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Muldentalbahn Teil 2 (20 Bilder)

geschrieben von: Philosoph

Datum: 20.05.05 15:38

Im zweiten Teil der Serie wollen wir uns mit dem Streckenabschnitt bis Nerchau beschäftigen.

Zunächst aber die Übersichtskarte:

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/235/muldei12ym.jpg[/img][/url]

Bevor wir uns auf die Strecke begeben, wollen wir uns nochmals kurz dem Bahnhof Wurzen zuwenden. In der einsatzstelle Wurzen, konnte abends mal 111024 und im hintergrund ein triebwagenkasten ex 285 001 im frühjahr 1990 abgelichtet werden.

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/4461/111024estwurzen6jd.jpg[/img][/url]

Nun aber zum Streckenabschnitt Wurzen - Großbothen. Da der Reiseverkehr zwischen Großbothen und Grimma bereits 1945 eingestellt wurde, hier ein Fahrplan aus dem DR-Kursbuch Winter 1938/39.

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/9291/mulde145p10jb.jpg[/img][/url]

Als nächstes möchte ich euch ein Streckenband der Muldentalbahn
zwischen Wurzen und Golzern nicht vorenthalten. Bitte entschuldigt die Größe, aber andernfalls wäre es nicht lesbar.

Erhalten sind die Gleise heute nur noch bis ungefähr zum Kilometer 79. Die
"Wasserglasfabrik" in Wurzen wird noch durch die Regiobahn Bitterfeld
bedient. Das Streckenband hat uns netterweise Nils Kunick [url]http://www.sachsen-stellwerke.de
[/url] zur Verfügung gestellt.

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/9825/muldentalgesamt2qw.jpg[/img][/url]

Relativ unbeachtet von der eisenbahninteressierten Öffentlichkeit war dieser Teil der Muldentalbahn. Durch die Unterbrechung der Strecke bei Grimma im April 1945 durch die Sprengung der Rabensteinbrücke von der restlichen Strecke getrennt verkam dieser Teil zu einer reinen Stichbahn. Die DR setzte dort in den letzen Jahren des Personenverkehrs (eingestellt im Mai 1969) vergleichsweise modernes Fahrzeugmaterial ein wie die Neubaudampfloks der BR 65.10 und Doppelstockgliederzüge. Der Güterverkehr wurde noch recht lange für die bei Golzern ansässigen VEB durchgeführt, meist mit Dieselloks der BR 106, jedoch ging dieser recht bald nach der Wende und dem Zusammenbruch der DDR Wirtschaft gegen Null. So wurde um 1995 auch der Güterverkehr eingestellt. Seit Ende 2004 ist die gesamte Trasse zu einem Radweg ausgebaut.

Ursprünglich war im Wurzener Norden 1877 ein eigener Bahnhof für die Muldentalbahn errichtet worden. Er diente nur zwei Jahre dem Verkehr. Das EG ist heute noch vorhanden und in gut erhaltenem Zustand. Alle anderen Anlagen (Lokschuppen, Güterschuppen etc.) sind heute nicht mehr vorhanden. Von dort aus führte die Trasse nach Süden, mittels einer Rampe und Fachwerkträgerbrücke wurde die Leipzig-Dresdener Bahn überquert und bei km 80 ungefähr wurde die später genutzte Trasse vom Wurzener Bahnhof erreicht. Von der alten Trasse nach Wurzen Nord ist heute nach weit über 125 Jahren nichts mehr zu erkennen. Im heutigen Bahnhof Wurzen begann die Strecke seit 1879 an einem separaten Bahnsteig. In einer langen Rechtskurve schwenkte die Muldentalbahn aus dem Bahnhofsgelände heraus und wendete sich nach Süden.Bis zum ersten Haltepunkt Nitzschka verläuft die Strecke durch waldloses Gelände und nähert sich dabei der Mulde. Am Dorf Dehnitz wird das „Goldene Tälchen“ überquert.

Auf diesem Streckenstück befindet sich 298 333-6 bei ihrer Leerrückfahrt aus Golzern.

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/8364/298333bwurzen7ww.jpg[/img][/url]

Kurz vor Nitzschka befindet sich dieser Bahnübergang. Heute liegen hier bereits keine Gleise mehr. Ich hatte auch die Wahl, euch aktuelle Fotos ohne Gleise zu zeigen, habe mich aber dann für die Fotos mit Gleisen entschieden.

