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 04 - Historisches Forum 

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Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
Dies ist KEIN Museumsbahnforum! Bilder, Meldungen und Fragen zu aktuellen Sonderfahrten bitte in die entsprechenden Foren stellen.
Wie bereits in meinem letzten Beitrag dieser Reihe angedroht, gibt es heute „78 159 pur“. Den Anfang macht wieder der P 4067 Wuppertal-Vohwinkel (ab 7:17 Uhr) – Wt-Oberbarmen - Hattingen, hier am 19.05.1967 bei der Ausfahrt aus Wt-Nächstebreck:

https://farm6.staticflickr.com/5659/23525524313_5838522ba0_o.jpg


Am linken Bildrand ist noch der hölzerne Unterstand des Haltepunktes zu erkennen.

Für die Rückleistung P 4074 Hattingen (ab 9:09 Uhr) – Wt-Wichlinghausen hatte ich mich zum Schee-Tunnel vorgearbeitet:

https://farm2.staticflickr.com/1617/24069730031_605d701cf4_o.jpg


Der Streckenabschnitt Wt-Wichlinghausen – Schee war 1902 wegen des starken Verkehrsaufkommens zweigleisig ausgebaut worden. Deshalb war auch eine zweite Tunnelröhre notwendig geworden. Löttgers schreibt in seinem äußerst lesenswerten em-Artikel: „Bezeichnet wurde die ältere, östliche Röhre als Schee I Tunnel und die neuere, westliche Röhre als Schee II Tunnel.“ Demgegenüber zeigen die beiden folgenden, an der Nordseite des Tunnels entstandenen Fotos des „Philosophen“, die ich mit seiner Genehmigung hier einstelle, dass die östliche Röhre den Schlussstein mit der Jahreszahl 1902 trägt:

https://farm2.staticflickr.com/1715/24069752471_b2d3d9bcca_o.jpg


https://farm2.staticflickr.com/1668/24044287722_b3ee06afe9_o.jpg


Dieser Sachverhalt scheint durch diesen interessanten Bericht im Internet bestätigt zu werden, der sich auch mit der Nutzung der Tunnel während des Zweiten Weltkriegs beschäftigt. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass die Angaben auf den Schlusssteinen in die Irre führen.

Laut Löttgers wurde der zweigleisige Betrieb nach Kriegsende wieder aufgenommen; danach wurde das zweite Gleis erst 1951 endgültig stillgelegt.

Auch die nächsten beiden Aufnahmen entstanden zwischen Wichlinghausen und dem Schee-Tunnel. Zuächst der P 4071 Wt-Wichlinghausen (ab 10:19 Uhr) – Hattingen beim Passieren eines Blinklicht-Überwachungssignals und der Haltepunkttafel für Nächstebreck:

https://farm2.staticflickr.com/1622/24069773101_3a22c7b63e_o.jpg


Gut 2 ½ Stunden später war die Rückleistung P 4078 Hattingen (ab 12:38 Uhr) – Wt-Oberbarmen – Wt-Vohwinkel fällig:

https://farm2.staticflickr.com/1716/24044324952_7644323c56_o.jpg


Für die Nachmittagsleistung P 4055 Wt-Vohwinkel (ab 16:14 Uhr) – Wt-Wichlinghausen über die Nordbahn suchte ich mir den Haltepunkt Wt-Rott aus, der erst Mitte der Fünfzigerjahre eingerichtet worden war:

https://farm2.staticflickr.com/1650/23524207354_f0bde3d590_o.jpg


Etwas eigenwillig kommt mir das Fahren mit unvollständigem Zg 2 (Falschfahrtsignal) vor.

