Hallo HiFo-Gemeinde,
weil es einige Resonanz zum letzten Beitrag über die Umlenker gab, disponiere ich heute um und serviere zu dieser Betzdorfer Spezialität noch einen kleinen Nachtisch. Begleitende Informationen hierzu bitte im u.a. Link zu Teil 11; der angekündigte Beitrag "Dampfzüge an der Sieg II" verschiebt sich um eine Woche. Und nun geschwind erneut mitten rein in's Vergnügen, ähm .. Archiv:
Bild 1: 044 096 zieht brüllend einen bergfahrenden Umlenker aus dem eingleisigen Giersbergtunnel heraus die letzten Meter in Richtung Siegen-Ost; die beiden Gleise links führen zum zweigleisigen Tunnel Richtung Weidenau hinab. Die beiden Streckenäste kreuzen sich dann unmittelbar am nördlichen Tunnelende nahezu rechtwinklig (Oktober 1972).
Bild 2: Erneut ein "flotter Dreier", vorne ist die Siegener 212 019. Für solche Gespanne ist es in Siegen einfach zu eng (Oktober 1972).
Bild 3: Mittags nach der Schule zur Zeit des schriftlichen Abiturs im März 1973: 052 437 leistet krachend einem Jumbo Vorspanndienste für den Anstieg nach Siegen-Ost. Die Brennweitenwahl war hierbei natürlich etwas unangemessen, dafür war der Kopf dann anschließend wieder frei!
Bild 4 & 5: Umlenker am 25.Januar 1975 bei scheußlichem Regen zwischen Eiserfeld und Siegen.
Bild 6: 044 067, die Paderborner Schürzen-Leihlok zur März-Kampagne 1973, ist gerade von Gremberg in Betzdorf angekommen; nach Lokwechsel geht der Zug weiter Richtung Siegen.
Bild 7: Noch ein "Parade-Umlenker" mit 211 064 an der Spitze am Nachmittag des 16.Mai 1973 in der Einfahrt von Kirchen.
Bild 8 & 9: Am trüben Vormittag des 25. Januar 1975 entstanden diese Bilder am Haltepunkt Holzhausen, einem tollen Aussichtspunkt oberhalb der weit geschwungenen Hufeisen-Kehre im Steigungsabschnitt von Haiger nach Würgendorf auf der Dillenburger Seite. Vorne die Aschaffenburger 216 146, hinten der Jumbo. Erneut gilt: die Optik "durchsetzt", jedoch die Akustik total; das dauerte hier von Haiger bis Würgendorf knapp 15 Minuten lang!
Bildfolge 10-12, meine Ergänzung zum wunderbaren Bildbeitrag in der vergangenen Woche von 03 1008 zur "Königsdisziplin" der Betzdorfer Umlenker:
Trotz fahrplanmäßiger Durchgestaltung der Umlenkerverkehre spielten sich die Kampagnen häufig recht operativ ab, d.h. für den Eisenbahnfan ergaben sich immer unerwartete Wendungen im Geschehen, sowohl hinsichtlich der Bespannungen wie auch bei den Fahrzeiten. Am 16. Mai 1973 wollte ich vormittags zu Fuß von Betzdorf aus in den Bereich hinter den Grünebacher Tunnel, dem weitbekannten örtlichen Parademotiv. Planverkehrszeit und Ankündigung einer einfachen Bespannung schienen hierfür die angemessenen Rahmenbedingungen. Beim Marsch machte ich Station am beschrankten Übergang vor dem Tunnel, ein wenig Information vor Ort konnte ja nicht schaden. Während des kleinen Schwatzes mit dem Schrankenwärter wurde dann jedoch diesmal vorzeitig "mein" Umlenker klingelnd angekündigt und zwar mit der aus Betzdorf übermittelten "verheerenden" Zusatzinformation, daß der Zug heute besonders heftig sei! So zeige ich dem HiFo nun zwar motivlich auch eher eine Art "Notschlachtung". Der Zug, es müßte wohl der 56245 gewesen sein, mit 044 177 vor 140 342 vorne und der 044 552, gerade aus Crailsheim zugereist, als Schiebelok hintendran war jedenfalls in der Steigung vor dem Tunnel einfach unglaublich! Man sieht es wohl den Bildern an, daß hier der Fotograf im Gegensatz zur 140 unter Hochspannung stand.