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/1466/dsc038090jo.jpg[/img][/url]

Der Hp. Nitzschka am Streckenkilometer 76,2 hieß bis 1937 Oelschütz. Hier genügte ein einfaches Bahnwärterhaus mit angesetzter Holzüberdachung den Verkehrsbedürfnissen.

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/3194/mul6nitzschkaverfasser17cl.jpg[/img][/url]
Manfred Berger „Die Muldenthal-Eisenbahn“ (Transpress 1981) Seite 154 Bild 3.137 Foto Verfasser

Heute sieht es hier so aus. Hätte ich damals gewusst, dass das Haus rechts früher zum HP gehört hätte, hätte ich anders fotografiert. Heute ist es jedenfalls ein stinknormales Wohnhaus und sieht dem auf dem historischen Foto nur noch in Details ähnlich.

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/92/dsc038102bp.jpg[/img][/url]

Der Bahnhof Neichen (zunächst Nerchau-Trebsen, ab 1928 Neichen-Zöhda, ab 1936 nur noch Neichen) war betrieblich äusserst interessant, war doch zugleich auch Ausgangspunkt der schmalspurigen "Secundärbahn" Mügeln - Nerchau-Trebsen. Heute ist von der einstigen Pracht allerdings wenig geblieben.

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/7751/dsc038167sv.jpg[/img][/url]

1967 dagegen gab es nicht nur noch PV auf der Muldentalbahn, sondern auch noch Schmalspurdampf. GmP 11 357 fährt soeben mit dem Ziel Wermsdorf aus.

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/1606/mul5neichenmeyer27uq.jpg[/img][/url]
Manfred Berger „Die Muldenthal-Eisenbahn“ (Transpress 1981) Seite 153 Bild 3.134 Foto Meyer

Die gleich Perspektive im Jahr 2003 stimmt doch eher traurig.

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/2808/dsc038174yx.jpg[/img][/url]

Von der Schmalspurbahn ist heute in Neichen nichts mehr zu sehen, hier die ehemalige Ausfahrt Richtung Mügeln.

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/876/dsc038188qb.jpg[/img][/url]

Der nächste Bahnhof Nerchau erhielt zunächst nur eine Personenhaltestelle. Erst am 01.05.1908 wurde der HP in einen Bahnhof mit unbeschränkten GV umgewndelt. Zunächst zwei Bilder vom ehemaligen Güterbahnhof Nerchau, wo wohl bis zuletzt GV stattgefunden hat.

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/2039/dsc038209wy.jpg[/img][/url]

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/9753/dsc038220jh.jpg[/img][/url]

Das ehemalige EG steht noch, und ist sogar noch "geöffnet". Der Anblick ist aber mehr als trostlos und es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis der Abrissbagger kommt.

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/9209/dsc038252ba.jpg[/img][/url]

Auf diesem Foto vom 31.08.1964 sieht der Banhof noch recht gut aus, wurde aber bereits auf ein Durchgangsgleis zurückgebaut.

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/4448/mul4nerchaumeyer11xx.jpg[/img][/url]
Manfred Berger „Die Muldenthal-Eisenbahn“ (Transpress 1981) Seite 150 Bild 3.128 Foto Meyer


Aber immer noch besser als heute ....

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/9494/dsc038272qj.jpg[/img][/url]

Bahnhof Nerchau Straßenseite

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/4772/dsc038308ih.jpg[/img][/url]

Fotos vom Innenleben des Bahnhofs Nerchau hatte ich ja bereits mal gezeigt, trotzdem hier nochmals ein Foto, was den früheren Flair des Bahnhofs wunderbar wiedergibt.

[url=][img]http://img280.echo.cx/img280/1241/dsc038311je.jpg[/img][/url]

Das soll es dann erst mal wieder gewesen sein. Bis zum nächsten Teil ....


Die Autoren


PS: Obwohl ich relativ große Dateien verwende, öffnen sich die Bilder bei mir in Sekundenschnelle (DSL). Wie ist es bei euch, soll ich die Beiträge kleiner halten? Was sagen die Modem-User??




