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Am 27.05.2008 liegt die Eröffnung der ersten Tunnelstrecke der Dortmunder Stadtbahn 25 Jahre zurück. Dies war ein bedeutender Wechselpunkt in der Geschichte der Dortmunder Straßenbahn, begann hiermit doch mit der gleichzeitigen verbundenen Stillegung der vorherigen Straßenbahnstrecke ein großer Umwandlungsprozeß hin zum heutigen Stadtbahnsystem, der sich über fast 25 Jahre hinziehen sollte und erst am 27.04.2008 mit der Eröffnung der letzten Tunnelstrecke vorerst zu einem Ende gekommen ist. Daher an dieser Stelle eine kleine Gemeinschaftsproduktion von H.R., Frank & Ingo St. und dem Schreiber dieser Zeilen ...

Vorgeschichte

Die innerstädtische Verbindung von Dortmund nach Hörde ist bei der eine der ältesten Strecken der Dortmunder Straßenbahn. Im September 1881 wurde die normalspurige Pferdebahnlinie Dortmund – Kronenburg – Hörde als dritte Strecke des Dortmunder Straßenbahn eröffnet, die im Juni 1881 ihren Betrieb aufgenommen hatte. Wegen der starken Steigungen und den entsprechenden Belastungen für die Pferde zwischen Dortmund und Hörde wurde sehr schnell der ergänzende Dampfstraßenbahnbetrieb mit zweiachsigen Kastendampfloks eröffnet. Ab 1894 wurde in zwei Abschnitten die Elektrifizierung der Strecke durchgeführt, die 1896 zum Abschluß kam. Gleichzeitig entwickelte sich die Verbindung zwischen Dortmund und Hörde zu einer der wichtigsten Strecken im Dortmunder Straßenbahnnetz, der mit Einführung der Liniennummern die entsprechende Nummer „1“ zugeteilt wurde. Bis zur Eingemeindung von Hörde durch Dortmund im Zuge der Kommunalreform im Jahre 1929 waren Dortmund und Hörde eigenständige Kommunen, die auch über eigenständige Straßenbahnbetriebe verfügten.

Die Weiterentwicklung der Straßenbahn

Während die Verbindung von Hörde nach Dortmund durch die normalspurige Dortmunder Straßenbahn angeboten wurde, entstand ab 1899 im Gebiet des Landkreises Hörde die meterspurige Hörder Kreisbahn, deren Streckennetz die wichtigsten Orte des Kreisgebietes mit der Kreisstadt Hörde verband. Diese Bahngesellschaft wurde 1928 von der Dortmunder Straßenbahn übernommen und sofort erste Strecken stillgelegt, um sie umspuren und damit in das Normalspurnetz einbinden zu können. Davon betroffen war auch die Strecke Hörde – Wellinghofen, welche ab 1900 durch die Hörder Kreisbahn bedient wurde. Die Streckenumbau der Strecke nach Wellinghofen blieb in Folge der Weltwirtschaftskrise im Süden von Hörde in Höhe Brücherhofstraße stecken, wo 1929 eine Wendeschleife entstand und fortan die Dortmunder Linie 1 endete. Die Strecke zur Brücherhofstraße wurde bis Einstellung des Straßenbahnbetriebes im Jahr 1983 beibehalten. Die restlichen Strecken der ehemaligen meterspurigen Kreisbahn wurden hingegen bis 1954 eingestellt und auf Busbetrieb umgestellt. Die Straßenbahnlinie von und nach Dortmund wurde durch verschiedene Buslinien angebunden und stellte jahrelang eine der wichtigsten Verbindungen aus dem Dortmunder Süden in die Innenstadt dar. Zu der Linie 1 (ab 1980: 401) kam später die Linie 6 (ab 1980: 406) hinzu, die sich zu normalen Verkehrszeiten auf einen 5-Minuten-Takt ergänzten.

Der Weg zur Stadtbahn

In den 1960er Jahren wurde die Umstellung der wichtigsten Straßenbahnstrecken auf U-Bahnbetrieb beschlossen. Zum Jahresende 1969 begannen die Bauarbeiten für die Tunnelanalangen, die in den 1970er Jahre auch in Richtung Hörde deutlich sichtbar waren. Die Pläne einer U-Bahn nach Berliner Vorbild wurden schnell in den 1970er Jahren abgespeckt und zum späteren Konzept der Stadtbahn Rhein-Ruhr weiterentwickelt. Dabei sollte die neuen Anlagen schnell einer verkehrlichen Nutzung zugeführt werden und durch einen vorlaufenden Straßenbahnbetrieb genutzt werden.

