04 - Historisches Forum
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Bilder, Dokumente, Berichte und Fragen zur Vergangenheit der Eisenbahn und des öffentlichen Nahverkehrs - Bilder vom aktuellen Betriebsgeschehen bitte nur im Zusammenhang mit historischen Entwicklungen veröffentlichen. Das Einstellen von Fotos ist jederzeit willkommen. Die Qualität der Bilder sollte jedoch in einem vernünftigen Verhältnis zur gezeigten Situation stehen.
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Das Aachener Revier war bekannt für seine Vielzahl sehr interessanter Bahnstrecken. Leider ist davon nicht viel übrig geblieben. Und weil ja alle wußten, wie schön es dort ist, sind tausende von Fotografen in dieses Gebiet „eingefallen“ und haben alles für die Nachwelt fotografiert, dokumentiert, notiert... Schön wär’s!
Dieser Kartenausschnitt zeigt die Lage der Strecken in Mariadorf. Rot eingezeichnet sind Abschnitte, die in der Karte bereits nicht mehr als Bahnstrecke eingetragen waren.
Mariagrube ist ein recht interessanter, wenn auch nicht übermäßig wichtiger oder gar großer Bahnhof südöstlich von Alsdorf; ja, genau das „Alsdorf“, wo man die letzten Dampfloks des Eschweiler Bergwerksvereins sehen konnte. Da hat es einen denn doch verschiedentlich hingezogen, aber das „Drumherum“ wurde doch eher vernachlässigt. Jedenfalls bin ich – auf Anraten meines Freundes Peter S., der aus Koblenz kommt und damals in Aachen studierte – mit ihm zusammen von Alsdorf aus ins nur wenige Kilometer entfernte Mariadorf zu dem erwähnten Bahnhof Mariagrube gefahren.
Aus Richtung Grube Emil Mayrisch (Siersdorf) fährt 515 634 als N 8460 in den Bahnhof Mariagrube ein. Einstmals gehörte die Strecke dem Eschweiler Bergwerksverein, der sie in den 50er Jahren an die DB abgab. Im Hintergrund sind die Gütergleise für die Zechenzüge erkennbar. Ganz rechts zweigt liegen die beiden Streckengleise nach Jülich (re.) und Grube Emil Mayrisch.
Der Nachschuss: 515 634 hat die Straßenbrücke unterquert, biegt zunächst ohne Halt in die Abzweigkurve Richtung Herzogenrath ab und steuert das Bahnsteiggleis in der Kurve an. Diese Verbindungskurve wurde erst in den 50er Jahren angelegt, als PV zur Grube Emil Mayrisch eingeführt wurde. Deshalb mußte auch das separate Bahnsteiggleis angelegt werden, weil die durchgehenden Züge sonst nicht an den alten Hausbahnsteig bzw. den Inselbahnsteig gelangen konnten. Ursprünglich mußten die Güterzüge aus Richtung Emil Mayrisch unter der Strecke Stolberg – Herzogenrath hindurchfahren, um dann rückwärts durch eine alte, später abgebaute Verbindungskurve in Richtung Herzogenrath auf die „obere“ Strecke gelangen zu können.
Mariagrube ist der Schnittpunkt der beiden Linien Herzogenrath – Stolberg und Aachen-Nord – Siersdorf bzw. Jülich. Die Bergwerke brachten 1980 noch einiges an Güterverkehr, mit ihrem Sterben verendete auch der Bahnverkehr. Die beiden Strecken haben keinen gemeinsamen Bahnhof, sondern sind nür über eine Verbindungskurve verbunden, die Zugfahrten aus Siersdorf/Jülich in Richtung Alsdorf und Herzogenrath ermöglicht. Die Anordnung der Bahnsteige ist sehr bemerkenswert. Die Beschreibung erspare ich mir an dieser Stelle, bemühe mich aber, in die Bildunterschriften so viel wie möglich einfließen zu lassen.
Während der 515 am Bahnsteig wartet, kommt 215 011 mit einem Kohlezug aus Richtung Herzogenrath durch die Verbindungskurve. Sie fährt ohne Halt in Richtung Grube Emil Mayrisch nach Siersdorf.
