Zuerst einmal ein Sorry dafür, dass es diesmal etwas mehr Fotos geworden sind. Noch zwei Teile hätte ich aber vor meinem Urlaub nicht mehr geschafft.
Hoffentlich halten sich die Ladezeiten in Grenzen.

Für den zweiten Teil hat ZPG dankenswerter Weise noch zwei Fahrpläne eingescannt. Damit sie lesbar sind, war leider eine etwas größere Auflösung notwendig.



Fahrplanperiode 1937/1938



Sommerfahrplan 1970

Damit ist zweifelsfrei geklärt, dass es auf dieser Strecke niemals eine Kreuzung von Personenzügen planmäßig gegeben hat.

Nun aber weiter Richtung Elberfeld





Nächster Haltepunkt nach Küllenhahn war Burgholz. Burgholz war und ist beliebtes Ausflugsziel. Auch ohne Bahn kann die "Bahnhofs"-Gaststätte von den vielen Wanderern leben. Gut zu erkennen, dass in Burgholz noch die Gleise liegen. Kann sich jemand einen Reim darauf machen, warum zwischen Küllenhahn und Boltenberg die Gleise noch liegen, während der Rest der Strecke abgebaut ist?



Haltepunkt Burgholz mit Blickrichtung Cronenberg



Zwischen Burgholz und Boltenberg geht es recht Kurven- und Steigungsreich durch den Burgholzer Forst.



Der Haltepunkt Boltenberg besaß zwei Bahnsteige. Der zweite Bahnsteig wurde vermutlich angelegt, um die Schließzeiten am Bahnübergang möglichst gering zu halten.



Dieses Bild vom User 03 1008 ist in meinen Augen ein äußerst rares Zeitdokument und zeigt 050 913 und 094 207 vor einem Sonderzug in Wuppertal-Boltenberg am 18.03.1972. Der Zug befindet sich in Höhe des vorherigen Bildes. Gut zu erkennen, dass 1972 der Bahnsteig anscheinend noch nicht vorhanden war.

@03 1008: Mich würde noch Veranstalter und Grund des Sonderzuges interessieren.



Nochmals der Bahnsteig aus der Gegenrichtung. Links oberhalb muss das Foto entstanden sein.



Der alte und erheblich längere Bahnsteig von Boltenberg. Boltenberg besaß einen längeren Bahnsteig als die beiden einzigen Bahnhöfe der Strecke Küllenhahn und Cronenberg. Dies ist dadurch begründet, dass es der WSV zeitweise in die Bundesliga geschafft hatte und der Haltepunkt günstig zum Stadion lag. Damit waren lange Sonderzüge notwenig, um viele der stellenweise 20.000 Zuschauer zu befördern. Da es in Boltenberg keine Kreuzungsmöglichkeit gab, frage ich mich allerdings, wie man diese Sonderzüge in den normalen Ablauf eingebunden hat. Vielleicht gibt es ja auch hierzu eine Antwort?



Boltenberg alter Bahnsteig mit Blickrichtung Elberfeld. Links der Zugang zum Zoo und zum Stadion. Auch kann man noch die Grundmauern einer alten Wartehalle erkennen. Wer weiß, wenn der WSV noch heute in der Bundesliga spielen würde, gäbe es die Strecke vielleicht noch.



Boltenberg alter Bahnsteig mit Blickrichtung Cronenberg. Der bahnsteig wurde vermutlich erst im Nachhinnein verlängert, da die Bahnsteigkante zwischendurch von sehr alt auf alt wechselt.



Kurz hinter Boltenberg erreichen wir den Haltepunkt Hindenburgstraße.



Hier der Blick unterhalb der Fußgängerunterführung in Richtung Cronenberg.
Die Stationsschilder wurden überigens erst vor kurzem entfernt.



Der Haltepunkt Hindenburgstraße 1981 mit einem damals üblichen roten 515. Foto ZPG



Und hier das entsprechende Vergleichsfoto aus dem Jahr 2004. Macht doch irgendwie depressiv ....



Von der anderen Seite der Fußgängerüberführung gibt es einen tollen Blick in das Tal der Wupper. 1981 war der Blick noch frei von Bewuchs, und sogar Züge konnten noch fotografiert werden. Heute ist hier nur Gebüsch, daher auch kein Vergleichsfoto. Foto ZPG



Kurz vor dem Bahnhof Steinbeck fädelt die Strecke in die Hautstrecke Düsseldorf - Hagen ein. Nach Stillegung des Sambas ist in Steinbeck einiges verändert worden Heute gibt es nur noch einen modernen Mittelbahnsteig mit Zugang von der Straßenbrücke.



Als Abschluß nochmals ein Foto von ZPG aus dem Jahre 1981. Es zeigt einen 515 in Wuppertal-Elberfeld (heute HBF) der auf seine Abfahrt nach Cronenberg wartet. Zugzielanzeiger und Fahrtziel existieren heute leider nicht mehr.

Hoffentlich hat euch diese kleine Serie über den Samba gefallen.

Allen denen ich mit diesen Bildern Depressionen verschafft habe, können sich nun zwei Wochen von diesen Bildern erholen. Danach werde ich euch aber weiter quälen ......


Carsten



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:10:29:08:53:16.

Sorry, aber die Zugzielanzeiger laufen noch, bin mir sicher man könnte sogar noch Cronenberg einstellen, wenn die Blätter noch drin sind.