Eintrag editiert (20.05.05 16:06)

https://up.picr.de/47251398ap.jpg

Meine Bilder in der DSO-Galerie

DSO-Galerie

Wieder toller Beitrag, aber ...

geschrieben von: Volker Blees

Datum: 20.05.05 22:15

... vertikal Text scrollen macht nicht wirklich Spaß.

Auf das Streckenband mag ich nicht verzichten, daher: kannst Du im Text vielleicht manuelle Umbrüche einfügen?

Ansonsten Kniefall vor der Mühe beim Zusammenstellen!

LG
Volker

Bilder nicht kleiner!

geschrieben von: Der Altmärker

Datum: 20.05.05 23:04

Danke für den interressanten zweiten Teil über die Muldentalbahn. Ich surfe noch per Modem und es hat etwa 5 Min. gedauert,bis alles geladen war,damit kann ich leben. Nur die großen Karten könnte man teilen,dann muß man nicht mehr seitlich scrollen,das liest sich viel angenehmer.

Karl-Heinz

Bildformat vollkommen in Ordnung

geschrieben von: Mikado-Freund

Datum: 20.05.05 23:31

kannst sogar ohne weiteres rauf auf 710 Px Breite gehen.

Im Hinblick auf den Text möchte ich mich Volkers Worten anschließen, ein manueller Zeilenumbruch würde doch das Lesen erleichtern.

Die Textbreite richtet sich nach dem breitesten Bild, in diesem Fall also dem Streckenplan. Anhand Deiner Erklärung war das so auch i.O.

Die richtige Stelle zum Einfügen einer Zeilenschaltung findest Du ganz leicht, wenn Du die Vorschaufunktion nutzt.

mfG Walter

Man nehme Opera.....

geschrieben von: Lothar Behlau

Datum: 21.05.05 01:16

.....als Browser, dann hat man u. a. eine Schaltfläche "Auf Seitenbreite anpassen", und schon kann man mit einem Klick den Umbruch selbst bewerkstelligen! Überbreite Pläne werden dann zwar bis zur Unleserlichkeit skaliert, aber das kann man ja mit einem weiteren Klick zwischendurch an den nötigen Stellen regulieren.

Die neuste Version heißt Opera 8.0 und läßt sich hier [www.opera.com] kostenlos herunterladen.

"Kann Euer Browser das denn nicht?"

Lothar Behlau, Köln



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http://www.wagonslits.de/phpbb2/album_mod/upload/cache/sncf_cc-40108_+_sncb_1803_243_parisnord_101294LotharBehlau.jpg http://www.wagonslits.de/phpbb2/album_mod/upload/cache/wl_yft_4669_hendaye_280889LotharBehlau.jpg http://www.wagonslits.de/phpbb2/album_mod/upload/cache/wl_ab33_33306_271_600_monza_010683LotharBehlau.jpg http://www.wagonslits.de/phpbb2/album_mod/upload/cache/sncf_cc-72080_sdz31593_vsoe_parisest_290588LotharBehlau.jpg http://www.wagonslits.de/phpbb2/album_mod/upload/cache/wl_mu_4825_271_670_firenzesmn_070492LotharBehlau.jpg http://www.wagonslits.de/phpbb2/album_mod/upload/cache/wr_2973_281_innsbruck-bolzanobozen_310386_3LotharBehlau.jpg http://www.wagonslits.de/phpbb2/album_mod/upload/cache/wl_ub_3824_397_127_koebenhavnh_040482LotharBehlau.jpg http://www.wagonslits.de/phpbb2/album_mod/upload/cache/wr_4004_410_athinai-thessaloniki_180289LotharBehlau.jpg http://www.wagonslits.de/phpbb2/album_mod/upload/cache/ciwlt_werklok_r+h_atoostende_130384LotharBehlau.jpg
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einfach super,

geschrieben von: Oppeln

Datum: 21.05.05 05:37


was da abgeht...