Nur wenige Minuten später kommt N 8257 Aachen-Nord – Jülich in Mariagrube an und hält am Hausbahnsteig.
Nur 30 Minuten waren wir am 6. Mai 1980 im Bahnhof Mariagrube, über den eine Straßenbrücke führte. Von dort hatte man einen ausgezeichneten Überblick. Einst nutzte auch die Aachener Straßenbahn diese Brücke. Vor einigen Jahren gab es einen interessanten Bericht über Mariagrube im „Eisenbahn-Magazin“. Vielleicht kann ja ein Leser hier noch einen Tip geben, in welcher Ausgabe er zu finden ist. Ansonsten sind Informationen auch unter[url] [
www.gessen.de][/url] zu finden.
Und noch ein Akku, diemal allerdings ohne Fahrzeugnummer. Er kam aus Richtung Stolberg und hielt unmittelbar rechts von der Kreuzungsbrücke am oberen Bahnsteig.
Noch einmal ein Blick auf den wartenden 515 634, der immer noch am Bahnsteig in der Verbindungskurve steht, diesmal aufgenommen vom Bahnsteig der oberen Strecke (Stolberg – Herzogenrath). Für ihn ist jedoch die Ausfahrt in Richtung Grube Emli Mayrisch bereits gezogen, wie man am Schutzsignal Sh 1 am Bahnsteig und dem weit zurück liegenden Ausfahrtsignal Hp 2 sehen kann
Soviel als Beweis dafür, dass ich nicht nur Jumbos fotografiert habe und Euch auch nicht nur mit Jumbos langweilen möchte.
Viel Freude beim Betrachten wünscht aus Selbigem
Der Bergische
Eintrag editiert (01.12.04 00:21); Bilder neu hochgeladen: 25.03.2015
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:03:25:18:17:52.
geschrieben von: Neres
Datum: 01.12.04 00:55
Hallo,
danke für die schönen Bilder. Bei meiner Modellanlagenplanung werde ich versuchen, diesen Bahnhof mit einzubeziehen. Tolle Szenen!
Viele Grüße aus Köln ins schöne Bergische
Werner
Neres hat geschrieben:
> Bei meiner Modellanlagenplanung
> werde ich versuchen, diesen Bahnhof mit einzubeziehen. Tolle
> Szenen!
Der Gedanke kam mir auch. Sieht echt Nett aus.
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-Von den Bergen bis an die See, mit der Lok aus Halle P-
Verfasser leider unbekannt
geschrieben von: Philosoph
Datum: 01.12.04 06:52
Ganz geniale Fotos! Normalerweise wird ja immer die andere Richtung von der Straßenbrücke nach Emil Mayrisch gezeigt!
Und heute? Das EG steht noch und wird bewohnt. Unten ist bereits alles zugewachsen, ein Gleis zur Grube liegt aber noch. Signaltechnisch ist alles verschwunden, die Bahnsteige noch vorhanden aber völlig zugewuchert. Das Gleis auf der Brücke noch vorhanden; Reaktivierung der Strecke immer noch im Gespräch. Das Gleis links unter der Brücke bereits entfernt. Rechts liegt noch ein Durchgangsgleis. Oben der Vahnsteig ebenfalls noch vorhanden, der Weg dorthin aber auch völlig zugewachsen.
Wer heute mal vor Ort war und sich diese Bilder anschaut, dem läuft es eiskalt den Rücken runter.
Danke für diese Bilder!
Carsten
geschrieben von: H. Reike
Datum: 01.12.04 07:18
... um wahr zu sein, eigentlich: Diese Bahnhofsanlage überholt sogar noch die phantasievollste Modellbahnplanung...
Gezeigte Serie erinnert mich an eine der Dia-Orgien aus den frühen 80ern; da sah ich diese Aufnahmen zum ersten Mal - woraufhin der Atem stockte.
Hat nicht allzu lange gedauert, bis ich selber auf der Brücke war...
