04 - Historisches Forum
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geschrieben von: ludger K
Datum: 28.03.08 01:37
Könnt Ihr Euch Wuppertal ohne Schwebebahn oder San Francisco ohne Cable Car vorstellen? Ich jedenfalls nicht, ganz im Gegensatz zur oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz. Dort ticken die Uhren irgendwie anders und die ESG-Oberen streben mehr den Ruf eines futuristischen Verkehrsbetriebs an, als sich mit so banalen Dingen wie Denkmalschutz abzuplagen. Jedenfalls hat die altehrwürdige Meterspurbahn vom Stadtteil Urfahr auf den Pöstlingberg in ihrer bisherigen Form aufgehört zu existieren. Als moderne Straßenbahn mit 900 mm Spurweite und Verbindung mit dem übrigen Straßenbahnnetz soll sie „wiederauferstehen“, doch ihr unverwechselbares nostalgisches Flair ist unwiederbringlich futsch. Hier nun eine kleine Bildershow. Die Aufnahmen aus den 50er und 60er Jahren stammen aus dem Stock-Archiv, die übrigen von mir (vom Juli 1980 und Mai 1986).
Bild 1: Der Tw VII (Graz 1899) in seiner alten Bauform nahe der Haltestelle Ober-Schableder.
Bild 2: Der Sommer-Tw II (Graz 1898) auf Talfahrt.
Bild 3: Der Tw VI’’ (ESG 1948) in Urfahr.
Bild 4: Die Remise im Talbahnhof in den 50er Jahren, davor die Tw VI und XII sowie der Turmwagen.
Bild 5: Typenbild des Tw XIII (ESG 1953).
Bild 6-7: Auf Basis des Sommer-Tw V entstand 1962 der Tw V’’. Mit seinem Stahlaufbau war er jedoch sehr schwer und behäbig und brachte den Fahrplan oft durcheinander, so daß er nur selten zum Einsatz kam.
Bild 8-9: Der Ausgangsbahnhof Urfahr im Oktober 1978 (oben) und acht Jahre später, bereits mit „imposanter“ Kulisse.
Bild 10: Das hochinteressante Weichenbild des Bahnhofs Urfahr.
Bild 11: Der Sommer-Tw I hat den Talbahnhof hinter sich gelassen und fährt der Haltestelle Merkur-Siedlung entgegen.
Bild 12: Begegnung in der Haltestelle Merkur-Siedlung (ehem. Hagen).
Bild 13-14: Oberhalb der Haltestelle Merkur-Siedlung.
Bild 15-20: Szenen und Details in der Haltestelle Schableder.
Bild 21-22: Oberhalb von Schableder vor der prächtigen Kulisse der Pöstlingbergkirche.
Bild 23: Auf dem Hohen Damm, bereits 165 m über dem Talbahnhof.
Bild 24: Ober-Schableder, die letzte Haltestelle vor dem Ziel.
Bild 25-27: Der festungsartige Bergbahnhof. Auf 2,9 km Streckenlänge hat die Bahn – ohne Zahnstange – immerhin einen Höhenunterschied von 255 m überwunden!
[attachment 531276 GKBTrilogieb.jpg]
Moin, Moin Ludger,
danke Dir zuerst einmal für dieses kleine fotografische Denkmal der Pöstlingbergbahn. Mit Deiner Kritik an den ESG hast Du ja grundsätzlich Recht, doch ansonsten wäre die gesamte Bahn wegen tiefroter Bilanz vollständig eingestellt worden. Gutachter haben dann vor ein paar Jahren die Integration in das bestehende Straßenbahnnetz vorgeschlagen. Und vier der alten Triebwagen bleiben ja auch erhalten. Ich wünsche jedenfalls der neuen Bahn noch viele erfolgreiche Betriebsjahre.
Reiner
Hallo Ludger,
das sind wieder schöne Aufnahmen aus Deinem Archiv!
