Hallo zusammen,

trotz Vorweihnachtsstreß habe ich es geschafft, eine neue Galerie auf traktionswandel.de einzustellen. Damit Ihr seht, um was es geht, hier ein paar "Vorschaubilder":

Ausgerechnet am Faschingsdienstag 1974 fanden einige Frankfurter Eisenbahnfreunde (und Karnevalsmuffel), es sei an der Zeit, Kaiserslauterner Dampfloks zu fotografieren. Bereits auf der Hinfahrt zeigte sich das Wetter von seiner schlechten Seite, mal regnete es, mal schneite es leicht. Dennoch siegte der Optimismus, und in der Nähe von Kaiserslautern wurde mit Hilfe der Generalkarte ein Streckenstück ausgemacht, das einigermaßen geeignet schien, um Streckenaufnahmen zu machen.

In Ermangelung besserer "Streckenkenntnis" blieben wir hier. Ich erinnere mich noch gut an Klettereien und irgendwann kamen wir in Sichtweite des Stellwerks Fröhnerhof. Dieser welt- und eisenbahntechnisch weitgehend unbekannte Ort - bzw. die nähere Umgebung - wurde für diesen Vormittag zum Schauplatz unserer Aktivitäten.




War es nun ein Bahnhof, oder lediglich ein Kreuzungsbahnhof, ich weiß es nicht mehr, jedenfalls dürften wir nahezu die einzigen sein, die an diesem Fleckchen Erde fotografiert haben. Falls jemand etwas zu Fröhnerhof sagen kann, würde es mich freuen. Ich meine auch irgendwie, da gäbe es einen Tunnel?

Zu allem Überfluß gab es in Deutschland an diesem Tag keine Güter zu transportieren. Lz fahrende 50er, womöglich noch Tender voraus, erhöhten den "Frust" ebenso wie kalte Hände und Füße und lehmige Schuhe.




Erst der Wechsel nach Kaiserslautern hellte die Stimmung wieder auf. Auf unzähligen Märklin-Anlagen drehte (und dreht wohl immer noch) 23 014 ihre Runden. Das Original kennen nur wenige:




Kaiserslauterner 023 mußten fast so oft rückwärts wie vorwärts ihre Züge fahren. Wenig attraktiv war so ein Anblick dennoch:




Stumpfgleise sind eine schöne Sache. Da muß die Zuglok erstmal quer durch den Bahnhof, um an ihre Wagen zu kommen:




Ins Bw durften wir in Kaiserslautern auch. Wenigstens hier war nicht der Hund begraben, diese beiden hier fuhren auch alsbald raus. Besser als jedes Copyright ist übrigens der persönliche Fingerabdruck auf dem Negativ, wie im ersten Bild! :-)))






Nachdem das mit dem Wetter und den Landschaftsaufnahmen nichts geworden war, fuhr ich nur zu gerne noch einmal ins Nahetal. Bad Münster am Stein war am 4. 4. 74 das Ziel. Auch die Sonne schien, aber die Sache mit dem geeigneten Sonnenstand wollte nicht immer mit dem Fahrplan harmonieren:




Aber je höher die Sonne, desto besser wurde der Tag. Auch die Güterzüge verdienten jetzt diese Bezeichnung:




Rückwärts kennen wir schon:




Um nicht alles vorwegzunehmen, was ihr auf der HP seht, hier nur zwei Nachschüsse. Selten gibt es so einen genialen Brückenblick in einem Bahnhof wie in Bad Münster. Beim ersten Bild befindet sich übrigend der Flügel des linken Formsignals gerade in Aufwärtsbewegung!






Einfahrt in ... aus Richtung Bad Kreuznach:




Glücklich, wer ein Weitwinkel-Objektiv besitzt. Ich hatte keins und wollte im Bw Bingerbrück unbedingt die Lok von der Seite - aber die Käfer-Freunde wirds freuen:



Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, der klickt einfach auf das Banner in meiner Signatur und findet auf der Startseite einen Direktlink zur neuen Galerie "Dampf in der Pfalz".

Ich wünsche Euch allen Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!

Gruß Rolf

Edit: Schon mehrfach, die Buchstaben wollen heute einfach nicht an die richtige Stelle!



Eintrag editiert, Bildlinks repariert





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:05:02:21:31:37.

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(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:09:21:21:26:26.

Hallo StellwerkPsf,

ich habe nur noch die schon angekündigten Aufnahmen vom Herbst '74 aus Bad Kreuznach und Bingerbrück. Ich war (leider) viel zu selten dort.