Mal sehen, ob heut' Abend noch etwas ergänzt werden kann.
Jetzt gerät man hier schon morgens in Schweiß...
H.
geschrieben von: MarkusMG
Datum: 01.12.04 07:45
Da freu ich mich drauf, wenn es heute Abend noch mehr gibt.
geschrieben von: Stefan F
Datum: 01.12.04 10:52
Vielen Dank.
Eine "Fundgrube" für den Modellbahner. Bahnsteige, Drahtzüge, Signale und und. Wenn unsere Anlage nicht so weit wäre, daß wärs.
Gruß aus München
Vermute, das wäre ein sehr trauriger Anblick.. Würde mich trotzdem sehr interessieren!
Viele Grüße,
--taurus--
Plastikzüge in großen Massen,
Börsengang und leere Kassen,
Personalabbau und Privatisierungswahn,
ich will zurück zur Bundesbahn!
Leider habe ich selber erst Fotos zum Ende des Betriebes auf Emil Mayrisch gemacht. Aber, das was hier gezeigt wird, sind echte Sahnestückchen! Ich bin gespannt auf mehr!
geschrieben von: Krause
Datum: 01.12.04 17:19
... aber die Beiträge des Bergischen setzen hier einfach Maßstäbe.
Ursprünglich mußten die Güterzüge aus Richtung Emil Mayrisch unter der Strecke Stolberg – Herzogenrath hindurchfahren, um dann rückwärts durch eine alte, später abgebaute Verbindungskurve in Richtung Herzogenrath auf die „obere“ Strecke gelangen zu können.
Zum Verständnis: Die Züge wurden also rückwärts bis in den Bahnhof Alsdorf (Richtung Herzogenrath) gedrückt?
Als Ergänzung sollte noch erwähnt werden, dass auch der Haltepunkt Mariagrube an der Strecke Herzogenrath – Stolberg (also auf der "Brücke") erst durch die Deutsche Bundesbahn in den 195x eingerichtet wurde.
Gequält und traurig schaut der werte Fahrgast drein,
ein Lint-Triebwagen muss es nun wirklich nicht sein!
geschrieben von: Ossi
Datum: 01.12.04 17:25
Moin,
schlappe 24 Jahre her. Keine Dampflok im Bild.
Kann so eine Allerweltssache 2004 einen von den Beinen reißen?
Ja, sie kann.
Wie arm ist das heutige Geschehen (teilweise) geworden, dass einem so eine alltägliche Sache der 80er heute heute dermaßen ans Gemüt geht...
Ganz großer Bericht, Herr A. J. aus dem B. !!!!!
Ossi
.
Eintrag editiert (01.12.04 17:26)
Grüße aus Ostfriesland
Helmut
... sind zum Bericht "Mariagrube" notwendig. Besonders erhellend ist in der historischen Betrachtung ein Artikel im Eisenbahn-Magazin, Ausgabe 11/1991. Den entscheidenden Hinweis auf die genaue Fundstelle gab "HG" (George, den vollständigen Namen hat er leider nicht preisgegeben). Ihm sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Also: Nehmen wir zunächst Bild 1. Unmittelbar hinter dem rechts sichtbaren, pavillionartigen Ziegelbau kreuzte dereinst eine Brücke rechtwinkelig die Gleisanlagen. Darauf lag die STraßenbahn und ein Gleis der Grubenbahn Mariadorf - Schaufenberg. AUch die Straße führte über diese Brücke. Die neue Brücke (auf der der Fotograf bei diesem Bild stand) existierte früher nicht.
Zu Bild 2: Ganz links zweigt ein Gleis nach links ab, dass zum Zeitpunkt der Aufnahme 1980 als Anschlussgleis für den Schrotthändler (wo der Omnibus steht, der offenbar als "Sozialraum" verwendet wurde) diente. Diese Gleis führte früher weiter in Richtung Mariadorf und hatte Anschluss an die im vorigen Absatz genannte Grubenbahn.
