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 04 - Historisches Forum 

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Hallo HiFo-Freunde,

zu diesem Foto aus meiner Sammlung habe ich nur einige wenige handschriftliche Notizen.

Vergeblich hatten die Eisenbahnbeamten von Asch am 11. September 1951 das Signal auf Halt gestellt.
Unbeeindruckt donnerte der planmäßige Schnellzug Prag - Eger - Asch durch den Zielbahnhof und überquerte
die tschechisch-bayrische Grenze. Erst im ca. 7 km von Asch entfernten Selb-Plößberg hielt der Zug an,
wo er dann bis zu seiner Rücküberführung an die CSD stehen blieb.

Mit dem Zug waren auf diese Weise CSD-Eisenbahner mit ihren Familien (27 Personen) aus ihrer volksdemokratischen Heimat geflüchtet.

Sind die Angaben korrekt ?

Wer hat zu diesem Thema weitere Informationen zur Verfügung ?

Um welche(n) Lok / Loktyp handelt es sich ?

Was wurde auf der Rauchkammertür wegretuschiert ?


Wochenendgrüße von

Klaus aus Bonn

------------------

Das Bilder zeigen den abgestellten Zug in Selb-Plößberg

http://img228.imageshack.us/img228/3/sf0400068avm2.jpg

http://img246.imageshack.us/img246/5318/sf0400068bnm5.jpg

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Auf bahnalltag.de sind Besucher immer herzlich willkommen

Eigentlich unverständlich.

1951 konntest Du fast problemlos von der CSSR zur DDR und von dort zur Bundesrepublik, die Grenzen wurden erst ab 1956 (Ungarn) verschärft kontrolliert und ab 1961 war dann restlos Schluss ...

Über Ungarn und Österreich hätte es auch noch einfacher geklappt ... (sogar noch nach 1961)

Aber wenn man nun in Eger wohnt ...



...

Loktyp (mB)

geschrieben von: Herr Kylchap

Datum: 29.09.06 22:23

Guten Abend,

bei der Lok handelt es sich um die CSD Baureihe 365.0, hier mal ein Bild:

http://lokomotivy.webzdarma.cz/loko/365_0.jpg

Beste Grüße,

Herr Kylchap

Mit der Dampfeisenbahn nach Tschechien:
[www.fluegelradtouristik.net]
Hallo.

Die Angaben sind korrekt. Wie lange der Zug in NSP stand kann ich allerdings nicht genau sgen. Ich erinnere mich an einen Zeitungsbericht in dem von Schwierigkeiten mit der amerikanischen Militärregierung die Rede war und daß der Zug eineinhalb Wochen in NSP stand ehe er mit einer 2. Lok nach XTAS zurückgeholt wurde. Weitere Angaben hab ich leider nicht,ich weiß nur das in einer Broschüre der CD (??) zum 120-Jährigen Jubiläum Hof - Eger (1985) dieser Zug erwähnt wurde. Da aber die gesamte Broschüre in tschechisch ist (und nur eine Seite deutsche Zusammenfassung) kann ich nicht viel mehr dazu sagen.

Grüße

Peles

Loktyp (animiert)

geschrieben von: Mikado-Freund

Datum: 29.09.06 23:16

toll, wie hast Du das herausgefunden?

Habe nämlich bis eben noch "herumgegoogelt" und dabei kein einziges Foto gefunden, wobei ich hinsichtlich der Baureihe - 365.0 - jedoch zum gleichen Ergebnis gekommen bin.

Statt Foto jedoch eine "Visualisierung":

http://img460.imageshack.us/img460/1028/csd365bildschirmschonerfc0.jpg

wenn man die Seite aufruft, ist sie sogar animiert zu sehen: [www.iit.bme.hu] (bis zur richtigen Maschine ist etwas scrollen erforderlich)

[Betreff angepaßt, einen Schreibfehler ausgemerzt und [Edit]den Link repariert[/Edit]. Edith schimpfte deswegen gerade mit mir, aber ich streite alles ab und bezichtige stattdessen den dünnen Datenleitungsquerschnitt als den Schuldigen!]

mit freundlichem Gruß

Walter

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(Der Versuch einer Anleitung von Forennutzern für Forenutzer)




3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2007:01:11:15:14:47.

Re: Loktyp (mB)

geschrieben von: Herr Kylchap

Datum: 29.09.06 23:22

Guten Abend,

tja, was soll ich sagen, ich bin CSD-Fan, gerade die Dampfloks von dort haben es mir angetan. So hat (auch dort) jede Baureihe ihre Eigenheiten, die sie ganz charakteristisch machen, daher war es nicht schwer.. ;-) Interessieren Dich die technischen Daten der 365.0 ? Dann kann ich die ja hier bei Bedarf mal mit reinstellen. Und danke für den Link, das ist auch nett...

Beste Grüße,

Herr Kylchap

Re: technische Daten zum Loktyp ?

geschrieben von: Mikado-Freund

Datum: 30.09.06 21:51

Hallo Herr Kylchap,

zu Deiner Frage

> ... Interessieren Dich die technischen Daten der 365.0?

ein klares "JA"! Und nicht nur die, da gab es doch auch noch einige weitgehend unbekannte Nachkriegsentwicklungen, Einzelstücke der Bauarten 2´C 1´ und 2´D 1´, wenn ich mich nicht irre?


> Dann kann ich die ja hier bei Bedarf mal mit reinstellen.

