgt worden sein - fertig. Man kann das ganze unter Eigenleistung und Naturaltausch verbuchen!

Freuen wir uns doch lieber, dass der Wagen so gut erhalten blieb über die Jahrzehnte. Bei den Bodstedter Fischern im Garten stehen zwei weitere Wagenkästen ohne die Schilfdachkonstruktion und sind in deutlich schlechterer Verfassung.

Im nahen Dorf Pruchten, noch ein paar Kilometer näher an Barth, gab es übrigens ein ganz ähnliches Ensemble (allerdings mit einem wesentlich wertvolleren PwPost der Waggonfabrik Wismar), bis der DEV diesen Wagenkasten wegen des guten Erhaltungszustandes und seiner Seltenheit 1993 barg und restaurierte. Er ist heute in Bruchhausen-Vilsen unter der Nummer 55 wieder im Dienst.

Gruß


Mathias

. . . aber zunächst herzlichen Glückwunsch an Mathias, der das Rätsel weitgehend gelöst hat. Aber auch die anderen waren dicht dran, nicht schlecht. Und mein Fazit ist, dass dieses Rätsel nun fast 40 Minuten gehalten hat, weitaus länger als die zuvor von mir eingestellten.

Im letzten Jahr haben wir in Prerow Urlaub gemacht und natürlich auch die weitere Umgebung erkundet. Bei der Fahrt durch Bodstedt fiel uns der Hinweis auf den dort befindlichen Museumshafen auf, was unser Interesse weckte. Auf dem Weg dorthin sind wir dann auch an dem Reet gedeckten Güterwagen vorbei gelaufen. Dabei habe ich es erst gar nicht verstehen wollen, was meine Augen sahen. Erst eine nähere Betrachtung bestätigte dann den Eindruck, dass es sich hier um einen Wagenkasten eines Schmalspurgüterwagen handeln musste.

Da Bodstedt nur wenige Kilometer westlich von Barth liegt, war der Verdacht, dass es sich um einen Wagen der Franzburger Kleinbahnen handeln könnte, naheliegend. Aber bis heute habe ich ihn nicht identifizieren können. Wer also Daten präsent hat, ich freue mich darüber, an ein altes Foto mag ich schon gar nicht denken.

Hier sind einige weiter Bilder vom Wagen, alle am 04.07.2007 entstanden.






















Wenn ich es recht in Erinnerung habe, dient der Wagenkasten als Werkstatt für den Museumshafen, was auch den Starkstromanschluss erklärt. ein paar der Werkzeugmaschinen sind ja zu erkennen.

Warum man sowas macht, Volker, keine Ahnung. Aber vermutlich hat gerade das Reetdach dafür gesorgt, dass der Wagenkasten einen gut erhaltenen Eindruck hinterläßt.

Beste Grüße
Hartmut

....dafür "rundherum" schon des öfteren, woraus unter anderem dieser Beitrag hier

[drehscheibe-online.ist-im-web.de]

resultierte, und ich konnte mich sehr wohl daran erinnern, daß Du ganz am Ende dieses Threads auf Prerow zu sprechen gekommen bist. Aber ich wäre ja sowieso mit Vermutungen zu spät dran gewesen....

Noch ein bißchen Reklame gefällig? Bitteschön:

[www.schimmels.de]

Lothar Behlau, Köln