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Beitrag am 26. September 2012 um drei aktuelle Bilder ergänzt!




DEV Bruchhausen-Vilsen - Asendorf im Jahre 1978




Im September 1978, ich war nur wenige Tage von meiner ersten TMT-Tour zurück, brachen wir mit drei Mann an einem schönen September-Sonntag auf nach Bruchhausen-Vilsen, wo sich die erste Museumseisenbahn Deutschlands befinden sollte. Seit einem Jahr war man EK- und EM-Leser und bekam so allmählich einen Überblick, wo es irgendetwas Interessantes zu sehen gab. Und „1. Museumseisenbahn“ hörte sich nach etwas Besonderem an. Also ging die Fahrt mit einem VW-Käfer in Bad Iburg, bzw. Georgsmarienhütte los.

Zwar wurde einiges fotografiert, aber zum einen mußte zunächst noch ein Ogachrome 100 voll gemacht werden, bevor mein erster Fujichrome RD 100 zum Einsatz kommen sollte. Das verwendete Filmmaterial war damals in erster Linie eine Frage des Preises und der Fuji war zwar billiger als ein AGFA CT oder ein Kodachrome, aber immer noch erheblich teurer als ein Revuechrome (Quelle), Peruchrome oder ein Ogachrome, aber eine interessante Preis-/Leistungs-Alternative und wurde zunächst für das nächste Jahr mein bevorzugter Diafilm. Zweites Manko war eine Kleinbildkamera mit kombinierter Zeit-/Blendeneinstellung und 38mm-Objektiv, die das Ergebnis nicht gerade besser werden ließ, insbesondere wenn sich die Sonne bei bewegten Objekten, was Bahnen nun mal in der Regel sind, hinter eine oder mehrere Wolken verzog. Also verlor ich zunächst das Interesse an Museumsbahnen und die Bilder dieses Tages verschwanden in einem Pappkarton, was ihnen auch nicht unbedingt zuträglich war.

Als wir nun am Wochenende wieder mal mit der HiFo-Grünkohlfahrt Bruchhausen-Vilsen einen Besuch abstatteten und auch mal einen Blick in die Werkstatt werfen durften, erinnerte ich mich an diese Aufnahmen und begann gleich am Sonntag danach zu suchen. Ich fand sie auch recht bald und eine erste Inaugenscheinnahme versprach brauchbare Aufnahmen, wenn sie denn am PC bearbeitet würden. Und hier ist das Ergebnis.

Ich habe jetzt nicht mehr die genaue Reihenfolge auf dem „Bildschirm“, aber die Bildnummern sprechen eigentlich eine deutliche Sprache, so dass ich glaube diesbezüglich nichts falsch gemacht zu haben.

Bild 01: Bei unserer Ankunft fanden wir zunächst keinen Museumszug vor, so dass wir uns zunächst den
abgestellten Fahrzeugen widmeten. Mit der V 3 (KHD 55735/1954, B-dh, ex Euskirchener Kreisbahn 21, ex
VGH V 122) und einer Handhebeldraisine wurde der Ogachrome gefüllt und danach der Fujichrome eingelegt:




Bild 02:




Bild 03: Im Schmalspurteil des Bf Bruchhausen-Vilsen standen diese Wagen abgestellt:




User "Brokser" schreibt dazu:

Bild 3 (von vorne nach hinten):
Wagen 6 (Gotha 1900) ex Rendsburger Kreisbahn Nr.6, ex Sylter Inselbahn
Wagen 11 (Görlitz 1895) ex Franzburger Kreisbahn Nr.7, ex Deutsche Reichsbahn 901-312
Wagen 7 (Herbrand 1909) ex Kreisbahn Leer-Aurich-Wittmund Nr. 9'', ex Kreisbahn Aurich Nr. 577

Bild 4 (von links nach rechts)
Wagen 5 (Hannoversche Waggonfabrik 1898): ex Steinhuder Meer-Bahn Nr. 5, ex Kreisbahn Emden-Pewsum-Greetsiel Nr. 591, ex Kreisbahn Aurich Nr. 591
Wagen 4 (Maschinenfabrik Esslingen 1935): ex DRG (Nagold-Altensteig Nr. 6), ex DB (Inselbahn Wangerooge Nr.112)



Bild 04: Ein fotografischer Blick auf die damalige Fahrzeughalle durfte auch nicht fehlen:




