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„Exoten“ in 1:100 –Wagenumbau zum A4ymg-54– (viel Text, 8 Bilder)

geschrieben von: A.St.

Datum: 12.12.08 22:36


Um zunächst zu erwartenden Steinigungsgelüsten vorzubeugen:
Ich weiß, daß es sehr schöne Modelle von 24,6-(und 27,5-)m-H0-Wagen im Längenmaßstab 1:87 gibt, die natürlich viel originalgetreuer sind und viiiiiiel besser wirken.
Aber es gibt auch, wie ich meine, ein paar gute Gründe, sich trotzdem auf Wagen im Längenmaßstab 1:100 einzulassen: erstens gab es, als mich die „Modellbahnomania“ wieder packte, eine Reihe mehr oder minder außergewöhnlicher Typen im korrekten Längenmaßstab noch nicht (z.B. WLAB4üm, WR4üm, Post4mg-a/26). Ich besaß aber noch den letztgenannten Postwagen aus alter (Ade-)Trix-Produktion, eine meiner letzten Erwerbungen in der „voradulten“ Modellbahnphase, auf die ich damals besonders stolz war (zwischenzeitlich wohlverpackt in der „Eisenbahnkiste“ auf dem Dachboden meiner Eltern). Das Interesse an der Eisenbahn brach allerdings bald nach diesem Kauf abrupt ab.
Als mich Mitte der 90er-Jahre ein PwgSachs 07, von Sachsenmodelle, im Schaufenster von „Hänsel&Gretel“ in Lüneburg so begeisterte, daß ich ihn (noch ohne Ahnung, daß dies unverzüglich eine „Neuinfektion mit dem Modellbahnvirus“ nach sich ziehen würde) stante pede erwarb, gab es noch ein gutes Angebot an 1:100-Wagen (ex Röwa) bei Roco. Der anheimelnde Gedanke, da, wo ich aufgehört hatte (immerhin waren 1:100-Modelle Mitte der 60er zunächst das Nonplusultra), wieder anzuknüpfen, ließ mich schnell weitere solcher Wagen erwerben (Symptom der wiedereingefangenen „Krankheit“). Natürlich brachte mich das zunehmende Angebot an Wagen in maßstäblicher Länge ins Grübeln, aber, neben meinem wachsenden Fuhrpark dieser Typen in 1:100, war es dann ein entscheidender Punkt, der mich bei diesem Längenmaßstab bleiben ließ: Auch in einem eigenen Haus muß sich die Planung einer Anlage „nach der Decke strecken“. Bei uns ist nur ein temporärer Aufbau denkbar. Konsequenz: Segmentanlage, L-förmig, mit Streckenausschnitt aus zweigleisiger Hauptstrecke (mußte schon sein, alle Zugarten möglich, KleinstadtBhf, Güteranlage und kl. Betriebswerk sollten bei geringer Anlagentiefe „drin“ sein) in zwei Ebenen (unten SchattenBhf). Dennoch, bei vier Bahnhofsgleisen und keinen ultrasteilen Weichenstraßen an den Bahnhofsköpfen, ergibt dies, trotz Verlegung eines Weichenfeldes in eine Kurve, keine allzulangen Bahnhofsgleise. Andererseits sollten aber auch D-Züge, neben einer halbwegs glaubwürdigen Zahl von „Stammwagen“ allerlei „Spezialwagen“ (Speise-, Schlaf-, Post- und einzelnen Kurswagen) mit sich führen können, um u.a. Rangiermanöver zum Umstellen zu ermöglichen. Weitere Folge: Zuglängen von sieben 26,4m-Wagen sind ein Minimum und realiter trotzdem eher kurze Züge. Diese passen aber nur in das kürzere der beiden Bahnhofshauptgleise (Nutzlänge 2,3m), wenn es sich um Wagen im Längenmaßstab 1:100 handelt!
Detaillierungsmängel der 1:100-Wagen lassen sich, jenachdem zu welchem Aufwand man bereit ist, beheben. So wurde z.B. am Roco-BR4ymg Dach (Lüfter und Herdschornstein), Inneneinrichtung (fast „Neubau“) sowie Küchenfenster (geätzte Lüftungslamellen) entscheidend verbessert.