Bild 13-15: Zum Schluß zeige ich noch eine ungewöhnliche Bildfolge vom 01. August 1970. Nach der Schule rief mich an diesem Samstag ein Freund aus Eiserfeld an und teilte mir mit, daß er dort ein paar Züge mit Elloks gesehen habe. Ob denn die Umstellung auf E-Betrieb so schnell und spontan vor sich gehen könne? Nun, nach anfänglichem Zweifel raffte ich mich rasch auf und versuchte das Rätsel zu lösen: Der Frühzug Siegen-Gießen mit Frankfurter 141 war zwischen Siegen-Ost und Niederdielfen in einen Hangrutsch gerast. Zum Glück konnte durch die Aufmerksamkeit des Fdl aus Niederdielfen ein Gegenzug noch rechtzeitig angehalten werden, so daß zwar beträchtlicher Schaden, jedoch keine Katastrophe entstand. Während der Aufräumarbeiten wurden einige durchgehende Reisezüge der Ruhr-Sieg-Strecke zwischen Siegen und Dillenburg über eine Dreiecksfahrt nach Betzdorf umgeleitet. Bei meinem sofortigen nachmittäglichen Besuch in Betzdorf konnte ich noch zwei dieser "anderen" Umleiterzüge erlegen: zuerst 051 886 mit 140 vor einem Zug, der vom Wagenpark eher nach einer Sonderleistung aussieht, dann 212 162 mit 110 vor Süd-Nord-Zug, womöglich der D465. Eine Fahrplanperiode vorher hätte dort auch eine 119 am Zug sein können! Der instabile Hang wurde übrigens mit außerordentlichem Aufwand anschließend saniert, man kann das noch heute beim Vorbeifahren deutlich nachvollziehen.
Nächster Beitrag am kommenden Wochenende zum Thema "Dampfzüge an der Sieg II"
Soviel für heute und noch einen schönen Sonntag Abend
Gruß
Donni
Überschrift zu Bild 7: Loknummer geändert in 211 064 (siehe Hinweis von 2000_001)
Links zu den Beiträgen zum Betzdorfer Dampfbetrieb 1968 - 1976:
Teil 1: Einführung & Appetitmacher (12B)
Teil 2: das Finale (13B)
Teil 3: in Siegen (15B)
Teil 4: Dampfzüge an der Sieg I (13B)
Teil 5: in Betzdorf (13B)
Teil 6: das Pech der 057 070! (11B)
Teil 7: rund um den Kirchturm (14B)
Teil 8: übern Westerwald... (15B)
Teil 9: unterwegs mit Hermann (13B)
Teil 10: Einsätze östlich von Siegen (13B)
Teil 11: Umlenker! (12B & 2Scans)
Teil 13: Dampfzüge an der Sieg II (13B)
Teil 14: Sonderfahrten I (16B)
Teil 15: Sonderfahrten II (15B)
Teil 16: 3 markante Drillinge (10B)
plus Zugaben
Wie wär's zwischendurch mit ein paar 44ern? (14B)
Hoffentlich langweile ich nicht: schon wieder 44er (16B)
Dampfzeit in Siegen: schwere Loks für leichte Züge (12B)
Dampfzeit in Siegen: 'ne volle Packung Jumbos zum 2.Advent (17B)
Dampfzeit im Siegtal: 24 Bilder zum 4.Advent
Hier geht's zum Verzeichnis meiner bisherigen DSO-HiFo-Beiträge.
5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:02:22:00:08:11.