Bei den Nordwestdeutschen Fahrzeugwerken in Wilhelmshaven wurden nach verschiedenen Versuchsfahrzeugen in den beiden Jahren 1953 und 1954 insgesamt 50 Serienfahrzeuge des Typs BS 300 für den Zweiwegebetrieb, und zwar den Betrieb auf Schiene und Straße, die Schienen-Straßen-Busse hergestellt.
Zum Umsetzen von den Rollwagen auf die Straße und umgekehrt waren unter den Fahrzeugen zwei Hydraulikstempel montiert, die den Bus zuerst hinten und dann vorn anhoben um jeweils die Rollwagen unterzuschieben oder herauszu-holen. Nachdem die Hinterräder auf die Gleise abgesenkt wurden konnte der Bus als reguläres Schienenfahrzeug eingesetzt werden. So konnte die Bahn ihren Kunden Verbindungen anbieten, die ein Umsteigen überflüssig machten.
Nach Fertigstellung der Fahrzeuge wurden diese ab 1953 auf 5 verschiedenen Strecken eingesetzt:
Cham – Passau
Augsburg – Füssen
Waldshut – Immendingen
Bernkastel/Kues – Remagen
Koblenz – Betzdorf
Die Strecken waren zwischen 86 und 142 km lang. Da die Strecken teilweise nicht durchgängig mit Schienen versehen waren wurde auf diesen Verbindungen mehrmals zwischen Schiene und Straße gewechselt. Hierbei traten durch den aufwändigen Betriebsablauf viele Störungen auf, so daß das Konzept bereits nach wenigen Jahren wieder aufgegeben wurde. Nur die Verbindung Koblenz-Betzdorf konnte bis 1967 unterhalten werden.
Von den insgesamt 50 gebauten Fahrzeugen wurden trotz gleicher Bauart nur 15 für den wechselweisen Schienen – Straßenbetrieb eingesetzt. Die restlichen wurden im reinen Straßenbetrieb als Bahnbus eingesetzt.
Ein luftgekühlter Deutz Dieselmotor des Typs F6L514 mit 8 Litern Hubraum und 125 PS diente den Bussen als Antrieb. Dieser brachte die Fahrzeuge auf eine Geschwindigkeit, die auf der Straße bei 80 km/h und auf der Schiene doch beachtliche 120 km/h betrug.
Der Aufbau wurde als selbsttragendes Gerippe aus Stahl- und Leichtmetallprofilen für bis zu 47 Passagiere hergestellt.
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MfG
hjk