ex-Dresdner schrieb:
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> Auf den Bildern ist übrigens auch zu erkennen, daß
> kurz zuvor im Sommer 1981 gerade der Oberbau auf
> der "Uferbahn" Grünau - Schmöckwitz erneuert
> worden war. Es sollte bis heute die letzte
> grundhafte Sanierung dieses Streckenabschnittes
> bleiben. Da die BVG ein gespaltenes Verhältnis zu
> dieser Strecke hat, wurden in den letzten Jahren
> stets nur notdürftige Reparaturen durchgeführt,
> wobei im Jahr 2006 auch die Zufahrtsweichen zum
> Gleisdreieck Schappachstraße und zur Wagenhalle
> Schmöckwitz entfernt wurden. Als Grund für die
> zögerliche Erneuerung der Strecke werden die
> angeblich zu niedrigen Fahrgastzahlen genannt.
Dem muss ich aber ein wenig widersprechen.
Die Grunderneuerung der Strecke der ehemaligen Uferbahn wurde von der BVG genau wie die der anderen Straßenbahnstrecken nach einer intern festgelegten Reihenfolge geplant. Wurde die vordringliche Erneuerung der Stromversorgungs- und Fahrleitungsanlage vom Senat noch genehmigt und mit den notwendigen Fördergeldern unterstützt (und auch schon längst realisiert), ist die fällige Grundsanierung der Gleisanlagen und Haltestellen nach dem Tram-Standard Berlin von der Bewilligungsbehörde jedoch abgelehnt worden mit dem Hinweis auf die mangelnde Wirtschaftlichkeit.
> Andererseits bemüht sich die BVG aber auch kaum,
> die Strecke intensiver zu vermarkten (z.B. anhand
> ihrer landschaftlichen Reize).
Kann man eigentlich nicht sagen, wurde genau diese Strecke doch mit Unterstützung der BVG zur landschaftlich schönsten Straßenbahnstrecke Deutschlands gekürt, wobei es da auch andere Kandidaten gibt. Werbung für den Ausflugsverkehr wurde von der BVG (auch Ost und West zur Zeit der Teilung) kontinuierlich betrieben. Hier mal ein Beispiel von 1964:
> Die Überfüllungszustände in den Hauptverkehrszeiten
> nach der im August 2007 erfolgten Umstellung auf
> Solo-KT4D werden ebenfalls nicht gerade zur
> Steigerung der Fahrgastzahlen beigetragen haben.
Die genannten Überfüllungen treten (leider) nicht im Bereich der Uferbahn, sondern in einem eng begrenzten (räumlich und zeitlich) Bereich in Köpenick auf. Das meist leere Mitführen des zweiten Triebwagens einer Doppeltraktion lädt vermeintliche Künstler leider zur kreativen Betätigung mit Kratz- und Farbgebungswerkzeugen ein, was zur weiteren Steigerung der Betriebskosten führt.
> Es bleibt zu hoffen, daß man zumindest im extrem
> stark nachgefragten Badeverkehr an den
> Sommerwochenenden KT4D-Doppeltraktionen einsetzt,
> genügend Wagen stehen am Wochenende durch die
> wegfallenden Kurse nur an Mo-Fr verkehrender
> Linien zur Verfügung.
Das könnte klappen.
> Alles in allem sieht die Zukunft der Strecke nicht
> gerade rosig aus.
Immerhin sind laut neuestem Verkehrsvertrag der BVG mit dem Land Berlin alle bestehenden Straßenbahnlinien weiter zu betreiben. Die Gelder für die Instandhaltung der Infrastruktur fließen in unveränderter Höhe weiter und müssen nun tatsächlich nachweislich in eben diese investiert werden.
Das lässt hoffen.
So long
Mario
Edit: Bild ergänzt
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:05:15:16:33:31.