Der Bahnsteig an der "oberen" Strecke (Stolberg - Herzogenrath) wurde erst 1953 angelegt. Zuvor mußten umsteigende Fahrgäste von Mariagrube rund 700 m bis zum Bahnhof Mariadorf per Pedes zurücklegen.
Wer den Artikel in EM 11/91 hat, sollte ihn sich unbedingt anschauen.
Interessante Einsichten wünscht
Der Bergische!
geschrieben von: Philosoph
Datum: 01.12.04 19:08
Ja, aber vor lauter Grün sieht man kaum etwas. Reste des Stellwerks sind überigens auch noch vorhanden.
Carsten
Wow. Tolle Bilder :-)
Ich war am 24.03.2002 vor Ort. Die Signale standen auf "Fahrt", da im Stellwerk so viel Müll und Beton die Seilzüge belasteten, sodaß die Signale diese Stellung einnahmen. Leider ist aber mittlerweile alles dermaßen zugewuchert, daß man leider nur noch wenig von dem Kreuzungsbahnhof erkennen kann.
Hier mal ein Foto dazu:
Hoffentlich wird wenigstens die Strecke Herzogenrath - Merkstein - Alsdorf - Mariadorf - Stolberg wieder bald für die Euregiobahn wieder hergerichtet. Bis Merkstein ist die Strecke ja wieder befahrbar.
Gruß
Stephan
Eintrag editiert (01.12.04 19:46)
Hat irgendwer nen Hinweis auf oder die Muße zu einem Gleisplan.
Grüße
-chriz
--
Rückfragen ersparst du dir oft viel, nennst du sofort dein Reiseziel.
Noch eine Ergänzung: Die Bilder sind ja im Mai 1980 entstanden, im Winterkursbuch ist die Strecke AC-Nord-Jülich allerdings schon stillgelegt.
Wenn Interesse besteht, kann ich die Kursbuchkarte und auch die Tabellen gerne mal einscannen, auch solche aus den siebzigern.
Grüße
-chriz
--
Rückfragen ersparst du dir oft viel, nennst du sofort dein Reiseziel.
...hat das "zufällig" jemand? Ich nämlich leider nicht.
Grüße
-chriz
--
Rückfragen ersparst du dir oft viel, nennst du sofort dein Reiseziel.
geschrieben von: Sunyani
Datum: 02.12.04 21:50
der vielleicht diese Ausgabe und einen Scanner besitzen tut???
tut er?
Liebe Grüße
Rainer
Sunyani ist eine Bahnstation in Afrika!!
....das em 11/1991 habe ich, also auch den Gleisplan. Wer nun meint, der Plan von 1981 sei schon interessant, der sollte erst mal den von 1940 sehen!
Allerdings habe ich starke Bedenken, etwas aus dem "em" per Scan hier zu veröffentlichen - das dürfte einem nicht gut bekommen. Aber zum rein privaten Gebrauch darf man so etwas doch versenden, oder?
Versucht mal Euer Glück.
Lothar Behlau, Köln
Der Bergische hat geschrieben:
> Das Aachener Revier war bekannt für seine Vielzahl sehr
> interessanter Bahnstrecken. Leider ist davon nicht viel übrig
> geblieben. Und weil ja alle wußten, wie schön es dort ist, sind
> tausende von Fotografen in dieses Gebiet „eingefallen“ und
> haben alles für die Nachwelt fotografiert, dokumentiert,
> notiert... Schön wär’s!
Vielen Dank Bergischer!!! Und auch den anderen, die öfter schonmal Fotos aus "meiner" Region hier einstellen. 1980 war ich auch öfter (als fast noch Kind) mit dem Rad auf besagter Straßenbrücke im Mariadorf. Aber als Knirps war zu der Zeit an einen Fotoapparat noch nicht zu denken... Sehr schade eigentlich, sonst könnte ich mich mal für eure Fotos revanchieren.
> Vielleicht kann ja ein Leser hier noch einen Tip geben, in
> welcher Ausgabe er zu finden ist. Ansonsten sind Informationen
> auch unter[url] [
www.gessen.de][/url] zu
> finden.