Bei dem Nachschuss wird die aufwendige Streckenführung der Nordbahn besonders deutlich:

https://farm6.staticflickr.com/5009/13450498063_6c8da53a06_o.jpg


Bei dem abendlichen N 3127 Wt-Vohwinkel (ab 18:11 Uhr) – Wt-Oberbarmen reichte das Licht nur noch für eine Standaufnahme in Wt-Elberfeld:

https://farm2.staticflickr.com/1697/23524566364_7b37438780_o.jpg


Eine Woche später, am 26.05.1967, galt es, endgültig von der T 18 in meiner Heimat Abschied zu nehmen. Weder die damals noch real existierende BD Wuppertal noch das Bw Vohwinkel hatten es für nötig befunden, die Lok zu reinigen, sodass nur einige wenig professionelle Kreideaufschriften auf das Ereignis aufmerksam machten. Leider konnte ich erst am Nachmittag das Geschehen verfolgen; die erste Aufnahme entstand deshalb bei der Einfahrt des P 4055 Wt-Vohwinkel (ab 16:14 Uhr) – Wt-Wichlinghausen in den Endbahnhof:

https://farm2.staticflickr.com/1477/24069834221_0337815c11_o.jpg


Am rechten Bildrand ist noch das westliche Stellwerk zu erkennen, das zumindest 1947 noch „Owb“ hieß. Ob das Stellwerk – ähnlich wie „Ob“ und „Om“ – noch (in Ww?) umbenannt wurde, kann ich leider trotz Befragung einiger Spezialisten nicht sagen. Vielleicht kann einer der User Auskunft geben?

Nach dem Kopfmachen wartet die T 18 mit dem P 4056 Wt-Wichlinghausen (ab 17:18 Uhr) – Wt-Vohwinkel auf Ausfahrt:

https://farm5.staticflickr.com/4511/37078823824_1fa246d767_o.jpg


Vor der Abfahrt ist aber noch Zeit für eine Lokaufnahme:

https://farm6.staticflickr.com/5781/24044399042_3824cc4938_o.jpg


Die Jahreszahl 1919 erinnert an das Baujahr der Lok: Vulcan 3526/1919, geliefert als 1134 Württemberg.

Da nur wenige fotografierende Eisenbahnfreunde im Zug mitfuhren, waren unterwegs einige Standaufnahmen möglich, soweit es die Lichtverhältnisse zuließen. Die erste Chance bot sich in Wt-Loh:

https://farm5.staticflickr.com/4477/37739745166_a893a5be47_o.jpg


In Wt-Ottenbruch war ebenfalls noch ausreichend Licht für einen Schnellschuss vorhanden:

https://farm6.staticflickr.com/5699/23525713573_0975b3893b_o.jpg


In Wt-Dorp war auch die schöne alte Ziegelsteinbrücke noch gut im Licht:

https://farm6.staticflickr.com/5644/23524306174_c86a146ff8_o.jpg


Nach dem Kopfmachen in Wt-Vohwinkel wartet hier der Star des Tages mit dem N 3127 Wt-Vohwinkel (ab 18:11 Uhr) – Wt-Elberfeld – Wt-Oberbarmen auf die Ausfahrt:

https://farm6.staticflickr.com/5774/23784710659_72aafc32af_o.jpg


Da ich damals ohne fahrbaren Untersatz war und die wirklich letzte Leistung der 78 159 nicht verpassen wollte, musste ich mir eine Mitfahrt im letzten mit einer T 18 bespannten Planzug durch das Tal der Wupper verkneifen. Stattdessen gelang es mir, rechtzeitig den Bahnhof Wt-Loh zu erreichen, um dort die als Lz 13948 (Wt-Langerfeld ab 18:52 Uhr) einfahrende Preußin zu fotografieren:

https://farm6.staticflickr.com/5769/24044473942_c92ce9f8b0_o.jpg


Die 78 159 übernahm dort planmäßig den Ng 9604 Wt-Loh (ab 19:40 Uhr) – Wt-Vohwinkel:

https://farm2.staticflickr.com/1628/23525758393_b99f57f49e_o.jpg


Damit endete sang- und klanglos der 44 ½ Jahre währende Einsatz der T 18 bei der Direktion Elberfeld bzw. Wuppertal. Laut Wenzel, S. 326 kamen im Dezember 1922 die 8921 – 8925 Essen, die späteren 78 381 – 385, als erste T 18 der KED Elberfeld fabrikneu zum Bw Lennep. Übrigens wurden die fünf Loks alle erst 1965/66 beim Bw Wt-Vohwinkel ausgemustert.

Die 78 159, die seit dem 26.05.1934 ununterbrochen in der Direktion Wuppertal heimisch war, wurde am 29.05.1967 z-gestellt und am 14.11.1967 ausgemustert.


