Die Zahl der Verkehrsbetriebe, die ihre Fahrzeuge noch mit Beiwagen behängen, hat sich im Laufe der Zeit und der fortschreitenden technischen Entwicklungen äußerst stark minimiert. Diese Transportform hatte im Straßenbahnwesen in Essen und Umgebung weitgehend schon ca. 10 – 15 Jahre vor dem Jahrtausendwechsel keine Zukunft mehr. Wenn ich diesen Bereich im Nachhinein betrachte, war bei den meisten Verkehrsbetrieben (mir fällt jetzt spontan Düsseldorf als Ausnahme ein) in diesem Zeitfenster „Schluss mit Lustig“.
Ich persönlich fand’s schade. Hat mich der Anblick dieser mitgezogenen, motorlosen Fahrzeuge ohne Stromabnehmer immer sehr in meinen Bann gezogen.
Vor allem, wenn die Anhängsel nach Durchfahren einer Kurve dem bereits beschleunigten Zugwagen flott dem Gleisverlauf folgen mussten.
Ferner hat mich aber nicht nur die Konstellation in Form der unterschiedlichen, gekuppelten Fahrzeug-Generationen begeistert, sondern darüber hinaus als Reklame-Freund auch die damit verbundene bunte Vielfalt der Reklame-Kombinationen mit Seiten und Dachwerbung an Zug- und Beiwagen meine Augen angezogen.
Aus diesem Grund möchte ich mit einer kleinen Beiwagen-Parade, aufgeteilt in zwei Teile, diese Fahrzeugart in Erinnerung bringen. Wobei ich mich keinesfalls nur auf Essen beschränken werde, sondern bewusst auch etwas weiter als NRW über den Tellerrand hinaus schauen möchte.
Allerdings ist die Vielfalt der Formen so umfangreich, dass man theoretisch unter Einbeziehung auch der Arbeitsbeiwagen einen ganzen Buchband füllen könnte. Das hatte ich hier nicht vor. Meine Grenzen sind nämlich schnell erreicht. Bildliche Ergänzungen dieses Beitrags durch Euch sind darüber hinaus aber stets willkommen.
Hier nun Teil 1/2:
Essen: EVAG-Bw 2527 hinter Tw 1617 als einer von elf gleichartigen Einrichtungsbeiwagen hier kurz vor seiner Außerdienststellung wegen Übergang der SL 106 auf M-Wagenbetrieb im Jahr 1984
Essen: zweiachsiger Verbands-Typ-Bw 2457 der EVAG, der 1957 ursprünglich als Zweirichtungswagen gebaut wurde, aber 1965 zum Einrichtungswagen umgewandelt wurde. Hier steht er kurz vor der Verschrottung zusammen mit Schrägscheiben-Vierachser 1503 abgestellt in der Zufahrt zum Betriebshof Schweriner Str. Sein „Arbeitskollege“ Bw 2460 läuft heute unter seiner ehemaligen Nummer 350 als historischer Beiwagen bei Sonderfahrten hinter dem ebenfalls historischen Aufbauwagen 888
Braunschweig setzte als einzige Stadt den Großraumbeiwagen Typ „Mannheim“ ein. Diese Beiwagenserie (7471-76 Bj. 1974 und nachfolgend 7771–76 im Jahr 1977) wurde -allerdings in Lizenz der DÜWAG- beim ortsansässigen Hersteller LHB gefertigt und nur in Braunschweig eingesetzt.
Braunschweig bestellte weiterhin als einziger Betrieb den LHB-Gelenktriebwagen angepasste 4x-Bw, die 1981 als die letzten klassischen Straßenbahnbeiwagen in Deutschland ausgeliefert wurden
RHB: einer von insgesamt zehn 6-achsigen Beiwagen, die es auch nur bei der Rhein-Hardt-Bahn gegeben hat. Am 25.09.1975 ist dieser Zug mit Tw 1123 als Sonderzug ausgeschildert.
München: Bw 3455 mit seltener türkischer Reklame für eine Fluggesellschaft
München: In welchem Btf. wartet Beiwagen 3514 wartet auf seinen Einsatz?
Frankfurt: Bw 1226 gezogen von Tw 218
Mülheim: Bw 182 hinter Gelenkwagen 255 bei strahlendem Sonnenschein auf Essener Gebiet unterwegs auf der Linie 104 in der Rüttenscheider Straße
Mülheim: bis 1974 übernahm man in MH im Mietkaufverfahren fünf zweiachsige Wagenzüge der Stuttgarter Straßenbahn, die Pate für die damals neue gelbe Lackierung standen
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