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04 - Historisches Forum
Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
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Passend zur Jahreswende: Fotos aus der Wendezeit (m11B)
geschrieben von: Vau60
Datum: 04.01.08 15:57
Hallo Leude,
da sucht man nun eine Überschrift für den geplanten Beitrag, findet nichts Vernünftiges und plötzlich liefert Th.D. letzten Sonntag >>hier<< die Steilvorlage, danke dafür. 1990 war ein sehr aktives Fotojahr, neben diversen Besuchen Süddeutschlands gab es größere Auslandstouren nach Frankreich, Luxemburg, Österreich, Südtirol und auch, dank Maueröffnung erstmal ohne Visum, in die DDR, zu diesem Zeitpunkt ja noch so ziemlich Ausland. Bei der bis dato letzten Tour dorthin im August ’89 war für uns ja alles noch “normal“ verlaufen, kein Gedanken an den 09. November 1989 mit all den Veränderungen seitdem. Irgendwann im Dezember oder Januar hatten es zwei Hobbykollegen schon einmal versucht, wurden aber mangels Visum an der damals durchaus noch real existierenden Grenze abgewiesen. Am 13. März 1990 startete die Clique Heiligenhaus/Hubbelrath/Essen dann den nächsten Versuch und siehe da, er war von Erfolg gekrönt, Harzquer und Selketal, wir kommen.
Bild 1)
In Ilfeld standen 99 7234 mit P 14414 nach Hasselfelde und Harzkamel 199 872 mit P 14404 nach Wernigerode einträchtig nebeneinander
Bild 2)
In Benneckenstein (??) steht 99 7246 alleine vor dem Schuppen herum…
Bild 3)
… um kurz darauf von 99 7241 besucht zu werden
Bild 4)
Ja und dann, dann begann er, der absolute Wahnsinn. Die Spielregeln lagen im Ungefähren, so richtig wusste zu diesem Zeitpunkt schließlich niemand von uns, was ist erlaubt, was geht ab hier, wo kann und darf man überhaupt hin? Es mag zwar mittlerweile genaue Regelungen darüber gegeben haben, uns waren sie aber nicht bekannt und wegen der vorangegangenen Besuche war man ja auch noch vorsichtig, man hatte so seine Erfahrungen, es blieb spannend. Die Gegend um Sorge und Elend war nämlich kurz vorher noch absolut verbotenes Terrain, wenn ich das richtig in Erinnerung habe durften wir dort noch nicht einmal mit dem Zug durchfahren. Aber neugierig waren wir schon, also ging es von Osten (!) Richtung Grenze und niemand hatte augenscheinlich etwas dagegen. Das mag sich der Eine oder Andere mittlerweile gar nicht mehr vorstellen können, aber uns ging der A…. auf Grundeis, zuerst kein anderer Westwoochn weit und breit. Dürfen wir überhaupt hier sein, was passiert, wenn jetzt die Kameras raus geholt werden? Wir trauten uns zuerst auch nicht, für einen erhöhten Fotostandpunkt den Hang zu erklimmen. Liegen da jetzt nun Minen oder was?? Mittlerweile weiß man, dass sich der Todesstreifen noch etliche Meter hinter der kleinen Mauer befunden hatte, aber damals, Muffensausen pur. Als dann ein uniformierter Grenzer ohne uns eines Blickes zu würdigen den Hang rauf latschte, wagten wir es auch und lichteten die 99 7237 mit dem P 14403 nach Ilfeld ab. Verrückte Zeiten das, ein Minenfeld bis heute.
Bild 5)
Danach ging es Richtung Birkenmoor. Dort hatten wir im August 1988 diese Stelle entdeckt und mehrmals den zu diesem Zeitpunkt spektakulärsten Dampfzug der DR abgelichtet, den doppelt bespannten N 67092 zur Silberhütte. Mit leider deutlich weniger Radau überwindet 99 7234 samt P 14414 Richtung Hasselfelde die Steigung nach Stiege hinauf
Bild 6)
Noch einmal der Blick auf die Grenzanlagen, diesmal passiert von 99 7232 mit P 14407 Richtung Nordhausen und einem kleinen Skl. Könnte der Damm hinter der Lok zur ehemaligen Trasse Braunlage- Tanne der Südharzeisenbahn gehören?
