Der 1. August 1966, ein Montag, zeigte sich zunächst wettermäßig nicht von seiner besten Seite, sodass vorerst Bahnsteigaufnahmen in Tübingen angesagt waren.
Das Personal der Tübinger 38 3347 hatte für den E 4503 (Stuttgart -) Tübingen (ab 7:43 Uhr) – Aulendorf (- Friedrichshafen) reichlich Kohlen geladen. Der aus Stuttgart eingelaufene Zug wurde allerdings in Tübingen – wahrscheinlich hinter dem Gepäckwagen - getrennt:
Die P 8 wurde am 29.03.1967 in Tübingen z-gestellt und am 05.07.1967 ausgemustert.
Die ehemalige Wendezuglok 38 3637 war zu der Zeit noch in Rottweil stationiert und hatte an diesem grauen Montagmorgen den P 3209 Horb – Tübingen (an 7:49 Uhr) am Haken:
1970/71 sollte sie noch die anderen P 8-Heimat-Bw Heilbronn und Tübingen kennenlernen, bevor sie am 19.09.1971 z-gestellt und am 15.12.1971 ausgemustert wurde.
Die einheimische 64 049 sorgte im Bahnhof für Ordnung:
Die Einheits-Tenderlok sollte vom 13.01.1968 bis zum 02.08.1968 noch ein Gastspiel in Aalen geben, bevor sie kurz nach Tübingen zurückkehrte, um ab Ende 1968 ihre letzten Monate „in Bayern ganz oben“ zu verbringen: Hof z 15.04.1969, + 19.09.1969. (Laut Melcher wechselte sie am 13./14.11.1968 unmittelbar von Aalen nach Hof.)
Da es mittlerweile endlich etwas heller geworden war, wagten wir uns wieder an die Strecke. Die Tübinger 50 1559 erwischten wir bei Weilheim mit dem P 3211 Horb – Tübingen (an 8:49 Uhr):
Am Bahnübergang wartete ein 710 in der damaligen Daimler-Benz LKW-Standardfarbe. – Die 50 1559 wurde im Juni 1973 nach Rottweil umstationiert, wo sie noch knapp ein Jahr aktiv war: z 09.05.1974, + 18.09.1974.
Gerade noch rechtzeitig für die Ausfahrt der Freudenstädter 38 3509 mit dem P 1921 Horb (ab 9:07) – Böblingen erreichten wir Eutingen:
Die alte Preußin war vom 1. April 1967 an bis zu ihrem Ende in Tübingen zu Hause (z 27.01.1971, + 02.06.1971).
Unten in Horb war die Freudenstädter 38 3853 mit dem Bahnhofsverschub beschäftigt:
Auch sie war ab dem 1. April 1967 in Tübingen stationiert, wo sie aber bereits nach ca. 3 ½ Monaten am 18.07.1967 z-gestellt und am 22.03.1968 ausgemustert wurde.
Da ansonsten in Horb nicht viel los war, fuhren wir zurück an die Strecke zwischen Hochdorf und Eutingen, wo wir den E 4683 Freudenstadt (ab 10:16 Uhr) – Böblingen (-Stuttgart) abpassten:
Die ungewohnt gepflegte Freudenstädter 38 2967 folgte ihren Schwestern am 31.03.1967 nach Tübingen. Auch für sie war in der Universitätsstadt Endstation: z 05.09.1967, + 22.03.1968.
Auch südlich von Horb machten sich Freudenstädter P 8 auf der Gäubahn nützlich, wie dieses Foto der 38 2308 mit dem P 1917 Tuttlingen (ab 10.45 Uhr) – Böblingen (-Stuttgart) bei Neckarhausen beweist:
Mit der Auflösung des P 8-Bestandes verließ auch 38 2308 am 31.03.1967 Freudenstadt, um noch 1 ½ Jahre lang von Tübingen aus Dienst zu tun (z 10.10.1968, + 24.06.1970).
Bei der nächsten Aufnahme hatte wir leider weniger Glück mit der Sonne. Bei Talhausen verdunkelte die Wolke vom Dienst die Rottweiler Wannentender-P 8, als sie uns mit dem P 1985 Rottweil (ab 13:12 Uhr) – Horb entgegenkam:
Die 38 3551 wurde nicht mehr umstationiert, ihr Ende kam 1969: z 25.02.1969, + 10.07.1969 (Fehler bei Schröder).
Auch für die Rottweiler 50 889 mit ihrem Güterzug ließ sich die Sonne nicht blicken:
Trotz ihres – im Vergleich zu den alten Preußinnen – geringen Alters war auch für sie 1969 Schicht: z 05.12.1968, + 03.03.1969, wobei sie wohl noch als Heizlok Verwendung fand. Nach meinen Unterlagen hatte sie übrigens einen St47K-Kessel.
Mehr Glück hatten wir bei der Vorbeifahrt des P 1988 Horb (ab 13:00 Uhr) - Rottweil:
Die Rottweiler 38 3637 hatten wir morgens schon in Tübingen gesehen.
Literatur:
Arno Schröder: Die preußische P 8 in Ost und West, in Nord und Süd, Teil 1 und 2, Hannover (Schröder) 1987
Klaus-Detlev Holzborn: Baureihe 64, Heilbronn (H-Buch) 1976
Peter Melcher: Die Baureihe 64, Freiburg (EK) 1987
Karl-Heinz Jansen, Peter Melcher: Die Lokomotiven der Baureihe 50 und ihr Verbleib, Hamburg (Lokrundschau) 1993
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