> Ansonsten kann hier kein Mensch so richtig Auskunft geben.

Wie meinst Du das denn? Warum? Wegen dem vermuteten Militärlager - oder weils am ***** der Welt ist? ;-)

> Vor Enkenbach-Alsenborn gibt es einen etwa 430 Meter langen Tunnel.

Dann habe ich das richtig in Erinnerung. Weißt Du auch, wie der Tunnel heißt, oder sonst jemand hier? Ich meine nämlich, daß das 2. Bild auf der HP-Galerie von 051 414 die Ausfahrt aus dem Tunnel zeigt - nach Osten, die Lok fährt Richtung Fröhnerhof. Kann das sein? Leider habe ich dazu keine Notizen.

Gruß Rolf

Hallo,
den einzigen Tunnel zwischen Klautern und Enkenbach, den ich kenne ist der
Schützenkanzel-Tunnel mit 57 Metern Länge.

Gab es dort noch einen längeren?

Zwischen Hochspeyer und Enkenbach gibt es noch den Altenhof-Tunnel mit 436 Metern Länge.

Gruß,
Steffen



Eintrag editiert (23.12.05 23:27)

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:09:20:18:20:31.

... zusammengebrochen bin ich beim Betrachten Deiner neuen Galerie. Mein Favorit: Die Aufnahme im Quadratformat Einfahrt Bad Münster - hat Dich da Caspar David Friedrich inspiriert?

Weihnachtsgrüße
Dg53752

Ich flippe aus! Wo sind meine Herztropfen?????????

Bilder aus meiner engeren Heimat, was seltenes!

Vielen Dank dafür!

Das ist ein schönes Weihnachtsgeschenk!

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!

Wolfgang Reiter

Die US-Streitkräfte hatten am Fröhnerhof bis Mitte der 90er ein "Metro-Tango" genanntes Lager, aber fragt mich nicht, was dort gelagert wurde. Das Gelände wurde später an den 1. FC Kaiserslautern verkauft, der dort sein Trainingscamp aufgebaut hat. Der Verkauf usw. ist damals von der Behörde, bei der ich meine Brötchen verdiene, abgewickelt worden. Das ganze liegt allerdings ein wenig weg von der Bahnstrecke.

Da sich aber die US-Streitkräfte gerade hier in der Pfalz zu Beginn der Besatzungszeit gerne ehemaliger Wehrmachtsliegenschaften bedient haben, liegt die Vermutung nahe, dass auch am Fröhnerhof etwas solches war. Die Unterlagen hierüber sind aber in meiner Dienststelle leider nicht mehr vorhanden, da alles was älter als 30 Jahre ist, vernichtet wird.

An Rolf herzlichen Dank für die interessanten Fotos aus der Lauterer Dampflokzeit. Da bedauere ich sehr, dass ich nicht schon damals in dieser wunderschönen Ecke Deutschlands gelebt habe! Mit den Dampfern vor der Haustür wäre es noch schöner gewesen!

Grüße aus der Pfalz
Hubert

Was man nach fast 32 Jahren so alles noch erfährt. Vielleicht mache ich nächstes Jahr doch mal einen Ausflug dahin. Spurensuche nach Philosophen-Art. *g*

Palatino hat geschrieben:
> Die US-Streitkräfte hatten am Fröhnerhof bis Mitte der 90er ein "Metro-Tango" genanntes Lager...

Mich in militärischen Fragen recht Ahnungslosen überrascht daran, daß es nicht unsere französischen Freunde waren.

Was den Tunnel betrifft, so paßt der von v100fan genannte Schützenkanzel-Tunnel mit 57 Metern Länge genau in meine Erinnerung. Ein längerer Tunnel war an dieser Stelle sicher nicht. Aber auch dies ein weiterer Grund für eine Neubereisung. Ich werde meinen Text aber entsprechend ergänzen. Dank an alle!

Frohe Weihnachten!

Gruß Rolf

Ich hoffe, Du bist weder "auferstanden"? :-)))

Zu Deiner Frage: Höööchstens unterbewußt - da mir Caspar David Friedrich aus dem Kunstunterricht bekannt war, und mir seine Bilder tatsächlich gefallen, aber es war so daß mir dieser Blick einfach gefiel, und ich habe versucht, es einigermaßen umzusetzten. So ist es eigentlich immer.

Müßte man eigentlich auch heute noch machen können, natürlich nicht mit Dampfloks

Frohe Weihanchten!
Gruß Rolf

Hallo Rolf,

hübsch, ausgesprochen hübsch, ich ziehe mein imaginäres Mützlein!

