Im letzten Teil meiner kleinen Serie vom großen Dampf-Abschied in Hof und Umgebung erzähle ich vom Tag nach dem Planwechsel. Michael Fischbach und sein Vater waren ebenfalls dabei – ohne dass wir uns allerdings getroffen hätten – und Michael hat mir dankenswerterweise einige Aufnahmen seines Vaters zur Verfügung gestellt. So ist dieser kleine HiFo-Bericht wieder einmal eine Gemeinschaftsproduktion, über die ich mich freue.
Doch zunächst ein Überblick über die vorausgegangenen drei Folgen meines Berichts: Im ersten Teil (hier: [
drehscheibe-online.ist-im-web.de] habe ich vom Vormittag des 2. Juni 1973 erzählt, den ich zunächst an der klassischen 01-Strecke (Bamberg -) Kulmbach – Schiefe Ebene – Hof sowie mit der Verfolgung des Abschiedssonderzuges „Oberfranken-Express“ verbrachte. Anschließend hatte ich die letzte der legendären Dampf-Doppelausfahrten in Weiden erlebt. – In Teil 2 (hier: [
drehscheibe-online.ist-im-web.de] berichtete ich über den letzten planmäßig dampfgeführten Zug von Weiden nach Eslarn, den von 064 097 geführten N 3817. – In Teil 3 schließlich berichtete ich über die beiden letzten 01-Planzüge über die Schiefe Ebene: [
drehscheibe-online.ist-im-web.de]
Am nächsten Tag, dem 3. Juni 1973, die ernüchternde Gewissheit: E 1622, und damit auch die anderen jahrelangen Planleistungen der Hofer 01 nach Lichtenfels und Bamberg waren tatsächlich verdieselt.
Wenigstens für diesen Sonntag blieb noch ein kleines „highlight“: Der BDEF-Sonderzug mit der 086 809 über Naila nach Münchberg und zurück nach Hof. Weit weniger spektakulär freilich als am Vortag noch der Plan-Verkehr mit den Großrädrigen Rennern aus Hof. Aber immerhin, es war eine Alternative zur „roten Pest“. – So begleiteten Otfried Eisenhard und ich diesen Zug noch bis Münchberg, bevor wir uns wieder trennten und mit gedämpfter Stimmung nach hause fuhren.
Erstmals lauerten wir dem Sonderzug am Einfahrsignal von Ködiz auf, wo er durch die Frühlings-Auen des Selbitztals puffelte:
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Ostwärts Selbitz, bei km 13,7, schon kurz vor Naila, mit ungesicherten Bahnübergängen…
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… und viel Gepfeife…
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Kurz vor Erreichen von Naila war bei ungünstigem Sonnenstand die Bundesstraße 173 auf moderner Brücke zu kreuzen:
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In Naila musste der Zug Kopf machen. Die 086 809 ging an das andere Ende des Zuges und fuhr nun vorwärts, vor schönen Bi-Wagen. Zur Scheinanfahrt wurde der Zug rückwärts in die nördliche Bahnhofseinfahrt gedrückt. Am Fischteich zeigten sich die Angler kaum beeindruckt, ganz anders als links im Gebüsch die Verfolger-Meute…
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… und mussten von Otfried Eisenhard und mir für die Schein-Vorbeifahrt des Zuges noch höflich eingewiesen werden: „Bitte jetzt angeln!“ – was auch halbwegs geklappt hat:
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Vater Fischbach hat die Szene unmittelbar an der Bahnhofseinfahrt festgehalten, wo Bahn und Christian-Schlicht-Straße sich das enge Selbitztal teilen müssen und die sonntäglichen Kirchgänger das Nebeneinander mit der 211 062 gelassen nahmen:
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Gleich nach Einfahrt der V 100 drückte der Sonderzug über die "Rangierfahrt-Halt"-Tafel zurück…
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… um kurz darauf pfeifend und unter Staunen der Sonntags-Flanierer wieder in den Bahnhof zurückzukehren:
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Zurück im Bahnhof war erstmal Fotopause:
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Ich versichere: Der Kollege auf dem Kesselwagen links bin nicht ich! Denn auch mir gefiel die von Vater Fischbach gewählte Perspektive mit der Kirche besser:
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Noch ein Portrait von vorn, bevor es für Vater Fischbach wieder Zeit zum Einsteigen war:
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Ausfahrt Naila Richtung Münchberg:
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Kurz vor Selbitz, bei km 16,8, wird die Landesstraße nach Bad Steben gekreuzt:
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Vollbesetzt mit Schaulustigen war der Bahnhofssteg in Selbitz:
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Der Sonderzug folgt nun der hier abzweigenden Strecke über Helmbrechts nach Münchberg, die heute nicht mehr existiert.
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Kurvenreiches Ambiente bei km 3,0:
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Also, mal ehrlich: Macht sie nicht eine gute Figur - - die 86?
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(Manchmal ist das Negativ einfach ein bißchen zu schmal.)
Bei Schauenstein:
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Helmbrechts. Nee, der R4 ist nicht „Idefix“ – so dämlich hatte ich ihn dort nicht abgestellt! - Doch wer findet den abstrusesten Foto-Standpunkt auf dem Bild? Tip: Irgendwo unter der Brücke…
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Friedliche Nebenbahnstimmung am Hp Unfriedsdorf:
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Großer Bahnhof in Münchberg:
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Umrangieren:
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… und hinein in den Bahnhof Münchberg, wo der Dampfzug von einer großen Fan-Gemeinde erwartet wurde:
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Schließlich der Zug fast am Ende seiner Fahrt, an der schon bekannten Stelle bei Hof-Moschendorf, km 124,1 (andere nennen sie Döhlau):
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Damit war nun unverrückbar der Moment gekommen: Die Rückfahrt nach Frankfurt stand an, es hieß Abschied nehmen.
Good-bye Frankenwald! Good-bye Schiefe Ebene!
Good-bye ihr wohlklingenden Orte Marktschorgast, Falls, Stammbach!
Good-bye ihr „evergreens“ Feldwegbrückchen Schödlas, Schleife Marktschorgast, Fernblick-Kurve Bk Streitmühle!
Good-bye ihr Schlafsack-Lager "Mücken-Tümpel" km 85,1, Heuschober Gefrees!
Ich war seitdem nicht mehr dort.
Auch von Euch verabschiede ich mich jetzt für ein paar Tage und melde ich mich voraussichtlich am Sonntag, 22. Juni., wieder. Mit einem Thema aus 1968.
Schöne Grüße aus Aachen –
Reinhard Gumbert