Aber endlich zu den „Exoten“:
Grp 53-Wagen der 50er-Baureihen (B4ümg-54, AB4ümg-55 und A4ümg-54) sind natürlich absolut keine Exoten, aber beim jüngsten Erscheinen dieser Baureihen im Längenmaßstab 1:87 wurde mir erstens schmerzhaft vor Augen geführt, daß meine 1:100-B4üm-63, AB4üm-63 und A4üm-61 für meinen dargestellten Zeitraum (ca. 1960-62) etwas „zu jung“ sind. Hierüber (Achtung! Alle, die sich selbst für Puristen halten, ab jetzt ausblenden!) kann ich großzügig hinwegsehen, erlaube ich mir doch auch den Anachronismus, einen WR4üm-64 (frühestens gerade noch ab 1964 auf den Schienen) einzusetzen, andererseits bestimmte Altbauwagen noch mit Oberwagenschlußlaternen auszustatten! Aber „haben“ mußte ich doch wenigstens einige Wagen der 50er-Baureihen. In meiner „Eisenbahnwelt“ ist eben die Einführung der neueren Baureihen etwas früher erfolgt! Nun kam die zweite schmerzhafte Erkenntnis: die werden wohl in 1:100-Ausführung nie mehr kommen! Dies war der Auslöser, mich einiger Umbauvorschläge in der Miba für (1:87) Grp 52-Eilzugwagen zu erinnern. Die Wagenenden der entsprechenden 1:100-Typen wären wohl auch für den Umbau von ümg-50er-Baureihen gut geeignet. Die Herausforderung, 120mm-2.Kl.-Fenster in 100mm-Fenster zu ändern, ist zwar Aufwand, aber machbar (Fenstereinsätze liefern auch hier Grp 52-Wagen).
Warum dann aber nicht auch gleich ein paar echte „Exoten“ schaffen? A4ymg-54, AR4ümg-54, Bc4ümg-53/61 (mit Vorzugsabteilen), alles machbar!
Zum „Warmmachen“ habe ich mit einem A4ymg-54, obwohl ein Grp 52-Wagen, begonnen (da in der Miba für die 1:87-Ausführung so herzlich empfohlen).
Zunächst wurde über e-bay ein „Bastelfundus“ zusammengeklaubt (die z.T. noch fabrikneu erhältlichen 1:100-Modelle sind mir dann doch etwas zu kostspielig): einige ABym, Bcm 247 (Grundmodell Baugleich mit dem BR4ymg), Bc4ümg-53, Bctüm 258 (Vorzugsabteile!) und natürlich B4üm, AB4üm und A4üm (alle Roco, z.T. ex Röwa-Konstruktionen) wurden ersteigert. Äußerlicher Zustand und Farb-/Epocheausführung sind ziemlich einerlei, lackiert und beschriftet werden muß ohnehin neu.

Und los ging es mit dem A4ymg!
Grundlage bilden zwei ABym , von denen die beiden 1.Kl.-Hälften und jeweils Dach und Bodengruppe eines der beiden Wagen, sowie die entsprechenden Teile der Fenstereinsätze und die Kleinteile Verwendung finden.