Vielen Dank für die Werbung! Ein bischen mehr über Mariadorf gibt es dann auch noch hier: [
www.gessen.de]
> Viel Freude beim Betrachten wünscht aus Selbigem
Die Freude hatte ich auf jeden Fall!
Gruß
Reiner
--taurus-- hat geschrieben:
> Vermute, das wäre ein sehr trauriger Anblick.. Würde mich
> trotzdem sehr interessieren!
Ja, wie der Philosoph schon geschrieben hat ist vor lauter Grün ist von Traurigkeit nicht viel zu sehen.
Das folgende Foto stammt vom Sommer 2001. Es ist auch von der Straßenbrücke aufgenommen mit Blickrichtung Siersdorf/Jülich. Halblinks ist zwischen den Bäumen noch etwas vom Dach des Stellwerks Mwf zu erkennen...
Gruß
Reiner
Wow, das ist doch mal ne coole Bildersammlung vom damaligen Alltagsbetrieb in unserer Region!!
Da ich erst in den frühen 80ern auf die Welt kam (witzigerweise genau an dem Tag, von dem Deine Aufnahmen sind *g*), konnte ich dieses Szenario leider nie live miterleben und freue mich deshalb umso mehr über jedes Dokument aus dieser Zeit.
Am 9.4.04 bin ich dann auch mal in Mariagrube gewesen, um einen Eindruck von den dortigen Gleisanlagen zu erhalten.... warum Überreste aus der damaligen Zeit allerdings an welchem Ort waren, ist mir jedoch erst jetzt durch Dein Posting klar geworden :-) Andererseits wird aber auch der Kahlschlag erst deutlich, wenn man die Bilder aus den verkehrsreichen Tagen gesehen hat.
Hier ein paar aktuelle Bilder aus Mariagrube und Umgebung:
Die zahlreichen Drahtzüge verraten, wie groß der Stellbereich des Stellwerks Mwf früher war. Daneben die von der Natur wiedereingenommenen Gleise, auf denen im 1. Bild von 'Der Bergische' die Güterwagen abgestellt standen. Übrigens: Wer nächstes Jahr gegen Ende April verzweifelt Birken für Maibäume sucht.... hier werdet Ihr garantiert fündig und bekommt wohl keinen Ärger mit nem Förster ;-)
Hier das Signal für die Ausfahrt Ri. Aachen/Alsdorf, hinter dem Dickicht rechts das Stellwerk Mwf (nicht im Bild). Es könnte sich evtl. um das Signal handeln, welches im 1. Bild vom Bergischen links hinter dem Stellwerk Mwf steht.. kommt nur vom Gleisverlauf nicht ganz hin??
Etwas, was es 1980 so noch nicht gab... es handelt sich um das Hauptsignal, welches auf dem 6. Bild nur einen Flügel hatte.
Ein Bild für die Freunde des gepflegten Baumwuchses unter uns... links der alte Bahnsteig am Abzweig nach Alsdorf, an dem im 5. Bild der ETA steht. Von dem linken Gleis oder dem Mittelbahnsteig keine Spur mehr - rechts das liegengebliebene Durchgangsgleis. Dafür sind von den Pollern entlang des Weges, der im selben Bild vom Bergischen zu sehen ist, noch etliche im Dickicht vorhanden. Beton ist wohl unverwüstlich.
Im Gegensatz dazu der guterhaltene, obere Bahnsteig des Bf. Mariagrube. Hier könnte die euregiobahn praktisch sofort den Verkehr aufnehmen ;-) Jedenfalls ist der Bahnsteig um einiges länger als an den neuen Hp. der Talbahn!!
Abschließend der traurige Blick auf das Stellwerk Mwf (gab's eigentlich auch 'Mof' irgendwo... vielleicht Ri. Siersdorf??):
Tja, soviel zur Gegenwart. Bleibt zu hoffen, daß Mariagrube irgendwann nochmal aus dem Dornröschenschlaf erwacht... und wenn's nur der obere Teil ist. Wenn man aus solchen Bildern was Positives mitnehmen kann, dann eigentlich nur, daß sich das Fotografieren von "Alltagsabläufen" immer lohnt... denn jeder Alltag ist irgendwann mal vorbei.