Mich würde interessieren, was zu den aufwendigen Weichenkonstruktionen (z. B. Bild 4) Anlaß gab. Hatten die Räder doppelte Spurkränze oder war es eine andere Sonderkonstruktion?
Viele Grüße
Stefan
geschrieben von: walter_p
Datum: 28.03.08 08:21
Der Grund für diese Weichenkonstruktion liegt in der den Schienenkopf umschließende, mechanisch betätigte Zangenbremse.
Als Schienen werden auch keine normale Schienen sondern s.g. Keilkopfschienen verwendet. Die nicht mehr gegebene Bezugsmöglichkeit dieser Oberbauform ist mit ein Grund für die Erneuerung.
Es werden allerdings drei Triebwagen mit einem neuen Fahrwerk ausgestattet und dann zusätzlich zu den von Bombardier-Wien gelieferten Gelenktriebwagen verkehren. Die nicht gegebene Behindertentauglichkeit ist außerdem ein Grund für die Fahrzeugerneuerung.
Viele Grüße aus Wien
Walter
geschrieben von: HCl
Datum: 28.03.08 09:36
Wirklich eine schöne Reportage. Am urigsten finde ich aber den Triebwagen im DÜWAG-Stil. Wer hat den konstruiert? Lohner, SGP?
geschrieben von: Dst
Datum: 28.03.08 09:41
Schöne Bilder!
Bild 13 ist allerdings bei der Ausfahrt aus "Schableder" aufgenommen, Bild 14 ist unterhalb der Merkursiedlung entstanden - von der selben Position wie Bild 11 nur in die entgegengesetzte Richtung.
Bild 24 ist in der Tat die letzte Haltestelle vor der Pöstlingberg-Endstation, allerdings heißt sie "Hotel". Die Ausweiche Oberschableder befindet sich als vorletzte Station weiter unterhalb.
Edit: Bild 2 ist in besagter Ausweiche Oberschableder entstanden.
Grüße aus dem Süden
Dst
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:03:28:09:49:06.
geschrieben von: WBC
Datum: 28.03.08 11:03
HCl schrieb:
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> Wirklich eine schöne Reportage. Am urigsten finde
> ich aber den Triebwagen im DÜWAG-Stil. Wer hat den
> konstruiert? Lohner, SGP?
Es war die Firma Lohner.
geschrieben von: 52 2006
Datum: 28.03.08 12:18
Gibts irgendwo eine Prinzipskizze oder sowas von dieser Bremse? Sowas hab ich noch nie gesehen, die Weichen sind faszinierend.
geschrieben von: walter_p
Datum: 28.03.08 12:24
[
www.sagen.at]
Hier findet man interessante Sachen über die Bahn, auch eine Prinzipskizze der Bremse und der Keilkopfschiene.
Grüße aus Wien
Walter
Herzlichen Dank für den interessanten Link und die Erklärungen!
Stefan
Ja, wirklich unfaßbar. Aber Du hast dieser einmaligen Bahn hier ein würdiges Denkmal gesetzt!
Eigentlich hätte ich keinen Schimmer was es mit der Pöstlingbergbahn auf sich hat. Letztes Jahr nach einem Besuch sah die Sache aber anders aus. Eine Bahn die wirklich einmalig war und viele Merkmale einer längst vergangenen Epoche im Alltagsbetrieb zeigte. Ich kann mich der Kritik am Umbau nur anschließen. Vielen Dank für den Bericht und auch die anderen großartigen Berichte von Ludger!
Noch ein paar Betailaufnahmen.
Grüße, Martin
geschrieben von: MP
Datum: 30.03.08 23:37
Hier [
www.railfaneurope.net] gibt es noch ein paar Knipsebilder von einem Besuch im November 2007
geschrieben von: ludger K
Datum: 31.03.08 00:06
die meisten Bilder sind aber leider nicht sichtbar, es erscheint nur ein rotes Kreuzchen. Die sichtbaren Bilder sind allerdings allererstesahne.