Laut einer Meldung im Straßenbahnforum [www.drehscheibe-foren.de] ist der urspr. Lowa-Tw 20 der Staßfurter Straßenbahn nach einer Odyssee in seine alte Heimat zurückgekehrt. Den Lebenslauf hat Andreas hier beschrieben: [www.drehscheibe-foren.de]. Der Gothaer vom Typ ET54 war bei seiner Anlieferung im April 1955 (als Baujahr wird 1954 genannt) der erste Neuzugang der Staßfurter Straßenbahn nach 55 Jahren und verfügte über eine Kleinspannungsanlage und druckluftbetätigte Türen. Jetzt bleibt zu hoffen, daß er bald in den Zustand seiner Staßfurter Zeit zurückgesetzt wird, also mit der Stromabnehmerstange. Schließlich war die Staßfurter Straßenbahn in der DDR die letzte Straßenbahn mit diesen antiquierten Stangen. Wer mehr zum Thema wissen will, der schaue bitte in das Buch „Straßenbahn in Staßfurt“ von Mario Schatz, Rolf-Roland-Scholze, Jens Karkuschke (erschienen im Verlag Kenning, hier aber vergriffen).



Bild 1: Der Neuling auf Probefahrt im April 1955




Bild 2: Gruppenbild mit Dame am 10.6.1955 auf dem Athenslebener Weg




Bild 3: Mit dem Bw 27 (Herbrand 1900) schlängelt sich der Tw 20 durch die damalige Karl-Marx-Straße (1957)




Bild 4: Portrait im Depot am 20.11.1957




Bild 5: Durch die Beseitigung der Häuser, die aufgrund von Bergsenkungen irreparable Schäden erlitten hatten, hat sich das Staßfurter Stadtbild enorm verändert, und so wird auch dieser Aufnahmeort nur schwer zu lokalisieren sein.




Bild 6: Abschließend zwei Bonus-Fotos, die mit dem Lowa-Wagen nichts zu tun haben, bis auf den gemeinsamen Besitzer. Der Tw 1 (Herbrand 1900) auf dem früheren Sandplatz im Verlauf der Karl-Marx-Straße, links die Rats- bzw. Adler-Apotheke (1956). Der Beiwagen Nr. 32 oder 33 war 1951 von Zwickau nach Staßfurt gekommen und hatte 1947 in Werdau einen Neuaufbau erhalten. Identische Triebwagen liefen ab 1900 bei der Straßenbahn Meiderich – Dinslaken, einer Schwester der Staßfurter Straßenbahn.




Bild 7: Auch dieses Foto befindet sich nicht in unserem Buch. Es zeigt die Lok 2 (AEG 1911) mit dem im Jahr 1953 von der Kreis Ruhrorter Straßenbahn nach Staßfurt gekommenen Both&Tilmann-Wagen 206 bei der Achenbachfabrik um 1947.


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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:06:17:15:57:56.

Da meine ganze mütterlicherseitige Verwandtschaft aus Staßfurt stammt bzw. noch dort wohnt, kenne und liebe ich Staßfurt seit den sechziger Jahren. Da war diese einmalige Straßenbahn allerdings bereits einige Jahre Geschichte. Aber mir wurde viel darüber erzählt. Z.B., wie meine Mutter ihre Puppe samt Puppenwagen schnappte und dann von Löderburg nach Hecklingen und zurück auf "große Weltreise" ging...
Deshalb war der Kauf des Buches über die "Chlorodontschaukel" natürlich auch Pflicht!

Das Bild, dessen "Aufnahmeort nur schwer zu lokalisieren sein" wird, dürfte etwa 300m südlich der Bodebrücke (ich glaube Karl-Marx-Straße, bin mir beim Straßennamen aber nicht mehr sicher) aufgenommen sein; und zwar etwa dort, wo sich heute in einem parkähnlichen Freigelände die Gedenktafel für den ersten deutschen Kalischacht befindet.





2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:06:17:10:20:16.

ludger K schrieb:
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> Schließlich war die
> Staßfurter Straßenbahn hierzulande die letzte
> Straßenbahn mit diesen antiquierten Stangen.
Wurde die Staßfurter Bahn früher oder später als Hamburg (1978) stillgelegt? (Wenn man es ganz genau nimmt, befindet sich die letzte mit Trolleystangen betriebene Straßenbahnstrecke am Schönberger Strand - im Prinzip sogar eine Neubaustrecke mit Stangenbetrieb, wenn auch nur als gaanz kurze Museumsstrecke. Aber ich korinthe zu sehr...)

Ansonsten: Schöne und seltene Bilder eines mir so nicht bekannten Betriebs.

Schon aus Wikipedia [de.wikipedia.org] kann man folgendes erfahren:

Eröffnung: 10. April 1900
Streckenlänge: 10 km
Spurweite: 1000 mm
Streckenführung: Achenbach - Hecklingen - Kohlengrube Löderburg
Einstellung: 31. Dezember 1957

Die Hamburger waren also deutlich später ...

Gruppenbild mit Dame enstand auf dem Athenslebener Weg .

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Hallo!

Wir haben noch einen geringen Restbestand des Staßfurt-Buches aus Ludger Kenning´s Verlag im Angebot. Bei Interesse nehme ich Bestellungen per PN oder Email (g-wranik@t-online.de) gern entgegen.

Viele Grüße
Guido

Leipziger Freundeskreis Nahverkehr e.V.

Hallo Erstmal,

Karl-Marx-Straße wäre zum Aufnahmezeitpunkt richtig, heute heißt sie wieder Steinstraße.
Der Park wäre links neben dem Gebäude, die selber heute noch alle 3 stehen. Allerdings gibt es statt der Sportlerwerbung heute welche für das Theater. Der Fotograf würde auf dem Abzweig zum Bahnhof stehen (Wassertorstraße) wenn es ihn zu der Zeit noch gegeben hätte.

Holger Kames schrieb:
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> Das Bild, dessen "Aufnahmeort nur schwer zu
> lokalisieren sein" wird, dürfte etwa 300m südlich
> der Bodebrücke (ich glaube Karl-Marx-Straße, bin
> mir beim Straßennamen aber nicht mehr sicher)
> aufgenommen sein; und zwar etwa dort, wo sich
> heute in einem parkähnlichen Freigelände die
> Gedenktafel für den ersten deutschen Kalischacht
> befindet.