Nach vielen Vorankündigungen, einigen Rätseln und Vertröstungen nun endlich die Serie über die Ennepetalbahn. Hoffentlich hat sich das Warten für euch gelohnt.
Der Reiz dieser Strecke liegt in ihrer Besonderheit, dass sich gleich 3 Strecken und ehemals auch eine Straßenbahnlinie ein einziges (recht enges) Tal teilen. Zwischen Hagen und Ennepetal verliefen am nördlichen Hang die Rheinische, südlichen Hang die Bergisch-Märkische und dazwischen fast parallel zueinander die Straßenbahnlinie 1 nach Gevelsberg sowie die Nebenbahn nach Altenvoerde. Hier zunächst ein Überblick der Bundesbahndirektion Wuppertal.
Die Konzession für den Bau der Nebenbahn wurde am 31.12.1870 der BME erteilt. Der erste Abschnitt bis Haufe wurde am 12/15. Mai 1876 für den Güter- und Personenverkehr eröffnet, die Fertigstellung bis Altenvoerde wurde dann bis zum 01.09.1882 abgeschlossen, da bereits unter dem Dach der KPEV.
Noch im Sommer 1961 gab es regen Personenverkehr im Stundentakt mit dem Ausgangspunkt Dortmund HBF. Kreuzungsbahnhof war Gevelsberg-Vogelsang. Von 4.00 Uhr Morgens bis nach Mitternacht rollten hier Triebwagen über die Strecke und auch Güterverkehr gab es reichlich, so dass fast alle Bahnhöfe mit umfangreichen Gleisanlagen versehen waren.
Das AUS im Personenverkehr kam dann mit einem Schlag. Noch im Winter 66/67 wurde Stundentakt gefahren, ab Sommer 67 gab es dann nur noch ein Zugpaar. Der Alibizug befuhr die Strecke bis zum 28.09.1969, mit Ablauf des Sommerfahrplans endete der Personenverkehr auf der Strecke endgültig.
Mit dieser Serie möchte ich euch den heutigen Zustand der Strecke aufzeigen, es sind aber auch viele Fotos von "Damals" dabei, als es noch Personenverkehr gab. Beginnen möchte ich mit dem Abschnitt Hagen HBF - Hagen-Kückelhausen. Hier zunächst eine Übersicht.
Dieser Abschnitt ist heute noch vorhanden, wenn man mal davon absieht, dass die Verbindungskurve vor dem Bahnhof Kückelhausen nicht mehr existiert. Kückelhausen kann somit heute nur noch Hagen-Eckesey angefahren werden.
Das repräsentative EG in Hagen war mir auch ein Foto von der Straßenseite aus wert.
Wo genau die Züge nach Altenvoerde in Hagen abgefahren sind, weiß ich leider nicht. Vielleicht kann dies noch jemand ergänzen. Vom Gleisplan her sollte es aber einer der hinteren Bahnsteige gewesen sein, daher habe ich vergleichsweise mal den hintersten Bahnsteig abgelichtet.
Auch auf deutschen Großbahnhöfen lassen sich durchaus noch nostalgische Dinge erblicken. Weiß gar nicht, wann ich zuletzt so einen Fahrplananzeiger zuletzt gesehen habe.
Ausfahrt aus Hagen Richtung Wuppertal/Altenvoerde.
Die Hagener Halle aus Richtung Altenvoerde kommend.
Als Vergleichsmotiv ein Foto von 03 1008 aus dem Jahr 1965 mit der Wartenden 78 0131 am Bahnsteig.
Nach der Ausfädelung aus der Hauptstrecke nach Wuppertal wird die Bundesstraße nach Gevelsberg überquert, auf der einst auch die Tram 1 verkehrte. Heute fährt hier die S 8. Diese Brücke muß einst mindest 2-gleisig gewesen sein, leider habe ich hierzu kein historisches Foto.
Die Brücke von der Straßenseite. Vielleicht kann jemand ergänzen, wann diese Brücke erneuert wurde? Auf der linken Seite begann direkt hinter der Brücke die Verbindungskurve nach Kückelhausen.
Hier befindet sich der Fotograf genau auf der Verbindungskurve. Oben die S8 und unten über den heutigen Speditionsparkplatz nach Kückelhausen.
Hier befinden wir uns bereits im ehemaligen Bahnhof Kückelhausen. Links geht es noch heute stark genutzt nach Eckesey, rechts wo der LKW steht sieht man noch das Schotterbett der Verbindungskurve nach Hagen HBF.
Ausfahrt aus Kückelhausen Richtung Eckesey. Außer mir waren am diesen Tag noch zwei weitere Fotografen unterwegs, von denen der eine doch recht dreist im Gleis rumlief.
Überblick über die heutigen Gleisanlagen von Kückelhausen. Links nicht im Bild befindet sich das ehemalige EG.
Als Vergleich dazu ein Foto von Helmut Reike vom 05.02.82 mit 212 313 im Gbf. HA-Kückelhausen. Das Stellwerk existiert heute leider nicht mehr, aber die die Verbindungskurve liegt noch, auch wenn sie nicht mehr allzu stark benutzt aussieht.
Zum Abschluß des ersten Teil noch ein Foto vom EG in Kückelhausen, heute Bürogebäude der dort ansässigen Spedition. D.h. eigentlich vermute ich nur, dass es das ehemalige EG ist. Wäre schön, wenn dies noch jemand bestätigen könnte.
Soviel erstmal zum ersten Teil. Ab dem nächsten Teil wird der Anteil historischer Fotos rasant zunehmen. Lasst euch überraschen.
Ein schönes Wochenende wünscht euch
Carsten
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:10:19:09:07:23.