*kopfschüttel*






Nietenzähler von Anfang an. http://www.eisenbahn-kurier.de/foren/phorum-3.4.3a/smileys/cr_qj.gif

Textumbrüche

geschrieben von: Philosoph

Datum: 21.05.05 06:25

Ihr habt natürlich recht, das seitliche Scrollen zum Lesen ist wirklich nicht toll. Problematisch ist, dass beim Schreiben automatisch Umbrüche gesetzt werden, die dann im Beitrag nicht mehr vorhanden sind. Natürlich kann ich manuelle Umbrüche setzen, man weiß allerdings nie genau wo, und dann sieht es manchmal richtig übel aus. Viel Text ist auch schon aus Word reinkopiert und es sind bereits Umbrüche vorhanden. Dann wird es richtig übel. Vermutlich habe ich auch den Dreh noch nicht richtig raus.

Ich werde mich aber bemühen, das seitliche Scrollen für den Text künftig zu vermeiden.


Carsten

? zu 65.10 mit Doppelstockwagen

geschrieben von: 03 1008

Datum: 21.05.05 07:33

Zunächst wieder vielen Dank!

Bei 65.10 mit Doppelstockwagen werde ich immer ganz hellhörig. Da ich das Muldentalbuch aus dem transpress-Verlag zur Zeit verliehen habe: Hat jemand so viel Ordnung in seinem Archiv, dass er mir eine Bücher-/Zeitschriftenquelle mit einem Foto dieser äußerst fotogenen Kombination auf dieser Strecke nennen könnte? (Auf ein selbstgemachtes Foto wage ich gar nicht erst zu hoffen.)



https://live.staticflickr.com/65535/51905195846_de7830b685_o.jpg

Re: Textumbrüche

geschrieben von: Volker Blees

Datum: 21.05.05 07:39

Hallo,

@ Lothar: bei meinem Mozilla habe ich die Funktion noch nicht gefunden.

Philosoph hat geschrieben:

> Problematisch ist, dass beim Schreiben
> automatisch Umbrüche gesetzt werden, die dann im Beitrag nicht
> mehr vorhanden sind.

Ich vergas.

> Natürlich kann ich manuelle Umbrüche
> setzen, man weiß allerdings nie genau wo, und dann sieht es
> manchmal richtig übel aus. Viel Text ist auch schon aus Word
> reinkopiert und es sind bereits Umbrüche vorhanden. Dann wird
> es richtig übel. Vermutlich habe ich auch den Dreh noch nicht
> richtig raus.

Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil Du
Dir die Riesenarbeit machst und ich hier
noch zusätzliche Forderungen stelle.

Die einfachste, wenn auch nicht eleganteste
Möglichkeiten wäre, beim Eingeben in dem
schmalen Fenster am Ende jeder Zeile einen
manuellen Umbruch zu setzen. Das sieht
etwas doof aus, hilft aber. Problematisch
kanns bei reinkopiertem Text werden, wenn
ein vorhandener Zeilenumbruch zufällig mit
einem 'natürlicxhen' zusammenfällt.

Anekdote am Rande: als ich erstmals an
einem Computer einen Text schrieb (1989,
Word 2.0 unter DOS, on-topic: es war die
"Geschichte der Eistalbahn"), habe ich aus
alter Schreibmaschinengewohnheit am Ende
jeder Bildschirmzeile brav die Entertaste
gedrückt ...

Liebe und schmale Grüße
Volker

Re: ? zu 65.10 mit Doppelstockwagen

geschrieben von: Philosoph

Datum: 21.05.05 08:35

Hallo Helmut,

das mit dem Verliehen hast du schön ausgedrückt ......

In dem Buch ist nur ein Foto mit Doppelstockwagen in Grimma unt. Bf drin. Man sieht allerdings nur ein Teil des Wagens von der Seite und nichts von der Lok. Leider habe ich dieses Foto nicht auf die Scan-Liste gesetzt, so dass ich es nicht zeigen kann. Trotzdem sehr interessant, was die DR 1965 an Personenwagen zur Verfügung hatte.

Ich werde deinen Aufruf aber nochmals am Anfang des nächsten Beitrags setzen, da es hier wohl kaum noch einer lesen wird.

Gruß und viel Erfolg in Schweden


Carsten

Schlechtes Gewissen ....

geschrieben von: Philosoph

Datum: 21.05.05 13:03

brauchst du nicht haben.

Wenn ich mit vertretbarem Aufwand etwas besser machen kann, bin ich für jeden Hinweis dankbar.

Bringt ja auch nichts, wenn ich mir die Arbeit mache und niemand liest es dann.


Carsten