Bild 7)
Anschließend ging es ins Selketal samt der Stichstrecke nach Harzgerode. Von eben dort kommt die 99 7238 mit ihrem P 14456 nach Gernrode die Steigung hinab gerollert
Bild 8)
Bergauf an fast derselben Stelle muss sich die 99 7247 schon etwas mehr anstrengen, um den P 69725 (war das ’ne Nummer für einen GmP??) in Bewegung zu halten
Bild 9)
Die blaue Stunde bricht an. In Hasselfelde säuselt 99 7246 der Abfahrt Richtung Stiege entgegen, Zweilichtspitzensignal oder was?
Bild 10 und 11)
Da der Aufschrieb abrupt endet, fehlen mir die Angaben für die letzten beiden Aufnahmen. Hier tendiere ich aber klar zu Eisfelder Talmühle. Ein bis zwei Autoscheinwerfer spenden etwas Licht und leuchten zuerst das Empfangsgebäude und anschließend 99 7246 aus. Siehe da, das dritte Lichtlein brennt wieder. Danach ging es "fix" nach Hause (1 bis 2 verlorene Stunden im Stau waren damals durchaus üblich), vier Tage später sah uns die Gegend aber schon wieder
So, das war es für Heute, schönes Wochenende und Gruß aus Essen
Edith baut einen Link ein
Editk kennt seltsamerweise auch Hubbelrath
7-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:01:13:21:00:03.
da sucht man nun eine Überschrift für den geplanten Beitrag, findet nichts Vernünftiges und plötzlich liefert Th.D. letzten Sonntag >>hier<< die Steilvorlage, danke dafür. 1990 war ein sehr aktives Fotojahr, neben diversen Besuchen Süddeutschlands gab es größere Auslandstouren nach Frankreich, Luxemburg, Österreich, Südtirol und auch, dank Maueröffnung erstmal ohne Visum, in die DDR, zu diesem Zeitpunkt ja noch so ziemlich Ausland. Bei der bis dato letzten Tour dorthin im August ’89 war für uns ja alles noch “normal“ verlaufen, kein Gedanken an den 09. November 1989 mit all den Veränderungen seitdem. Irgendwann im Dezember oder Januar hatten es zwei Hobbykollegen schon einmal versucht, wurden aber mangels Visum an der damals durchaus noch real existierenden Grenze abgewiesen. Am 13. März 1990 startete die Clique Heiligenhaus/Hubbelrath/Essen dann den nächsten Versuch und siehe da, er war von Erfolg gekrönt, Harzquer und Selketal, wir kommen.
Bild 1)
In Ilfeld standen 99 7234 mit P 14414 nach Hasselfelde und Harzkamel 199 872 mit P 14404 nach Wernigerode einträchtig nebeneinander
Bild 2)
In Benneckenstein (??) steht 99 7246 alleine vor dem Schuppen herum…
Bild 3)
… um kurz darauf von 99 7241 besucht zu werden
Bild 4)
Ja und dann, dann begann er, der absolute Wahnsinn. Die Spielregeln lagen im Ungefähren, so richtig wusste zu diesem Zeitpunkt schließlich niemand von uns, was ist erlaubt, was geht ab hier, wo kann und darf man überhaupt hin? Es mag zwar mittlerweile genaue Regelungen darüber gegeben haben, uns waren sie aber nicht bekannt und wegen der vorangegangenen Besuche war man ja auch noch vorsichtig, man hatte so seine Erfahrungen, es blieb spannend. Die Gegend um Sorge und Elend war nämlich kurz vorher noch absolut verbotenes Terrain, wenn ich das richtig in Erinnerung habe durften wir dort noch nicht einmal mit dem Zug durchfahren. Aber neugierig waren wir schon, also ging es von Osten (!) Richtung Grenze und niemand hatte augenscheinlich etwas dagegen. Das mag sich der Eine oder Andere mittlerweile gar nicht mehr vorstellen können, aber uns ging der A…. auf Grundeis, zuerst kein anderer Westwoochn weit und breit. Dürfen wir überhaupt hier sein, was passiert, wenn jetzt die Kameras raus geholt werden? Wir trauten uns zuerst auch nicht, für einen erhöhten Fotostandpunkt den Hang zu erklimmen. Liegen da jetzt nun Minen oder was?? Mittlerweile weiß man, dass sich der Todesstreifen noch etliche Meter hinter der kleinen Mauer befunden hatte, aber damals, Muffensausen pur. Als dann ein uniformierter Grenzer ohne uns eines Blickes zu würdigen den Hang rauf latschte, wagten wir es auch und lichteten die 99 7237 mit dem P 14403 nach Ilfeld ab. Verrückte Zeiten das, ein Minenfeld bis heute.
