Bevor wir uns mit dem Abschnitt bis Steudten beschäftigen, zunächst noch eine Frage an die Allgemeinheit, die im letzten Teil vielleicht etwas untergegangen ist. Wir können fast nicht glauben, dass niemand hierzu etwas beitragen kann:
Die spätere Einsatzstelle Rochlitz, im nördlichen Bahnhofsteil neben der Ausfahrt Richtung Waldheim gelegen, wurde von einem anfangs existierenden zweiständigen Lokschuppen (1878), über einen siebenständigen Lokschuppen (1893) zu einem zwölfständigen Rundschuppen (vor 1914) erweitert. Über Jahrzehnte war Rochlitz ein eigenständiges Bw, wurde jedoch später als Einsatzstelle des Bw Glauchau geführt. Interessant wäre zu wissen, wann exakt diese Umorganisation erfolgte. Die in Rochlitz beheimateten Baureihen waren sehr vielfältig, stellvertretend seien hier nur die sächs. Länderbahnloks der BR 38, 75, 71, 89 und 94, die preuß. Länderbahnbaureihen 55 und 91 und die Einheitsloks der BR 50 und 86 genannt. Während des Krieges sollen 8 ehemalige SNCF Loks 230 C dort beheimatet gewesen sein. Sind der HiFo Gemeinde davon Bilder bekannt? Es wäre nicht das erste Mal, daß in diesem Forum absolute Raritäten auftauchen.
Nun wollen wir aber den Bahnhof Rochlitz verlassen:
Wenn man vor dem EG steht sieht man genau gegenüber den Güterschuppen und zugehörige Anlagen, wenn man dann seinen Blick nach links wendet sieht man zuerst die Strecke nach Narsdorf in einem großzügigen Rechtsbogen aus dem Bahnhof herausgehen, die Muldentalbahn nimmt dagegen eine kurzen Linksschwenk und verlässt unter einer Straßenbrücke in einen Einschnitt hinein den Bahnhof. In diesem Einschnitt windet sich die Strecke durch die Stadt Rochlitz, flankiert von vielen Häusern. Nach Durchfahren einiger weiterer Straßenbrücken erblickt man auf einmal rechts die Petrikirche und das Schloß Rochlitz mit seinen zwei markanten Türmen und schon findet sich die Bahn auf der Muldenbrücke wieder. Diese Brücke gehört offensichtlich zu den bekanntesten und am meisten fotografierten Motiven der Muldentalbahn, was wir auch an Hand der uns zur Verfügung gestellten Bilder erkennen konnten, dafür nochmals vielen Dank!
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Hier 50 3523 auf der Muldebrücke am Schloß, hier hat der Fotograf etwas weiter stadtwärts "reingeleuchtet" so daß das Schloß sich links vom Bild hinter der Brücke befindet, hier zu sehen die Mühlengebäude und die Kirche "St. Petri" (Foto 03 1008).
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50 3551 auf der Muldenbrücke vor der Kulisse des Rochlitzer Schloßes mit Sandzug Ri. Glauchau, eines der meistfotografierten Motive der Muldentalbahn, diese Brücke liegt nach der Stadtdurchfahrt Rochlitz Richtung Süden. (Foto Steffen Tautz)
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Muldenbrücke vom Schloß aus gesehen (Foto 03 1008).
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Der klassische Blick im jahre 2003, wann kommt der Zug???
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Eine 202´er auf der Schloßbrücke über die Mulde, so sahen 1997 die letzten Lokbespannten Züge aus.
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Nochmals die Muldenbrücke am Schloß Rochlitz mit Ri. Rochlitz Bhf. fahrendem Zug.
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Ein seltener Gast an der Mulde, die 58 3047 anläßlich einer Plandampfaktion auf der Muldebrücke vor dem Schloß, hier neue Perspektive direkt vor dem Mühlengebäude stehend.
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Muldenbrücke am Schloß Rochlitz, Blickrichtung Steudten, auf Höhe der Kirche stehend mit "Absperrung".
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772 342 auf der Muldebrücke am Schloß, hier mal eine andere Perspektive.
Nach dieser Brücke findet sich die Muldentalbahn sofort wieder im ländlichen Umfeld und folgt im hier recht weiten Tal der Mulde bis Steudten.
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Beschreibung siehe auch nächstes Foto.
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50 3576 auf der Fahrt Richtung Steudten, der Zug hat soeben die Muldebrücke vor dem schloß passiert, welches im Hintergrund nebst der Kirche zu sehen ist (km 37,4). Foto JoachimFriedemann, Berlin
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50 3676 mit Sandzug auf der fahrt nach Steudten, im Hintergrund das Schloß Rochlitz zu sehen (km 36,9). Foto 03 1008
Kurz vor der zuletzt zum Hp. zurückgebauten Station Steudten erkennt man die bis ca. 1977 genutzten Reste einer Sandverladestelle der nahe liegenden Sandgrube Biesern.
Der ehemalige Bahnhof Steudten, von dem wir leider keine historischen Bilder vorliegen haben, besaß ein Durchgangsgleis, ein Kreuzungsgleis, ein Ladegleis und ein weiteres Gütergleis. Das EG ist ähnlich dem in Lastau mit angesetztem Güterschuppen und dient seit 1979 als Wohnhaus. In den siebziger Jahren, offenbar mit Aufgabe der Sandverladung im Anschlussgleis, wurde der Bahnhof zum Haltepunkt zurückgebaut.
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Das schon lange arbeitslose Stellwerk am Hp. Steudten, so glaubten wir jedenfalls bislang, laut M. Berger "Die Muldenthal-Eisenbahn" wird aber da im Lageplan (Bild 3.60, S.108) von einem Wirtschaftsgebäude gesprochen, kann das jemand aufklären??
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Hp. Steudten Blickrichtung Wechselburg, das EG ist schon lange Wohnhaus.
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Hp. Steudten, EG mit angestzte´m Güterboden.
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50 3576 hat soeben mit ihrem Sandzug Ri. Glauchau den Hp. Steudten durchfahren (Hp. liegt ungefähr 700m hinter dem Zug). Foto Volker Froehmer
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228´er hat den Hp. Steudten auf der Fahrt Richtung Süden verlassen.
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Nur wenige Einsätze gab es von 52´ern im Muldental, hier 52 8176.
In einer langen Rechtskurve umfährt die Muldentalbahn das Dorf Steudten um Richtung Wechselburg der Mulde zu folgen.
Doch dazu dann im nächsten Teil …
Die Autoren
Eintrag editiert (13.06.05 19:47)