In Weisweiler an der wiedereröffneten Talbahn (bzw. euregiobahn) wird nächstes Jahr auch das über 100 Jahre alte Bahnhofsgebäude der Vergangenheit angehören.... Umgehungsstraße sei Dank :-(
Falls bei jemandem von Euch noch Aufnahmen aus der Zeit vor der Einstellung des Personenverkehr in Weisweiler im Archiv schlummern, wär ich echt dankbar, wenn Ihr Euch vielleicht meldet könntet. War z.B. sehr überrascht, daß unser Bahnhof damals Lichtsignale hatte, wie ich erst vor 3 Monaten auf einem Foto aus den 80ern in der Lokalzeitung im Rahmen der euregiobahn-Inbetriebnahme sehen konnte. Jülich, Inden, Eschweiler Tal und Aue hatten allesamt Formsignale?!?!
Viele Grüße
stellwerk_wf
deprimierende Bilder passend zu nebligem Depris-Wetter.....Danke Stellwerk Wf
RUHRKOHLE - Sichere Energie
seit dem 24.II.2022 bittere Wahrheit in Europa
Guten Morgen,
ein Stellwerk "Mo" (ohne f) gab es tatsächlich an den Gütergleisen Richtung Siersdorf, von Mariagrube aus gesehen rechts hinter der Kurve. Es dürfte für alle Bewegungen im späteren "Birkendickicht" zuständig gewesen sein.
Lothar Behlau, Köln
Fantastisch, ich hätte nie geglaubt, dass es tieeeef im Westen der Republik solch schöne Motive gibt. Eine solche Szenerie würde einem kein Mensch glauben, hätte man sie nur im Modell dargestellt. Aber mit diesen Bildern.... "Auge an Großhirn"---> "Großhirn an Auge: Bitte mehr davon!"
Da geht wirklich eine ganze Epoche am Bildschirm vorbei. Schade, das wir mit der Technik von Heute so Spät für Früher da sind.
Weiter so. Weichenberndl
Vielen Dank an den "Bergischen" für diesen interessanten Beitrag aus meiner Wahlheimat Aachen!
Reinhard
> Wenn Interesse besteht, kann ich die Kursbuchkarte und auch die
> Tabellen gerne mal einscannen, auch solche aus den siebzigern.
*Fingerheb*
Gruß,
Reiner
Hab ich vorgemerkt, kommt dann die Tage, nur wann kann ich noch nicht mit Bestimmtheit sagen.
Grüße
-chriz
--
Rückfragen ersparst du dir oft viel, nennst du sofort dein Reiseziel.
geschrieben von: Jörg S.
Datum: 05.12.04 21:02
Wie sieht es eigentlich heute in Siersdorf aus ? Liegen dort noch Gleise ?
Jörg S. hat geschrieben:
> Wie sieht es eigentlich heute in Siersdorf aus ? Liegen dort
> noch Gleise ?
Nee... Die Gleise enden vor der Straßenkreuzung an der Landstraße von Siersdorf nach Setterich. Dort, wo früher das kleine Bahndienstgebäude stand. Das Zechengelände ist absolute Wüste. Aber sieh selbst...
Das ist der Bereich des früheren Haltepunktes:
Und so siehts auf dem eigentlichen Zechengelände aus:
Trostlos, wenn man bedenkt, wie es dort früher aussah.
Gruß,
Reiner
Hallo allerseits,
ganz ähnlich, nur noch nicht so grün, sieht es jetzt in Neukirchen-Vluyn aus. Nur ein Schornstein zeigt noch trotzig die Aufschrift NIEDERBERG. In den letzten acht Jahren bin ich aus familiären Gründen unzählige Male dort vorbeigekommen, habe aber nie irgendetwas fotografiert - auch nicht, als die bevorstehende Schließung der Schachtanlage bekannt wurde!
Und heute ist mal wieder alles zu spät....
Ob ich jemals bis Kamp-Lintfort kommen werde?
