Im Teil 4 der Serie wollen wir uns heute ausschließlich mit dem Haltepunkt

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beschäftigen.

Zuvor jedoch ein Nachtrag zum Bahnhof Fürstenberg von Carsten Hölscher:

ich meine, das war eine Glashütte und ich bin mir recht sicher, daß die bis Ende der 80er/Anfang der 90er noch gelegentlich bedient wurde.

=> laut Gleisplan läßt sich bei Vergrößerung Gleisanschluß Becker entziffern. Tatsächlich handelte es sich wohl um eine Glashütte, die ca. 1980 in Konkurs ging.

Ich hatte es schonmal irgendwann gefragt: Ich bin sehr sicher, als kleines Kind mal im Bf Fürstenberg die Verladung eines Wagens auf einen Culemeyer-Straßenroller beobachtet zu haben, kann da jemand was zu sagen?

=> Das würde mich auch interessieren!

Sonst wäre noch erwähnenswert, daß die Strecke bis ca. 1960 zwischen Holzminden und Wehrden noch zweigleisig in Betrieb war (das nur als Anmerkung zu Lüchtringen-Steinkrug).

=> das erklärt auch, warum ab 1950 nur zwischen Wehrden und Scherfede neue HP auf dem Planum des zweiten Gleises angelegt wurden.

Bei der Benennung des Bf Fürstenberg gab es wohl seinerzeit einen Streit zwischen Boffzen und Fürstenberg und das bekanntere Fürstenberg mit seiner berühmten Porzellanmanufaktur konnte sich durchsetzen, obwohl es viel weiter weg liegt.

=> Dito

Zunächst eine neue Übersichtskarte mit allen Haltepunkten der Strecke:

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Der Haltepunkt Boffzen wurde erst nachträglich auf Drängen der Stadt Boffzen inmitten des Ortskern's eingerichtet und war stets Haltepunkt. Dies war ein damaliger Kompromiss zum weit außen liegenden Bahnhof Fürstenberg/Weser. Am Haltepunkt gab es einen Schrankenposten, mit angegliederten Wohnhaus. Ein weiterer Schrankenposten mit Wohnhaus gabe es am Ortsausgang von Boffzen Richtung Fürstenberger Weserbrücke.

Zunächst ein Zeitungsausschnitt aus der Holzmindener Zeitung mit dem Bahnübergang und Haltepunkt Boffzen, als es hier noch zweigleisigen Betrieb gab. Leider ist mir nicht bekannt, wann genau der HP eingerichtet wurde. Vielleicht läßt sich das hier ja noch klären.

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In den 60 und 70´ern war Boffzen dann ausschließlich HP für Schienenbusse und Akku-Triebwagen von denen einer hier gerade den HP über den 1980 recht komfortabel eingerichteten Bahnübergang anfährt oder verläßt. Ein wenig irritiert mich die offenen Schranke hinter dem Triebwagen!!! Oder ist das keine Schranke???

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Heute ist der Bahnübergang die einzige Stelle in Boffzen, an der (noch) Gleise liegen.

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Aufgrund seiner Nähe zur Stadt war der HP Boffzen schon immer im PV wesentlich stärker frequentiert als der Bahnhof Fürstenberg.

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Heute fehlen in Boffzen neben den Gleisen auch bereits die Bahnsteige. Links ist noch gut das Planum des zweiten Gleises und des zweiten Bahnsteigs zu erkennen.

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Irgendwann kam der DB dann die Erleuchtung, den Halt des Starzugs Köln - Braunschweig (E 2942/2943) mit 216 von Fürstenberg nach Boffzen zu verlegen. Auch wenn mir das genaue Datum der Verlegung nicht bekannt ist, so muß dies in den letzten 5 Jahren vor der Stillegung geschehen sein. Ob sich die Investition in die dafür notwendige Bahnsteigverlängerung im Boffzen jemals rentiert hat, wage ich zu bezweifeln.

Hier einige Bilder aus der Bauzeit:

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Heute dagegen sieht es so aus:

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Nach der Fertigstellung der Bahnsteigverlängerung war der Eilzughalt in Boffzen für einige wenige Jahre die Attraktion, die auch reichlich genutzt wurde, wie die nachstehenden Bilder beweisen.

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Im Gegensatz zur Stadt Bielefeld gibt es den ultimativen Beweis für den Eilzughalt am HP Boffzen. Fahrplanauszug 1983/1984. Wurden die Dinger damals noch mit Schreibmaschine geschrieben?

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Im nächsten Teil der Serie beschäftigen wir uns dann ausführlich mit der Fürstenberger Weserbrücke.


Grüße


Carsten



Eintrag editiert (26.02.05 17:48)

das ist nicht mit der Schreibmaschine geschrieben, sondern mit Tuschezeichner und Schablone!

und wie immer: tolle einst-jetzt-Vergleiche, Carsten :)

Was wohl noch wesentlich aufwendiger gewesen sein dürfte!

