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Großenbrode Kai 1958 im Modell

geschrieben von: windbergbahn

Datum: 04.11.11 10:01


...zumindest als virtuelles Modell bin ich gerade dabei, mir einen langgehegten Modellbautraum zu erfüllen: Die Nachbildung des seit nunmehr schon fast 50 Jahren geschlossenen und abgerissenen Puttgarden Vorgängers, des Fährbahnhofs Großenbrode Kai.


http://up.picr.de/8663986sdf.jpg

So sieht Großenbrode Kai heute aus der Luft aus (Bild aus einem dortigen Schaukasten): Der Blick geht von den zwischen den Betonfundamenten des ehemaligen Fähranlegers 2 vertäuten Segelbooten auf die alte Wartehalle oberhalb des Anlegers. Auch das Empfangsgebäude mit der Zollhalle (rechts oberhalb der Fundamente des Anleger 1) ist zu erkennen sowie der Turmunterbau für den Seefunkmast, der Walter Hollnagel als erhöhter Fotostandpunkt diente, schaut noch hinter dem Zollgebäude hervor.


Dank Detlev Hagemanns Recherchen, und vor allem Dank der vielen, von Walter Hollnagel dort aufgenommenen Fotos ist der Bahnhof ganz excellent dokumentiert und eignet sich nicht zuletzt aufgrund der reizvollen Betriebssituation ideal für einen Modell- Nachbau.


Bekanntlich gibt es einen ganz ansehnlichen Versuch einer Modelldarstellung im Nürnberger Verkehrsmuseum im angenäherten TT- Maßstab (Rokal-Basis mit 1:90 Wiking-Autos)


http://up.picr.de/8664064ycd.jpg

Etwas in die Jahre gekommen ist das TT-Modell des Fährbahnhofs Großenbrode Kai im Nürnberger Verkehrsmuseum und besitzt dadurch selbst schon musealen Wert.


Da mein Keller aber leider schon vollständig mit meinen 2 Modellbahnanlagen belegt ist, habe ich einmal versucht, das ganze Thema ohne irgendeine räumliche Beschränkung mithilfe der virtuellen Realität auf der Basis der Grundelemente des EEP 7- Programms darzustellen.


Herausgekommen ist eine angenäherte 1:1- Darstellung unter Zugrundelegung des Original- Gleisplans.
Natürlich entsprechen die verwendeten Gebäude nicht exakt ihren Vorbildern, da wie gesagt lediglich die in EEP 7 vorhandenen Grundmodelle verbaut wurden. Eine Verwendung nachträglich zugekaufter, aus EEP 6 konvertierter oder gar selbstgebauter Modelle würde aufgrund der etwas merkwürdigen Verkaufspolitik der EEP- Rechteinhaber einer weiteren Verbreitung des Programms entgegenstehen.


So müssten andere Nutzer dieser Anlage zunächst mit einigen Anachronismen leben und die zeitlich oder gestalterisch unpassenden Fahrzeuge oder Immobilien später durch selbst zugekaufte, konvertierte oder gebaute Modelle ersetzen.


Das betrifft insbesondere die in Großenbrode Kai eingesetzten Fähren „Deutschland “ (1), „Theodor Heuss“, „Danmark “(1) und „Kong Frederik IX“, da die „Nordland“ (alias „Deutschland“ (2)) des Grundprogramms erst in den 70er Jahren gebaut wurde und dann gleich im schon voll in Betrieb befindlichen Fährbahnhof Puttgarden stationiert wurde.


Wie auf den Vorbild-Modell Vergleichsbildern zu sehen ist, habe ich für meinen Eigengebrauch die in EEP 6 vorhandenen Modelle der in Großenbrode Kai bzw. in Gedser stationierten Schiffe schon konvertiert. Ebenso sollten jedoch auch die typischen PKWs aus dem Westdeutschland der 50er Jahre die in der Grundversion leider lediglich vorhandenen 60er Jahre „Golf“, „Volvo“ oder gar „Wartburg“ ersetzen, was auch für die Verwendung eines stimmigen Lok- und Wagenparks bei den Eisenbahnmodellen gilt.


Immer wieder interessant sind Vorbild-Modellvergleiche (Vorbildfotos mit freundlicher Genehmigung der Eisenbahnstiftung). Hier ein paar „Hollnagel- Blicke“ vom Seefunkmast, vom Bahnsteig 1 und vom Beladevorgang am Fähranleger 2

http://up.picr.de/8663980kjs.jpg





http://up.picr.de/8663982xsk.jpg





http://up.picr.de/8663984iya.jpg



Die Anlage steht kurz vor der Vollendung. Ich werde bei Interesse dann hier gerne weitere Bilder einstellen. Für die noch nicht so sehr mit der virtuellen Modellbahn Vertrauten sei noch erwähnt, dass die Anlage insgesamt eine Fläche von etwa 4x4 Kilometern abbildet (inklusive dem Ortsteil beim Bahnhof Großenbrode Stadt, dem „Pomosinwerk“ und der „Fischersiedlung“).


Sie ist dabei selbstverständlich voll betriebsfähig und weist 4 Schattenbahnhöfe (Lübeck, Heiligenhafen, Fehmarn und Gedser) auf. Sowohl die Züge können manuell gesteuert, als auch die Fährschiffe „richtig“ beladen werden, die mit den aufgefahrenen Waggons dann auch ablegen und hinter dem Horizont im Schattenbahnhof Gedser verschwinden können.


Noch nicht abschließend eingerichtet ist der Automobilverkehr, der natürlich ebenso in das Programm integriert ist und bei dieser Anlage im Endausbaustadium vollautomatisch ablaufen soll.


Beim Spiel vergisst man –ähnlich wie es uns ja auch bei unserer realen Modellbahn geht- sehr schnell, dass es sich ja „nur“ um ein Modell und noch dazu um ein virtuelles Modell mit all seinen aktuell noch vorhandenen, Nietenzähler-feindlichen Unzulänglichkeiten handelt.


In kürzester Zeit ist man jedoch so tief in die Materie eingetaucht, dass die Grenzen zwischen realer Welt und virtueller Welt zu verschwimmen beginnen, egal, ob man sich frei wie ein Vogel über der Anlage, als Schiffspassagier auf einer Fähre oder als „Trainspotter“ auf dem Bahnsteig befindet.


Für mich ist diese Möglichkeit damit DIE ideale Zeitmaschine, mich in längst verschwundene Welten „zurückbeamen“ zu können.


Wer sich über die hier vorgestellte Beschreibung für die Anlage interessiert, kann sich gerne per PN bei mir melden.
Jörg (windbergbahn)
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 Großenbrode Kai 1958 im Modell
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