Wagenkasten
Zum „Tranchieren“ der Wagenkästen hat sich die Roco-Bastelsäge gut bewährt, wenn man eine Gehrungslade in Wangentiefe (entsprechend starke Holzeinlage) und Führungsnutbreite (habe ich mit aufgeschraubten Messingstreifen gelöst) entsprechend anpaßt.
Leider ließen sich nicht einfach zwei genau hälftige Wagenkastenteile (1.Kl.-Seiten) verwenden. Grund ist die bei der Ade-Konstruktion nicht genau proportional angewandte Verkürzung aller (H0-) Längenmaße im Verhältnis 0,87:1, sondern man hat für die Fenster, die Fensterstiele und die Einstiegsbereiche unterschiedliche Verkürzungsverhältnisse gewählt, offenbar um einen „stimmigen“ Gesamteindruck zu schaffen. Setzt man den Sägeschnitt (0,3mm Schnittbreite) genau neben der 1.Kl.-seitigen Türkante des Mitteleinstiegs an, erhält man zwar zwei genau gleichlange Wagenhälften (je 130,5mm), bei denen aber neben dem letzten 1.Kl.-Fenster zur Mitte hin ein 4,0mm breiter halber Fensterstiel stehenbleibt. Dies ergäbe nach dem Zusammenfügen der beiden Teile einen Fensterstiel von 8,0mm Breite! Alle übrigen Fensterstiele zwischen den 1.Kl.-Fenstern sind aber nur 6,6mm breit, also mußten an jeder Kastenhälfte 0,7mm abgetragen werden (auf exakteste Rechtwinkligkeit achten!). Allerdings wäre nun der gesamte Wagenkasten nach dem Zusammenfügen beider Hälften 1,4mm zu kurz! Daher habe ich beide Teile im Fensterstiel zwischen dem Toiletten-/Vorraumfenster (hier sind die Längenmaße überproportional verkürzt!) nochmalsgetrennt (auch hier Sägeverlust von je 0,3mm) und auf das Endeinstiegsteil 1,0mm Polystyrolstreifen geklebt (ergibt dann eine Verlängerung von exakt 0,7mm), die ich nach dem Aufkleben zunächst nur an der Unter- und Innenseite der Kastenwand angeglichen habe. Als Lehre für das Zusammenfügen der beiden Teile, wie später auch der so neu entstandenen Hälften, eignet sich hervorragend der Wagenboden des 2. Spenderwagens, wenn man diesen an den Klebestellen mit Salatöl oder Vaseline gegen Verkleben mit den Wagenkastenteilen schützt. Durch diese Schienung fluchten beide Teile, wie auch später beide Hälften, sehr gut. Nach dem vollständigen Abbinden der Klebestellen wurden die Polystyrolstreifen mit einer sehr scharfen Bastelklinge möglichst genau den Wagenwänden angepaßt, die Feinbearbeitung erfolgt später beim Verspachteln und Verschleifen des kompletten Wagenkastens.

Bild 1 Wagenkastenende mit eingesetzten Polystyrolstreifen zur Verlängerung
http://img176.imageshack.us/img176/831/2wagenkastenendedi1.jpg


Beide verlängerten Wagenhälften werden wie oben beschrieben zusammengefügt.
Zum Verkleben eignet sich dünnflüssiger Polystyrolkleber (ich habe Uhu plast spezial verwendet) gut. Im Gegensatz zur Nahtstelle in der Mitte hatte ich die Nahtstellen an den Wagenenden nicht zusätzlich verstärkt. Da bei den 1:100-Mitteleinstiegswagen in diesem Bereich die Klammern des Wagenbodens in Aussparungen in den dafür an den Fenstereinsätzen angeformten Stegen eingerastet werden, hatte ich mich hier darauf verlassen, daß die eingeklebten Fensterteile für Tür und Toilettenfenster mit daran belassenen Raststegen, für genügend Stabilität der Klebestelle sorgten. Dies sollte sich später teilweise als Irrtum herausstellen. An der Mittelnaht wurde die Klebung am Dachsteg beiderseits des runden Durchbruchs mit 0,5mm Polystyrolstreifen und an den Seitenwänden unterhalb der Fensterbänder mit Polystyrolbändern mit eingearbeiteten Durchbrüchen zur Aufnahme der Wagenbodenklammern von innen verstärkt. Der Bereich der Fensterbänder muß hierbei soweit freibleiben, daß sich diese noch einsetzen lassen.

Bild 2 Wagenkastenmitte mit Klebenaht der beiden Hälften
http://img134.imageshack.us/img134/2271/1wagenkastenmittedi1.jpg
http://img134.imageshack.us/img134/1wagenkastenmittedi1.jpg/1/w320.png

Die Durchbrüche für die vier seitlichen Dachrasten in den Dachführungsleisten an den oberen Wagenkastenrändern müssen (wegen des „Zusammenrückens“ der beiden Wagenhälften) um ca. 1mm (einschl. „Ungenauigkeitszuschlag“) in Längsrichtung jeweils Richtung Wagenende erweitert werden.
An einer Wagenhälfte müssen die Führungsfedern an der Unterkante des Wagenkastens entsprechend den Nuten im Wagenboden gekürzt werden.

