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 04 - Historisches Forum 

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Am 16.06.1966 besuchte Herman Gijsbert Hesselink das Jurenkawerk des renommierten Kesselbauers Babcock & Wilcox in Friedrichsfeld, heute ein Ortsteil von Voerde. Dieses Werk wurde erst 1939 errichtet und vermutlich wurde die Fertigung erst nach dem Kriege aufgenommen.

Die (traurige) Firmengeschichte dieses einstmals führenden Kesselbauers ist in der Wikipedia zu finden:
[de.wikipedia.org]

Kommen wir zu den Bildern. Es waren am Besuchstag zwei Dampfloks vorhanden, von denen eine identifiziert werden konnte: nämlich die Lok 8, die einer ELNA sehr ähnlich sah, aber aufgrund verschiedener anders ausgeformter Details doch wohl keine war. Lok 8 wurde unter der FN° 4760 im Jahre 1929 als Heißdampflok von Jung gefertigt und lief unter dieser Betriebsnummer zuvor bei der Kleinbahn Weidenau - Deuz im Siegerland, bevor sie 1960 über die Lokhandelsfirma Euler nach Friedrichsfeld kam. Im Juni 1966 war sie noch im Einsatz, ihr Ausscheiden ist unbekannt.

Sowohl in voller Breitseite als auch schräg von vorne erkennt der Kenner sofort Jung-Typische Baumerkmale wie die gebogene Griffstange an der typisch bauchigen Rauchkammertür, Form und Lage des Schlots, Ausführung des Führerhauses mit Aufstiegsleiter sowie die Form und Lage der Sandkästen.

http://zechenbahnen.square7.ch/Pics/Babcock/a845.jpg

http://zechenbahnen.square7.ch/Pics/Babcock/a846.jpg



Die zweite Einsatzlok war ein schwerer Fünfkuppler der Type Westfalen aus dem Hause Hohenzollern, dessen Identität jetzt (April 2016) endlich geklärt werden konnteleider nicht bekannt ist. Unbegreiflich für mich, daß HGH nicht die Chance wahrgenommen hat, die Daten direkt vom Fabrikschild abzulesen :(
So müssen wir heute ein wenig raten. Ich vermute stark, daß diese Lok gebraucht von den Duisburg-Ruhrorter Häfen gekauft wurde, die nicht weniger als 5 Loks dieser schweren Type ihr eigen nannten.

Ganz genauso ist es: es handelt sich um die Hohenzollern 4517 aus 1925, die in Ruhrort als Lok 8 unterwegs war, bevor sie zu einem unbekannten Zeitpunkt an Babcock verkauft wurde.

Auch bei dieser Lok kann man schön die Hohenzollern-typsichen Baumerkmale ablesen, dies betrifft vor allen die Gestaltung der Rauchkammerpartie und die Form des Schlotes, aber auch Führerhaus und Kesselaufbauten verraten viel über den Hersteller. Schauen wir uns jetzt mit Muße die drei Porträts dieser formschönen Lok an

http://zechenbahnen.square7.ch/Pics/Babcock/a848.jpg

http://zechenbahnen.square7.ch/Pics/Babcock/a844.jpg

http://zechenbahnen.square7.ch/Pics/Babcock/a847.jpg



Und abschließend hat man wohl extra für den weit angereisten Fotografen beide Loks zusammen hingestellt - und ich bin mir sicher, daß die Belegschaften noch wochenlang mehr oder minder kopfschüttelnd über den "verrückten" Fotografen sprachen.

http://zechenbahnen.square7.ch/Pics/Babcock/a849.jpg


Soweit zu dem Ausflug zu einer wenig beachteten Werksbahn. Demnächst gibt es in diesem Theater wieder eine Vorstellung mit einem Zechenthema aus dem mittleren Ruhrgebiet.

Ediths 20.V.16:
- Erwähnung der Sammlung Kenning
- Bilder wieder sichtbar gemacht
- Identität der Hohenzollern geklärt




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:05:20:18:54:02.
Das sind wieder Aufnahmen ganz nach meinem persönlichen Geschmack!

Ein schönes Wochenende wünscht

Stefan

Nach meinem Geschmack auch!

geschrieben von: martin welzel

Datum: 21.04.07 17:50

Da muss ich mich Walsum 5 sofort anschließen. Und der Fünfkuppler: Was für ein Gerät!

Klasse, Joachim!

Schönes Wochenende noch,

Martin

ein sehr interessanter Beitrag, ...

geschrieben von: ludger K

Datum: 21.04.07 18:31

informativ, sachlich und gut illustriert. Wo gräbst Du das nur immer aus, Joachim? Ich bin gespannt auf mehr!
hab ich voll verpeilt mit in den Text zu nehmen. Sorry dafür.

Dampflokbestand Duisburg Ruhrorter Häfen AG

geschrieben von: lok-datenbank.de

Datum: 24.04.07 23:43

Moin Joachim!

Voper einiger Zeit habe ich mal die bekannten Lieferungen aus den Merte-Listen zusammengefasst. Da passt leider fast nix - außer der letzten Maschine! Für die ist keine Betriebsnummer bekannt.

