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Hallo HiFo-Freunde,

der schöne Sonnenschein beflügelt mich weiter. Daher versuche ich mich heute an einem weiteren kleinen HiFo-Beitrag.


COLLICO - Die zusammenlegbare Transportkiste 1950

Für dieses neuartige Verpackungsmittel hatte die Bundesbahn eine ganze Reihe von Sondervergünstigungen zugestanden.
Die Kisten aus Stahlblech kamen in verschiedenen Typen heraus. Sie wurden entweder zum einmaligen Gebrauch oder
auf Dauer vermietet. Sie konnten nach Entfernung der Haltestifte ganz flach zusammengelegt werden. Es war daher eine
Stapelung auf engstem Raum möglich.
Der Transport des Leergutes erfolgte auf allen Strecken der Bundesbahn unentgeltlich. Außerdem hatte die Bundesbahn
eine weitere Frachtbegünstigung eingeräumt: bei Stückgut- oder Expressgutsendungen wurde nur das halbe Eigengewicht angerechnet.

Hersteller und Vermieter der Kisten war die COLLICO GmbH in Solingen-Ohligs.


Über weitere Informationen zum Thema würde ich mich freuen.


Sonnige Wochenendgrüße von

Klaus aus Bonn

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Das Foto zeigt einmal eine transportfähige Kiste, eine halb zusammengelegte und
eine völlig zusammengeklappte Kiste am 3. Mai 1950 in Hamburg


http://img98.imageshack.us/img98/7435/sf0400148acollicoxh2.jpg

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Meine Homepage freut sich über jeden Besucher :-))

Ja, da brat mir doch einer nen Storch:

links ist ein G02/G10 mit hochliegender, unverkleideter Bremserbühne abgebildet.

Danke und weiter bestes, sonniges Wohlbefinden
wünscht
Will
Tach,
ein Foto zur Präsentation, aber mit viel Atmosphäre im Hintergrund.

Die Firma gibt es immer noch.

[www.collico.de] Man klicke dort Historie an.

Bei interesse kann ich ja noch einen größeren Bericht aus "Die Bundesbahn" von 1972 einstellen. Den hatte ich zwar auf meine "Liste" gesetzt aber doch anderes wieder vorgezogen.
Gruß Dieter

COLLICO

geschrieben von: Peter Achterberg

Datum: 15.07.06 12:27

Hallo,

Collico wurde von der DB damals etwas halbherzig vertrieben, es hätte erfolgreicher sein können, aber zu den Zeiten der "Behördenbahn" war Vertrieb immer ein Problem. Das Herausstellen des "blauen Engels" hätte manche Kunden überzeugen können.

Manch netter Kollege von den damals schon divers zuständigen Güterabfertigungen ist frustriert in die "freie Wirtschaft" zu Speditionen gegangen.... und überzeugte Bahner in den Vorruhestand.

Peter Achterberg
Hallo Klaus,

wieder eine klasse Bild mit einer interessaten Geschichte. Danke!

Viele Grüße

Hans-Joachim

Es sieht so aus, als ob von dem Bremserhaus nur noch der Fußboden übriggeblieben ist.

MfG

hjk

Und das Transportbehältnis COLLICO ist auch heute noch in moderner Form, z.B. bei der Bundeswehr oder Banken in Gebrauch!

Man könnte sagen, die Dinger sind unverwüstlich :-)

Zum Begriff "COLLICO"

geschrieben von: Hans-Joachim Krohberger

Datum: 16.07.06 00:14

Der Begriff Kollo (auch: Collo), Plural Kolli (auch: Colli), abgeleitet vom italienischen collo, bezeichnet in der internationalen Logistik eine Verpackungseinheit beim Stückgut, also die kleinste Einheit einer Warensendung. Die Angabe Kolli: 17 auf einem Lieferschein bedeutet, dass die Sendung aus 17 Verpackungseinheiten (Packstücken) besteht.

MfG

hjk

Re: Zum Begriff "COLLICO"

geschrieben von: dieters

Datum: 16.07.06 00:27

Tach,
aus "Die Bundesbahn":

"Seine Konstruktion ließ er* sich patentamtlich schützen ebenso wie das Wort und Wortbildzeichen "Collico". Dieses von ihm frei erfundene, griffige Wort weist auf die Aufgabe hin, Güter zusammenzufassen (colligere), aber auch darauf, daß das Gerät selbst zusammenlegbar (collapsibie) ist."
*Karl Dahmen

Gruß Dieter

Re: Collico Literaturhinweise

geschrieben von: alte Bahn

Datum: 16.07.06 14:35

Hallo,

Collico entstand 1947. Damals herrschte ein empfindlicher Mangel an Verpackungsmaterial . Diese Gegebenheiten führten zu dem Gedanken, ein dauerhaftes und festes Behältnis zu konstruieren, das gleichzeitig auch relativ diebstahlsicher ist. Der Solinger Speditionskaufmann Dahmen entwickelte sowohl die Idee der Collico Vermietung als auch den ersten Collico. Die DB hat 1949 das Collico-System übernommen und eingeführt. 1970 waren über 150 000 Collico in den Beständen der Eisenbahn verzeichnet.

Die Anmietung von Collico hatte auch finanzielle Vorteile. Der Kunde benötigte keine aufwendigen Verpackungsmittel mehr. Außerdem war der Mietzins für Collico gering und niedriger als der Kaufpreis für Kisten und andere Kartonagen.

Von Vorteil war, daß der Collico im zusammengelegten Zustand nur ein Fünftel seiner ursprünglichen Größe einnimmt. . Bei der Berechnung des frachtpflichtigen Gewichts wurde das Eigengewicht der Collico nicht berücksichtigt . Collico wurden bei der Güterabfertigung des Collico Mieters beheimatet. Der Mieter erhielt also stets "seinen" Collico zurück. Er brauchte den Collico nicht jeweils zu reinigen, wenn etwa Gut gleicher Beschaffenheit erneut versandt wurde. Die Rückbeförderung der leeren Collico war unentgeltlich.

Quellenhinweise:
"die Bundesbahn 20/70 Seite 761, DB Deine Bahn 7/81 Seite 408, DB Deine Bahn 8/78 Seite 472, DB- Deine Bahn 12/82 Seite 727, DB Deine Bahn 6/80 Seite 337, Wir 8/81 Seite 11, DB Deine Bahn 11/82 Kundenbrief 2/1968 S.23 11/67 5. 165 2/67 S?1?9 "Der Eisenbahner“ 9/1972 ".Die Bundesbahn" 20/1970 S. 761
die Bundesbahn 11/1972 s. 685 "DB-Deine Bahn 8/1976 Seite 474 "Der Eisenbahner 11/1970
DB Deine Bahn 12/1976 Seite 727 „Kundenbrief“ 7/1976 Seite 102

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das waren noch Zeiten...

geschrieben von: Ackermann

Datum: 16.07.06 17:44

Hallo...
mein alter Herr hatte früher einen Tabakladen in Münster,ich kann mich noch entsinnen,dass ich damals als Kind in den frühen 60ern oft mit meinem Vater zum Güterbahnhof in MS gefahren bin...um die Collicos wieder wegzubringen,in denen er seine Zigarren geliefert bekam,damals direkt ab Fabrik.

danke für diesen tollen Beitrag,ist doch immer wieder klasse hier

Gruß aus dem sonnigen Münster

Harry

http://picload.org/image/roalglc/zza.jpg
Liebe HiFo-Freunde,

habt herzlichen Dank für die vielen wertvollen Zusatzinformationen, über die ich mich sehr gefreut habe.


Viele Grüße

Klaus aus Bonn