Gruß, Thomas

Hallo Rolf,

zunächst auch von mir ein ganz herzliches Dankeschön für die Bilder aus einer Region, von der man erstaunlich wenige Bilder sieht. Waren 50er und 23er 1973/74 noch einfach zu uninteressant?

Zum Fröhnerhof kann ich von aus der Seite [www.enkenbach-alsenborn.de] folgendes zitieren:
Das Gebiet der jetzigen Mehlinger Heide war in Teilen schon zur Zeit des 1. Weltkrieges als Truppenübungsplatz angelegt worden. In den Jahren 1937 bis 1945 wurde das Gelände durch die deutsche Wehrmacht genutzt, nach Kriegsende übernahmen die französischen Stationierungsstreitkräften die Einrichtung. Ein kleinerer Teil im Osten war von den US-Streitkräften zunächst als Raketenbasis, dann als Fernmeldeeinheit genutzt worden. Im Zuge der Abrüstungsmaßnahmen nach Ende des kalten Krieges wurde die französische Garnison in Kaiserslautern aufgelöst und der Übungsplatz zum 17.6.1992 an die Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben. Die Rückgabe der US-Flächen erfolgte zum 18.2.1994.
Das Gelände gliedert sich in den sog. „Großen Fröhnerhof“ und den sog. „Kleinen Fröhnerhof“ und bildet eine Fläche von insgesamt ca. 410 ha.

Mit Deiner "Franzosenvermutung" hast Du also durchaus recht.

Die Betriebsstelle Fröhnerhof dürfte der Architektur des Stellwerks nach aus den 1930er oder 1940er Jahren stammen. Nahezu identische Anlagen finden sich ja beispielsweise an der Odenwaldbahn zwischen Erbach und Eberbach.
Ich habe den Fröhnerhof persönlich immer für einen reinen Betriebsbahnhof gehalten, der auf dem rund 8 km langen eingleisigen Abschnitt Eselsfürth - Enkenbach eine Kreuzungsmöglichkeit schaffen sollte. Eine militärische Nutzung will ich freilich nicht ausschließen. Raum für umfangreiche Gleisanlagen war dort nicht.
Im Bahnhofsverzeichnis von 1940 war der Fröhnerhof jedenfalls nicht enthalten, d.h. er existierte entweder noch nicht oder war reiner Bbf. Außer Betrieb dürfte er um 1980 gegangen sein.
Meine besondere persönliche Erinnerung an den Fröhnerhof ist, dass ich dort bei den ersten Fahrten der 23 105 im Dezember 1984 beinahe von einem bekannten gelben Opel Ascona überfahren worden wäre :-|

Aus der Tatsache, dass der Fröhnerhof unerforscht ist, kann ich übrigens nichts Geheimnisvolles finden, wie es vielleicht der Beitrag von "Stellwerk Psf" suggeriert. Viele reine Betriebsbahnhöfe oder auch Ladestellen sind miserabel dokumentiert, weil das öffentliche Interesse an ihnen gering war. Ähnliche Rätsel gibt etwa auch der Bahnhof Stempelbrunnen an der Eistalbahn unweit des Fröhnerhofs auf.

Für eine Ortsbesichtigung würde ich mich übrigens auch durchaus interssieren!

Liebe Grüße
Volker

(bitte die Stichpunktform entschuldigen)

1. Klasse Aufnahmen auch auf der Homepage - in vielen der (Personen-) Züge könnte ich mitgefahren sein.
2. Zum Fröhnerhof kann ich nichts erhellendes beitragen, war auf jeden Fall schon Anfang der 80er außer Betrieb, da liegt Volker vollkommen richtig. Ich gehe davon aus, dass die Außerbetriebnahme mit dem Auslegen fast aller Dg von SEF nach FBGK in einen zeitlichen Zusammenhang zu bringen ist, also spätestens 1977. Denn spätestens dann war die Zugdichte nicht mehr so hoch, dass man zwischen der Eselsfürth und Enkenbach noch eine Betriebsstelle brauchte. Außer den D-Zügen, der Üg nach Rockenhausen und den Zügen von und zu den beiden Zweigstrecken fuhr fast alles über Hochspeyer. Den Opelzug gab es damals noch nicht.
2. Man beachte die vielen Gleise im Bad Münster. Vor allem nordwestlich des Bf wurde ein Umgehungsstraße hineingequetscht, die Gütergleise sind weg.
3. Auf der Homepage (bei den Erläuterungen) haben sich ein paar Ungenauigkeiten eingeschlichen (per Mail kommt ein ganzseitiger Zeitungsartikel, den ich vor ein paar Wochen in der Lauterer Rheinpfalz zum Dampfende vor 30 Jahren veröffentlich habe)
4. Sehr schön auch, dass Du auch bei Diesel- und ETA abgedrückt hast. Die 218 übernahmen die Franzosenzüge übrigens nicht in Forbach, sondern in KL - da bin ich mir aus Erinnerung sicher - außerdem habe ich Laufpläne aus der Zeit, sowohl für die 218, die 220 als auch für die 181 und 182.
4. Es machen viele falsch, aber es heißt: Kaiserslauterer (nicht .....lauterner)