Bild 05: Ebenfalls dort stand dieser Güterwagen, der B.E.G. 122 (Brohltal-Eisenbahn-Gesellschaft?), zur Aufarbeitung abgestellt:




Bild 06: Nun hieß es aber einige hundert Meter hinaus an die Strecke laufen, denn in Kürze sollte der Dampfzug aus Asendorf eintreffen. Die Lok
HOYA (Hanomag 3341/1899, C n2t, ex Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf/VGH) kam mit dieser bunt gemischten Wagengarnitur vorbei gefahren:




Bild 07:




Bild 08:




Bild 09: Im Hintergrund sind die Anlagen des DEV auszumachen:




[i]Bild 10: Anschließend mußte die Lok restauriert werden:




Bild 11:




Bild 12:




Bild 13: Im Hintergrund der Salonwagen 18:




Bild 14: Schließlich mußte dem nächsten Zug noch ein Verstärkungswagen beigestellt werden:




Bild 15: Wir aber machten uns auf zur Fahrt nach Asendorf. Unterwegs begegnete uns in Heiligenberg der T 42 (Dessauer Waggon-
fabrik AG 3214/1939, C4vT, ex Franzburger Kreisbahnen 1124, ex DR VT 137 532) auf seinem Weg nach Bruchhausen-Vilsen:




Bild 16:




Bild 17: Im Bf Heiligenberg stand u.a. auch dieser interessante kombinierte Post-/Packwagen abgestellt:




Bild 18:




Bild 19: Wir erwarteten anschließend den T 42 in der Feldmark hinter Heiligenberg. Im Schlepp hatte er einen 2-achsigen Flachwagen:




Bild 20:




Bild 21: Zu dem Zeitpukt hatte ich meine experimentelle Phase und so entstand etwa an derselben
Stelle diese etwas ungewöhnliche Aufnahme der herannahenden Lok „HOYA“ und ihrem Zug:




Bild 22: Ein Sprung in den Graben und es entstand die nächste Aufnahme des Zuges. Ich erhoffte mittels dieser
Perspektive das „Lokomotivchen“ (der Schweizer wurde sagen: „die Loki“) etwas imposanter erscheinen zu lassen:




Bild 23: Als der Zug Asendorf erreichte, hatte sich die Sonne leider für längere Zeit hinter einigen Wolken versteckt:




Bild 24:




Bild 25:




Bild 26: Im Bf Asendorf mit seinem Empfangsgebäude müßte zur Rückfahrt umgesetzt werden:




Bild 27:




Bild 28:




Bild 29 Ein letztes Mal versuchten wir eine Aufnahme im Vilser Holz, was allerdings bei den vorherr-
schenden Lichtverhältnissen und dem einfachen Equipement eher bescheiden ausfallen mußte:





So endete dieser Besuch bei der Museumsbahn Bruchhausen-Vilsen. In den folgenden Jahren habe ich um Museumsbahnen (meist) einen großen Bogen gemacht. So blieb dieser Besuch bis heute der einzige bei diesem Bähnchen. Aber es ist beschlossene Sache, dass dieses nicht so bleiben soll. Mal sehen, wann es passt und wir mal wieder Deutschlands 1. Museumseisenbahn besuchen werden.



Nachtrag vom 22. September 2012:

Ich hatte heute zusammen mit meiner Frau meine Schwiegermutter und ihre Schwester aus dem Urlaub in Otterndorf abgeholt. Auf der Rückfahrt speisten wir gerade zu Mittag im Alten Bahnhof in Bruchhausen-Vilsen (sehr gut und reichlich!), als der Museumszug mit der Lok Plettenberg bereitgestellt wurde. Nach dem Essen fuhren wir weiter und erreichten Heiligenberg just in dem Moment, als der Zug dort hielt. Da ich zur Zeit nur eine digitale Kompaktkamera zur Verfügung habe, hielt ich nur kurz an und fotografierte den Zug bei der Abfahrt aus dem Bf Heiligenberg, direkt an der B 6. Zudem schien gerade mal die Sonne, nachdem es zuvor noch einige kräftige Schauer gegeben hatte. Hier das Ergebnis:


Bild 30: DEV-Lok "Plettenberg" verläßt mit reichlicher Dampfentwicklung am 22. September
2012 mit ihrem Museumszug den Bf Heiligenberg zur Weiterfahrt nach Asendorf:




Bild 31:




Bild 32:





Bis neulich – natürlich bei DSO

Rolf Köstner



Dieser Beitrag erscheint auch im Forum "Historische Bahn"





6-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:11:18:12:46:23.