Literatur:
Rolf Löttgers: Trennung in Schee, in: eisenbahn magazin 3/93, S. 110 ff.
Jürgen U. Ebel, Andreas Knipping, Hansjürgen-Wenzel: Die Baureihe 78, Freiburg (EK) 1990

Edit: Wie mir "mike vauhundert" mitteilt, war das Stellwerk "Obw" (nicht "Owb") auch im Mai 1969 noch in Betrieb.

Edit II: Siehe dazu auch das Posting von "vauhundert" weiter unten. Es bleibt damit bei "Owb" wie im Haupttext. Nochmals vielen Dank an Mike! Nobody is perfect! ;-))



6-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:10:19:09:35:39.

Re: Dampf vor 40 Jahren (m 18 B)

geschrieben von: Hans Ettengruber

Datum: 09.08.07 07:26

Helmut,
wieder mal ein toller Beitrag - auch wenn nur eine Lok gezeigt wird. Die Stellen sind es diesmal. Scheetunnel ist für mich die interessanteste Fotostelle und auch der Link ist wirklich toll.
Grüße aus dem Odenwald

ja, wie geil ist das denn?

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 09.08.07 07:43

Danke Helmut, für diesen fantastischen Beitrag über die Nordbahn. Wenn man sich heute in Rott und Loh und sonstwo umguckt, bekommt man das große Gruseln :(

Den Schee- und Rott-Tunnel kann man immer noch gut begehen und ich habe das zusammen mit einigen Bekannten und einem Haufen Jungs gerne als "Abenteuerreise" gemacht, was die Jungs ob der Kulisse etc. auch super-Klasse fanden. Am interessantesten fand ich die beiden Bilder aus Rott - über den imposanten Viadukt bin ich diesen Frühsommer noch gegangen...

Re: *Jubel* Grandioser Bericht!

geschrieben von: MrKrid

Datum: 09.08.07 08:19

Hallo Helmut,

das ist ja ein Donnerstag nach meinem Geschmack, toller Bericht!
Joachim sprach in seiner Antwort eine "Abenteuerführung" im Tunnel Schee an, das wurde vor einigen Wochen von der AG Nordbahn wiederholt. Mehrere Leute fanden sich ein um eine Tunnelbegehung Ri. Schee zu machen. War eine sehr feuchte Angelegenheit wie die örtliche Presse berichtete.

Viele Grüße,
Dirk

Längst vergessene Eisenbahnlinien:
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Re: Dampf vor 40 Jahren (m 18 B)

geschrieben von: totrameta

Datum: 09.08.07 08:27

Danke! Danke! Du hast damit uns den Tag versüsst bei dem Wetter!! ;-)
Schön zu sehen, wie das so in meiner Heimat abging....
Und kommen auch Aufnahmen weiter nach Hattingen/Ruhr vor?? *liebfrag*

Morgens, Mittags, Abends..

geschrieben von: ingo st.

Datum: 09.08.07 08:50

..heute stillgelegt oder Stundentakt.

War ja richtig stressig der Fototag.

Toller Bericht mit schönen mir unbekannten Stellen. Ca. 20 Jahre später nahm ich Abschied vom Akku auf der Nordbahn, mitfahren, angehalten, Foto gemacht und weitergefahren bis Vohwinkel. Geschichte wiederholt sich, nur ein anderes Fahrzeug.

Nochmals Danke.

Gruß

Ingo

Fast als wäre man dabeigewesen!

geschrieben von: Donni

Datum: 09.08.07 09:39

Hallo 03 1008,
wieder einmal vielen Dank für beide Berichte mit dem ausgezeichneten umfangreichen Bildmaterial. Wohl nur im HiFo gibt es solch feine Berichte aus sehr früher Zeit, die auch nicht selbst erlebte Strecken und zugehörige Abläufe (fast) miterlebbar machen.
Viele Grüße
Donni
ist kaum noch zu überbieten, deshalb versuche ich mal kleine Brötchen zu backen.

Im Vorfeld hatten Helmut und ich ein wenig über den Bahnhof Wichlinghausen recherchiert und dabei folgendes feststellen können.



