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 21 - Stuttgart 21 

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Die Bahn ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen...

geschrieben von: sumsemann

Datum: 26.11.10 21:08

... wenn ich die heutigen Einlassungen der Befürworter richtig verstanden habe. In der gleichen Veranstaltung wurde aber auch gesagt, dass die Kalkulation der Kosten nicht wie bei einem "normalen" Unternehmen erstellt wird, sondern in der Methodik der Kameralistik. So würden "Chancen" (sprich vermutete Kosteneinsparungen) auch kostenmindernd berücksichtigt, "Risiken" (also mögliche Mehrkosten) aber mit '0' bewertet. So läßt sich wohl nahezu jedes Projekt "politisch" passend rechnen. Hab' ich da was falsch aufgeschnappt (konnte nur geringe Teile der heutigen Mammut-Runde sehen)?

Wenn es der Mappus-Gang nur noch darum geht, "Gelder" nach BaWü fliessen zu sehen, dann hätte man bei realistischer Betrachtung erst mal dafür gesorgt, dass die badische Rheintalstrecke endlich zügig und umweltverträglich fertig gestellt worden wäre. Fazit: Der MP und seine Gönnerin wollen um jeden Preis "ihr" persönliches Denkmal - und da eignet sich der Maulwurfsbahnhof mit seinem Gedöns samt SFS nun mal eher als ein GV-Projekt.

Ja, und der "durchschnittliche" Wähler interessiert sich eher am Rande für die Eisenbahn. Da werden sich nur wenige Bahn-Enthusiasten für die Schlichtungsprotokolle interessieren. Genau darauf setzen Merkel/Mappus.

Die Bahn hat Baurecht - und die Bahn baut (weil sie preiswerter keinen neuen Bahnhof bekommen kann). Im Endeffekt: "viel Lärm um Nichts".

mit freundlichem Verdruß

Der Bahn mache ich auch keinen Vorwurf...

geschrieben von: Tequila

Datum: 26.11.10 22:03

...wie du schon sagtest, ist es rechtlich ein privatwirtschaftliches Unternehmen.

Wenn ihr nun quasi ein Bahnhof geschenkt wird (Einnahmen aus Grundstücksverkäufen und Verzinsung bis 2019 ergeben ungefähr den Kostenanteil, an dem die Bahn offiziell an $21 beteiligt ist) und ihr damit die ansonsten notwendigen Sanierungen in und um K20 abgenommen werden, wäre sie schön blöd, wenn sie das ausschlagen würde.
Insofern habe ich durchaus Verständnis für ihr hartnäckiges Festhalten an diesem Projekt.

Kein Verständnis habe ich allerdings für das Rumtricksen, Schönrechnen und Verschweigen von Fakten.

Gruß,
Nik

† 14.12.2014: Goodbye, RE 4 Halle - Hannover †

So wurde es tatsächlich gesagt

geschrieben von: ET50

Datum: 26.11.10 22:13

und zwar von den Wirtschaftsprüfern selbst. Leider teilweise sehr verklausuliert. Die Wirtschaftsprüfer sind äußerst geschickte Burschen. Sie sind mit allen Tricks vertraut, wie man einserseits zwar das Richtige sagt (Damit man nicht belangt werden kann) dies aber für den Normalsterbliche in einr Art Geheimsprache verschleiert. Man muss v.a. immer sehr genau auf die Ausschlüsse achten, d.h. es wimmelt von Aussagen, wie 'Das haben wir übernommen, weil wir es in der Kürze der Zeit oder weil es fachlich nicht bewertbar ist (z.B. Geologie) nicht bewerten konnten).
Trotzdem konnte man meiner Ansicht nach erkennen:

