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Fragen zum Betriebseinsatz von Vt 70.9 und Vt 98

geschrieben von: Thomas Englich

Datum: 04.07.05 22:37

Hallo an alle Eisenbahnexperten und Sachverständige,

ich habe ein paar Fragen zu den Triebwagen der ehemaligen Baureihe Vt 70.9 und den Vt 98:

Bei einigen Einsätzen der Vt 70.9 in den fünfziger Jahren wurden teilweise zwei Triebwagenzüge zusammengekuppelt und bis zu einem Bahnhof als ein Zug gefahren, z.B. auf der Strecke Forchheim - Ebermannstadt. Dort wurden die beiden Triebzüge getrennt und fuhren jeweils nach Heiligenstadt und Behringersmühle weiter.

Nun frage ich mich ob nur ein Triebwagen den ganzen Zug zog (der aus bis zu insgesammt 5 bis 6 Wagen bestand: VT+VB+VB+VT+VB(+VB)) oder wurden beide Motorwagen dazu benötigt ? Und wenn ja, wie lief das damals technisch ab ?

Ein Bild von Herrn Brünning in seinem Buch "Meisterfotos von der Bundesbahn in Farbe" auf Seite 95 brachte mich zu dieser Frage.

Desweiteren weiß ich das es auf der Strecke nach Höchstadt a.d. Aisch auch Vt 70.9 gegeben hat die mit 3 Beiwagen unterwegs waren. Wie viele Wagen konnte der Vt eigentlich bewältigen auf Strecken die Steigungstechnisch als halbwegs normal gelten können ?

Und hat der Vt 70.9 auch normale Personenwagen oder Güterwagen im Schlepp gehabt. Aus DB Zeiten ist mir nichts dazu bekannt, wie war es bei den Privatbahnen bei denen der Triebwagen später lief ?
Der Vt 98 hat dies ja durchaus manchmal gemacht, zB. bei der Kahlgrundbahn, auf der Strecke nach Waldmünchen oder auf der Günztalbahn...

Weiter würde mich interessieren ob bei Triebwagen die normalen Reisezügen beigestellt wurden (als planmäßige Rückleistung zB.) wie es auf der alten Seekuh oft der Fall gewesen ist, ob diese Triebwagenzüge für den Reisenden freigegeben waren. Dies betrifft sowohl Vt 70.9 als auch Vt 98. Bei letzteren hat es ja auch hier im Forum einige Bilder dazu gegeben aus den 80er oder 90er Jahren...

Vielleicht kann der eine oder andere mir etwas erhellendes dazu sagen, in der Hoffnung mich einigermaßen verständlich ausgedrückt zu haben...

Im übrigen wünsche noch allen Geburtstagskindern alles Gute, allen HiFo Einstellern und Betreibern auch weiterhin soviel Muße und Lust hier immer wieder alle diese vielen schönen Beiträge zu schreiben. Es macht echt immer wieder Spaß hier reinzuschauen !!!!!

Gruß aus Hamburg
Thomas



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:09:29:13:34:15.

Versuch einer Antwort (2 Bilder dazu)

geschrieben von: KDH

Datum: 05.07.05 08:53

Merkbuch von 1952:

http://img157.imageshack.us/img157/7135/vt7098ak.jpg

Mehr als zwei Beiwagen waren nicht vorgesehen, bei zwei VT dann natürlich VIER VB (VB = Verbrennungsmotorfahrzeug-Beiwagen).

Anhand der Leistungskurven könnt Ihr Euch selber vorstellen, dass bei 150 PS Motorleistung allein für den Triebwagen selbst 100 PS draufgehen (Eigengewicht, Getriebeverluste etc.), also 50 PS für die Zusatztraktion zur Verfügung standen.

In Ebermannstadt fährt ja noch ein VT135, das ist der ehemalige VT70 919, also für den die Beschreibung oben gilt.

http://img157.imageshack.us/img157/5665/vt135069holzborn5gt.jpg

Vielleicht stellen die Kollegen mal eine neue Leistungskurve auf, was so ein 150-PS-Gefährt so alles schafft ...
Wenn es denn sinnvoll ist...

