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Moderatoren: Klaus Habermann - JensMerte - TCB
31.Oktober 1961- 31.Oktober 2011: "50 Jahre" 58 3049

Am 31.Oktober diesen Jahres jährte sich die Endabnahme der 58 3049 im Raw "7.Oktober" Zwickau zum 50. Mal.

Deswegen habe ich mich entschlossen kurz mal etwas zur Lok hier zur schreiben und den Stand der Musealen Aufarbeitung zu zeigen. Gebaut 1920 bei Hanomag in Hannover und als "Coeln 5617" in Dienst gestellt. 1925 in 58 1725 umgezeichnet und nach jetzigen Erkenntnissen von 1920 bis 1945 im Bw Lübbenau beheimatet gewesen, 1945 dann in Dessau, 1946 bis 1947 beim Kolonendienst im Bw Schöneweide im Einsatz, 1947- 1949 dann in Sangerhausen beheimatet. Anschließend bis zur Rekonstuktion in Gera im Einsatz gewesen.

Vom 6.September bis 31. Oktober 1961 dann in bekannter Weise in Zwickau rekonstruiert, neuer Kessel, Rahmen vorgeschuht, neuer 4-achsiger Tender usw... . Ihr erster Einsatz erfolge von Riesa aus, dann Engelsdorf, Saalfeld, Gotha, Gera und schließlich Glauchau wo sie von 1975 bis zum 3. August 1981 im Einsatz war. Aufgrund noch vorhandener Kesselfristen wurde sie bis Anfang der 90er Jahre als Heizlok im Lokschuppen eingesetzt und entging so ihrer Verschrottung, ebenso wie die 58 3047 die allerdings auch offizielle Museumslok war. Aufgrund der in Glauchau vorhandenen Schuppenbauart "Potsdam" (typisch für Sachsen, 2 Stände pro Tor) bekam sie als Heizloktender einen 3T 20 von der Orginal- G12 "verpasst" damit der durch die kürzere Bauart bedingt danebenliegende Schuppenstand weiter benutzt werden konnte. Bei Bedarf wurde der Tender ohne Lok mit einer Kleinlok oder ASF zur Bekohlung gefahren und die Heizlok konnte derweilen weiter im Einsatz bleiben.

Natürlich wurden beim Umbau zum Dampfspender etliche nicht mehr benötigte Teile oder Teile die im Weg waren entfernt. Kaum einer dachte damals das die
Lok noch eine "Museale Zukunft" haben sollte. Trotzdem wurden GLÜCKLICHERWEISE viele Teile aufbewahrt, so zum Beispiel die Kuppelstangen von der ersten bis zur vierten Achse, ebenso wie die Bremsteile und die abgebrannte Bremswelle. Die fünfte Kuppelachse wurde ausgebaut und eingelagert um die Lok besser entschlacken zu können. Irgendwann wurde der Dampfspender nicht mehr benötigt und stand mit ungewisser Zukunft abgestellt.

Im November 1992 kaufte der 1990 in Dresden gegründete Verein "Sächsischer Eisenbahnfreunde" schließlich den Dampfspender um ihn als Zeuge regionaler
Eisenbahngeschichte zu erhalten. Eine Orginale G 12 wäre den Beteiligten zwar lieber gewesen, aber eben nicht mehr zu bekommen und auch die 58.30 wurde 1972 für einige Wochen vom Bw Aue aus eingesetzt (58 3036) und somit war der regionale "Bezug" auch vorhanden ;o).

Im Jahre 1992 wurde sie noch in das neue Domizil des Vereins nach Schwarzenberg gebracht und sie hatte damals (meines Wissens nach) sogar noch Kesselfristen, sie wurde aber nicht nocheinmal unter Dampf gesetzt. Wie schon oben erwähnt, verlor sie im Heizlokeinsatz ihren orginalen Tender,
so sah sich der Verein nach passendem Ersatz um. Die 3049 war Zeit ihres Lebens nur mit einem Neubautender gekuppelt. Eine Ersatz für diesen zu bekommen wäöre damals kein großes Problem gewesen, aber da die 3047 bereits so einen hat, und die Reko eigentlich dafür bekannt war sämtliche
4-achsigen Reichsbahntender einmal an ihr gehabt zu haben, viel die Wahl auf den Umbautender 2´2´T 32, der zuletzt mit 44 1623 gekuppelt war als sie Heizlok in Görlitz war (soweit ich weiß). Aus Ermangelung von Neubautendern bekam die Reko- 58er sämtliche 4-achsigen Tender der DR "verpasst" die greifbar und aufarbeitungswürdig schienen... :
Altbau-2´2´T26, Neubautender, Wannentender (58 3003), Länderbahntender 2´2´T 31,5, Umbautender 2´2 T32 und 2´2´T34.