Nach dem gründlichen Verspachteln und Verschleifen aller Nahtstellen wird der Wagenkasten wegen der eingefügten Polystyrolstreifen zunächt sicherheitshalber grundiert, um eine homogene Grundfläche für die Endlackierung zu erhalten.

Bild 3 Wagenkasten grundiert
http://img367.imageshack.us/img367/7816/4wagenkastengrundiertkf3.jpg
http://img367.imageshack.us/img367/4wagenkastengrundiertkf3.jpg/1/w320.png

Zunächst wurde die Oberkante des Kastens in Elfenbein (RAL 1014) lackiert. Nach zwei Trocknungstagen kann der 1.Kl.-Streifen mit Abdeckband abgeklebt und der gesamte Kasten in Chromoxydgrün (RAL 6020) gespritzt werden. Das Ergebnis ist wesentlich exakter und einfacher zu erzielen, als beim Arbeiten mit Abziehbildstreifen, die oft reißen und sich kaum auf größere Längen gerade ausrichten lassen.
Ich verwende Weinert Nitroacryllack, der sich vorzüglich verarbeiten läßt und eine nahezu unverwüstliche Schicht mit genau richtigen Mattglanz bildet. Der häufig vertretenen Auffassung, daß sich dieser Lack für Polystyrol nicht eigne, muß ich aufgrund meiner gemachten Erfahrungen heftig widersprechen!

Bild 4 Der fertig lackierte Wagenkasten
http://img156.imageshack.us/img156/253/6wagenendelackiertnx8.jpg
http://img156.imageshack.us/img156/6wagenendelackiertnx8.jpg/1/w320.png

Wagenboden
Am Wagenboden werden zuerst die Stufeneinpolterungen der Mitteleinstiege mit Polystyrol verschlossen, dann die Mitteleinstiegsschürzen mit feinem Sägeblatt (Kleinbohrmaschine) abgeschnitten. Hierbei müssen die Bremsumstellhebel erhalten und mit einem Bastelmesser und Feilen nachbearbeitet werden! Anschließen werden diese Stellen verspachtelt und geschliffen, danach wird zumindest der Längsträger schwarz neu lackiert. Die Aufnahmenuten für die Führungsfedern an der Unterkante des Wagenkastens habe ich bei der Lackierung sicherheitshalber abgeklebt. Der Wagenkasten wird danach ohne Fenstereinsätze zur Längenprüfung auf den Boden aufgesetzt.

Bild 5 Erste Paßprobe (noch unlackiert) von Wagenkasten, -Boden und Inneneinrichtung, (man beachte den geänderten Mitteleinstiegsbereich am Wagenboden)
http://img71.imageshack.us/img71/5241/3wagenkastenkomplve4.jpg
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Vor dem Einsetzen der Fenster wurden Einstiegsgriffstangen und Türgriffe aluminiumfarben abgehoben. Wer mag, kann die Einstiegsgriffe durch 0,3mm Messingdraht ersetzen, sollte die angeformten dann aber natürlich vor der Lackierung entfernen. Die Bremsumstellhebel kann man bei dieser Gelegenheit auch gleich farblich abheben.

Dann erfolgte eine weitere Paßprobe mit eingesetzten Fenstern (zumindest mit den Fensterteilen an den Enden, die die Rasten aufnehmen). Hier trat nun eine fast schockhafte Ernüchterung ein! Als sich eine Raste nicht ohne weiteres wieder löste, riß beim zwar vorsichtigen Nachhelfen mit einem Uhrmacherschraubenzieher eine Klebenaht zwischen Endteil und eingefügtem Polystyrolstreifen von unten ein (jaja: „Wo rohe Kräfte...“). Gott sei Dank ging der Riß nur bis zur Höhe der Fensterunterkante. Hätte er bis an den 1.Kl.-Streifen gereicht, wäre wohl eine vollständige Neulackierung erforderlich geworden, da eine nachträgliche saubere Ausbesserung der zwei Farben an dieser Stelle kaum gelungen wäre. So reichte es, von hinten Kleber in den Riß laufen zu lassen (Kapillarwirkung), ohne Verkantung bis zum Aushärten zu pressen (danach war schon kaum noch etwas zu erkennen), die Stelle etwas anzuschleifen und nachzulackieren. Eine der Ursache (neben den erheblichen Kräften an einem Keil und an dieser Stelle fehlender, weiterer Verstärkungen) war, daß ich vor dem Einkleben der Fenstereinsätze, was zumindest bei kürzeren Teilstücken ratsam ist, die Innenwände nicht gründlich von Farbschleiern, die sich beim Lackieren niedergeschlagen hatten, befreit hatte. Die Fenstereinsätze fielen mir nach der Prozedur wieder entgegen und die erhoffte stabilisierende Wirkung der Laschen mit der Rastnut, die über die Klebenaht reichten, konnte nicht eintreten!

