Heute nun der letzte Teil von unserer Reise in den Frankenwald Anfang April 1981:

Nachdem wir die D-Züge von und nach Berlin am 3. April „im Kasten“ hatten, suchten wir im Wald nach Stellen, wo wir nicht nur Bäume vor die Linse bekamen. Dabei erwischten wir 150 032 in Lauenstein, die in ihrem Güterzug einen Reisezugwagen der DR „nach Hause“ brachte. (Der 45842 aus dem 194.5-Plan ...):





144 035 mit Lr 31711 über Ludwigsstadt:





In der Nachmittagspause bediente 144 149 ein Schotterwerk in Ludwigsstadt:








194 571 mit dem talwärts fahrenden Güterzug 45848 kurz vor Falkenstein – beachtet die dreierlei Lampen der Lok!





144 149 mit N 6725 (Ludwigsstadt 17.11 – Bamberg 18.51) fotografierten wir zwischen Ludwigsstadt und Steinbach im Wald. Bevor wir diesen idyllischen Ort verlassen hatten, kündigte sich schon der nächste Zug an:





Nach einer Weile hörten wir ein dieselelektrisches Fahrgeräusch, das wir uns nicht recht erklären konnten. Die Reichsbahn konnte es damals ja schlecht sein... Dann erschien dieses Gespann: 140 862 leistete 261 208 Vorspann!





Zum Abschluß des Tages fotografierten wir noch 144 050 in Ludwigsstadt (das müßte auf dem oberen Bild N 6724 sein, Ludwigsstadt an 18.23):








Der 4. April stand dann im Zeichen der Heimreise, wobei wir in Lichtenfels u. a. noch 144 116 (auf dem oberen Bild im Hintergrund 194 585) fotografierten:








Tja, 194 im Schiebedienst erwischten wir nur eine – und das fotografische Ergebnis davon ist leider nicht zeigenswert. Es war allerdings auch nicht meine letzte Tour in diese Gegend. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich sicher noch ein paar Bilder zeigen, doch im Augenblick fehlt mir die Zeit für sorgfältige Recherche, so daß dies etwas länger dauern könnte.

Die Zugnummern habe ich jetzt nachträglich anhand des damaligen Kursbuches und der Laufpläne in Lok-Report 7/80 recherchiert. Falls jemand zu anderen Ergebnissen kommt, bin ich gern zu Korrekturen bereit.

Viele Grüße
Stefan





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:05:27:20:14:53.

Jede Menge Blicke auf die Frankenwald-Bahn, die ich vorher noch nicht gesehen habe. Mein Favorit: Die Bedienung des Schotterwerks in LuSt. Vielen Dank dafür!

Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen kommen auf meinem Röhrenbildschirm sehr gut, kontrastreich mit angenehm warmen Grautönen. Du hast die krankheitsbedingte Auszeit gut genutzt :-).

Gruß
Dg53752

hallo Dg53752,
Du schreibst:

< Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen kommen auf meinem Röhrenbildschirm sehr gut, kontrastreich mit angenehm warmen Grautönen >

also in meinen Augen sind das keine reinrassigen schwarz/weiß Aufnahmen, die sehen nämlich anders aus.
Entweder sind es Farbaufnahmen auf Sepia getrimmt oder s/w auf Sepia. Eventuell klärt uns Stefan ja auf.

mfg Klaus

Hallo Stefan,
eine tolle Serie mit sehr anspruchsvollen Fotos!
In diesem Teil ist das dritte Foto (144 am Schotterwerk) für mich der absolute Knüller!

Grüße, Jörg



Eintrag editiert (23.03.06 19:55)

Das sind S/W-Bilder vom S/W-Negativ. Nach dem Einscannen nehme ich "Umwandeln Graustufen", weil das Scan-Programm S/W nicht vorsieht. Danach sind die Bilder mir aber zu bläulich vorgekommen. Mit einem Trick ist es mir jetzt gelungen, die Bilder nachträglich noch etwas farblich zu tönen. Wenn es Euch so auch besser gefällt, werde ich es auch in Zukunft so machen.
Gruß Stefan

nabend Stefan,
mir ist es gleich in welcher Art, mich interessiert nur das gesehene :-)
Ich hatte auch nur meine Meinung zu den gesehenen "schwarz/weiß" geäußert, weil ich so etwas:

< Mit einem Trick ist es mir jetzt gelungen, die Bilder nachträglich noch etwas farblich zu tönen. >

vermute hatte. Damit hast Du ja das "Rätsel" der Tönung gelöst.

mfg Klaus



Eintrag editiert (23.03.06 21:07)

hallo
Sehr schöne Zeitreise, mit TOP-Bildern, die mich an meine Jugend erinnert.
Meine Favoriten: Die Bilder im Bahnhof von Lichtenfels.
Hier ein Schnappschuss (fast) 25 Jahre später.



vyprodano

Bhf Ludwigstadt sieht sehr interessant auf den Bildern aus. Wie war die Anordnung? Pesonenbahnhof - Brücke - Güterbahnhof mit Kiesverladestelle? Hat eventuell jemand einen Gleisplan? Würde mich sehr darüber freuen.