Nochwas zum Umbau- Tender 2´2´T32. Er entstand aus dem 2´2´T 31,5 wie sie die Pr. P10 zum Beispiel hatte. Er bekam einen größeren Kohlenkasten um 10 statt 6 Tonnen laden zu können, ebenso wurden die ersten ca. 1,5 Meter des Tenders "Neu" gebaut um durch z.B. Werkzeugschränke in Einheitsbauform dem Personal vernünftige Arbeitsbedingungen zu geben. Gut erkennbar an der unteren Kante am Wasserkasten und an den fehlenden Nietenreihen. Dabei erhöhte sich auch auch der Wasserrauminhalt auf 32 m3. Ein weiterer Tender dieser Bauform ist im aufgearbeitetem Zustand lediglich noch an Hilbersdorf im SEM an der 44 1338 zu sehen.

Im Jahre 1993 begann die Aufarbeitung der 58 3049 in Schwarzenberg, erste Erfolge waren der Einbau des Mischvorwärmers, der Windleitbleche und der Sandkästen... Alles weitere würde den Rahmen hier sprengen und mehrere Bände füllen ;o) ! Im Jahre 2011 konnte endlich das Fahrwerk vervollständigt werden was ohne die Hilfe externer Sponsoren nicht möglich gewesen wäre. Der lange Aufarbeitungszeitraum ist natürlich dahingehend geschuldet, das es auch noch andere und dringendere Projekte gibt im Verein, so das nur bei "Gelegenheit" eben dran gearbeitet werden kann. Stellvertretend für die erfolgte Museale Aufarbeitung sei auf diese Galerie auf der Vereins-Seite verwiesen: [www.vse-eisenbahnmuseum-schwarzenberg.de]

Natürlich sucht der Verein um den Einsatz der Lok dokumentieren zu können IMMER Fotos aus ihrer Betriebszeit, wobei natürlich die "Glauchauer" Zeit
mit am besten Dokumentiert ist und die Einsätze vorher weniger. Oder eben aus der Zeit vor der Reko noch als 58 1725, da dürfte fast garnichts bildhaft dokomentiert sein.

Anbei noch einige "Vorher-Nachher" Aufnahmen um den Zustand der Lok bei der Übernahme im Jahre 1992 und Heute zu dokomentieren. Bildautor: Ralph Mildner


19920425_glauchausachs2_1200x1200_120KB.jpg

Glauchau, 1992


19920425_glauchausachs2_vergleichsbild_20090724_1200x1200_120KB.jpg

Schwarzenberg, 2010


20110806_1200x1200_120KB.jpg

Schwarzenberg, Triebwerksnahaufnahme September 2011

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:11:02:01:14:35.

Teil 2: Jubiläum- "50 Jahre" 58 3049....

geschrieben von: TRO

Datum: 02.11.11 01:11

19920425_glauchausachs1_1200x1200_120KB.jpg

Glauchau, 1992.

19920425_glauchausachs1_vergleichsbild_20090520_1200x1200_120KB.jpg

Schwarzenberg, 2011.

In nächster Zeit werden die Sandfallrohre noch komplettiert, Kleinteile ergänzt und zum Schluss ist eine Neulackierung der Lok geplant, der Tender ist ja bereits fertig aufgearbeitet. Und eventuell 2012 oder 2013 kann dann die Aufarbeitung nach ca. 20 (!!!) Jahren abgeschlossen werden, um vielleicht im Rahmen einer kleinen Feierstunde noch würdig begangen zu werden.

Sind Fragen, Meinungen, Kritiken und Tendenzen zu diesem Artikel noch anzumerken ???

[www.vse-eisenbahnmuseum-schwarzenberg.de]

Mfg TRO.

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Re: Teil 2: Jubiläum- "50 Jahre" 58 3049....

geschrieben von: Matthias Muschke

Datum: 02.11.11 09:36

> Sind Fragen, Meinungen, Kritiken und Tendenzen zu
> diesem Artikel noch anzumerken ???

Ja. ;-) Die große unbekannte Komponente ist der Tender. Gibt das Tenderheft genaueres zum Umbau her?
Wenn man sich nämlich Bilder der umgebauten 44er und 58er Tender anschaut, so stellt man fest das vermutlich Zwickau (?) die Tender anders umbaute als Meiningen (?) die der 44. Die 58er Tender waren nicht verlängert und hatten auch seitlich keine Schranktüren. Das straft nebenbei die Aussage Lügen, dass der Tender zum Einbau des Einheitskuppelkastens vorn hätte verlängert werden müssen... Ich kenne nur drei 58.30, die offenbar später im Tausch solche vermutlich ex-44 Tender erhalten haben. Ist zumindest ein interessantes Kapitel mit dem sich wohl noch niemand beschäftigt hat.
Ansonsten Danke für die Würdigung - und wenn es mal besser geht gibt es bestimmt noch eines der 58.10-21 Torsi zu bekommen, ebenso wie ja noch immer eine Altbau-50 auf Rückkehr in die Heimat wartet. Aber das steht und fällt wohl mit der wirtschaftlichen und sozialen Situation vor Ort - ich komme ja auch nicht zurück...

