Die Abteufarbeiten für Schacht 1 der Zeche Zollverein begannen am 18. Februar 1847 unter dem Betriebsführer Joseph Oertgen, nach dem auch eine Straße benannt wurde. In 130 Metern Tiefe wurde das Steinkohlengebirge angefahren. Die Förderung begann jedoch erst im Jahre 1851. Parallel war von 1849 an neben Schacht 1 der Schacht 2 abgeteuft worden. Dieser ging 1852 in Betrieb. Erstmals wurden zwei äußerlich gleiche Malakowtürme über den Schächten als Förderanlage errichtet; dieses Beispiel eines Zwillingsbaus mit gemeinsamem Maschinenhaus zwischen den Schächten wurde später auf anderen Zechen beim Bau einer Doppelschachtanlage wiederholt.
Ab 1857 wurden neben der Schachtanlage 1/2 einige Meileröfen als Vorstufe einer Kokerei betrieben. Ab 1866 wurde diese Kokerei durch eine moderne Kokerei mit Maschinenöfen ersetzt.
1880 wurde mit dem Abteufen einer zweiten separaten Förderanlage in Schonnebeck begonnen. Der Schacht 3 ging 1883 in Betrieb. Die Tagesanlagen wurden durch den Architekten Dreyer umfangreich ausgebaut. Der Schacht erhielt ein deutsches Strebengerüst der Bauart Promnitz als Förderanlage. Bereits 1890 wurde 1 Million Tonnen verwertbare Förderung zu Tage gebracht. Dadurch erreichte die Zeche Zollverein den Spitzenplatz unter den deutschen fördernden Anlagen.
1890–1918
Bedingt durch die sich im Montanbereich ergebende günstige Konjunktur wurde in den Folgejahren ein weitergehender, sehr umfangreicher Ausbau der Grubenbaue vorgenommen. Im nördlichen Teil von Katernberg an der Grenze nach Heßler entstand zwischen 1891 und 1896 die Doppelschachtanlage Zollverein 4/5 mit einem Förder- und Seilfahrtschacht und einem rein zur Bewetterung konzipierten Schacht. Auf dieser Schachtanlage wurde sofort eine neuartige Kokerei in Betrieb genommen.
1896 wurde ein weiterer Förderschacht im Bereich von Stoppenberg geteuft. Dieser ging 1897 in Betrieb und wurde erstmals mit einem Doppelstrebengerüst ausgestattet, da er für die parallele Führung von Förderung und Seilfahrt konzipiert war.
Die Grubenbaue von Zollverein waren betreffs der Wetterführung nach wie vor problematisch. Nach mehreren Unglücken, die durch Schlagwetter hervorgerufen waren, wurden die Schachtanlagen nach und nach mit kleinen Wetterschächten ausgestattet. So entstanden:
· 1897 bis 1899 neben Schacht 3 der Schacht 7. Er erhielt eine kleine Förderanlage.
· 1897 bis 1900 neben Schacht 1/2 der Schacht 8. Er erhielt vorerst keine Fördereinrichtung.
· 1903 bis 1905 neben Schacht 6 der Schacht 9. Auch er erhielt zunächst keine Fördereinrichtung.
Im Anschluss wurde die Schachtanlage 1/2 erneuert. Schacht 1 erhielt ein deutsches Strebengerüst anstelle des Malakowturmes. Weiterhin wurden Aufbereitung und Kokerei grunderneuert.
1909 wurde auf der Schachtanlage 3/7 ein neuer Förderschacht niedergebracht. Nach Fertigstellung des Schachtes 10 im Jahre 1914 wurde auch auf dieser Schachtanlage die Aufbereitung erweitert und eine neue Kokerei in Betrieb genommen. 1914 schließlich wurde auch Schacht 9 der Anlage 6/9 durch Errichtung einer Förderanlage zum Seilfahrtschacht ausgebaut. Die Förderung erreichte um den Ersten Weltkrieg den Wert von 2,5 Millionen Tonnen verwertbarer Förderung.
Quelle Wikipedia
Im Teil 2 möchte ich Euch den 1995 noch auf den Gleisen von Schacht 12 vorhandenen Wagenpark vorstellen. Leider kann ich zu den Bildern überhaupt nichts beitragen. Würde mich daher freuen, wenn der ein oder andere entsprechende Informationen zu den einzelnen Wagen beitragen könnte. Die Herkunft und den Verbleib der Wagen hatten wir zwar schon einmal diskutiert, waren aber m.E. zu keinem eindeutigen Ergebniss gekommen. Einige Wagen stammen wohl tatsächlich aus Zechenzeiten, andere hat man wohl zu Museumszwecken hinzugefügt. Daher möchte ich diese Diskussion insebsondere über den Verbleib nochmals aufwerfen. Hier also die Bilder:
Dem letzten Bild gibt es wohl nichts hinzuzufügen. Ob das aber auch tatsächlich geschehen ist? Interessant auch, dass die Gleisanlagen von Schacht 12 zu diesem Zeitpunkt nicht mehr an die befahrbaren Museumsgleise angeschlossen waren. Ein Abtransport über die Schiene scheidet daher aus.
Schönes Wochenende
Carsten
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2007:12:01:08:45:31.