Hallo,

schöne Bilder, die für mich mit sehr vielen schönen Erinnerungen behaftet sind. Vielen Dank dafür.

Zur Identifikation der Wagen:

Bild 3 (von vorne nach hinten):
Wagen 6 (Gotha 1900) ex Rendsburger Kreisbahn Nr.6, ex Sylter Inselbahn
Wagen 11 (Görlitz 1895) ex Franzburger Kreisbahn Nr.7, ex Deutsche Reichsbahn 901-312
Wagen 7 (Herbrand 1909) ex Kreisbahn Leer-Aurich-Wittmund Nr. 9'', ex Kreisbahn Aurich Nr. 577

Bild 4 (von links nach rechts)
Wagen 5 (Hannoversche Waggonfabrik 1898): ex Steinhuder Meer-Bahn Nr. 5, ex Kreisbahn Emden-Pewsum-Greetsiel Nr. 591, ex Kreisbahn Aurich Nr. 591
Wagen 4 (Maschinenfabrik Esslingen 1935): ex DRG (Nagold-Altensteig Nr. 6), ex DB (Inselbahn Wangerooge Nr.112)

Viele Grüße,
Jens

Ach, wie schön. Gerade um die Zeit herum muß ich als 10jähriger das erste mal dort gewesen sein. Seitdem lässt mich "meine" Bahn nicht mehr los.
Damals gab es die "Muselbahn" schon 12 Jahre und war inzwischen fest etabliert und auf dem Wege zum "erwachsen-sein". Die Fahrzeuge sahen schon recht gefällig aus. Bahnhöfe und Bahnsteige waren angelegt. Es gab die Werkstatt (etliche Jahre gab es vor dieser nur den freien Himmel!). Nochmal 10 Jahre später würden die Loks nicht mehr in diesem hässlichen "laubfroschgrün" rumfahren, die Werkstatt hätte eine Schieferfront und die lange, unschätzbare Fahrzeughalle wäre gebaut. Fahrzeuge wären restauriert und nicht nur "aufgearbeitet". Die Gleise im Bhf. Bruchhausen-Vilsen würden (absolut nicht mehr kleinbahn-gerecht) im Schotter liegen. Es ging von Jahr zu Jahr aufwärts.

Noch eine kleine Anmerkung zu den Bildern:

Bild 1
Der "Ziethel" ist schon lange nicht mehr so rostig und ein unverwüstlicher "Alltagshobel" geworden. Ein "Deutz" eben.

Bild 2
Die Handhebeldraisine gibt es immer noch und wird oft genutzt. Vor allem den Berg rauf und dann wieder runter ist immer wieder ein Erlebnis.

Bild 3
Es gibt nicht wenige, die dieses "Provisorium" (das originale Bahnhofsgebäude mitsamt Bahnsteig zu benutzen war noch lange nicht absehbar) aus der Zeit "gemütlicher" finden, weil alle im Betrieb beschäftigten Museumseisenbahner
dichter besammen waren.

Bild 4
Aus dem Bäumchen neben der Bank ist ein stattlicher (ich weiß gar nicht, was für einer) Baum geworden, um den ein Bank drumgebaut wurde. Der absolut schönste Platz in der warmen Abendsonne mit dem Feierabendbier.

Bild 5
dürfte in Heiligenberg aufgenommen worden sein. Die Schuppen sind vor über 20 Jahren neu aufgebaut worden.

Bilder 19-22 sind in der "Vilser Heide; Heiligenberger Kurve" aufgenommen worden, kurz VOR Heiligenberg (von Vilsen aus gesehen)

Bild 27
Auch scherzhaft "S-Bahn-Haltestelle" genannt.

Gruß
Thorsten

Hallo an alle,
bitte doch keine Etschuldigungen für schlechte Bilder; wegen Wetterverhältnissen oder ähnlichem; wir sind für alle Bilder aus der Vergangenheit interessiert, und seien sie noch so schlecht. Jedes hat einen historischen Hintergrund. Hier geht es bestimmt nicht um die Bewertung eines einzelnen Fotografen. Jeder hat mal mit ´ner "Click" angefangen, und gerade diese Aufnahmen sind interessant. Leute, habt Mut, diese Aufnahmen zu veröffendlichen.
Gruss Markus