Walter Lang
Germantown, TN

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Hallo Walter,

von Süden (Bamberg) kommend ist die Reihenfolge folgendermassen:

Brücke (Bild 8) - Bahnhof (Bild 9) - und in der Nordausfahrt Richtung Probstzella das Kieswerk (Bilder 4 und 3).
Güterbahnhof im Sinne dessen gab es nicht, die Rolle übernahm der Bahnhof Steinbach am Wald. In diesem gab es die wohl bekannteste Culemeyer-Verladestelle für Güterwagen, die auf der nachkriegsbedingten Inselstrecke Tettau - Alexanderhütte - Sattelgrund mit Köf II verkehrten.

Auf Bild 4 ist am rechten Bildrand das Bahnhofsgebäude zu sehen, am rechten Bildrand das Ausfahrsignal von Gleis 1. Bild 3 ist etwas weiter nördlich aufgenommen, das Kieswerk versteckt den Bahnhof, das Ausfahrsignal ist noch zu erkennen, ebenso am rechten Bildrand das Stellwerk. Dieses Stellwerk bediente den gesamten Bahnhof Ludwigsstadt.

Gruss
Isartalbahner

Die Motive, die man auf den Aufnahmen der 3 Teile sieht, kenne ich noch alle aus der Zeit von 1989 bis 1992 - nur 194er gab es damals keine mehr...

Aber es sind schöne Erinnerungen an meine Jugend, in der ich einige Male an der Frankenwaldrampe war ! Nur so schöne Aufnahmen habe ich leider nicht.


Viele Grüße


Marcus

Was ist das fuer eine Weiche auf den 8. Bild?
Ist das eine sort Kreuzweiche?

Groeten,

Johan (aus Holland)

... Erinnerungen weckt und gleichzeitig etwas "Gram" über ein paar damals nicht entdeckte Motive auslöst :-) ! Ich war auch immer nur per TMT und zu Fuß dort (bin allerdings auch zweimal von Ludwigsstadt bis zur Grenze gelaufen !).

Die Bilder kommen auf meinem Bildschirm übrigens gut rüber (Farbe + SW). Die Bildqualität ist wesentlich besser als bei früheren Serien (soll keine Kritik - nein, nein, nein, nein ! :-) - an früheren Beiträgen sein !).

... kann nicht besser herüberkommen, finde ich.

Sowohl von den Motiven als auch von der Wiedergabe. Die Tönung ist sicher Geschmacksache - mir persönlich gefällt das so. Das allerbeste Fotopapier, mit dem ich es bei meinen früheren (analogen) Abzugs-Sessions zu tun hatte, hatte genau diesen "Stich".

Vielen Dank sagt
H.

Hallo Walter,

der Gleisplan vom Bf Ludwigstadt - so um 1944 herum - würde mich auch sehr interessieren. Eine "Kleinlösung" wäre das Zusammensetzen des Planes aus Bildern. Ich hab da das Buch über die Strecke Ludwigstadt-Lehesten und eigene Aufzeichnungen. Ich werde es auf alle Fälle mal versuchen. Schick mir doch mal Deine Antwort auf diesen Eintrag. Dann könnte ich Dir eine Mail mit Anhang schicken. Interessant war der Bahnhof auf alle Fälle wegen seines beengten Platzes. Die Strecke nach Lehesten zweigte ja auch erst hinter der Brücke vom Streckengleis Lichtenfels-Ludwigstadt ab. Die Züge von und nach Lehesten benutzten das Gleis in BEIDE Richtungen. Nach der endgültigen Grenzziehung diente die Strecke noch als Anschlussbahn zum Hartsteinwerk Ottendorf. Diese Schotterverladung hat man - ich vermute Anfang der 70er Jahre in den Bahnhof Ludwigstadt verlegt. Der Bf hatte insgesamt 5 durchgehende Gleise. Die Reihenfolge: Zwei Güterzuggleise, die beiden Streckengleise und vor dem EG noch das Gleis für die Züge von und nach Lehesten. Südlich vom EG war an das zuletzt genannte Gleis noch das Umfahrgleis der Züge nach Lehesten angebunden und ein separates Lokschuppengleis. Nördlich vom EG befand sich der Güterschuppen am Bahnsteiggleis, dann ein Kopframpengleis und hinter diesem ein kurzes Ladestraßengleis. Beide Gleise mit 2 Linksweichen am geraden Strang angebunden. Später wurde dort noch ein Gleis für die Schotterverladung angebunden. In verlängerter Fortsetzung endete das Gleis an einem Prellbock. Nach den mir vorliegenden Bildern gab es über 3 EKW (oder über 2 EKW durch die Hauptgleise und 1 DKW zwischen den beiden Güterzuggleisen ?????) eine Verbindung. Was ich auch nicht weiß, ist, ob man vor dem Stumpf vom Nebengleis der Lehestener Züge auch in die Streckengleise Richtung Probstzella fahren konnte. Ich glaube aber eher nicht. Maximal dürfte der Bf (mit Abzweigweiche der Nebenbahn hinter dem Trogenbachviadukt Stückzahlmäßig 12 EW, 5 (?) EKW und 2 (?) DKW gehabt haben; In Weicheneinheiten ausgedrückt = 26


