In loser Folge will ich mal weitgehend alle Straßenbahnbilder, die ich noch vor der Wende 1988 in der DDR machen konnte, hier einstellen. Es handelt sich dabei um die Betriebe in Halle (Saale),
Halberstadt,
Potsdam,
Rostock und Berlin. Ein Teil der Bilder war bereits in dem
Gesamtbericht meiner April-Reise durch die DDR zu sehen.
Ich hoffe, die Beiträge sind historisch genug, da in Halle vielleicht sogar noch die hier gezeigten Tatras fahren. Da ich nicht alles auf einmal scannen kann und die Beiträge auch nicht zu ladeintensiv werden sollen, enthält dieser erste Teil nur Fotos aus Halle.
Hier ist wie in Halle damals fast ausschließlich üblich die klassische Tatra-
KT4D-Garnitur, bestehend aus zwei Motor- und einem Beiwagen (1204+1107+199), auf dem neuen Böllberger Weg in die Silberhöhe-Plattenbausiedlung zu sehen. Der Böllberger Weg wurde etwa 1975/76 großzügig ausgebaut, wobei einige alte Bürgerhäuser auf der Saaleseite abgerissen wurden, darunter auch das meiner Verwandten, die in die gegenüber liegenden Plattenbauten einzogen - ein ungeheurer Komfortzuwachs. Die Zimmer mussten nicht mehr beheizt werden, da die knallheißen, freiliegenden Heizungsrohre alles erwärmten. Es gab für jede Wohnung ein Wasserklosett (vorher war's eine Gemeinschaftsschwerkraftanlage im Hinterhof). Noch in den 60ern erzitterten nachts die Wände, wenn die Panzerkolonnen der nahen Russenkaserne auf den Pflastersteinen vorbeizogen. Ein Blick aus dem Fenster wurde dabei nicht riskiert:
Das nächste Foto entstand auf dem Ernst-Thälmann-Platz (heißt jetzt Riebeckplatz) und zeigt 937+938+113, die nach links in die Bahnhofsunterführung der Delitzscher Straße am Hauptbahnhof vorbei abbiegen. Die Verkehrsführung hier war sehr abenteuerlich, fast schon italienische Verhältnisse. Ich weiß gar nicht, ob hier inzwischen eine Ampelanlage installiert wurde:
Dann noch zwei Fotos aus der Hallorischen (oder sagt man Hallenser?) Innenstadt. An diesem Tag gab mir ein noch nie zuvor erlebtes Wetterphänomen zunächst Rätsel auf: Die ganze Stadt lag morgens im Nebel. Aber war es wirklich Nebel? Nein, denn es stank ganz erbärmlich nach Hausbrand. Dann kam ich drauf: Mein erstes Smogerlebnis! Ruhrpottbewohnern dürften ähnliche Zustände nicht weit zurück liegend auch gut bekannt sein. In Halle wusste man denn auch immer aus welcher Richtung der Wind wehte: Je nachdem, wonach es stank, kam er aus Südwesten (Buna) oder Süden (Leuna) oder aus den Tagebaugebieten.
Das erste Foto zeigt 1043+1042+171 nahe der Alten Post (der Straßenname ist mir nicht mehr bekannt). Die VoPo zeigte übrigens kein Interesse an meinen Umtrieben:
Das vierte Foto zeigt 1147+1148+182 direkt vor der Alten Post:
Zuletzt 971+972+136 wieder auf dem Böllberger Weg:
Als Zugabe noch ein Foto aus 1991: ATw 028, ein ehemaliger
LOWA Gotha-Triebwagen, an die ich mich bei früheren Besuchen in Halle 1971 und 1975 fast ausschließlich erinnern kann, ist soeben aus der Delitzscher Straße in die Freiimfelder Straße abgebogen:
Nächster Bericht wird aus Halberstadt sein.
5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:12:28:20:46:02.