"Und zu diesem Zeitpunkt gab es >Obw<(mein Tippfehler von 23:30h) es muss "Owb" heißen und war ein Wstw. (Wärterstellwerk) von Scheidt + Bachmann, aus dem Jahre 1929! noch in voller betrieblicher Schönheit.
Damit wären wir nun angelangt zwischen dem
13. Mai 1969 und dem
04. Dezember 1972,
an letzterem ist eine Anschlußbedienungsanweisung für Luhn datiert, die von den beiden Stellwerken Wf und Wo spricht.

Das ist ein relativ kurzer Zeitraum von 2 1/2 Jahren, in denen der Umbau von statten gegangen sein muss."

Das zu den Stellwerken.

Und damit ich mich jetzt wenigstens richtig blamiere, wage ich dann der Angabe des Herrn Löttgers insoweit zu widersprechen,
das der Abschnitt Schee - Wichlinghausen bereits mit Stand vom 01.05.1947 eingleisig geführt war und das Gleis als "zur Zeit aufgenommen" galt.

Dabei lagen die Gleise wie folgt:
Von km 1,19 bis km 3,61 war das ehemalige Streckengleis Wichlinghsn-Schee in Benutzung,
beim (Schranken-)Posten 3 in km 3,61 war die Gleisverschwenkung und
von km 3,61 bis zum Bf Schee war das ehemalige Streckengleis Schee-Wichlinghsn in Betrieb.

Hier ein Scan aus einer Zeichnung des Streckenabschnittes in Richtung Schwelm Loh (gleiche Gültigkeit).
Die Vorlage mit den Angaben zum Gleis bedarf vor dem Scan einer vorsichtigen Restaurierung.

http://img187.imageshack.us/img187/1925/19470501wichlinghsnschenp7.jpg

Ergänzend dazu ein Scan aus dem Amtsblatt der Direktion Wuppertal:

http://img248.imageshack.us/img248/8711/19450718amtsbl264streckfh3.jpg

Damit kann es aber trotzdem auch erst 1951 zu einer offiziellen Stilllegung gekommen sein.

Was mir allerdings noch so in der Erinnerung herumschwirrt ist die Bemerkung,
das einer der beiden Tunnelröhren (die östliche) für Kriegszwecke Luftschutz oder Produktion missbraucht worden sei.
Dann wäre allerdings der zweigleisige Betrieb nach dem Ende des Krieges wohl nicht mehr angelaufen.

Edith: Jetzt hab ich dann auch den Bericht gefunden. Man sollte nicht so viel mal eben zwischendurch machen. . .:-O Schäm!

Mit besten Grüßen aus dem Bergischen, sich nochmals für den Tippfehler entschuldigend

[www.vauhundert.de]
Preiswerte Dienstleistungen im Bereich spurgebundener Flurfördermittel aller Art und feinster Güte.
"Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen werden."(Peter Ustinov)____ P.S.: Ich kann ihm trotzdem nicht glauben;-)




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2007:08:09:10:53:52.

Herrliche Bilder!

geschrieben von: BW Wuppertal-Langerfeld

Datum: 09.08.07 11:27

Hallo Helmut, hallo Forumsteilnehmer,

als überzeugter Lokalpatriot begeistern mich die Aufnahmen von der "Rheinischen" natürlich besonders.
Wenn ich mir die heutige Situation ansehe, packt mich das kalte Grausen.
Bald wohl ist geplante Radweg auf der Trasse fertig, dann wird nicht mehr viel an diese einstige Bahnherrlichkeit erinnern.
Wer bezahlt und unterhält den eigentlich???

Schön, so ein Blick in die Vergangenheit, da die Zukunft (Regiobahn) für diesen Teil der Strecke wohl endgültig vorbei ist...

Grüße aus'm Tal!

Toni

Einfach toll,...

geschrieben von: martin welzel

Datum: 09.08.07 12:32

... die Bilder mit der Wendezug-T18!

Arbeitsmäßig abgesoffen, musste das aber mal gesagt werden. Vielen Dank für das donnerstägliche Highlight, Helmut!