Insgesamt sind die Verbleibe nur äußerst spärlich dokumentiert. Hier die Liste:

Dampflokbestand

Betriebsnr. Herst. FNr./Bauj. Typ Achsfolge Bemerkung

1 Hohenzollern 645 / 1892 Bismarck a Bn2t
__.04.1892 an Duisburger Hafen-Verwaltung "1"
17.04.1907 lhw. an Städt. Anschlußbahn Duisburg-Wanheim-Angerhausen
Sommer 1908 gek. v. Städt. Anschlußbahn Duisburg-Wanheim-Angerhausen

1 (2. Besetzung) Hohenzollern 2 992 / 1912 Dt Rhein
__.11.1912 an Duisburg-Ruhrorter Hafen „ 1"

2 Hohenzollern 705 / 1893 pr. T 7 Cn2t
__.02.1893 an Städtische Hafen-Verwaltung "2"

3 Hohenzollern 709 / 1893 Cnt pr. T7
__.03.1893 an Städtische Hafen-Verwaltung Duisburg "3"
__.__.1940 lhw. an Mannesmann AG, DU-Huckingen „45“
__.__.1949 angekauft [Kaufpreis 43.000 DM] und umgez. in „24“
__.__.1958 a

4 Hohenzollern 710 / 1893 Cnt pr. T7
__.__.1893 an Städtische Hafen-Verwaltung Duisburg "4"

5 Hohenzollern 711 / 1893 Cnt pr. T7
__.__.1893 an Städtische Hafen-Verwaltung Duisburg "5"

5 (2. Besetzung) Hohenzollern 4 516 / 1925 Dt Westfalen
__.04.1925 an Duisburg-Ruhrorter Häfen, Ruhrort „5“

6 Hohenzollern 754 / 1893 Cnt pr. T7
__.__.1893 an Städtische Hafen-Verwaltung Duisburg "6"

7 Hohenzollern 827 / 1895 Cnt pr. T7
__.02.1895 an Städtische Hafen-Verwaltung Duisburg "7"

8 Hohenzollern 950 / 1897 Cnt pr. T7
__.__.1897 an Städtische Hafen-Verwaltung Duisburg "8"

8 (2. Besetzung) Hohenzollern 4 517 / 1925 Dt Westfalen
__.04.1925 an Duisburg-Ruhrorter Häfen, Ruhrort „8“

9 Hohenzollern 951 / 1897 Cnt pr. T7
__.__.1897 an Städtische Hafen-Verwaltung Duisburg "9"

10 Hohenzollern 952 / 1897 Cnt pr. T7
__.__.1897 an Städtische Hafen-Verwaltung Duisburg "10"

10 (2. Besetzung) Hohenzollern 4 551 / 1926 Dt Westfalen
__.04.1926 an Duisburg-Ruhrorter Häfen, Ruhrort „10“

11 Hohenzollern 1 067 / 1898 Cnt pr. T7
__.05.1898 an Städtische Hafen-Verwaltung Duisburg "11"

12 Hohenzollern 1 068 / 1898 Cnt pr. T7
__.05.1898 an Städtische Hafen-Verwaltung Duisburg "12"
__.__.1940 lhw. an Mannesmann AG, DU-Huckingen „46“
__.__.1949 angekauft [Kaufpreis 43.000 DM] und umgez. in „25“
__.__.1959 a

13 Hohenzollern 1 179 / 1899 Cnt pr. T7
__.05.1899 an Städtische Hafen-Verwaltung Duisburg "13"
__.__.19xx an Harpener Bergbau AG, Dortmund,Zeche Neu-Iserlohn, Bochum-Werne (12.1935 iE)
__.__.1955 an Zeche Robert Müser, Bochum-Werne

14 Hohenzollern 1 180 / 1899 Cnt pr. T7
__.05.1899 an Städtische Hafen-Verwaltung Duisburg "14"

15 Hohenzollern 1 535 / 1901 Cnt pr. T7
__.__.1901 an Städtische Hafen-Verwaltung „ Stadt Duisburg 15"

16 Hohenzollern 1 536 / 1901 Cnt pr. T7
__.__.1901 an Städtische Hafen-Verwaltung „ Stadt Duisburg 16"

17 Hohenzollern 1 789 / 1904 Dt Rhein
__.08.1904 an Städtische Hafen-Verwaltung „ Stadt Duisburg 17"

18 Hohenzollern 1 790 / 1904 Dt Rhein
__.08.1904 an Städtische Hafen-Verwaltung „ Stadt Duisburg 18"

19 Hohenzollern 3 201 / 1913 Dt Westfalen
__.11.1913 an Verwaltung Duisburg-Ruhrorter Hafen „19"

? Hohenzollern 4 476 / 1924 Dt Westfalen
__.10.1924 an Duisburg-Ruhrorter Häfen, Ruhrort

Unglaublich, wie viele Maschine die mal hatten! Wie gesagt: Leider nicht viel bekannt!

BG

PWP

http://malte-werning.de/sign/ldb.jpg mit u. a. http://inselbahn.de/imgs/banner/dk.jpg http://inselbahn.de/imgs/banner/inselbahn.jpg http://inselbahn.de/imgs/banner/lak.jpg http://inselbahn.de/imgs/banner/rangierdiesel.jpg http://malte-werning.de/sign/nfz.jpg http://malte-werning.de/sign/dla.jpg

Danke Pat

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 25.04.07 07:54

das ist halt auch noch so ein weites Land, das es zu beackern gilt!
Hallo Joachim,

Gibt es eine Erklärung dafür, warum die HOH 4517 die Betriebs Nr. 6 trägt ?

MFG

Peter