Bild 5)
Danach ging es Richtung Birkenmoor. Dort hatten wir im August 1988 diese Stelle entdeckt und mehrmals den zu diesem Zeitpunkt spektakulärsten Dampfzug der DR abgelichtet, den doppelt bespannten N 67092 zur Silberhütte. Mit leider deutlich weniger Radau überwindet 99 7234 samt P 14414 Richtung Hasselfelde die Steigung nach Stiege hinauf
Bild 6)
Noch einmal der Blick auf die Grenzanlagen, diesmal passiert von 99 7232 mit P 14407 Richtung Nordhausen und einem kleinen Skl. Könnte der Damm hinter der Lok zur ehemaligen Trasse Braunlage- Tanne der Südharzeisenbahn gehören?
Bild 7)
Anschließend ging es ins Selketal samt der Stichstrecke nach Harzgerode. Von eben dort kommt die 99 7238 mit ihrem P 14456 nach Gernrode die Steigung hinab gerollert
Bild 8)
Bergauf an fast derselben Stelle muss sich die 99 7247 schon etwas mehr anstrengen, um den P 69725 (war das ’ne Nummer für einen GmP??) in Bewegung zu halten
Bild 9)
Die blaue Stunde bricht an. In Hasselfelde säuselt 99 7246 der Abfahrt Richtung Stiege entgegen, Zweilichtspitzensignal oder was?
Bild 10 und 11)
Da der Aufschrieb abrupt endet, fehlen mir die Angaben für die letzten beiden Aufnahmen. Hier tendiere ich aber klar zu Eisfelder Talmühle. Ein bis zwei Autoscheinwerfer spenden etwas Licht und leuchten zuerst das Empfangsgebäude und anschließend 99 7246 aus. Siehe da, das dritte Lichtlein brennt wieder. Danach ging es "fix" nach Hause (1 bis 2 verlorene Stunden im Stau waren damals durchaus üblich), vier Tage später sah uns die Gegend aber schon wieder
So, das war es für Heute, schönes Wochenende und Gruß aus Essen
Edith baut einen Link ein
Editk kennt seltsamerweise auch Hubbelrath
7-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:01:13:21:00:03.
Erstaunlich find ich auch die Geschwindigkeit eines Skl und daß er in so dichtem Abstand dem Dampfzug folgenden konnte!
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:01:04:19:32:37.
Hallo Zusammen,
genau an dem Sperrzaun in Bild4 und 6 zu sehen, hab ich mir am 19.3.1990 die Jacke beim Mitschwenken meiner Videokamera zerrissen...
Die 246 war damals Planlock in "Benne"...War das geil, wenn man Nachtschicht hatte und im Lokschuppen übernachten mußte......
Rally,der sich gerne an die Zeit zurückerinnert...
genau an dem Sperrzaun in Bild4 und 6 zu sehen, hab ich mir am 19.3.1990 die Jacke beim Mitschwenken meiner Videokamera zerrissen...
Die 246 war damals Planlock in "Benne"...War das geil, wenn man Nachtschicht hatte und im Lokschuppen übernachten mußte......
Rally,der sich gerne an die Zeit zurückerinnert...
Der Lokschuppenbrand war am 29.06.1982
Das Ereignis leitete den Umbau aller Ölgefeuerten Neubauloks des Bw Wernigerode zur Rostfeuerung ein, welches Anfang 1984 abgeschlossen wurde.
Der Neubau hielt nicht das was er versprach, denn das Tor war zu niedrig so das sich 99 5903 bein einfahren den Schornstein kürzte.
Das Ereignis leitete den Umbau aller Ölgefeuerten Neubauloks des Bw Wernigerode zur Rostfeuerung ein, welches Anfang 1984 abgeschlossen wurde.
Der Neubau hielt nicht das was er versprach, denn das Tor war zu niedrig so das sich 99 5903 bein einfahren den Schornstein kürzte.