Lothar Behlau, Köln
geschrieben von: Papst
Datum: 06.12.04 21:36
Hallo Lothar,
allzuviel Zeit solltest Du Dir damit nicht lassen. Das Zechensterben und damit das Zechenbahnsterben ist am Niederrhein in vollem Gange. Vom einst umfangreichen Netz des Bergwerks Friedrich-Heinrich ist nur noch der Bahnanschluss in Rheinkamp (Achtung: Formsignale!) übrig. Aber auch hier ist der Rückgang des Verkehrsaufkommens deutlich zu sehen.
Ich möchte da auch noch dringend hin.
Tschö,
Christoph
"Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen." (Immanuel Kant)
geschrieben von: S&B
Datum: 05.09.07 17:50
Hallo Stephan,
Stellwerk Mariagrube war in den letzten Betriebsjahren signalmäßig durchgeschaltet, dh. nicht mehr besetzt. Daher stehen alle Signale auf Fahrt- m.W. auch heute noch, obwohl alles zugewuchert ist.
Grüße
Ulrich
Hallo,
zuerst mal mein Dank an den Bergischen für diesen tollen Beitrag.
Da ich bei mir selbst den Drang, über genauere Unterlagen zu verfügen, sehr gut kenne, hier mein Angebot an die mit unersättlicher Wißbegierigkeit ausgestatteten Kollegen im HiFo:
Weil leider der Umfang der gescannt vorliegenden Materialien selbst die Möglichkeiten der besten Emailkonten übersteigt, möge man mir die postalische Anschrift übermitteln. Ich würde dann einen Stapel Papier übersenden mit folgendem Inhalt:
Gleisplan Mariagrube 1940 + 1981, Kartenskizzen 1893 ff., auf denen die Entwicklung der Strecken Aachen Nord - Jülich, Herzogenrath (da stamme ich her) - Stolberg und der Bahnhöfe Mariagrube sowie Mariadorf gut verfolgbar ist und ein Buchauszug zu diesem Thema.
Veröffentlichung geht nicht (Copyright), Weitergabe in der angebotenen Form zu Forschungszwecken ist m.E. möglich.
Email: Plint at arcor.de
Gruß aus Bonn
Wilhelm Hesse
PS Eine Reaktion innerhalb der nächsten sechs bis sieben Tage darf nicht erwartet werden, bei mir tobt derzeit der Pützchensmarkt, eine heftige Großkirmes, vor der Haustür.
Während meines Tastengeklappers schaue ich aus dem Fenster auf den Aufbau der SeeSturmBahn, aus der Ferne grüßt der fünffache Olympialooping und der Freifallturm Power II mit seinen sechzig Metern Höhe lugt über das Haus gegenüber ....
Also bitte etwas Geduld.
Hallo Axel,
besten Dank für das Reaktivieren deines Beitrages aus 2004.
Freundliche Grüße und Danke an dich und Vau60.
Olav
Moin Bergischer!
;-))
Ich freue mich außerordentlich, dass Du diesen schönen Beitrag reaktivieren konntest! Mariagrube - mitten im Aachener Revier und damit nahe an Alsdorf und Siersdorf gleichermaßen - mit all diesen schönen und verschiedenartigen Grubenbahn-Dampfern! In Alsdorf und Siersdorf habe ich sowas von viele Fotos gemacht, aber in Mariagrube: Fehlanzeige! Noch nicht einmal die ETAs habe ich dort aufgenommen - zu meiner Studienzeit in Aachen (1974-1979) waren es noch VT 95, die die Personenzugleistungen sicherstellten.
Ein klasse Beitrag, über dessen Reaktivierung ich mich sehr gefreut habe!
Dankle dafür,
Martin
geschrieben von: Kilowatt
Datum: 27.04.15 20:28
Hallo Bergischer,
auch von mir vielen Dank für das Reaktivieren dieser tollen Bilder!