Der Tunnelbetrieb läuft an ...

Im Mai 1983 war dann die bauliche Ausrüstung der Hörder Tunnelanlagen abgeschlossen und die Straßenbahnstrecke zur Brücherhofstraße wurde aufgeben. Die Linien 401 und 406 fuhren über eine 1200 Meter lange Tunnelstrecke sofort zur Großsiedlung Clarenberg und bedienten dabei weiterhin den Bahnhof in Hörde. Die Umsteigepunkte von der Straßenbahn zu den Buslinien waren bereits ab 1982 am Hörder Bahnhof zusammengefasst worden, wobei auch das Busnetz neu organisiert wurde. Insbesondere die Verlegung der Buslinien zum Hörder Bahnhof und die gleichzeitige Verlängerung der Linien von Wellinghofen ersetzten im Vorgriff bereits die Haltestellen der Straßenbahnstrecke, so dass die Straßenbahnwagen ab Hörde Bahnhof meist nur noch leer zur Endstelle..

In den folgenden Jahre wurde die Strecke von Dortmund nach Hörde abschnittweise weiter auf Tunnelbetrieb umgestellt, die im Jahre 1987 mit der Inbetriebnahme der ersten Stadtbahnwagen vom Typ B vorerst zum Abschluß gekommen ist.


Nachfolgend ein paar bildliche Impressionen zum obigen Text:


(1)

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(Einfahrt Endstelle Brücherhofstr 1982)


(2)

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(Endstelle Brücherhofstr 1983, einen Tag vor Einstellung des Betriebes, 25.05.1983)


(3)

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(Ausfahrt Endstelle Brücherhofstr 1973)

(4)

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(Haltestelle Bethanien 04.1983)


(5)

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(Der Schildplatz war jahrelang ein Hauptumsteigepunkt zwischen der Straßenbahn und den Buslinien in den Dortmunder Süden, 1981)


(6)

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(Der Hörder Brückenplatz war ein weitere wichtiger Umsteigepunkt im Nahverkehrsnetz, hier konnte man bis in die frühen 1950er Jahren noch in die Hörder Kreisbahn umsteigen, 1981)


(7)

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(An der Bollwerkstraße waren 05.1980 die Baumaßnahmen für die Stadtbahnstrecke nicht mehr zu übersehen)


(8)

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(Kurz vor der Aufnahme des Stadtbahnbetriebes fanden Fahrschulfahrten statt, so dass man auf der alten und neuen Strecke Fahrzeuge beobachten konnte, Bollwerkstraße 03.1983)


(9)

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(Die letzte Fahrt der Linie 401 ab Brücherhofstr steht bevor, 26.05.1983)


(10)

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(Die letzte Fahrt ab Brücherhofstr und damit der Straßenbahn in Hörde erfolgte in den frühen Morgenstunden des 27.05.1983 durch die Linie 406)


(11)

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(Nach Durchfahrt der letzten Bahn begannen die nächtliche Umbauarbeiten zum endgültigen Anschluß der Tunnelstrecke an der Bollwerkstr, 27.05.1983)


(12)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/24/4484124/1680_6634343838396632.jpg

(Die erste Fahrt der Stadtbahn in Dortmund erfolgte in den Morgenstunden des 27.05.1983 im Personenbetrieb!)

(13)

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/24/4484124/1680_3736326533653932.jpg

(Ein Blick auf den jetzigen Betrieb der Stadtbahn am U-Bf Clarenberg, 12.2006)


Gruß
Th.




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:05:27:19:41:04.

Off topic: Bild 5 mit Honda CBX (6-Zylinder Motorrad)

geschrieben von: Enno

Datum: 28.05.08 11:26

Offenbar mit Startschwierigkeiten zu kämpfen hat der Besitzer der Honda CBX 1000 auf Bild 5. Dieses 105 PS Superbike gab es von 1978 bis 1982 in Deutschland zu kaufen.
Näheres dazu gibt es hier:[www.classic-motorrad.de]

http://www.abload.de/img/_dsc4941.2403pp3g.jpg
Hallo Th.,

danke für die Bilder. Das Bild 5 (Schildplatz) ist Blickrichtung Westen, oder? Der Platz hat sich ja ganz schön verändert.

Grüße

Bebbi