[url]Thanks to ImageShack for Free Image Hosting[/url]


Schaut mal rein [www.78er.de]



Eintrag editiert (05.07.05 08:54)



...

Re: Fragen zum Betriebseinsatz von Vt 70.9 und Vt 98

geschrieben von: meckisteam

Datum: 05.07.05 19:42

Das wurde halt dann mit 2 Triebfahrzeugführern gefahren. Der eine zieht, der andere schiebt ... . Ein einzelner VT98 hätte den von dir beschriebenen Zug nur im Notfall bewältigen können (Also z.B. bei Ausfall des zweiten Maschinenwagens).

VG, Holger

Re: Fragen zum Betriebseinsatz von Vt 70.9 und Vt 98

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 05.07.05 21:30

Hallo Te !
Habe selbst ein VT 98 mit 3 Beiwagen im Einsatz im Bf Bamberg fotografiert, EK Buch VT 95/97/98 Band 2, Seite 223 unten , damals bestehend aus 798712/998231,049 und 803. Auf relativ ebener Strecke sicherlich machbar !
Bei der Nürnberger Parade 1985 , Foto von Wolfgang Löckel, zeigt den 798811 mit einer120 und 2 Güterwagen, Bildunterschrift ua.: Zwölf Achsen und rund 130 t Gewicht-sicherlich ein Grenzfall, was man Kupplung und Bremse eines Schienenbusses zumuten können. (EK Buch Band 2 S. 143 oben)
Lt EK Buch Band 2:
VT 98.9 Dienstmasse Leer ca 20,3.-20,7t , besetzt 27,8-28,2 t
VM 98 leer 10-10,3t, besetzt 17,0-17,3 t
VS 98 leer 10,3 -10,7t , besetzt 17,3-17,7t
VT 95.9 Dienstmasse leer13,2-13,9 t, besetzt 18,0-18,4t.
Im Zweifelsfall kann man nicht sehr schnell fahren und muß auch damit rechnen , das man eher an einer leichten Steigung schon liegen bleibt.
Zu Bemerken ist das zZ. Nicki-Frank S. alias 994652 II mit 5 Wagen bei nur 110 Ps ,auf Rügen mit rund 30 Km/h durch die Gegend düst.
Auf zahlreichen bayerischen Nebenbahnen konnte man häufig auch nicht schneller als 30 bis 50 Km/h fahren.
Gruß
thomas.splittgerber.b

Danke für die Antworten und Nachfrage...

geschrieben von: Te

Datum: 05.07.05 23:04

Danke an Euch für die Antworten !

Aber ich habe noch eine Nachfrage zum Vt70.9

Wie sind denn solche Triebwagenzüge mit zwei Vt gefahren worden ?
Ich nehme mal an das solch ein aus zwei Triebwageneinheiten bestehnder Zug zB. in Ebermannstadt einfach nur getrennt wurde und nicht noch irgendwie umfahren werden mußte.

Dazu reichen auch die Aufenthaltszeiten laut mir vorliegenden Fahrplänen nicht aus ? Konnte man von einem Motorwagen aus einen zweiten Fernsteuern - war das damals schon technisch beim Vt 70.9 möglich ?

Wenn nicht stelle ich mir das etwas schwierig vor - denn der zweite
Motorwagen lief ja mitten im Zugverband hinter den drei vorderen VT bzw. VB. Einen Steuerwagen gab es für den Vt70.9 ja noch nicht - was ihn für mich auch so reizvoll auf einer Modellbahn macht - weil man bei
Fahrtrichtungswechsel immer erst umsetzen muß sofern man VB im Schlepp hat.

Gruß Thomas

Re: Danke für die Antworten und Nachfrage...

geschrieben von: meckisteam

Datum: 07.07.05 20:36

Nein, zwei VT 70.9 konnten definitiv nicht von einem Füherstand aus gefahren werden. Es musste in jedem Fall jeder einzelne Motorwagen mit einem Triebfahrzeugführer besetzt sein. Auch bei einem großen Teil der VT 95 war (zumindest bei Ablieferung keine Kleinsteuerung eingebaut. Auch hier musste dann jeder VT von einem Triebfahrzeugführer gefahren werden ...