Teil 14 wird sich heute überwiegend mit dem ehemaligen Kreuzungsbahnhof Nörde beschäftigen. Zunächst aber für alle Neueinsteiger die gewohnte Übersichtskarte:
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Bevor wir den Bahnhof Nörde erreichen, müssen wir uns noch kurz mit dem zwischen 1954 und 1956 eingerichteten HP Engar beschäftigen. Auch der HP Engar wurde wie fast alle nachträglich eingerichteten HP bereits vor der Stillegung des PV aufgelasssen. Das genaue Datum fehlt mir leider, aber ich bin sicher, dass Alberto wieder hilfreich sein wird.
In Engar wurde, obwohl auch an einem Bahnübergang gelegen, nur ein Bahnsteig eingerichtet, obwohl gegenüber auch genug Platz gewesen wäre. Warum also nur ein Bahnsteig? Der einzige Grund der mir auffällt, ist dass dieser Bahnübergang wesentlich stärker frequentiert gewesen sein dürfte und von daher möglicherweise zu PV-Zeiten mit Schranken gesichert war. Kann dies jemand bestätigen bzw. dementieren? Ein Schild wie in Natzungen fehlt hier gänzlich.
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HP Engar, Blickrichtung Scherfede
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HP Engar, Blickrichtung Wehrden
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Kommen wir nun zum ehemaligen Kreuzungsbahnhof Nörde zu dem mir leider nur wenige Informationen vorliegen.
Zunächst wollen wir den Gleisplan von Gerd Schütz aus dem Jahr 1977 betrachten. Zu diesem Zeitpunkt war Nörde bereits lediglich HP an der Strecke Holzminden - Scherfede mit Gleisanschluss an die Firma Warburger Wellpappe.
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Der Gleisplan spiegelt auch heute noch den aktuellen Stand der Gleisanlagen in Nörde wieder. Das ehemalige EG ist bereits nicht mehr vorhanden und befand sich auf der freien Fläche oberhalb der Warburger Strecke und rechts von der Scherfeder Strecke. Auch die freiflächen der ehemaligen Bahnsteige der Warburger Strecke sind noch zu erkennen. Die einstige zweigleisige Verbindungskurve von Altenbeken nach Wehrden ist bereits zu einem Anschlußgleis degradiert worden. Der Zugang zum Gleis zwei der Scherfeder Strecke erfolgte einst über die Brücke der Warburger Strecke. Mehr Informationen liegen mir leider nicht vor.
Interessant wäre die Klärung folgender Fragen:
1) Wann wurde der Bahnhof Nörde an der Warburger Strecke aufgelassen!
2) Wann wurde das EG abgerissen?
3) Gab es ausser der Verbindungskurve weitere Nebengleise in Nörde?
4) Wie erfolgte der Zugang vom EG zum Gleis 2 nach Warburg?
Wäre toll, wenn jemand Antworten hierzu hätte.
Der ehemalige Bahnhof Nörde 2004. Links oberhalb befand sich das EG, rechts die Verbindungskurve.
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Im Winterfahrplan 1983/84 verkehrte, wie schon in den Fahrplanperioden zuvor, lediglich noch das allseits bekannte Alibi-Zugpaar. Und das zu einer Zeit, die nahezu indiskutabel war. Um 5.28 Uhr verließ der Zug Holzminden, um Scherfede um 6.50 Uhr zu erreichen. Zurück ging es dort um 7.08 Uhr, Holzminden war um 8.08 Uhr erreicht. Den Rest des Tages gab es dann noch das mit 216 bespannte Eilzugpaar zu sehen.
Am 25.05.1984 war das Wetter nicht allzu berauschend. Entweder war es neblig-trüb und dementsprechend noch etwas arg dunkel, oder aber die Sonne war durch den Nebel zwar zu erahnen, aber dafür war es eben - nebelig. So waren die ersten Fotos von der Fuhre erst kurz vor Scherfede möglich. Bei Nörde kreuzte die damalige KBS 249 die Strecke Hamm - Altenbeken - Kassel.
Hier der Nachschuss auf den Triebwagen. Im Hintergrund ist die Brücke der Strecke A-Beken - Kassel zu erkennen, rechts wieder die Verbindungskurve:
(Text und Foto Rolf Köstner)
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Ausfahrt aus Nörde Richtung Wehrden.
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515 520 und 815 629 als N 5971 kurz vor der Unterfahrung der Strecke Altenbeken - Kassel. Links sind die Gleise der Verbindungskurve zu sehen. Ob diese überhaupt noch genutzt wurden? (Text und Foto Rolf Köstner)
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Um die Frage von Rolf zu beantworten, m.W.n. wurde die Verbindungskurve noch bis 1992 als Anschlussgleis benutzt. Die Weichen in der Warburger Strecke waren 1977 bereits nicht mehr vorhanden.
HP Nörde Blickrichtung Scherfede. Über die Brücke erolgte früher auch der Zugang zum links noch gut erkennenden Bahnsteig 2.
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Besonders Interessant am Bahnhof Nörde ist die Geschichte der Verbindungskurve. Eigentlich war beim Bau der Strecke keine Verbindungskurve vorgesehen. Bei der beim Bau angelegten Kurve handelte es sich um ein reines Baugleis, welches nach Fertigstellung der Strecke sofort wieder abgebaut wurde. Der zunehmenden Starke Güterverkehr machte ab 1907 ein zweites Streckengleis notwendig. Mittlerweile erkannte man auch die Bedeutung der Strecke als Umleiterstrecke ausgelöst insbesondere durch den 1905 erfolgten Einsturz des Altenbekener Tunnels. Zu diesem Zweck wurde das ehemalige Baugleis rasch wieder aufgebaut und zwar direkt zweigleisig.
Belegt ist, dass die Nörder-Kurve auch bei späteren Betriebsstörungen noch oft genutzt worden ist. Offen ist leider, wann genau das letzte Mal ein Zug diese Kurve genutzt hat und wann die Weichen aus der Warburger Strecke ausgebaut worden sind. Um eine Ergänzung dieser Daten wäre mir sehr gelegen ........
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Bis 1992 wurde die Kurve noch als Anschlussgleis benutzt, seitdem liegt sie still.
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Aufgang von Bahnsteig 1 zum ehemaligen EG.
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Aufgang vom Bahnsteig 2 zum Verbindungsdreieck. Von dort wurde die Brücke der Warburger Strecke genutzt, um zum EG zu gelangen.
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HP Nörde, Blickrichtung Wehrden
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Ausfahrt aus Nörde Richtung Scherfede mit Kreuzungsbauwerk
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Zwischen Nörde und Scherfede gibt es noch einen beschrankten Bahnübergang, von dem ich leider keine aktuellen Fotos habe. Der "Aggertaler hat mir aber freundlicherweise diese beiden Fotos einer Sonderfahrt zur Verfügung gestellt.
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Damit ist der vorletzte Teil der Serie geschafft. Der letzte Teil folgt in der nächsten Woche. So schön wie es war, aber irgendwie bin ich doch froh, wenn das Ende erreicht ist.
Carsten