Viele Grüße,
Martin

Re: Dampf vor 40 Jahren (m 18 B)

geschrieben von: Philosoph

Datum: 09.08.07 18:16

Hallo Helmut,

die Bilder kannte ich ja überwiegend schon, aber in dieser Zusammenstellung wieder ein perfekter Beitrag. Schade nur, dass du nur nicht bis Schee gekommen bist. Gab es dafür einen Grund, dieser interessante Bahnhof kombiniert mit der Lok hätte dich doch eigentlich reizen müssen ...

Interessant auch der Link. Und ich habe mich damals dort nicht reingetraut, ärgerlich. Allerdings hatte ich auch keine Gummistiefel, keinen Helm und nur eine kleine Lampe ...

By the way, ist für mich nun völlig klar, dass die östliche Röhre die neuere ist. Warum hätte man die Fabrik in der älteren errichten sollen, wenn die Auswahl bestand?


Carsten

Re: Hut ab vor diesem Beitrag, wieder mal klasse!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.08.07 19:31

Hallo Helmut!
Charme einer schönen und improvisierten Abschiedsfahrt!
Wie immer herzlichen Dank aus Berlin
von
thomas.splittgerber.b

Re: Dampf vor 40 Jahren (m 18 B)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.08.07 14:56

Tag, 03 1008

Schöne Bildstrecke! Das waren noch urige Lokomotiven, die 78er!
Zwar auch 2'C2' - aber nicht Hudson (*ggg*)


http://img63.imageshack.us/img63/5999/schild05003golddrgfs9.gif

Ich muss mal wieder einen pauschalen Dank loslassen!

geschrieben von: Karabük

Datum: 11.08.07 23:42

Ich lese Deine Beiträge regelmäßig und mit anhaltender Begeisterung. Wenn ich sie nicht jedesmal gebührend würdige, dann nur weil ich immer erst am Wochenende dazu komme, sie zu lesen. Und dann ist der Artikel schon nach unten durchgerutscht.
Also vielen Dank und weiter so!
Grüße
Karabük
Hallo Helmut,
gerade erst entdecke ich Deinen informativen Beitrag und habe mich angemeldet.

Zur Frage der Jahreszahlen 1884 und 1902: hier dürfte dem Autor Löttgers schlicht eine Ost-West-Verwechslung unterlaufen sein. Dein Bild vom Südportal zeigt klar den aufwendigen Steinaufsatz auf dem linken, westlichen Tunnel, der am Nordportal die 1884 trägt, und die schlichte Ausführung beim rechten, mit der 1902 am Nordportal. Eine Vertauschung dh eine komplette Umsetzung der Steinarrangements scheint mir völlig ausgeschlossen.

Zur Aufgabe der Zweigleisigkeit: schließe mich Eurem Konsens (?) an, dass zweigleisiger Betrieb faktisch nach dem Krieg nicht mehr stattfand, dass der Status aber erst 1951 offiziell geändert wurde. 1952 bestand nach meiner Erinnerung bei der Oströhre schon die Vermauerung des Nordportals, mit dem Durchbruch darin wie auf heutigen Bildern, das Südportal war noch offen.

Meine momentane Deutung: vom nahegelegenen Barackenlager, das ich nach dem Krieg noch als Flüchtlingsunterkunft kannte, kamen die Zwangsarbeiter herunter und mussten den Durchbruch in der Portalvermauerung passieren, damals sicherlich mit einer Tür verschlossen. Das Südportal war offen, auf dem zweiten Gleis, falls es ab Südportal noch lag, konnten Flugzeugteile abtransportiert werden. Die Tunnel-Websites bringen teilweise die beiden Durchbrüche zwischen den Röhren ins Spiel. Sie scheinen mir für umfangreiche Bewegungen von Menschen und Material ziemlich klein.

Nachtrag: Löttgers drückt sich S 111/112 vage aus, er spricht von "Umwandlung" 1951, das lässt auch die Deutung von vauhundert zu.

Nach-Nachtrag: Auskunft aus Schee, von jemand seinerzeit dort Ansässigem:
Bis in den Krieg lief der Betrieb zweigleisig. Die Vermauerung des Nordportals der Oströhre erfolgte im Zuge der Flugzeugteile-Produktion. Dadurch von Schee aus nur noch eingleisiger Betrieb. Situation auf Nächstebrecker Seite nicht bekannt.

Viele Grüße
bahnhof



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:12:05:17:28:53.