Dach
Das Dach macht die geringste Arbeit: alle Kuckuckslüfter abschleifen (es stimmt keiner mehr!), Dach ggf. etwas nachspachteln und schleifen, Mittellinie anzeichnen, Abstand der neuen Lüfter anzeichnen (über jeder Abteilfenstermitte, nicht aber Toiletten-/Vorraumfenster, je ein neuer Lüfter), Schnittpunkt mit einer Nadel ankörnen, bohren, Weinertlüfter (mit Mittelstift) einsetzen und ausrichten, Sekundenkleber von unten in die Bohrung, grundieren (unbedingt, Weinertlüfter sind Messinggußteile), alles in Weißaluminium (RAL 9006) lackieren.
Sicherheitshalber habe ich, wegen der oben beschriebenen Erfahrung mit der Keilwirkung, die Rastkeile an den leidigen Dachendrasten plangeschliffen (den Steg sollte man zur besseren Führung stehenlassen). Das Dach sitzt auch so recht gut. Sollte es etwas verzogen sein (vor dem Zusammenbau prüfen!), bietet sich ein Richten unter Erwärmung auf einem absolut planen, stabilen Brett (mit Bohrungen für die Rasten) an.

Bild 6 Dach mit neuen Lüftern, grundiert
http://img257.imageshack.us/img257/3889/7dachgrundiertjk0.jpg
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Inneneinrichtung
Die Inneneinrichtung verursacht wieder etwas mehr Aufwand.
Es wird eine 1.Kl.-Hälfte komplett verwendet, von der zweiten 1.Kl.-Hälfte wird der Endeinstiegsbereich mit Toilette abgetrennt (befände sich sonst in der Mitte) und der Einstiegs-/Toilettenbereich einer 2.Kl.-Hälfte an das andere Ende gesetzt.
Beim Planschleifen der Mitteltrennwände vor dem Zusammenkeben beider Hälften ist darauf zu achten, daß die Sitzreihen mit der Fensterteilung korrespondieren.
Bei den Einstiegs- und Toilettenbereichen ist wiederum zu beachten, daß die Fensterstege zwischen 1. Abteilfenster und Toiletten-/Vorraumfenster 0,7mm breiter geworden sind. Auf der Seite mit dem Endteil von der 2.Kl.-Hälfte ergibt sich die entsprechende Verlängerung von selbst, wenn beide Trennwände an den Teilen belassen und nur in ihrer Stärke leicht reduziert werden. An der Seite, die ihren ursprünglichen Einstiegs-/Toilettenbereich behält, wird (am besten direkt an der Trennwand Richtung Wagenende) ein Abschneiden und Verlängern mit Polystyrolstreifen erforderlich. Es hat sich bewährt, auf einem Blatt Papier entlang einer Mittelachse die Längenmaße für den kompletten Wagenkasten und die vollständige Inneneinrichtung zur ständigen Maßkontrolle aufzuzeichnen.
Auf die weiteren Trennwände, die der etwas eigenartig anmutenden Aufteilung in je ein 3, 1, 2 und 4 Fenster breites Abteil dienten (sollte das vor der Klassenreform zur Schaffung von Nichtraucher- und Raucherabteil der „alten“ 1.Kl. in Wagenmitte gedient haben?), habe ich persönlich verzichtet. Bildete man sie nach, müßte auch die wagenmittige Trennwand verschwinden (in Wagenmitte läge dann das 2 Fenster breite Abteil). Ich habe aber gegenüber der Toilette an der Handbremsseite das Zugführer- oder Zollabteil mit einer 0,5mm Polystyrolwand abgeteilt und mit Sitz und kleinem Sortierschrank (etwas „freischaffend“) versehen (Fenster bleibt klar), am gegenüberliegenden Ende entsprechend ebensoden zusätzlichen Waschraum (nach: Köstner, Rolf, in DSO –HiFo–23.04.04). Dieser Waschraum bleibt ohne weitere Inneneinrichtung, da hier das Fenster mattiert wird. Zur Farbgebung: Wände: Ocker (Revell 88), Boden: Steingrau (Revell 75) und Sitzpolster: „Erdfarbe“ (Revell 87); letztere Farbe gibt recht treffend den Eindruck des warmgrauen, mit anthrazitfarbenen und dünnen bunten Streifen durchzogenen Bezugsstoffes in der 1.Klasse, an den ich mich aus den 60er-Jahren als einzigen erinnern kann, wieder. Die Toiletten- und Waschraumwände habe ich weiß gestrichen.
Schließlich müssen noch die Aussparungen für die Rasten des Wagenbodens angepaßt werden.
Wer mag, könnte sich nun noch in weiteren Details, wie Gepäcknetzen, Kopfpolstern etc. „austoben“.