Wobei es den einen - oder anderen Mitleser vielleicht ebenfalls interessieren würde?
Da es vom Ursprungsthema aber doch etwas abweicht, würde ich dann und für den Fall einen eigenen Thread vorschlagen.


Beste Grüße zurück,

Walter



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2006:09:30:21:53:33.
Was ist denn das für ein Wagen? ABa 1-6692 ?????

Hat irgendwer Infos und Daten zu dem?

Bericht dazu

geschrieben von: Mikado-Freund

Datum: 11.01.07 14:43

Mir flattert gerade der EK 2/2007 ins Haus in dem auf den Seiten 54 bis 57 wird über dieses Ereignis berichtet wird!

mit freundlichem Gruß

Walter

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HAllo KDH, was veranlasst dich zu der Aussage, dass es über Ungarn und Österreich noch einfacher gewesen wäre? Die Grenze zwischen Ungarn und Österreich wurde bereits ab 1948 wasserdicht gemacht.

LG Lucky Z.

Zeitungsbericht dazu (m2Scan)

geschrieben von: Alberto

Datum: 12.04.10 15:49

Hallo allerseits,

die "Preetzer Zeitung" berichtete damals wie folgt :

http://img43.imageshack.us/img43/6624/pz1951flucht1.jpg

http://img121.imageshack.us/img121/9076/pz1951flucht2.jpg

Gruß Alberto
Hallo,

die Angaben (+ die folgenden Beiträge) sind insofern korrekt.
Als Ergänzung möchte ich noch hinzufügen, dass es sich um die Dampflok 365.011 mit Tender 818.0131 der CSD vom Heizhaus Cheb (Eger) gehandelt hat. Der Schnellzug von Prag - Pilsen - Eger fuhr von Eger nach Asch als der Personenzug Nr.3717 mit 1 Packwagen + 3 Schnellzugwagen weiter. Schon im letzten Haltepunkt in Hazlov (Haslau) hat der Pz nicht angehalten und fuhr weiter durch Asch bis nach Selb hindurch.

Zur 365.011 CSD folgendes:
wurde unter der Fabrik-Nr.: 905 im Jahre 1921 in der Lokfabrik Ceskomoravska-Kolben, a.s. gefertigt und zu CSD geliefert. Bis 1940 fuhr sie im Heizhaus Pilsen. Nach dem 2.WK in Pilsen (Klattau) mit Tender 818.0131 -> ab 12.1950 Heizhaus Cheb (Eger) -> am 11.9.1951 mit Zug Nr.3717 nach Selb entführt -> kam von Pilsen am 18.7.1958 nach Decin Hbf. (Bodenbach) -> von Decin ab den 18.11.1959 nach Chomutov (Komotau) -> kurz von 11.12.1962 bis 28.2.1963 nach Usti nad Labem (Aussig) als Heizlok ausgeborgt -> wahrscheinlich erst am 13.7.1965 nach Louny (Laun) umdisponiert -> von 24.7.1965 bis 27.10.1965 in Ceska Lipa (Böhmisch Leipa) ausgeborgt und angeblich am 7.11.1965 in Louny ausgemustert.

Unter der Retusche der Rauchkammer im vergrösserten 2. Bild befindet sich lediglich das zweite (untere) Rauchkammertürband. Sonst nix :-).

MfG, Gustav.
Diese "Retusche" ist m.E. gar keine! Es handelt sich entweder um eine Druckstelle von der Entwicklerzange oder einen verwischten Fingerabdruck auf dem Negativ.

LG Holgi
Hallo,

schade, dass die alten Links nicht bestehen - aber es ist nun schon wieder zehn Jahre her...

Danke an Gustav aus CZ für die Aufklärung am 1.10.11.

Aus den Fragmenten einer Seite (gauges.net) lässt sich noch einiges vervollständigen.

So soll der Zug bereits 500m hinter der Landesgrenze vor einem Bahnübergang zum Stehen gekommen sein (und nicht bis Plößberg durchgefahren).
US-Militärpolizei holte die 113 Reisenden und das Lokpersonal mit Reisebussen ab, zum Verhör in Weiden und Grafenwöhr.
Danach reisten 86 Personen wieder zurück in die CSSR. 24 Reisende hatten in Absprache mit dem Personal die Ausreise geplant, drei Personen nutzten die Gelegenheit zum Verbleib in Deutschland.

Die US-Stellen veranlaßten die Überführung des Leerzuges nach Selb-Plößberg, wo er etwa  zwei Wochen gestanden haben soll.
Weiter oben hieß es, die CSD hätte eine zweite Lok geschickt, um die Garnitur abzuholen. Auf der von mir zitierten Seite wird angedeutet, dass die geflüchteten CSD-Bahner den Zug bis an die Grenze zurückgefahren haben sollen, wo sich US- und CZ-Militärs auf das weitere Vorgehen verständigten.
(Es mögen aber auch Bundesbahner gewesen sein.)

Der Personenkreis der Flüchtenden scheint aus dem Raum Eger gewesen zu sein. Zudem waren die Grenzen nach der kommunistischen Machtübernahme in Prag sicherlich schon recht dicht.
Ich vermute, es wird sich eher nicht um Sudetendeutsche gehandelt haben. Oder doch?

Dazu fand sich die Notiz, dass am 2.3.46 der erste Flüchtlingszug mit 1.196 Sudetendeutschen den Bahnhof Asch Richtung Friedberg/Hessen verließ.
Es soll 28 solcher Transporte gegeben haben...


Gruß, Ulrich