Als ich vor kurzem dort war könnte ich schwören, dass diese gegen moderne ausgetauscht wurden. Vielleicht nur auf einigen Bahnsteigen?

Carsten

Danke Carsten,

für dier Mühen, die Du Dir machst - draußen wie vor dem Compi. Jetzt hast Du Dir Deinen Urlaub redlich verdient ;))

Beste Grüße
Joachim

Leider finde ich in meinen Unterlagen nichts über die Sonderfahrt. Wenn ich mich richtig erinnere, war sie jedoch
von einem örtlichen Bürgerverein nicht speziell für Eisenbahnfreunde organisiert worden.

Noch einmal zu dem Dampflokeinsatz (auch als Replik zu dem Beitrag von KDH vom 25.08.04): Im Umlaufplan
vom 5. Sept. 1949 sind sehr wohl T 12-Leistungen nach Cronenberg verzeichnet (siehe mein Beitrag vom
20.08.2004). Im EK-Baureihenbuch über die BR 50, Band 2, S. 381 ist eine Aufnahme einer 50 + 78-„Doppel-
traktion“, die bei Küllenhahn entstanden sein soll. Demnach kamen auch T 18 (versehentlich ?) auf die Strecke.
Lt. EK-Baureihenbuch über die BR 64, S. 255 waren 64 079, 223 und 359 kurzzeitig in Steinbeck stationiert.

Hallo Philosoph,

ich wünsche Dir gute Erholung, hast es Dir wirklich verdient.

Übrigends machen Deine Fotos nicht depressiv, jedenfalls nicht mich.

Vor einiger Zeit (noch vor dem Server-Umzug) war im Diskussionsforum mal zu lesen, im HistFor träfen sich "alte Säcke", die sich gegenseitig "ihre Fotoschätzchen zeigen" und "den guten, alten Zeiten hinterher trauern."

Mal ganz abgesehen von der Wortwahl, sind Deine Beiträge der beste Beweis für das Gegenteil. Denn dokumentiert werden m. E. nicht die "guten alten Zeiten", sondern die "schlechten alten Zeiten"; nämlich die Zeiten, in denen eine gleichgültige und konzeptlose Bahnpolitik dem Phänomen der Massenmotorsierung hilflos gegenüberstand, so dass am Ende weiter nichts übrig blieb, als die letzten unverbesserlichen Fahrgäste mittels bewusster Angebotsverschlechterung (Stichwort Alibizüge !!) regelrecht zu vergraulen und anschließend die Strecken stillzulegen, so dass diese einmaligen Zeugen der Verkehrs-, Regional- und Technikgeschichte verschwanden.

Die Folgen tragen übrigends nicht nur Bahnfans und-fuzzys, sondern alle, auch wenn es viele gar nicht merken oder merken wollen. Denn die Eisenbahn hat weite Regionen geprägt und nicht selten einen wirtschaftlichen Aufschwung erzeugt. Selbst Ortschaften, die nie einen Bahnhof hatten, haben oft eine Bahnhofstraße, deren Häuser oft in den Jahren des Bahnbaus entstanden. Eisenbahnanlagen bereichern oft auch das Landschafts und Ortsbild. Viele Bahngesellschaften achteten lange, bevor das Wort "corporate identity" erfunden wurden, auf eben diese und setzten auf ein einheitliches Erscheinungsbild ihrer Stationen, wobei sie auch auf regionale Traditionen Rücksicht nahmen (Verschieferung, Fachwerk, bestimmte Giebelformen oder Dachneigungen) usw. usf...
Wenn all das verschwindet, wird unsere Umgebung einförmiger, gesichts- und geschichtsloser und eben wir alle ärmer. Parkplätze gibt es überall...

Sorry, das war jetzt sehr lang und etwas "philosophisch", aber diese Gedanken kamen mir bisher bei jedem Beitrag dieser Art und ich musste sie einmal los werden.

Mit freundlichen Grüßen

Bahnhof Webau

Also ich war letzten Sonntag das letzte Mal in W-Hbf, da war alles noch beim alten. Aber gut, wenn sich seit dem was getan hat, das würde mich sehr wundern und dann nehm ich alles zurück.

Nein, dann hat mich mein Erinnerungsvermögen getrügt!

Carsten

Hallo allerseits, besonders Philosoph und 03 1008.

Zu dem fraglichen Sonderzug zitiere ich aus moderne eisenbahn, Heft 2/1972, Seite 20 (Rubrik "Eisenbahnfreunde unterwegs"; das waren Fahrt-Ankündigungen):

"IHS-Sonderfahrten März 1972

[...]
c) Samstag, 18. 3. 1972: Rund um Wuppertal. Eisenbahn-Sonderfahrt. Fahrtverlauf: W.-Elberfeld - W.-Cronenberg - W.-Elberfeld (mit BR 50) - W.Oberbarmen - W.-Loh (mit BR 94) - W.-Hatzfeld - W.-Loh (mit Straßenbahnlok der Wuppertaler Stadtwerke auf ehemaliger Strab.-Strecke) - W.-Elberfeld (mit BR 94). Abfahrt 13.50 h, W.-Elberfeld, Bf Fahrpreis DM 9,50.
[...]"

Das Zitat ist buchstaben- und zeichengetreu wiedergegeben, lediglich den Streckenstrich habe ich durch den Bindestrich mit vor- und nachlaufendem Leerzeichen ersetzt.

Es grüßt
Joachim Biemann

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