- die derzeitigen Kosten von 4,1 Mrd sind der Best Case, d.h. da darf nicht ein einziges Risiko eintreten
- der Worst Case wurde nicht betrachtet, er ist sozusagen nach oben offen
- In den kalkulierten Kosten sind keine Folgeaufträge enthalten, die aber nach Aussage der Wirtschaftsprüfer bei Bauprojekten immer auftreten
Kefer hat übrigens etwas dafür wichtiges bestätigt: Die Baugrundrisiken trägt definitiv der Auftraggeber - da hat er wohl vor der Realität kapituliert). Übrigens: Dies haben die Wirtschaftsprüfer so ausgedrückt, dass sie nach DERZEITIGEM Projektstand davon ausgehen, dass das Budget ausreicht. Das ist einer dieser verklausulierten Aussagen. Folgeaufträge kann man natürlich heute noch nicht kennen (aber man könnte bzw. müsste einen Risikozuschlag machen)

Die Prüfer haben auch erwähnt, dass sie akzeptiert haben, dass die Bahn AG nach kameralistischen Grundsätzen kalkuliert und haben klar gesagt, dass sie das Projekt in der freien Wirtschaft anders kalkulieren würden. Mich hat gewundert, dass keiner der Gegner dies Steilvorlage für die einfache Frage genutzt hat, was bei einer solchen Kalkulation eigentlich herauskäme.

Also: Für mich war diese Runde die Bestätigung dafür, dass das Projekt erheblich mehr kosten wird. Der Risikopuffer ist bereits voll vervespert und nach oben gibt es derzeit keine Grenze.

Eine Frage habe ich aber doch noch: Was hat eigentlich Kefer mit seinem Dreisatz bezweckt? Ich hatte den Eindruck, dass er bewußt Verwirrung stiften wollte. Er hat wohl erkannt, dass Geißler was 'einfaches' wollte und hat ihn damit auf seine Fährte gelockt. Zunächst ist ihm dies ja auch gelungen.

Gruß,
Ewald

Nicht belastbare Finanzierung

geschrieben von: westbahner

Datum: 26.11.10 22:41

So wie die Wirtschaftsprüfer das formuliert haben war das für jemanden, der unternehmerisch planen und finanzieren muss, eine deutliche Watschen. So sahen der Kefer und die Gönner zwischenzeitlich auch aus.

Offensichtlich hat wirklich keiner der Gegnervertreter die Sprache der Wirtschaftsprüfer verstehen und aufgreifen wollen oder können: kurz gefasst lief es nämlich darauf hinaus, dass die Bahn kein Worst-Case-Szenario hat in ihrer Finanzierung.

Wenn ich so meine Grüdnung betrieben hätte, hätte ich nie einen Cent vom Staat (Existenzgründerzuschuss) und kein Kapital von der Bank bekommen. Willkommen im Land mit der privatwirtschaftlichen Bahn!

Gruß aus im Westen ganz oben

Re: Nicht belastbare Finanzierung

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 27.11.10 01:00

Wie bist du denn an den Kredit gekommen ohne deine Kalkulation zu schönen?
Banken verlangen von ihren Kunden auch in die Zukunft zu sehen,obwohl das keiner kann.
Dasgleiche haben die Wirtschaftsprüfer auch ausgesagt.
Und immer wieder von Seiten der Gegner,ich find was in der Unterlagen und übertrage es aufs ganze Projekt,nur diesmal hat Geissler die Truppe zurechtgestutzt,es ging um einen Satz für den Fildertunnel der aussagt das dort sparpotenzial von 49% vorhanden ist.Die Gegner werten es natürlich aufs ganze Projekt.
Je nachdem was man dort findet,kann man sparen,ist dort Gestein was sich gut zur Betonverarbeitung eignet vorhanden,spart man sich den Beton teuer einzukaufen und kann ihn selbst herstellen,siehe Gotthart,da ist massenweise Gestein in Form von Beton wieder in den Berg zurückgewandert.Kommt die TBM schnell vorran weil das Gestein es hergibt,spart man Geld,ist es zu hart dauerts und kostet.Die erbeuer des Gottharts konten ein Lied von der abwechslung singen.
Vielleicht stossen sie ja auch auf eine Goldader,man weiss es nicht.
Heute kann die Tonne Stahl 100euro kosten ,morgen nur 20,und und und.

Falls jemand die Sendung komplett gesehen hat ich habe gegen 16uhr umgeschaltet,haben die gegner nun ihre Kalkulation auf den Tisch gelegt,wie Geissler es forderte?

mfg