Bild 6 Bemalte Inneneinrichtung
http://img143.imageshack.us/img143/114/10inneneinrbemaltav6.jpg
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Zusammenbau
Der Zusammenbau erfolgt vor der Beschriftung. Ich war sehr (an-)gespannt, ob diesmal alle Klebenähte den kurzfristig hohen Spannungsbelastungen beim Einrasten standhalten würden, was aber glücklicherweise der Fall war. Ein erneutes Zerlegen sollte aber tunlichst auf unumgänglich zwingende Fälle beschränkt werden. Daher sollte, wenn eine Beleuchtung vorgesehen ist (bei mir der Fall), unbedingt eine Diodenbeleuchtung gewählt werden, da hier ein späterer Austausch von Glühbirnen nicht erforderlich werden kann.Diese Beleuchtung sollte dann auch sofort mit eingebaut werden.

Beschriftung
Für die Beschriftung muß eine Wagennummer (bildlich belegt ist für das Jahr 1963 z.B. die Wagennummer 20 003 Köl), die Gattungsbezeichnung: „A4ymg“ (die meisten dieser Wagen hatten keine Steuerleitung, also ohne „b“) und die Sitzplatzzahl (60 Pl) „zusammengeschnippelt“ werden. Ich habe mich für die Wagennummer „20 007 Hmb“, Heimatbahnhof HmbHbf, entschieden, weil sie sich gut aus dem Gaßnersatz Nr. P337 gewinnen läßt. Diese Nummer ist wahrscheinlich fiktiv, zumal die Wagen wohl erst später nach Norddeutschland „versetzt“ wurden, aber nicht gänzlich unglaubwürdig. Alle Anschriften, bis auf die Sitzplatzangabe (diese stammt aus einem Gaßnersatz P338 von einem A4ümg) stammen aus dem Satz P337 von einem AB4ymgb.
Es hat sich bewährt, beim Stückeln von Anschriften zunächst die längeren Teile richtig zu plazieren, mit Weichmacher zu fixieren und zunächst trocknen zu lassen, ehe einzelne Zeichen oder kürzere Zeichengruppen hinzugefügt werden. Das möglichst exakte Ausrichten bleibt dennoch eine „figelinsche“ Angelegenheit!
Das Ergebnis ist aber ein recht ansehnlicher „Exot“!

Bild 7 Der fertige Wagen
http://img74.imageshack.us/img74/6303/14kompltotale2uq5.jpg
http://img74.imageshack.us/img74/14kompltotale2uq5.jpg/1/w800.png

Bild 8 Detailansicht
http://img523.imageshack.us/img523/3534/13kompldetailoblitzox3.jpg
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Was folgt?
Als nächstes möchte ich einen AR4ümg-54 inangriffnehmen. Basis hierzu wird ein Bcm 247 werden. Ich werde die weiteren Wagen in größeren Abständen dann hier kurz vorstellen, gehe aber davon aus, daß die Realisierung wohl jeweils einige Monate dauern wird.

Eine gesegnete Adventszeit wünscht

Axel Sternberg
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 „Exoten“ in 1:100 –Wagenumbau zum A4ymg-54– (viel Text, 8 Bilder)
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