Bei meinem unfreiwilligem Verlust eines Lebensjahres durfte ich im Stab die Schablone benutzen um Urkunden zu schreiben .... Gruselig!!!

Aber woran erkennst du das so genau?

Carsten

Ich hoffe das Carsten Hölscher uns vielleicht irgendwann die Möglichkeit die Strecke wenigstens virtuell nochmal zu fahren?!

Hallo !
Meines erachtens wurde die Porzellanfabrik 1983/1984 in Fürstenberg noch mit 332-335 bedient. Hatte damals in der Gegend Urlaub gemacht , weil ich 612&613 gemacht habe. Die Üg war aber zufällig gemacht worden.
Gruß
thomas.splittgerber.b

woran ich das erkenne? An der Schrifttype z.B. und an den "Kleinigkeiten" wie z.B. oben links beim Namen BOFFZEN: ab dem 2. F ist das Wort ein wenig nach unten gerutscht

Hallo,

die Jnbetriebnahme des Hp Boffzen muß 1952/1953 erfolgt sein! Jm Kursbuch Sommer 1953 wird Boffzen als "Bedarfshaltestelle für Schienenomnibusse" erwähnt, daß BW Holzminden erhielt im Frühjahr 1952 die ersten 5 VT 95-er.
Bei dem seinerzeit interessantesten Zuglauf handelte es sich m.E. um den täglich verkehrenden To 3682 von Höxter-Corvey (ab 11.18Uhr) nach Holzminden (an 12.07Uhr). Die lange Fahrzeit für die rund 6 km Luftlinie resultierte daraus, daß der Zug über Höxter - Höxter Rathaus - Godelheim - Ameluxen West - Ottbergen - Ameluxen - Boffzen - Fürstenberg - Lüchtring.-Steinkrug fuhr. Er benützte dabei auch die westlich von Wehrden liegende 1,1 km lange Verbindungskurve Abzw.Steinberg - Abzw.Wildberg, die von 1945 bis 1965 existierte.

Gruß aus Preetz

VT 95 122 (ex Bw Holzminden) ist noch in hervorragendem Zustand bei der Museumsbahn Hamm im Einsatz - allerdings mittlerweile vorwiegend auf der WLE im Raum Münster. Das hat zwar jetzt direkt nichts mit dem Haltepunkt zu tun, aber schön, dass wenigstens noch ein Originalfahrzeug der Strecke existiert.

Von wann ist der Artikel? Hatten die keine Großbuchstaben mit Umlaut in ihrer Setzerei? Liest sich jedenfalls sehr komisch.....
Gruß aus Hamburg

Leider ist das genaue Datum nicht bekannt, ich vermute aber stark, das er zwischen 1953 und 1960 erschienen ist.

Genauer kann ich es leider nicht eingrenzen.

Gruß

Carsten

Herzlichen Dank für die Info. Sehr interessant!

Zu der westlich von Wehrden liegende 1,1 km lange Verbindungskurve Abzw.Steinberg - Abzw.Wildberg, die von 1945 bis 1965 existierte wird es im Rahmen des Bahnhofs Wehrden hier noch ausführliche Infos geben.


Carsten

>Ich hoffe das Carsten Hölscher uns vielleicht irgendwann die Möglichkeit die Strecke wenigstens virtuell nochmal zu fahren?!

Gerd Schütz hat sich das vorgenommen, Holzminden-Beverungen ist zumindest gleistechnisch befahrbar. Den Bf Wehrden wird es in Kürze im Rahmen der Strecke Ottbergen-Northeim geben, jeweils auch mit ein paar km auf der hier diskutierten Strecke.

Carsten

Dieser Zuglauf (Höxter-Ottbergen-Boffzen-Holzminden) war doch begründet durch die zerstörte Weserbrücke bei Corvey.

Dazu ein kleiner Abstecher zum Streckenteil Holzminden-Ottbergen.

Der Wiederaufbau der Brücke wurde erst sehr spät abgeschlossen. Ich meine es muß 1954 gewesen sein. Zu diesem Zeitpunkt für ganz kurze Zeit (so 2-3 Jahre) wurde die Strecke Ottbergen-Holzminden wieder 2-gleisig betrieben.

Gerd Schütz

Auch ich habe damals die Culemeyer-Transporte in Boffzen gesehen. Ich meine mich erinnern zu können, daß es sich um Kaolin-Transporte für die Porzellanmanufaktur Fürstenberg gehandelt hat...

Hallo
Bei dem Bild wo der Akkutriebwagen den Bahnübergang überquert handelt es sich mit 100% Sicherheit um eine geöffnete Halbschranke!Die Schrankenanlage in Boffzen hatte öfters Aussetzer!Viele Züge sind dann in Schrittgeschwindigkeit über den BÜ gefahren!Meine Oma wohnt gleich nebenan und ich weiß noch das ich als Kind sehr viel an der Bahnlinie gestanden habe!