Viele Grüße vom fes

ach so, und 5. Hätte gerne mehr davon :-)

super Beitrag - auf der Märklinlok durfte ich 1974 mit meinem Onkel eine Führerstandsmitfahrt im BW machen - unvergesslich genauso wie meine Bilder - die sind Sch.....


RCH

Ich bin heute an diesem Stellwerk vorbeigefahren. Auf der Zufahrtstraße befindet sich noch eine Art Rampe. Morgen werde ich noch ein paar Foto´s machen.

Heute hatte ich nochmals das Glück ein paar Foto´s von diesem eisenbahntechnisch interessanten Punkt zu machen. Auch ein paar Einzelheiten zum Zweck dieses Stellwerks habe ich von einem "Ureinwohner" des nahegelegenen Daubornerhofes bekommen.

Leider ist das Stellwerk sehr heruntergekommen. Die Bilder sagen alles. Logischerweise ist das Umfeld der Anlage auch sehr in die Jahre gekommen.





Rechts (Ri Kaiserslautern) befindet sich eine Art Rampe, die allerdings eine Wanne direkt hinter der Mauer hat (Pfeil). Was hatte die für eine Funktion?



Auf der gegenüberliegenden Gleisseite steht ein wunderschön restauriertes Bahnwärterhaus. An der Straße unterhalb der Gleisanlagen erkennt man eine Laderampe.





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:12:11:22:54:44.

Hier ein zwei Bilder des Bahnwärterhauses





Die Rampe auf der Straße. Die liegt allerdings 8m unterhalb der Trasse!



Der Bahnhof Fröhnerhof hatte nur rein strategische Zwecke. Er war für die Versorgung des Truppenübungsplatzes eingerichet worden. Während der Hitlerdiktatur sollte noch ein Anschlussgleis direkt zum Truppenübungsplatz gelegt werden. Dazu ist es allerdings nicht mehr gekommen. Auch existierte die heutige Straßenunterführung noch nicht. Deswegen steht dort auch ein Bahnwärterhaus. An dieser Stelle soll ein BÜ gewesen sein.

N'Abend
Ich war vor kurzem dort und meiner Vermutung zufolge war die Wanne zur Aufnahme der Seilzüge und/oder Kabel gedacht und wohl irgendwann einmal mit Dielen gedeckt gewesen.
Wenn man sich genauer umsieht stellt man fest, dass anstelle der heutigen Unterführung früher ein Bahnübergang war. Trotzdem kann ich mir den Sinn des Bahnwärterhäuschens nicht erklären. Warum ist ein bbf doppelt besetzt? Ich kann mir auch nicht erklären wo dort eine Entladerampe gewesen sein soll. Hinter der bahnsteigähnlichen Rampe geht es in Stufen sehr steil abwärts.
Es ist ein verdammter mist wenn sowas nicht gut dokumentiert ist, die kleinen Betriebsstellen sind doch die interessantesten.
mfg Christian



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:11:27:20:30:55.

Hallo leute
ich hab hier was interessantes gefunden. Dies ist ein Bild der Fensterbank links von der Tür des Stellwerks Fröhnerhof. Das Datum würde genau in diese Zeit passen und sieht aus als wäre es vom letzten Fdl des Bahnhofes eingeritzt worden. Sowas sieht man ja öfter. Ich bin also der Meinung das ich eines der Rätsel des Bbf. Fröhnerhof gelöst zu haben. Was meint ihr dazu?


Und dann noch ein anderes Thema. Ich weiss nun auch wozu die grube an der Verladerampe gut war. Meine Vermutung, dass sie Drahtzüge beherbergte hat sich bestätigt.

Ich muss aber sagen: das Bild gehört mir nicht, wenn der Besitzer was dagegen hat, dass es hier gezeigt wird werde ich es selbstverständlich rausnehmen.

Mfg Christian