MfG

MMM

"Gibt es zwei- bzw. dreiachsigen Reko-Wagen der DR (Bage, Baage, Dage oder Bagtre), die die gleiche Breite aufweisen, wie die vierachsigen Reko Wagen z. b. der zuvor genannten Hersteller? Also schmaler sind, als die Wagen von Piko und Roco!
Viele mögen die 1-1,5 mm breitenuntershcied nicht stören und mich wiederum ist es egal, welche breite nun die Maßstabsgereue ist - mir wäre nur wichtig, dass die Personenzugwagons der DR in meiner Zugkombi ziemlich gleichbreit sind..."

🤦‍♂️😂🤷‍♂️

Quelle: Stummiforum..

[www.stummiforum.de]

Re: Teil 2: Jubiläum- "50 Jahre" 58 3049....

geschrieben von: DuKabina?!

Datum: 02.11.11 12:42

Hallo TRO,

von mir gibts da Dir und Deinen Mitstreitern einfach nur mal ein Dankeschön für Eure Geduld und Eure Arbeit an dieser Lok. Gut Ding will eben Weile haben und wenn das Ziel dann mal erreicht ist, ist es doch schön, auch wenn es 20 + X Jahre gedauert hat. Schön, dass Ihr diese Maschine der Nachwelt somit erhaltet. Die 58.30 ist sowieso meine unangefochtene Lieblings(reko)lok. Dies dürfte wohl an meinem Wohnort der Kinderzeit (Meerane/Sa.) liegen.

Grüße,
Jens

Der Tender...

geschrieben von: TRO

Datum: 02.11.11 21:43

Hallo.

Zu dem Tender, der heute an der 58 3049 hängt, kann leider nicht viel gesagt werden. Ein Tenderheft konnte beim Kauf damals
meines Wissens nicht mit übernommen werden. Wie gesagt, er hing zuletzt an 44 1623 als sie als Heizlok eingesetzt war.
Hersteller konnte keiner ermittelt werden, nur die Ersatz-Fabriknummer "0115" an einem Blechschild am Werkzeugkasten an der Tenderrückwand.

Im "Tender-Archiv" vom Transpress- Verlag ist auf Seite 79 zu besagtem Umbautender 2´2´T 32 auch nicht viel gesagt worden.
Auch nicht wo und wieviele Tender umgebaut worden sind. Es liegt aber Nahe, das jedes RAW seine Tender selbst umbaute.
Wie dem 58.30 Buch von Rainer Heinrich zu entnemen ist, waren die 58 3010, 3034, 3035, und 3038 mit diesem ausgerüstet waren.
Der weitaus größere Teil bekam den Länderbahntender 2´2´T 31,5 oder den 28er Neubautender.

Mfg TRO.

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Re: Teil 2: Jubiläum- "50 Jahre" 58 3049....

geschrieben von: BR 22

Datum: 06.11.11 22:06

Vielen Dank TRO für diesen Artikel und vielen Dank allen Beteiligten an der Aufarbeitung dieser seltenen Maschine. Wieder eine "von den Toten auferstandene" Maschine die eindrucksvoll belegt was Erhaltung und der Wille einigere weniger Enthusiasten wert ist.

Ich hoffe das der Eine oder Andere in diesem Zusammenhang auch mit den Sammlungen in Hermeskeil, Tuttlingen und Falkenberg in Zukunft etwas "fairer" umgehen kann und sieht das alles was noch vorhanden ist auch wieder in altem Glanz auferstehen kann.

In diesem Sinne,
bis das der Schneidbrenner uns trennt ist nichts verloren!

Gruss aus dem hohen Norden,
BR 22

Re: Teil 2: Jubiläum- "50 Jahre" 58 3049....

geschrieben von: Steffen Hennig

Datum: 11.11.11 08:31

Hallo
Schön ist sie geworden, die 58 3049.
Zum Tender nochmal: Das war der langjährige Tender der 44 2394 in Görlitz. Erst in den 90er Jahren tauschten dann in Görlitz die 44 2394 und 44 1623 ihre Tender. Der T34 von 44 1623 hängt heute noch an der 44 2394 in Falkenberg. Nachdem die 44 1623 dann ihren Tender an 58 3049 abgab, bekam sie den T34 der zerlegten 44 2350 den sie dann bis heute noch hat.
Gruß
Steffen

Re: Teil 2: Jubiläum- "50 Jahre" 58 3049....

geschrieben von: TRO

Datum: 11.11.11 13:24

Aha, Danke.

Mit dem Tendertausch der Görlitzer Heizloks, das war bisher noch nicht bekannt !

Kannst irgendwelche Sonstigen Aussagen zum Umbautender machen, den die 3049 aktuell hat ???
Außer seine Herkunft, die du ja gut erläutert hast, ist sonst nur noch seine Ersatz-Fabriknummer "0115" bekannt.

Lg TRO.

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