Eine Anmerkung: Der Nt 8257 (Bild 5) startete in Aachen Nord um 14.41 und erreichte Jülich um 15.29. Es war der einzige Zug dieser Strecke, der in Jülich auf dem durchgehenden Gleis 1 ankam, zumindest sagt das der Aushangfahrplan Sommer 1979. Alle anderen endeten im Stumpfgleis 16 (das nach dem großen Rückbau als 6 bezeichnet wurde). Warum der 8257 auf 1 endete, ist mir nicht klar. Vielleicht fuhr er um 15.51 weiter als Nt 8389 nach Neuß (über Mönchengladbach) - das war damals jedenfalls die nächste Bewegung auf Gleis 1. In der Gegenrichtung gab es einige Jahre lang (bis Mai 1979) mittags einen Durchläufer MG - JÜL (Gl. 1) - AC Nord.
Eine Frage: Wohin fuhr der Kohlezug in Bild 4? Er kommt ja offenbar aus Alsdorf, aber wo geht die Fahrt hin? Etwa über JÜL - MG ins Stahlwerk von Rheinhausen? (Ist das Hp 1 dafür ein Indikator?) Oder zur Grube Emil Mayrisch? Aber was will man dort mit Kohle aus Alsdorf? Man sitzt doch schließlich selber an der Quelle.
Viele Grüße,
kW
Hallo kW,
danke für den Nachtrag. Deine Frage kann ich leider nicht beantworten, ich entsinne mich nicht. Mir war das Streckengewirr damals ohnehin rätselhaft, zumal ich mich dort nicht auskannte. Mein Begleiter Peter Sikora hatte mich von Alsdorf dorthin geleitet. Ich habe mir im Anschluss an den Besuch versucht ein Bild zu machen, wie der Streckenverlauf dort war. Aber damals gab es lediglich die Generalkarte, Kreiskarten hatte ich nicht. Und von den heutigen Möglichkeiten wagte seinerzeit niemand auch nur zu träumen.
Es grüßt
Der Bergische!
geschrieben von: S&B
Datum: 27.04.15 22:49
>>Eine Frage: Wohin fuhr der Kohlezug in Bild 4?<<
Ich weiß es nicht. Denkbar wäre, daß man den Zug aus Platzgründen in Mariagrube vorübergehend abgestellt hat.
Denkbar wäre, daß der Zug später über Würselen- Stolberg abgefahren wurde.
Gab es in Siersdorf eine Halde, auf die Kohle zwischengelagert wurde- wäre ja auch eine Möglichkeit.
Bin gespannt, ob die Frage jemand beantworten kann.
Grüße
Ulrich
geschrieben von: Kursbuch
Datum: 25.08.16 15:56
Kilowatt hat geschrieben:
Zitat:
Eine Frage: Wohin fuhr der Kohlezug in Bild 4?
Eine späte Antwort auf die Frage - der Zug ging vermutlich zum Kraftwerk Siersdorf. Dieses Kraftwerk bekam täglich spezielle Feinkohle aus Ahlen/Westfalen.
Quelle: Bergbau und Eisenbahnen in der Region Aachen-Düren-Heinsberg, zu finden unter [
www.gessen.de]
Kursbuch
geschrieben von: 0nkel_wom
Datum: 26.08.16 13:20
Hallo Bergischer
Das sind schöne Bilder. Die Gegend hat mich schon damals fasziniert, als ich in dem im Hbf in der Drecktonne gefundenen Kursbuch (1979/80) schwelgte.
An eine Fahrt dahin war aber noch nicht zu denken.
Beim Anblick der Bilder stelle ich mir so den Weg vor, wenn man am oberen Bahnsteig dem ETA entstiegen ist (Bild 5). Den Weg runter, am ETA zur GEM vorbei (Bild 6),
am Drängelgitter und der ersten Schranke vorbei über das Gleis zum Inselbahnsteig, zweite Schranke über das Gleis zum Hausbahnsteig (Bild 4) und schließlich die Treppe
hoch zum Bahnhofsgebäude. In dem roten Flachbau war bestimmt mal eine Bahnhofskneipe. Da konnte man sich dann überlegen, ob man noch ein Feierabendbier trinkt.
Vielen Dank für die Reanimation und Gruß aus Frankfurt
Onkel Wom!