Vielleicht hat ja doch jemand einen Gleisplan. Für die Modellumsetzung auf alle Fälle eine mehr als dankbare Aufgabe mit interessanten Fahrzeugeinsätzen (BR 98.8, Altbau-E-Loks, diverse Dampfloks....) sowie Fahr- und Rangiermöglichkeiten.
Ich hoffe ich konnte einen kleinen Eindruck vermitteln.

Gruss Bernd aus Erfurt.

Das ist meine Welt! Schöne, aber auch wehmütige Bilder. Danke!


Bis neulich

Rolf Köstner

Sehr schöne Bilder und eine tolle Erinnerung an so manchen Aufenthalt auf dem Bf Ludwigsstadt. Die dortige Bahnhofsmission war Anfang der 80er Jahre ein Geheimtip für preiswerte Übernachtungen bei Tagesausflügen im grenznahen Verkehr nach Saalfeld. Die Unterkunft und Verpflegung war top. Eine bessere Lage hätte es für Eisenbahnfreunde gar nicht geben können! Direkt vor dem Fenster fuhren die Züge.

Besonders beeindruckend waren die nächtlichen schweren Güterzüge. Die Stille der Nacht wurde zunächst kaum merkbar von einem fernen Rumpeln unterbrochen, das ganz langsam lauter wurde. Minutenlang konnte man akustisch verfolgen, wie sich der Güterzug näherte, bis er schließlich mit den typischen Geräuschen der 194er durch den nächtlichen Bahnhof polterte. Interessant war dann immer, ob noch eine Schieblok hinten dranhing. Die Nächte waren kurz, vor allem, wenn die Schwestern uns das ganze Haus bis zum Eintreffen des Nachtzuges alleine überliesen. Da wurde dann auch schon mal das Harmonium im Keller für wilde Rythmen zweckentfremdet. Am nächsten Morgen hatte man dann nur wenige Schritte vom liebevoll und reichgedeckten Frühstückstisch zum Zug des grenznahen Verkehrs mitten in das damalige Dampflokparadies Saalfeld.
Angesichts der dortigen Dampflokherrlichkeit kamen die Altbauelloks auf der Frankenwaldrampe fotographisch etwas zu kurz. Daher danke für die schönen Bilder!

Gruß
Bahnwärter Diehl

Jaaaaa, so kenne ich das auch.

War im September/Oktober 1982 zwei Monate beruflich in Coburg (bzw. in Dörfles-Esbach - beim "Ihl"-Verlag! Dazu gäbe es ganze Bücher zu schreiben!) und bin nach Feierabend oder wochenends oft an die Frankenwaldstrecke gefahren. Leider ohne Kamera! Die habe ich mir erst 1984 zugelegt - zunächst, um zu "üben", dann, um für die 150-Jahr-Feiern ein Jahr später optimal ausgestattet zu sein.

Könnte mich heute noch irgendwo da hinten beißen, dass ich damals nicht zwei Jahre früher investiert habe! - War schon für einen Niederrheiner ein gewaltiger Eindruck, wenn die 194er oder 144er (Doppeltraktion vor vier 4-achser Umbauwagen von Coburg nach Neustadt) anfuhren - die Erde bebte, die Schottersteine tanzten, die Naturgewalten setzten sich in Bewegung! Und meine damalige "Lieblingslok" Baureihe 118 (für Draht, nicht für Diesel!!), nur gekannt aus Büchern und Heften, war tatsächlich auch noch dort unterwegs. Alles genossen, aber nix geschossen.

Nun, ich schwelge wieder in Erinnerungen.

Merci!

huk